• Ravi sah wie Assiah an Murdo heran trat, hörte die beiden sprechen, doch sie nahm die Worte kaum war. Auch das leichte Kribbeln der Energie, die von Melekh ausging nahm sie kaum war. Es war als wäre die ganze Welt in Watte gepackt. Ihre Finger fühlten sich taub an und ein leichtes Rauschen klang in ihren Ohren.
    Das Mädchen schluckte trocken und hielt den Blick weiterhin starr auf das Geschehen bei den Feuern gerichtet. Assiah entfernte sich von Murdo und dieser sah aus als wollte er die Strafe schnellstmöglich vollstrecken. Alles schien bereit. Ravi ballte die kalten, tauben Hände und bemühte sich die in ihr aufsteigende Überlkeit zu unterdrücken.

  • Als Assiah den Richtplatz verließ, wandte sich Murdo wieder Sylvana zu.
    Ein kurzer Blick wanderte in Richtung Gerhard, der mit seinen Schülern bereit stand die Wunde zu versorgen.
    Nachdem der Priester einen letzten Blick auf das glühende Eisen geworfen hatte, begann er zu verkünden.


    "Auf Geheiß des Erzritters wird Sylvana Katharina von Lichtensteyn, ihres Zeichens wieder eingesetzte und bestätigte Mutter Konfessor,
    am heutigen Tage und vor den Augen ihrer Schutzbefohlenen dafür gezeichnet, dass sie einem Vertreter des Chaos körperlich nahe war.
    Mit dieser Zeichnung und angesichts ihres Tuns hier in Mythodea sei jedoch kund getan, dass ihr befleckter Körper noch immer eine unbefleckte Seele bewahrt. "


    Er machte eine kurze Pause, atmete durch und schärfte seine Sinne.


    "Nicht das Gefäß dient der Wahrheit, jedoch sein Inhalt.
    Dafür wurden Konfessoren geschaffen, geboren und bewahrt."


    Dann hob er ruckarig das Eisen und legte es sacht, aber zügig, auf Sylvanas Nacken an.

    What if I far from home? Oh Brother I will hear you call.

    What if I lose it all? Oh Sister I will help you out!

    Ooooh if the sky comes falling down, for you, there is nothing in this world I wouldn't do.

  • Sylvana starrte auf den Boden vor sich... die Gespräche um sie herum waren nur ein klangloses Rauschen am Rande ihres Verstandes. Diese Warterei... auch eine Art der Folter... innerlich seufzte sie, atmete tief ein und langsam wieder aus.


    Immerhin war Ignis bei ihr und jene Wärme sorgte dafür, dass es ihr auf den Knien auf dem kargen Stein, ohne Umhang im feinen Kleid der Konfessoren, nicht all zu kalt war. Noch einmal glitten ihre Gedanken zu jenen hin, deren Nähe sie in gewisser Weise spürte, oder von deren Anwesenheit sie wusste. Erneut bewegten sich ihre Finger auf ihren Knien, schlossen sich zu leichten Fäusten, öffneten sich wieder und strichen über den schneeweißen Stoff.


    Dann hörte sie Murdos Stimme die nun wieder lauter war als die Augenblicke zuvor.

    "Auf Geheiß des Erzritters..."


    Das Haar diente ihr als Vorhang, niemand konnte das Zucken ihres Mundwinkels sehen, oder ihre Gedanken und Gefühle erraten... niemand, bis auf Melekh.


    Willkür... verletzter Stolz, nicht wahr Onkel...


    Man hatte sie gebeten dem Wunsch des Erzritters hinter verschlossenen Türen nachzukommen. Für wie dumm hielten sie sie eigentlich? Walays wurde verbannt, sie wieder eingesetzt, ein Sündenbock war geboren. Und all das obwohl sie ihm alle Loyalität bekundet hatten, ihm dem Archon und ihm dem Bruder.
    Es war wichtig, dass das Volk sah, dass sie nicht unantastbar war und vor allem zu allem stand was sie aus Überzeugung getan hatte. Wie sollte sie ein Vorbild sein, wenn sie Dinge die unbequem waren im geheimen geschehen ließ? Nein. Das wäre eindeutig der falsche Weg gewesen.


