• Sie schlüpfte an dem offensichtlichen Vorgesetzten der Wachtruppe vorbei, das nichtssagende Lächeln weiterhin auf den Lippen. Ohne ihre Waffen und auch ohne ihr Reittier fühlte sie sich einen Augenblick verloren, dann atmete sie tief durch und richtete sich gerade auf. Wer an fleischfressende Echsen gewohnt war, würde wohl kein Problem mit einem einzelnen Pferd haben.
    Einige Schritte weiter ins Innere hinein um nicht direkt im Zugang stehen zu bleiben, erlaubte sie sich einen genaueren Blick auf ihre Umgebung. Der Innenhof war geschmackvoll eingerichtet, die langen Banner in den Farben des Gastgeber überaus eindrucksvoll. Ihr gelegentliches Wehen erinnerte sie daran, dass diese Höhle groß genug war, um mehr oder weniger ein eigenes Wetter zu haben, zumindest wenn sie Micarrysn korrekt verstanden hatte während des Aufenthaltes in der Wolfsmark.
    Ihr Blick in die Runde zeigte ihr einige bekannte Gesichter, die meisten bereits in Gespräche verwickelt. Sie erkannte Nathae, die gleich mit einem ganzen Pulk von Gästen sprach, Micarrysn als Protektor weiter abseits. Sie hatte nichts anderes erwartet, auch wenn sie den Zauberwirker nur auf den zweiten Blick erkannte. Jeder trug offenbar seine besten Kleider zur Schau, trotzdem entdeckte sie keine weiteren Mitglieder des ihr bekannten Oberflächenkommandos des Qu'ellar Amfei'n. Wahrscheinlich waren sie an unterschiedlichen Orten mit Vorbereitungen eingespannt.

    “Shadows are where magic comes from. Your dark and dancing self, slipping behind and ahead and around, never quite looking at the sun.”

    — Catherynne M. Valente

  • "Gewiss." Chez'ahe schenkte Nathae ein schmales Lächeln. "Ich wäre höchst erfreut die Bekanntschaft der malla Yathallar machen zu dürfen."
    Sie nickte der Dienerin namens Naell knapp zu, welche sich sogleich daran machte den Trupp rasch in den Gästetrackt des Anwesens zu führen. Die Val'Sharess wies ihre Magier an die Gastgeschenke bei den übrigen Mitbringseln der anderen Gäste zu lagern und folgte dann mit ihrem kleinen Trupp Naell, die ihnen den Weg wies.

    Der Gästetrakt bot ausreichend Räumlichkeiten, damit sie die Spuren der längeren Reise beseitigen konnten. Die Hausvorständin hatte sich eines ihrer Kleider mitbringen lassen, die sie auf den Festivitäten Ched Nasads trug. In diesem Falle ein anthrazitfarbenes, bodenlanges Kleid, schmal geschnitten, das sich fließend ihren Körper hinabergoss und in einer kurzen Schleppe endete. Der leichte Stoff war senkrecht aufstrebend von silbernen Fäden durchzogen, die eine dezent gestromte Optik erzeugten. Die Ärmel waren weit geschnitten und reichten über Hüftlänge. Ein schlichter Gürtel aus einer Anreihung dünner Mithril-Teller, abgesetzt mit runden, aufpolierten Amethysten rundete das Gesamtbild ab. Die Drow ließ sich von der Bediensteten die offenen Haare richten und mit ihrem Diadem aus dem Gesicht halten. Zwei feingliedrige Ketten zierten ihren Hals, als sie sich von Naell in den Saal führen ließ in dem sich schon ein Großteil der Gäste tummelte.
    "Sollte die malla Yathallar nach mir verlangen, ich gehe davon aus, dass sie heute schwer beschäftigt sein wird, sei doch so gut und führe mich zu ihr."
    Chez'ahe erlaubte den Angehörigen ihres Trupps sich auf eigene Faust unter die Gäste zu mischen, aber in der Nähe zu bleiben. Außer ihren beiden Leibwachen, die sich trotz des erlaubten Freiganges nicht weiter als drei Schritte entfernten verblieb sie mit Naell ein wenig abseits der Massen und ließ den Blick wieder über die Anwesenden schweifen. Vielleicht sollte sie mit Micarrysn das Gespräch suchen, bis die malla Yathallar des Hauses Amfei'n etwas ihrer Zeit erübrigen konnte. Sie glaubte, dass der Protektor Sel'Velkyns sicherlich mit am besten über den voranschreitenden Aufbau des neuen Protektorates Bescheid wusste.
    Die Drow entdeckte bei ihrer Suche nach dem Magier über die Menge der Gäste hinweg eine unnatürliche Bewegung unter den zum Großteil aus Ilythiiri bestehenden Anwesenden. Die Bewegung hatte etwas Abweisendes an sich. Unterschwellige Unruhe, die sich langsam und punktuell durch den gefüllten Saal schob. Chez'ahe erkannte auch bald den Grund dafür. Aïsala, scheinbar erst vor Kurzem eingetroffen. Wahrscheinlich hielten die Meisten sie für eine Darthiiri. Die Hausvorständin grinste ein wenig in sich hinein, als sie daran dachte wie empört und wenig amüsiert die Albe reagiert hatte, als man sie auf der Taverne "Zum letzten Meilenstein" für eine Oberflächenelfe gehalten hatte. Ein wenig unschlüssig darüber, ob sie nun ein Gespräch suchen sollte, oder lieber erst einmal das bunte Treiben beobachten wollte blieb sie zunächst an Ort und Stelle und suchte Augenkontakt zu einer Person, die sie kannte.

