Posts by Landuin_Conchobair

    Es dauerte deinen Augenblick eher Landuin die Augen von der Zeitung nahm und zum Protektor heraufschaute. Eine leichte Verwunderung zeichnete sich in seinem Gesicht ab.


    "Guten Tag eure Hochgeboren." Begrüßte er den Baron höflich, so wie er es immer tat und senkte dabei etwas die Zeitung. "Erstens: Es ist heute einer meiner freien Tage. Zweitens: Ihr seid der Kommandant der Garde und dies ist der Stammtisch der Garde. Es wäre etwas seltsam, wenn der Kommandeur sich nicht an seinen eigenen Stammtisch setzen dürfte oder seht ihr das anders?" Fuhr der Ritter weiter höflich fort und deutete einladend auf einen der freien Plätze. "Und drittens: Ich wusste gar nicht, dass ihr neuerdings Bürger des Reichs der Rosen seid. Schon gelesen?" Fragte er abschließend, legte die Zeitung auf den Tisch und schob sie mit dem aufgeschlagenden Artikel,seinem Protektor herüber.

    Es war einer dieser selten ruhigen Tage im Märkischen Fasskeller. Gut, es war früher Nachmittag und voraussichtlich würde zum Abend hin wieder mehr Leben in der Taverne stecken, aber es war durchaus unüblich, da man selbst Morgens oft mehrere Gäste antreffen konnte. Nur Landuin saß im Schankraum am Stammtisch der Garde und warf mehr den Blick in die Zeitung, als auf das Essen und Trinken vor sich auf dem Tisch. Es war sprichwörtlich der Hund in diesen Räumlichkeit begraben. Die drei Schwestern hockten gelangweilt hinter der Theke und schienen mehr den Leutnant bei seiner Lektüre zu beobachten, als irgendetwas anderes zu tun. Entgangen war es dem Offizier nicht, aber er störte sich auch nicht daran, sondern las weiter in der Zeitung.

    Im gewohnten schnellen Schritt bog der Ritter um die Ecke und fand sich nun auf der Hauptstraße zum Palast wieder. Es war viel Betrieb auf der Straße, so das Landuin immer wieder die eine oder andere ausweichende Bewegung machen musste, um nicht andere Personen anzurempeln. Sein Blick war dabei immer wieder auf den Palast gerichtet. In der Ferne sah er eine Gruppe blau-gelber gerüsteter Personen. Als er genauer hinschaute, erkannte er sie als mehrere seiner Gardisten und den Baron selber.


    Glück gehabt. Da ist sind sie ja. Aber Moment mal...ein grüner Umhang? Dachte er, als er seine Schritte beschleunigte und einen grünen Umhang in der Menge kurz aufblitzen sah. Wer das wohl sein mag?

    Landuin bog um die Ecke. Nur noch eine kleine Querstraße trennte ihn von der Hauptstraße zum Palast.


    Wenn du es nicht rechtzeitig zum Treffpunkt schaffst, dann komm sofort zum Palast... Hatte der Baron gesagt. Wer konnte den ahnen, dass es so viel Zeit in Anspruch nehmen würde, die vom Protektor gewünschten Dinge, zu organisieren.


    In seinen Mantel gehüllt schritt er schnellen Schrittes die Straße entlang. Endlich wieder "frei", auch wenn es nur für eine geraume Zeit wäre. Der Albernier genoss die Freiheit und kostete jeden Moment dieser Zeit aus. Ein kurzer Griff an den Turban...alles sitzt. Er wirkte trotz der Lage, sehr zufrieden.

    Der Albernier legt die Hand auf die Hände der Edalphi, als er bemerkte, dass sie kurzzeitig traurig wurde.


    " Wir haben harte Zeiten durchgemacht, aber jetzt können wir wenigstens für den Moment aufatmen." Sagte er dann und sah sie an.


    Er schmunzelte kurz erneut, als sie das mit der Magie und dem Feuer nicht verstand.