    "... dass sie einem Vertreter des Chaos körperlich nahe war..."


    Völlig ohne jede Rechtsgrundlage. Diese Strafe geschah, weil einem das was geschehen war nicht gefiel. Weil die eigene Nichte sich mit "Dunkelvolk" abgab... aus Engstirnigkeit und verschlossenen Augen. Es war seine Einstellung und Sylvana liebte ihn wie er war, doch die Wahrheit, war all das nicht.

    "... ein befleckter Körper noch immer eine unbefleckte Seele bewahrt."


    Ihre Hände griffen in den Stoff ihres Kleides. Ein tiefer Atemzug... ein innerliches wappnen...


    "Nicht das Gefäß dient der Wahrheit, jedoch sein Inhalt."


    Wenigstens hatten sie es nicht Konstrukt genannt. Die Neches Re schluckte, ihre Augen fühlten sich heiß und feucht an, doch ihr Blick, den kalten Stein fixiert, war hart und ungebrochen.


    "Dafür wurden Konfessoren geschaffen, geboren und bewahrt."

    Lüge.


    Sylvana schloss die Augen und schickte ein Gefühl über die Verbindung zu Melekh bevor der Schmerz ihr den Verstand raubte... und nur einen Herzschlag später explodierte dieser eisig scharfe Schmerz mit all seiner Gewalt. Rasch überbrückte er den Weg von ihrer Haut zu ihrem Geist, trieb ihr die Tränen in die Augen und entlockte ihr einen Schrei. Getragen von Pein und Schrecken, vermischt mit Zorn, ihrem Weg dem Schmerz zu begegnen und über ihn zu siegen. Das glühende Eisen grub sich unbarmherzig in das weiße Fleisch und erfüllte die Winterluft mit seinem schwelenden Geruch. Es blieb bei diesem Schrei, denn kurz darauf biss die Neches Re sich mit dem letzten Rest Kontrolle den sie noch besaß auf die Lippen, spürte den durch das Adrenalin heraufbeschworenen kalten Schweiß auf Stirn und Armen und glitt reflexartig etwas nach vorn.


    Schmerz war so oft bereits ihr Lehrmeister gewesen. Diesen Triumph würde sie niemandem gewähren. Nicht hier, nicht heute und auch in Zukunft nicht.


    Die weiten Ärmel verbargen ihre zitternden Hände, ihre Augen, das eine weiß, das andere nun rot, hielten krampfhaft einem Punkt in der Menge fixiert. Wütende Entschlossenheit lag in ihren sonst so reglosen oder auch weichen Zügen.


    Welch Ironie. Jene die ihr in der letzten Zeit Halt und Stütze waren standen neben oder hinter ihr und waren es noch immer und jener dessen Rolle in diesem Spiel noch bemerkenswert ungeklärt war, war nun ihr Fokus für Konzentration. Der Dunkelelf stand reglos und mit unbewegter Mimik inmitten der Bewohner von Yunalesc. Keine Ordensmitglieder, einfache Bürger, die die Welt nicht mehr verstanden.


    Kaum zwei Herzschläge vergingen, da löste Murdo das Eisen von ihrer Haut und ihr wurde schwindelig... innerlich war sie froh bereits zu knien als sie den Blick von dem unterschiedlich farbigem Augenpaar nahm und insgeheim die Mächte anflehte ihr einfach das Bewusstsein zu nehmen...


    Dem stand aber ihr Kampfgeist im Weg...