  • Zu einer späteren Stunde, kurz nach Anbruch der Dunkelheit etwa, erreichte eine weitere kleinere Gruppe, bestehend aus vielleicht 5 oder 6 Personen, den Eingang zum Underdark unter Selfiran. Zwei von Ihnen ritten auf pferdeähnlichen Wesen mit unzähligen Pusteln auf der Haut und grünlich-gelben Flecken im Fell. Der Rest trottete teils vor, teils nach den beiden in die Höhlen Sel'Velkyns.


    Ardon schien guter Dinge, als sie die Oberfläche hinter sich ließen und in die kühlen Tiefen hinabstiegen.

    ~ We must change, and change, until Change is our Master, for no being, not god, not mortal, can catch and hold that which has no form.

  • Die Pferde schritten unbekümmert von den kalten Steinwänden und der erdrückenden Dunkelheit weiter den Weg hinunter. Schweigend brachten sie einen Großteil des Weges hinter sich, die Fußläufigen trauten sich vermutlich nicht, die Stimmen zu erheben und die kleinere Gestalt neben Ardon war zu abgelenkt von der bearbeiteten Naturgewalt, als dass sie ein größeres Interesse an einem Gespräch hatte. Sie kannte die vertäfelten Gänge zu den Bibliotheken, knirschend und staubtrocken; die kalten Stollen hinunter zu den Laboratorien, in denen sich immer ein seltsam beißender Geruch auf die Atemwege legte; und die modrigen Schächte zu den Verliesen und den Schlafkammern der Kultisten aber so einen Anblick wie in Sel'Velkyn hatte sie noch nicht zu Gesicht bekommen.


    Nach einigen Minuten riss sich die Hexe von ihrer Umgebung los und drehte sich leicht zu ihrem Begleiter um. Neugierde und leichtes Misstrauen spiegelten sich in ihren Augen wieder, als sie die Stille zwischen ihnen brach.

    „Und? Was ist …. Unser genaueres Anliegen hier? Ich halte die vage Erwähnung von einem Fest verbunden mit meiner Begleitung auf dieser doch etwas ungenau. Ich würde gerne mehr darüber erfahren bevor wir unser Ziel erreichen.“

  • Ebenso wachsam wie interessiert betrachtete auch Ardon die sonst verborgene Welt, in die sie hinabstiegen. Zwar hatte er bereits die Eingänge in den Underdark unter Vhérlok Barathék gesehen, wäre jedoch nie auf die Idee gekommen sich dort hinunterzubegeben. Lange Zeit genoss er die Stille, hörte auf den Hufschlag, der nach einiger Zeit von den weit entfernten Wänden widerhallte und das Atmen und Schlurfen ihrer Begleiter. Von Zeit zu Zeit warf er einen prüfenden Blick nach hinten und überprüfte die Befestigung des Schwerts, dass während ihrer Reise auf das Pferd gebunden war.


    Als seine Begleiterin die Stille durchbrach, wartete er bis sie fertig geredet hatte und ließ einige Momente verstreichen, ehe er ihr antwortete.

    "Du wirst dir hoffentlich denken können, was wir hier unten besuchen werden. Der Grund dafür ist ein Fest zur Protektoratsgründung, zum Austausch und so weiter."

    Er dreht sich zu ihr um und rollt dabei kurz mit den Augen.


    "Sicher ist es nicht notwendig hier wegen des Fests aufzutauchen. Ein Vorwand um herauszufinden mit wem sie zusammenarbeiten wollen - oder müssen."

