Wann: bei angemessener Reisezeit vor dem CvM
Wo: Irgendwo auf dem Weg in den Süden
Wer: Jeder, der will und sich irgendwann der Reisegruppe anschließen wird (tm ;)) ... mir ist einfach öde krank daheim...
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Sylvana hatte den letzten Sonnenstrahlen dabei zugesehen, wie diese am Horizont des Reiches verblassten und der Nacht Platz machten. Seit sie sich auf den Weg in den Süden gemacht hatten, war sie häufig in Gedanken gewesen. Mit dem Rücken lehnte sie sich an einen Baum am Rande des Lagers, dass sie für die Nacht aufgeschlagen hatten. Ihr Blick blieb an den Horizont geheftet.
Noch war ihre Reisegruppe klein, doch wer wusste schon wann sich der Rest anschließen würde.
Der Besuch in Selfiran hatte einen sehr fahlen Beigeschmack hinterlassen. Obschon Kelnozz zurückgekehrt war und sich alles wieder ein wenig... runder... anfühlte, so hatte Theybens Entscheidung sich auf dieses Ritual der Leuenhafener einzulassen für eine Unruhe in ihren Reihen gesorgt, die ihm anscheinend nicht bewusst werden wollte. Sie selbst war sich nicht einmal sicher, ob sie wütend auf ihn war oder auf sich selbst, weil sie nicht genauer nachgefragt hatte. Vermutlich aber war es von beidem ein wenig. Weiterhin sorgte sie sich um die Zukunft von Selfiran und damit einhergehend um die Zukunft guter Freunde... Bara'kan hatte an diesem letzten Abend mitgenommen und besorgt gewirkt. Sie konnte nur hoffen, dass er sich melden würde, wenn er Hilfe benötigte. Oder gar... ein neues zu Hause.
Nachdenklich fuhr sie sich mit dem Daumen über die Narbe an ihrem Kinn.
Sie fragte sich wie sich ihre Nyame wohl entschieden hatte und was diese Entscheidung und weitere Entwicklungen für sie selbst und den Norden bedeuten mochten.
Der Eklat, den Walays nach dem Angriff der Zweifler hervorgerufen hatte bewies zwar, dass er zur Zeit wohl sienen Verstand in Ketten gelegt haben musste, und das sein Verhalten jedwedes sinnvolle Arbeiten beinahe unmöglich machte. Er verlangte a. befahl aber b. und urteilte über c. ... aus eingefärbten berichten von Siedlern, denen sie vielleicht einmal zu oft das Leben gerettet haben mochte. Die Tatsache, dass Ka'Shalee noch einmal das Gespräch mit ihr und anderen gesucht hatte und sie ernsthaft daran interessiert gewesen war wie es soweit kommen konnte sprach für die Ilythiiri... sprach für ihren Fortschritt und dafür, dass Walays ihr in irgendeiner Form wirklich etwas bedeutet haben musste.
Das Gefühl kannte sie... sie kannte es zu gut...
Begreifst du es nicht? Die Leere hat mir jegliche Erinnerung an das was einmal zwischen uns war genommen! Ich empfinde nichts für dich!
Lügen... Lügen waren der Anfang gewesen.
Die Neches Re atmete tief durch. Seine haltlosen Behauptungen hatten vermutlich nicht die Wirkung bei ihr gehabt die er sich erhofft haben musste. Sie wusste wer und was sie war... und das sie mehr war als eine Waffe mit einem Namen.
Ihr Blick glitt hinüber zum Lager. Das sie inzwischen wusste wer und was sie war, verdankte sie vor allem jenen die dort am Feuer saßen und ihren eigenen Gedanken nachhingen. Jenen und all den anderen denen sie im Siegel Gehör schenkte, deren Ratschläge sie annahm, jene für die sie der Neches Re sein wollte, den sich die Siedler wünschten, ganz gleich wie der Befehl des Archons lautete.
Assiah, ihre liebste Schwester und Anker zu ihren Wurzeln... Ravielle, ihre kleine Schwester und Schülerin, der gerechte Zorn in den Momenten wo Sylvana ihn sich versagte... Theyben, der Funke Unvernunft, der dafür Sorge trug, dass der Funke in ihrem Inneren lebendig blieb, ganz gleich welche Wellen um sie herum geschlagen wurden... Kelnozz... ihr Schatten und Schild... ihr Abbil... nicht zu vergessen, wenn auch nicht alle zugegen waren... Cupa, Salim, Magon... Silas und andere...
Wie siehst du mich Tovak? Was erwartest du von mir als deiner Neches Re?
Hrm... ich sehe den Neches Re auf dem Feld gegen den Feind... da gehörst du hin.
So viele Seelen bewegten ihr Leben und formten sie... so viele folgten ihr und glaubten an das was sie tat. Warum sollte sie also an sich selbst zweifeln? Die Zeiten waren vorbei. Lange, lange vorbei.
Sie löste sich von dem Baum und lenkte ihre Schritte zurück ins Lager. Kelnozz war nicht auszumachen, vermutlich spähte er in der Umgebung, gönnte sich einige Zeit allein... Nach fast einem Jahr seines Fortseins war es sicherlich eine Umstellung wieder in der Gesellschaft dieser bunten Truppe zu sein. Dennoch entglitt ihr ein Lächeln als sie an das ein oder andere Gespräch zurückdachte, das sie in Selfiran geführt hatten.
Was macht dich so sicher, dass ich mein Wort nicht breche?
Nun... du bist zurückgekommen...
Sylvana wusste wo ich bin, wusste das ich lebe... ich wusste wo sie ist und wusste, dass sie lebt... das ist alles was zählt...
Im Grunde war sie unglaublich dankbar. Dankbar für jede Nacht unter den Sternen mit diesen ... Freunden. Ihrer... Familie... Würde es jemand wagen ihre Familie zu bedrohen, ganz gleich wer auch immer es auch sein mochte, würde sie das nicht mehr akzeptieren.
In gedanken näherte sie sich dem Lagerfeuer.