    " Weiß du, dort wo ich herkomme, ist man Magie über sehr skeptisch und misstrauisch eingestellt. Albernia ist ein sehr abergläubischer Landstrich, vor allem der Nordosten aus dem ich stamme. Der Glaube an Feen, Geister, Tierwesen und Kobolde ist weit verbreitet und selbst Elfen und Zwerge werden oft mit Misstrauen und Argwohn angesehen. Viele sind einfach "weltfremd" und kennen nur ihre eigene Heimat und vielleicht das eine oder andere Drumherum. Magie ist für sie etwas, dass nur von verschrobenen alten Hexen, Feenwesen oder Schwarzmagiern angewendet würde. Ich weiß das es soweit anderes ist und bin auch sehr froh das ich durch meine Familie nicht so abergläubisch bin, wie viele andere Albernier. Wobei ich auch nicht frei davon bin. Du glaubst gar nicht wie ich geguckt habe, als ich das erste Mal auf Cupa getroffen bin. Ich habe erst einmal 2-3 Schritt Abstand von ihm genommen oder denk doch einmal an die Sache mit Geist, als wir bei dieser Grundsteinlegung waren." Erklärte Landuin und begann zum Ende hin zu Lachen. " Du glaubst gar nicht wie mich meine Haushälterin, ihr Mann, ihre Tochter und ihre Nichte in den Wahnsinn getrieben haben, als wir damals auf diesem Kontinent gelandet sind. Soweit treiben sie mich jetzt auch noch immer öfters mit ihrem Aberglaube in den Wahnsinn. Du hättest mal ihre Gesichter sehen sollen, als Sarria damals bei mir zu Besuch war." Fuhr er fort, lachte dabei, aber wurde dann schlagartig beim erzählen immer ruhiger, bis er verstummte. Jetzt hatte er einen traurigen Ausdruck im Gesicht. Der junge Conchobair schien einen wunden Punkt bei sich selber getroffen zu haben.

    " Ich weiß...ich war damals in Assansol dabei, als du dieser Präsenz Einhalt geboten hast." Schmunzelte der Ritter.


    Er guckte immer noch etwas verwundert, als Satinka den Magieeinsatz ansprach.


    " Nun ja, jedenfalls für so etwas. Ein paar Schläge mit einem Fächer oder ein mehrmaliges gemäßigtes Hereinpusten hätte es doch auch getan oder?"

    " Ich bewundere deine Geduld mit mir. Andere wären wohl nicht so nachsichtig mit mir, wie du es bist. " Sagte der junge Conchobair und erwiderte das Grinsen.


    Als sie vermeidlich das Feuer neu "entfachte", schaut er etwas skeptisch. Erst auf das Feuer, dann auf die Edalphi. Sein Blick wanderte mehrmals zwischen beiden hin und her, eher er dann etwas dazu sagte.


    " Warst du das etwa?" Fragte er verwundert.

    " Ach verdammt..." Fluchte der Albernier leise und schlug sich leicht mit der Faust auf den Oberschenkel, als er bemerkte das seine Wortwahl wieder einmal nicht passend war. " Das ist aber auch schwer gegenüber euch."

    " Wie geht es dir wegen dem Tod von Mandred und Valena?" Fragte der Ritter vorsichtig und abwartend.


    " Mach dir keine Sorgen. Ich hab keine weitere Flasche hier. Dafür müsste ich erst in mein Zelt gehen um eine neue zu holen." Schmunzelte er, als er merkte das die Edalphi kurz die Flasche im Blick hatte.

    Der Albernier nahm das Geschenk an, nickte zustimmend und lächelte.


    " Ich werde es in Ehren halten." Sagte er und verstaute es gut in seiner Umhängetasche. Dann nahm er selber auf der Bank platz und nahm Satinka in den Arm.


    " Es ist wirklich gut jemanden wie dich zu haben. Der Schmerz ist unbeschreiblich und wird wohl lange anhalten, aber Sarria hat mir Flügel verliehen, jetzt liegt es an mir, dass ich fliegen lerne." Sprach der junge Conchobair leise und wirkte jetzt zufrieden und etwas glücklich.

    Der Albernier nickte knapp. Nicht die feine Art zu fragen.


    " Verzeih mir...mein Taktgefühl ist im Moment nicht zu gebrauchen." Entschuldigte er und blickte dann ins Feuer. Für einen Augenblick verstummte er und begann wohl in Gedanken zu versinken, riss sich aber selber wieder aus diesen heraus.


    " Dann war ihre Liebe zu ihn wahrhaftig...aber aus dem falschen Motiv heraus. Ich habe ihr einst gesagt, dass sie sich gut überlegen soll, ob es das wert ist, sich selbst für ihn aufzugeben...sie hat ihre Wahl getroffen." Abwegig sowie irgendwie enttäuscht schüttelte der Ritter den Kopf und nahm wieder einen Schluck aus der Flasche. " Tut mir leid, man sollte nicht schlecht über die Toten sprechen..." Sagte er dann entschuldigen und schaut Sylvana an.

    " Ich wünsche dir eine gute Reise. Es ärgert mich schon etwas, dass ich dort nicht anwesend sein kann, aber das Turnier hat leider momentan voran." Entgegnete der Ritter seufzend der Waffenmeisterin. " Bitte grüß Satinka und die anderen von mir." Bat er dann.


    " Etwas größeres oder nur eine kleine Sache?"

    " Und ich bin froh, dass du so bist wie du bist und würde auch nichts anderes wollen..." Entgegnete er mit einem leichten Schmunzeln.


    Mit einem fragenden Blick schaute er sie dann an, als er das Gefühl bekam, dass sie unter ihrem Umhang irgendetwas hervorkramen wollte.