    Er schien der Frage nach der Wahl seiner Begleitung keine weitere Beachtung zu schenken.

    ~ We must change, and change, until Change is our Master, for no being, not god, not mortal, can catch and hold that which has no form.

  • Sklaverei und Unfreiheit war dem Albernier höchst zuwieder. Etwas was er der Kultur des Gastgebers nichts angewinnen konnte. Nun, der Ritter war aber Gast und musste sich daher den vorherrschenden Gepflogenheiten anpassen und sie akzeptieren. Seine Blicke huschten immer wieder auf die herumeilen Diener, von dennen er ausging, dass so gut wie keiner seinen Dienst hier aus vollkommender Freiwilligkeit tat. Er wartete nur darauf, dass man ihm gleich davon auch einen an die Seite stellen würde.


    "Ich mag Kinder...doch ich schaffe nie ein Ganzes." Stieg das Aeriskind mit einem Schmunzeln in die kleine Spötterei mit ein. Das sollte das Eis brechen. Landuin machte eine angemessende Verbeugung und lächelte. "Nathae ich danke dir vielmals für die Einladung und freue mich sehr hier sein zu können." Es war noch nicht einmal gelogen. "Ich bin sehr gespannt, was uns auf diesem Fest erwarten wird." Sagte er und dann schien ihm etwas einzufallen. Seine Hand öffnete den Almosenbeutel an seinem Gürtel und er zog einen kleinen, eingepackten Gegenstand hervor. "Hier...als gute Gäste haben der Herr von Winterfeld und ich es uns nicht nehmen lassen ein kleines Gastgeschenk für dich mitzubringen." Er überreichte den verpackten Gegenstand an die Magierin.

    Alleine stark, gemeinsam unbesiegbar!


    Wir sind die Wölfe, hört unseren Ruf!


    Wo das Wort versagt, spricht das Schwert !


    Mors certa, hora incerta.


    Hast du das Glück Albernier zu sein, hast du tatsächlich Glück.

  • Landuin, lass es uns später überreichen. Es ist noch Zeit genug und Nathae hat bestimmt noch viele Vorbereitungen zu treffen und einige Gäste zu begrüßen.

    Wir beziehen erst einmal unser Quartier und bereiten uns ausgiebig auf den Empfang vor.

    Adam deutete bei dem letzten Satz auf die kleine Tasche an seinem Gürtel. Neben drei Gläschen mit Schnupftabak enthielt sie auch zwei kleine Fiolen mit einer Flüssigkeit.

    Also auf! Gehen wir uns frisch machen.

    Adam deutete dem Diener, welcher hinter ihm umher schlich, ihnen den Weg zu weisen.

    Dabei griff er sich seinen Reisebeutel, welcher mit mehreren Lederriemen am Sattel befestigt war und warf ihn mit Schwung über seine Schulter.

    Lasst uns rufen wenn uns die malla Yathallar sehen möchte. Oder falls es sich zeitlich nicht mehr ausgeht, zum Empfang. Wir werden uns in unseren Quartieren befinden.

  • "Sehr wohl eure Hochgeboren." Stimmte der Ritter seinem Dienstherrn routiniert zu und folgte ihm und dem Diener zu dem Quartiere. Er stopte dann aber doch noch einmal und dreht sich auf dem Absatz zu der Magierin um. "Ähm...Nathae...da ich auf Grund der Gastfreundschaft nicht darum herumkommen werde, dass man mir einen Diener zur Seite stellen wird, habe ich die Bitte, dass es eine Frau sein sollte. Sofern es keine Umstände macht." Bat er höflich, aber auch mit einem gewissen Schmunzeln im Gesicht. "Mein Geschmack sollte allgemein bekannt sein." Dann dreht er sich wieder um und folgte nun endgültig dem Herrn von Winterfeld und dem Diener folgt.

    Alleine stark, gemeinsam unbesiegbar!


    Wir sind die Wölfe, hört unseren Ruf!


    Wo das Wort versagt, spricht das Schwert !


    Mors certa, hora incerta.


    Hast du das Glück Albernier zu sein, hast du tatsächlich Glück.

  • Einen kurzen Moment, nur für den Bruchteil einer Sekunde flammte Wut in ihr auf über Ardons unverschämten Versuch, sie dumm dastehen zu lassen. Der Gedanke, darauf etwas zu erwidern kam so schnell in den Sinn, wie er auch wieder verflog. Was folgte war ein mitleidiges Lächeln und nur das Klappern der Hufen auf dem festen Felsen unter ihnen durchbrach für eine Weile wieder die Stille. Sollte er doch versuchen sie zu provozieren, oder glauben was er wollte. Bisher war es das Beste für sie und ihre Position gewesen, dass sie reihenweise unterschätzt oder falsch eingeordnet wurde und solange ihr das zum eigenen Vorteil nützlich war, würde sie sicher nichts daran ändern wollen.