    Es war vorbei, so einiges war vorbei... die Frage war, ob sie noch die Worte fand, die sie nun an das Volk richten wollte bevor sie sich dem Schmerz hingab...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Ravi atmete bemüht ruhig und gleichmässig. Durch das Rauschen hörte sie Murdos Worte, schüttelte unwillig den Kopf, sie verstand nach wie vor nicht, was für ein Problem die Wesen mit den Chaoten hatten.
    Ein Zischen erfüllte die Stille als sich das glühende Eisen in die bloße Haut der Neches Re brannte, gefolgt von deren Schmerzensschrei, der Ravi einen eiskalten Schauer durch den Körper fahren ließ. Der Geruch von verbranntem Fleisch verbreitete sich auf dem Platz und mit einer Heftigkeit, als hätte ihr jemand vor den Kopf geschlagen fand sie sich zurückversetzt in eine andere Zeit, ein anderes Leben. Gefangen in einem goldenen Käfig, hilflos, unfähig etwas zutun. Sie hörte das Knistern der Flammen und in Sylvanas Schrei mischte sich die Stimme einer anderen Frau. Sie konnte nichts tun. "Hilflos, Unnütz..." wisperte es in ihrem Kopf.
    Tränen liefen über ihr Gesicht, während die Stimme immer lauter in ihrem Kopf dröhnte. Als würde es sie davor schützen schlang sie die Arme um sich, ihre Fingernägel borten sich in ihre Arme.
    Sylvanas Schrei war verklungen, doch Elvas Stimme hallte unaufhörlich in ihr wieder. Verzweifelt bemühte sie sich ihre Gefühle unter Kontrolle zu bringen, tat was Zerahl sie gelehrt hatte, doch es schien keinen Unterschied zu machen. Mit leerem Blick starrte sie weiter zu Sylvana, ohne sie wirklich zu sehen, gefangen in den Erinnerungen und der Hilflosigkeit. Taub von den Schreien und Stimmen, die nur in ihrem Kopf klangen und immer lauter wurden. Hilflos krallte sie die Finger in ihr Haar und versuchte sich die Ohren zu zuhalten, obwohl es nichts nutzte.

  • Nach einer gefühlten Unendlichkeit erhob Murdo das glühende Eisen.
    Schweiß stand ihm auf der Stirn und er blickte mit gemischten Gefühlen auf Sylvana hinab.
    Er fühlte sich wie betäubt, bekam von dem was um ihn herum geschah nicht viel mit.
    Langsam drehte er sich um und warf das Eisen zurück in die Schale.
    Dann ging er vom Richtplatz um Gerhard und seinen Heilern Platz zu machen.

    What if I far from home? Oh Brother I will hear you call.

    What if I lose it all? Oh Sister I will help you out!

    Ooooh if the sky comes falling down, for you, there is nothing in this world I wouldn't do.

  • Gerhard ging, mit seinen Schülern rüber zum Richtplatz und zu Silvana.


    Er sprach nicht viel und seine Miene wahr ausdruckslos, er begutachtete die Brandwunde und sprach schnell und leise.
    Seine Schüler holten eine Salbe aus ihrer Tasche und gaben sie Gerhard, er nahm einen Spatel und strich sie auf die Wunde dannach holte er eine kleinere Bandage schnitt sie zurecht und legte sie auf die Wunde die seiten der Bandage bestrich er mit einen Harz damit diese nicht verrutschen würde und das kein Dreck in die Wunde kommt.


    Er legte noch einen kleinen Tiegel mit der Salbe neben ihr mit einer kleinen Nachricht dass mann die Bandage 2 mal Täglich wechseln solle. Auch legte er noch einen kleine Stroh puppe neben ihr


    Für das neu Geborene


    Dannach wendete er sich ab und ging mit seinen Schülern wieder, als er an Murdo vorbeischritt nickte er nur kurz.

  • Sylvana stützte sich auf ihre Hände, bereute dies aber sofort wieder und zog die Hände an den Körper... Jede Bewegung schmerzte. Sie war sich nicht sicher, ob das was an ihrem Rücken hinab lief Schweiß war.. oder doch Blut. Wobei Letzteres eher unwahrscheinlich sein mochte, da das Brandeisen jeden Blutfluss unterbunden haben musste.


    Tief holte sie Luft, atmete einmal kontrolliert aus und noch ein zweites Mal. Ihre Gedanken rasten und formten viele schlüssige und unschlüssige Bilder, vermischten sich mit Trauer, Enttäuschung und Wut... und verloren sich dann in einem Meer aus erlernter Gleichgültigkeit.