    Landuin wirkte bei ihrer Aussage etwas erleichtert und nickte knapp.


    " Dann weiß ich, dass ich einer von denjenigen bin, die einen Platz in deinem Herzen haben. Genau so wie du jemand bist, der einen in meinem hat." Entgegnete er und erwiderte ihr Lächeln für einen Augenblick.


    " Mach dir keine Sorgen um mich...ich werde das alles überleben, auch wenn es wohl viel Zeit brauchen wird." Sprach der Ritter dann etwas leiser mit einem sehr leichten Lächeln, das aber noch von Kummer durchzogen war.

    " Ich bin froh das du hier bist und es ist gut jemanden wie dich in meiner Nähe zu haben." Sagte der Ritter leise sowie zufrieden und wirkte etwas entspannter. Wieder ein erneutes, knappe Lächeln, dass sofort wieder verschwand. Er zögerte für einen Moment, ob er ihre Hand oder sogar sie in den Arm nehmen sollte. Ein kurzer Gedankengang und setzte es nicht in die Tat um.


    Sein Blick ging kurz auf das Feuer, dann wieder auf die Edalphi. Er musterte sie und irgendwie schien ihn ein ungutes Gefühl zu beschleichen. War da etwas, das sich vorerst nicht offenbaren wollte? Je mehr er sich damit beschäftigte das irgendetwas mit Satinka nicht ganz stimmen würde, desto mehr wurde dieses ungute Gefühl. Als sie dann leise seine vermeidliche Ahnungslosigkeit ansprach, schien der Gipfel seines Gedankenspiels erreicht zu sein. Bin ich es etwa...!? Dann machte sich ein Ausdruck von Erkenntnis in seinem Gesicht breit, so als ob ihn der Schlag getroffen hätte. Er war versucht wieder etwas gelassener zu wirken, was in der allgemeinen Situation nicht gerade einfach war.


    " Bin ich derjenige, dem dein Herz gehört?" Fragte er vorsichtig und zurückhaltend. Seine Stimme war dabei fast schon ein Flüstern, aber sie beinhaltete auch eine gewisse Neugier. Erneut musterte er sie und wartete etwas unruhig ab, was als Antwort folgen würde.

    " Liebe lässt Menschen dumme Dinge tun." Erwiderte Landuin und fuhr dabei mit seiner linken Hand über das rechte Handgelenk. Dort wo man ihn damals gebissen hatte, hielt er kurz inne. Die Erinnerung aus der Hohld blitzte kurz auf. " Selbst mein Blut hab ich für sie gegeben, damit sie ihres nicht erneut geben musste." Er schaut weiterhin die Edalphi an, aber ihr nicht ins Gesicht, sondern eher versuchte er durch sie hindurch zu schauen, um das Feuer weiter zu betrachten.


    Satinkas Worte wanderten in seinem Kopf umher und er begann wie es schien wieder in Gedanken zu versinken. Als ob er einen inneren Konflikt austragen müsste. Es vergingen ein paar Augenblicke, ehe er wieder Reaktionen zeigte.


    " Ich dummer Narr...ich dämlicher Idiot..." kam es leicht zornig von ihm, während er den Boden betrachtete und sich mit den Händen durch die Haare fuhr. Er begann sich langsam zu beruhigen und wieder vergingen ein paar Augenblicke. Immer noch wirkte er betrübt und niedergeschlagen, aber es sah jetzt nicht mehr so schlimm aus. Sein Blick fing wieder das Gesicht der Edalphi ein.


    " Ich liebe sie über alles und ich will nur das sie glücklich ist... ja du hast recht. Wenn ich es jetzt beende, stehe ich am Ende ohne etwas da und ich bin schon so weit gekommen." Sagte der Albernier jetzt etwas klarer.


    " Wäre ich ohne Fehler, wäre ich kein Mensch...aber du hast auch hie recht...ich möchte nicht Vorschnell bewertet werden. Es tut mir leid, aber der Schmerz ist erdrückend. Er lässt mich nicht klar denken und es wird lange dauern, bis der Schmerz nicht mehr ist. Die Zeit heilt alle Wunden, aber mein gebrochenes Herz wird viel davon brauchen." Sprach er weiter und erhob sich von der Bank.


    Als sie ihm eine Antwort auf seine Frage zum Verlieben gab, nickte der Ritter knapp.


    " Ich wünsche mir, dass du nie das durchmachen musst, was ich gerade durchmache. Liebe lässt seinen die schönsten Höhenflüge erleben, aber gleichzeitig auch 1000 Tode sterben. Halt das fest, was du hast, aber sperr es nicht ein." Sprach der junge Conchobair ruhig und leise. Es hatte irgendwie etwa s philosophisches. Ein knappes Lächeln. So schnell es kam, so schnell war es auch wieder fort.


    " Satinka...?"