    Ihre fußläufigen Begleiter taten ihr übriges, bloß keinen Laut von sich zu geben, aus Unsicherheit, etwas Falsches zu sagen und dafür bestraft zu werden, sei es durch die beiden Reiter oder die Späher im Dunkeln, die ihre Ankunft mit gebührendem Argwohn beobachteten. Zwar war niemand in den Schatten zu erkennen, es wäre allerdings mehr als unklug davon auszugehen, man würde sich gänzlich unbeobachtet in solch einem Reich bewegen können. Während sich also die Mahvosh und Ardon äußerlich entspannt in ihren Sätteln zurücklehnten, herrschte unter der Gefolgschaft mehr oder weniger mühsam verborgene Unsicherheit, wie genau sie sich zu verhalten hätten in dem einen oder anderen Szenario.


    Wo Ardons erste Aussage Unmut bei Mavosh ausgelöst hat, brachte die zweite Aussage, oder vielmehr sein Schweigen sie wiederum fast zum Lachen. Zu einem großen Teil konnte sie ihre Belustigung überspielen, ein leises Prusten dagegen konnte sie sich doch nicht verkneifen.


    „Verstehe…“ erwiderte Sie leise, überaus belustigt und mit einem süffisanten Grinsen auf den Lippen. Sie richtete ihren Blick wieder nach vorne, lies ihre Gedanken kreisen, beobachtete die raue Landschaft um sich herum und hatte nicht das Bedürfnis, noch ein weiteres Gespräch in Gang zu setzen, bis sie an ihrem Ziel angekommen waren.

  • Die Nyame des Nordens kam mit ihrer Eskorte am Eingang der Tunnel nach Sel'velkyn an.

    Es handelte sich um rund 50 gerüstete Reite, sowie zwei Wagen neben der Kutsche ihrer Exzellenz.

    Einer der Reiter, offensichtlich ein Offizier, sondierte die Lage und sprach mit den Personen, die seitens des Qu'ellar Amfein bereitgestellt waren, um ihre Exzellenz in Empfang zu nehmen.

    Er ließ die Männer absitzen, ab hier würde sich der Trupp teilen: etwa die Hälfte der Truppe würde zu Fuß ihre Exzellenz in der bereitgestellten Sänfte durch die Tunnel begleiten, während der Rest am Eingang der Tunnel wartete.


    Die Nyame trat aus der Kutsche und musterte das Empfangskommando und die bereitgestellte Sänfte kritisch. Es schien so, als schaute sie sich alles nicht nur mit normalen Augen an...

    Dann nahm sie ohne mit dem Personal ein Wort zu wechseln in der Sänfte platz.

    So machte sich der Trupp auf zum Anwesen des Qu'ellares.

    [...]die Nyame ist eine sehr verständnisvolle Person... Mit einem Gespühr für Schwächen wie ein Bluthund. [...]

  • Nachdem er fertig ausgeführt hatte, wandte er sich wieder dem Weg vor ihnen zu. Die Tiere unter ihnen wirkten zwar recht sicher auf dem steinigen Boden, aber wer konnte schon wissen, ob ihnen nicht gleich irgendjemand oder -etwas begegnen würde.

    Nichtsdestotrotz fiel ihr auf, dass er ihre Reaktion wohl aus dem Augenwinkel weiter beobachtete.


    Er schien es fast zu genießen, dass er ihr wohlwissend eine Antwort vorenthielt. Durch seinen Bart konnte sie den Anflug eines Grinsens erkennen.

    Ardon hatte seine Gründe sie auf dieses Fest mitzunehmen - und die Mavosh wohl die ihren der Einladung/Aufforderung zu folgen.


    ---


    Einige Momente bevor sie die Tore erreichten, die Umrisse des Palastes sich jedoch schon deutlich im Dunkeln ausmachen ließen, ließ Ardon sein Pferd an einer breiteren Stelle langsam zum Stehen kommen.

    "Dreht euch um." befahl er ihren hinteren Begleitern knapp.

    Er wandte sich Mavosh zu, wartete einen Moment und grinste breit, während seine Hand auf die Innenseite seines Mantels wanderte.


    Ardon streckte ihr etwas mit seiner geschlossenen Hand entgegen. Eine Phiole, klein genug, dass sie sich zumindest in seiner Faust verstecken ließ.

    Leise ergänzte er ernst: "Pass drauf auf... und hoff, dass wir es nicht brauchen."


    Er ließ den Blick noch einmal über die Umgebung und den vor ihnen liegenden Weg schweifen, ehe sie sich wieder in Richtung Tor in Bewegung setzten.


    Nachdem die Wachen ihre Schritte schon von weiter her hörten, kamen sie schließlich auch in Sichtweite.

    ~ We must change, and change, until Change is our Master, for no being, not god, not mortal, can catch and hold that which has no form.

    Einmal editiert, zuletzt von Ardon ()

  • Landuin und Adam


    Mit einem Lächeln nahm Nathae das Geschenk von Landuin an und winkte eine Dienerin herbei welche mit einem Knicks das Geschenk annahm.

    "Bel´la dos Landuin! Und seid mir auch gegrüßt, ich bin selbst gespannt was der Abend bringen wird!"

    Bedankte sich die Magierin höflich mit einem Lächeln und sah währenddessen weiter durch den Innenhof. Ihr Blick blieb an dem Protektor von Sel'Velkyn hängen. Kurz flammten ihre Augen erbost auf, während der Faern sich seine Haare richtete, empfing sie selbst die Gäste ...

    "Tatsächlich habe ich einiges zu tun! Wir sehen uns später Adam!" verabschiedete Nathae den Protektor von Winterfeld und hob bei Landuins Aussage eine weiße Augenbraue in die Höhe.

    "Ich bin mir sicher das wir eine passende Sklavin finden werden!"

    Adams Diener wies den beiden Männern aus Winterfeld den Weg ins Innere des Gebäudes, während Landuins Diener ihnen schweigend folgte. Was der Stadt außerhalb des Punkbaus fehlte, war zumindest innerhalb des Gebäudes mehr als reichlich enthalten. Polierte Boden aus schwarzem Gestein, riesige Zierfenster welche die Göttin der Illythirii zeigte und grüne, samtige Vorhänge säumten den Weg der beiden Männer bis hin zu einem Gästetrakt. Die Gänge waren von einem sanften Feenfeuer erhellt.

    Der junge Mann öffnete eine Tür und brachte die beiden Männer in eine Art Wohnsalon, passend mit Zimmerbrunnen in der Mitte und mit Samt gepolsterte Liegen. Vom Hauptraum gingen noch einige Türen ab. Ohne weitere Worte wies der Diener ihnen die Schlafkammern zu, welche etwas kleiner waren aber nicht weniger prunkvoll.

    **************************************


    Aisala


    Ein leichtes Kribbeln fuhr der Albin über den Rücken, sie hatte das starke Gefühl beobachtete zu werden. Nicht das schon gefühlt jeder der Illythirii sie anblickte, nein dies war etwas anders ... Etwas abseits des Geschehens stand ein attraktiver, junger Drow, gut gekleidet aber eindeutig an dem Halsring welcher er trug, als Privatsklave zu erkennen.

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    Jerdur


    Das junge Mädchen ging flink voraus und wies dem Dunkelzwerg einen Sitzplatz etwas außerhalb des Geschehens zu. Der Duergar konnte sicherlich sagen das er der einzige Zwerg auf dem gesamten Fest war.

    "Kann ich euch etwas zu trinken bringen mein Herr?" fragte sie dann sehr leise und wagte Jerdur dabei nicht anzusehen.

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    Vorn


    Auch Vorn passierte die polierten Böden aus schwarzem Gestein, die riesigen Zierfenster mit der Göttin Lolth und grünen, samtigen Vorhänge, allerdings schien man ihn in einen anderen Gästetrakt zur bringen. Hier war es weit weniger beleuchtet als der Gästebereich der Menschen. Zügig führte ihn der Diener in ein eigene Kammer, welche aus einer Hauptkammer, einer Schlafkammer und einem eigenem Bad bestand.

    "Euch steht ein eigenes Bad zur Verfügung Jabbuk, natürlich könnt ihr euch auch in die Badegewölbe begeben, wenn ihr das wünscht! Ich werde euch direkt passende Kleidung bringen lassen! Kann ich sonst noch etwas für euch tun?"

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    Ardon und Mavosh


    Außer dem leisen Tropfen des Wasser welches von der Decke fiel, war es absolut still in der endlos scheinenden Dunkelheit. Ob es nun der Enge, dem leicht feuchten Boden, oder am seltsame Geruch lag, die Pferde begannen leicht nervös hin und her zu trippeln. Nur Augenblicke später blickten rotglühende Augen auf den kleinen Trupp.

    "Vendui" hallte es leise von den Felswänden wieder und ein schwer gepanzerte Krieger schälte sich nun aus der Dunkelheit. Seine Arme waren auf der Brust überkreuzt.

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    Chez'ahe


    Allmählich begann sich der Innenhof zu füllen. Ein seltsames Bild, neben Illythirii schienen auch einige Nichtillythirii geladen zu sein, an der Oberfläche vielleicht schon ein gewönhliches Bild aber in den dunklen Höhlen des Unterreiches immer noch ungewohnt. Diener schwirrten nun aus und reichten Tabletts mit kleinen Köstlichkeiten und Getränken an die Gäste weiter. Nathae löste sich von ihrem Platz und schritt direkt zu Chez'ahe.

    "Was für ein wundervolles Kleid!" begann die kleine Faern das Gespräch mit einem Lächeln.

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    Ka´Shalee


    Der Trupp bestehend aus einem Magier, einer Dienerin und zwei Hände voll Sargtlinnen hatte geduldig auf die Ankunft der Nyame gewartet. Die Sänfte war reichlich verziert und mit bequem mit etlichen Kissen ausgepolstert worden. Außer den kunstvollen Schnitzereien konnte Ka´Shalee nichts weiteres an dem Transportmittel erkennen. Der Trupp kam zügiger voran als man hätte erwarten können. Bald schon waren die ersten Ausläufer der Barackenstadt zu erkennen.

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    „Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“

  • Ardon ließ die Gruppe wieder zu einem Halt kommen und musterte den schwer gepanzerten Krieger vor ihnen von oben bis unten, während sie beide versuchten die Pferde ruhig zu halten.


    Er versuchte kurz abzuschätzen wie viele Paar Augen auf sie gerichtet waren, ehe er den Gedanken wieder verwarf - es waren sicherlich bereits mehr Wachen in der Dunkelheit um sie herum postiert.


    Nur das Tropfen des Wassers war zu hören.


    "Vendui." entgegnete der Chaot ihm schließlich. Seine Aussprache war zwar halbwegs verständlich, aber man hörte immer noch wie ein Mensch versuchte die Worte richtig auszusprechen.


    "Seid ihr die Stadtwachen von Sel'Velkyn?" Ardon blickte hinauf zu dem Palast, der sich in der Höhle gen Decke erhob und sah dem Krieger anschließend wieder in seine blutroten Augen.

    ~ We must change, and change, until Change is our Master, for no being, not god, not mortal, can catch and hold that which has no form.

  • Die Nyame musterte aus der Sänfte heraus die Umgebung.

    Als sie sich der Barackenstadt näherten gab sie einer ihrer Wachen einen Wink, an sie heran zu treten, kurz wechselte sie ein paar leise Worte mit dem Mann, der daraufhin zu dem mitreisenden Magier des Qu'ellar Amfein trat.

    Ihre Exzellenz wünscht Euch zu sprechen. Sie würde gerne mehr darüber erfahren, wie der Aufbau-Status der Stadt ist...

    [...]die Nyame ist eine sehr verständnisvolle Person... Mit einem Gespühr für Schwächen wie ein Bluthund. [...]

  • Vorn hatte dem Bild der Göttin kaum einen Blick gewürdigt. In der Kammer angekommen nickte er: "Ich schätze etwas Privatsphäre, bringt die Kleidung hierher, ich werde dann sehen ob sie angemessen ist." Vorn ließ den Blick durch die Kammer schweifen, ja es gab hier einige gute Plätze um Waffen zu verbergen. Er hatte zwar nicht vor hier zu schlafen aber sicher war sicher. Als Valfein den Raum verlassen hatte ging Vorn dazu über den Raum genauer zu betrachten, er war sehr lange nicht von einem anderen Qu´ellar eingeladen worden, aber er erinnerte sich gut was ihm seine Großmutter damals eingebläut hatte. Sie hatte damals Vorn immer wieder die selbe Routine durchführen lassen, die Zimmer genau zu untersuchen, das Essen auf Gift zu prüfen und noch vieles mehr. Selbst jetzt fast 200 Jahr später ging er diese Routine Schritt für Schritt durch, damals hätte der Tot eines Familienmitglied eine Schwächung des ganzen Qu´ellars bedeutet.

  • Die Albin hatte ihre Position am Rand des Geschehens für einen kurzen Moment aufgegeben, als sie einen Gesprächfetzen in einer ihr vertraute Stimme aufschnappte: "... für ein wundervolles Kleid!", hörte sie Nathae ihren Satz beenden und drehte den Kopf um zu sehen, wie die Magierin ebenfalls ihren vorherigen Platz verlassen hatte und sich auf eine weitere bekannte Person zubewegte. Sie musste lächeln, hatte sie Chez'ahe aus dem Augenwinkel tatsächlich nicht wiedererkannt. Aus einigen Schritt Entfernung sah sie zu den anderen beiden Frauen hinüber, beide ein gewohnter Anblick inmitten der fremden Gesichter und gleichzeitig ungewohnt in ihrer festlichen Kleidung.

    Mit einem tiefen Atemzug beschloss sie, dass es unhöflich war zuzuschauen ohne sich zumindest durch eine kurze Begrüßung bemerkbar zu machen. Nicht, dass sich nicht andere Personen - sie warf einen kurzen Blick in die Richtung, aus der sie schon seit einer Weile ein besonders beharrliches Starren wahrnahm - offenbar von diesen Regeln der Höflichkeit ausnahmen. Mit einigen leisen Schritten und einer Verbeugung, die vielleicht etwas tiefer ausfiel als an der Oberfläche, gesellte sie sich zu den beiden anderen, genug Abstand haltend und langsam genug, dass die beiden Illythirii ihr notfalls zeigen konnten, dass es sich um eine private Unterhaltung handelte.

    “Shadows are where magic comes from. Your dark and dancing self, slipping behind and ahead and around, never quite looking at the sun.”

    — Catherynne M. Valente

  • Landuins und Adams Gemächer


    Landuin! rief Adam in seinem bekannten Befehlston quer durch die Gemächer, welche ihnen zugewiesen wurden.

    Seinem Beutel entnahm er eine Reiseflasche mit klarem Quellwasser.

    Hast du heute schon was gegessen? fragte er seinen Leutnant. Falls nicht.... Hier! In einem kleinen Beutel befand sich etwas Trockenfleisch und einige getrocknete Früchte. Für das Zeug hier solltest du etwas im Magen haben.

    Auf nüchternem Magen bekomme ich das nie runter. Dabei öffnete er seine Gürteltasche mit den beiden Fiolen und stellte eine von ihnen vor Landuin auf den kleinen Tisch neben dem Brunnen.

    Kleine Lehrstunde in Sachen höfische Etikette bei unseren Gastgebern. Adam sah nicht so aus als spaße er bei seinen Ausführungen Es ist nicht unüblich bei Illythirii, dass sie bei einem Bankett von dieser Größe, einzelne Essen vergiften. Gerade wenn so viele Würdenträger anwesend sind. Das gehört sozusagen zum guten Ton. Tarabas erzählte mir einst, dass so schon ganze Häuser übernommen wurden. Er nannte es damals die "natürliche Auslese". Wer zu vertrauensvoll ist, ist es nicht Wert ein Haus zu führen. Die großen Häuser der Illithirii überlebten nur, indem sie immer auf der Hut waren. Adam deutete auf die kleine Fiole vor Landuin. Das ist ein Gegengift. Ich habe nicht vor heute Nacht an Scheißerei zu sterben. Besser haben und nicht brauchen, als... na du weißt ja... Trink es besser jetzt. Dabei öffnete Adam seine Fiole und goss sich die rötlich schimmernde Flüssigkeit in den Mund. Dabei verzog er angewidert das Gesicht. Gut schien es nicht zu schmecken. Zumal er sich anschließend noch getrocknete Früchte in den Mund schob und mit Quellwasser nach spülte. Es schmeckte wirklich widerlich. Aber so war es ja häufig bei wirksamen Tränken. Sie sollten nicht schmecken, sondern helfen!

    Ergänzend, kein harter Schnaps! Zu viel lässt die Wirkung dieses Zeugs abmildern. Wein sollte in Maßen in Ordnung sein. Runter damit, Conchobair! Ich will mir keinen neuen Leutnant suchen müssen!

    Dabei drehte er sich auf dem Absatz um und entledigte sich seiner Reisegewänder.

    Diplomatie ist, mit dem Schwein freundlich aber zielorientiert über die Notwendigkeit des Sonntagsbratens zu verhandeln.

  • Der Albernier erschauderte innerlich bei der Bezeichung "Sklavin". Ein Wort was ihm zutiefst zu wider war. Er folgte dem Baron und den Dienern zum Gästetrakt. Auf dem Weg dort hin, betrachtete der Ritter die Einrichtung. Landuin konnte es nicht von der Hand weisen, dass er durchaus davon beeindruckt war. Bisher blieb ihm die Möglichkeit verborgen einen tieferen Einblick in die Kultur der Illithirii zu bekommen. Auf dem Zimmer, betrachtete er den dar gereichten Beutel mit Trockenverpflegung, nickte dem Protektor einmal zu und nahm dann etwas davon, während er sich dessen "Lehrstunde" anhörte. "Vielen Dank für diesen Hinweis. Das war mir soweit bekannt und daher habe ich selber Vorkehrungen getroffen." Entgegnete der Leutnant mit einem leichten Schmunzel dem Baron und zog eine kleine Schachtel hervor, die er neben die Phiole auf dem Tisch stellte. "Ich war so frei, mir ebenfalls etwas Gegengift mitgeben zu lassen." Der junge Conchobair griff nach der Phiole und nahm dessen Inhalt zu sich. "Gischt und Brandung...jetzt weiß ich, wie Greifenpisse schmeckt." Kommentierte er mit einem angewiderten Gesichtsausdruck den Geschmack des Gegengifts. "Jawohl...habe verstanden." Antwortete der Ritter immer noch etwas angewidert bei den Ergängzungen und versucht den abartigen Geschmack mit etwas Wasser aus einer Flasche bei seinem Gepäck abzumildern. Ja Medizin soll wirklich helfen und nicht schmecken. "Ich mache mir aber bei den 'einheimischen' Illithirii keine Sorgen. Es sind eher die 'auswärtigen' Gäste, die mich etwas stutzig machen. Ihre abwertenden Blicke sprechen Bände." Gab das Aeriskind zu bedenken und legte Mantel und Kette ab, eher es sein Gepäck kontrollierte.


    Landuin war im allgemeinen recht froh und erleichtert darüber, dass der Baron seit einiger Zeit wieder zu seinem "alten Selbst" zurückgekehrt war, wie er es aus der, schon etwas in die Jahre gekommenden, Vergangenheit kannte. Es würde fortan einige Dinge etwas leichter machen.

    Alleine stark, gemeinsam unbesiegbar!


    Wir sind die Wölfe, hört unseren Ruf!


    Wo das Wort versagt, spricht das Schwert !


    Mors certa, hora incerta.


    Hast du das Glück Albernier zu sein, hast du tatsächlich Glück.

  • Ardon


    Der für einen Drow etwas übergroßen Krieger trat vorsichtig und mit gekreuzten Armen an Ardon heran.

    "Man könnte es so nennen!" antwortetet er mit leichtem Akzent, während hinter ihm uns seitlich des Weges weitere Augenpaare aufleuchteten.

    "Folgt mir ich führe euch direkt an das Anwesen des Quellar Amfei´n, willkommen in Sel'Velkyn!"

    Damit schritt er zur Seite um den kleinen Tross passieren zu lassen.

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    Ka´Shalee und Jassir


    Kurz schien der Mann zu schluckten, streckte sich dann aber durch und nickte höflich. Vorsichtig und mit gesenktem Blick näherte er sich der Sänfte und kniete sich dann zu Boden.

    Kurz war er versucht drauf los zu plappern, hielt sich aber in rechten Moment zurück und wartete wann er sprechen durfte, der Magier schien sichtlich nervös zu sein.

    Der Rest des Willkommenskomitee musterte den Rest der Truppe, dabei blieben ihre Blicke nicht auf den Männern und Frauen der Nyame hängen sondern an dem seltsamen Figuren im Hintergrund. Beim Anblick des Zwerges verzogen so einige ihre Gesichter, widmeten sich dann aber wieder ihres Weges.

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    Vorn


    "Natürlich Jabbuk, ich werde gleich mit einer Auswahl an Gewändern bei euch sein!" antwortetet der Kammerdiener höflich und eilte aus dem Zimmer.

    Der Raum war wie alles im Haus geschmackvoll eingerichtet und zu Vorns erstaunen, schien weder das frische Obst vergiftet zu sein, noch fand er sonst irgendwelche ungewöhnlichen Dinge. Allerdings kribbelten seine feinen Nackenhaare. Nach circa zehn Minuten klopfte es an seiner Tür.

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    Aisala


    Nathae begrüßte die Albe mit einem leichten Lächeln. "Aisala, wie ich sehe seid ihr gut angekommen, ihr scheint eines der aktuellen Hofgespräche zu sein!" Das Grinsen welche die Magierin dabei zeigte wirkte mehr als amüsiert.

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    „Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“