    Sie ließ den Heiler gewähren und harrte aus bis jener sein Tun vollendet hatte. Dann blickte sie nachdenklicha uf die kleine Puppe neben sich. Es war genug...


    Langsam hob sie den Kopf soweit die Wunde es zuließ und brachte ihre Stimme wieder unter ihre Kontrolle.


    Ein jeder muss zu seinen Entscheidungen stehen... kam es ihr über die Lippen als sie sich wieder auf die Beine kämpfte.


    Es hatte Schlimmeres in ihrem Leben gegeben. Ihr Blick glitt über die entsetzte oder auch freudig erregte Menge.


    Ich wurde dafür bestraft zu einer Wahrheit zu stehen. Es gibt nichts wahrhaftigeres und ehrlicheres als Emotionen.


    Kurz wurde ihr schwindelig, doch blieb sie stehen, sammelte sich einen Augenblick und sah noch einmal in die Menge.


    Wenn du das wahre Innere eines Menschen erkennen willst, dann gib ihm Macht an die Hand... Viele Dinge sind geschehen, Dinge die euch beunruhigen oder euch mit Fragen zurück lassen... habt den Mut diese Fragen zu stellen. Wie es je her meine Aufgabe war, werde ich euch anhören und antworten. Doch hier und heute stehe ich als Neches Re dieses Reiches vor euch. Kein Gefäß, kein Werkzeug, keine Waffe Samars... sondern als Frau, Mutter und Kriegerin.


    Ihre Hände zitterten, ihr war kalt und heiß zugleich. Im Grunde wollte sie nur noch in ihre Räumlichkeiten.


    Als eine von euch... Es wird Zeit, dass diese Gemeinschaft heilt und dafür müssen wir neue Wege gehen ohne das was wir sind aufzugeben...


    Die Neches Re war froh, dass Ravi, Maya und Melekh in der Nähe waren... die Wahrscheinlichkeit, dass sie diesen Richtplatz in Würde verlassen konnte war so um ein vielfaches größer.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Der Schmerz schoss mit Gewalt durch seinen Körper und explodierte hinter seinen Augen. Ein Ächzen drang über seine Lippen, das im kurzen Aufschrei Sylvanas unterging. Er hatte versucht das Kind so gut es ging abzuschirmen, doch die Verbindungen zwischen Ihnen waren stark und als das Brandmal Sylvanas Haut berührte begann das kleine Leben in seinem Arm mit schrillem Stimmchen laut zu weinen.


    Er versuchte dem kleinen Leben die Schmerzen zu nehmen und das Kind beruhigte sich leicht, doch für einen kurzen Augenblick wurde Melekh schwarz vor Augen, eher er sich wieder fangen konnte.


    Damit hatte jemand sein Urteil selbst gefällt. Und es würde vollstreckt werden.

  • Mit verbissener Mine hatte er sich das Schauspiel angeschaut, mühsam die Wut im Zaum haltend. Als er sah, das sich im Sylvana gekümmert wurde, drehte er sich um.


    "Dumm, unnöttig und der flasche Weg." ,mit diesen geflüsterten Worten verliess er den Platz.

    Und ich schritt durch Rua`Funmey und der Wind sprach zu mir. Da wusste ich, es wahr der Anfang von etwas Neuem.

  • Ravi zitterte. In Elvas Schreie mischte sich plötzlich erneut Sylvanas Stimme. Sie sprach ruhig und mit fester Stimme. Ravi verstand die Worte kaum, doch gaben sie ihr Halt und halfen ihr sich zu konzentrieren und das Dröhnen etwas zu verdrängen. Als sie die Augen öffnete, sah sie wie durch dichten, rötlichen Nebel hindurch Sylvana in der Mitte des Platzes stehen. Allein, ein wenig schwankend, aber aufrecht.
    Sie atmete noch einmal tief durch um die Übelkeit, die sich einstellte und den Lärm zu vertreiben. Langsam löste sie ihre Hände von ihrem Kopf und richtete sich ihrerseits auf. Leicht wankend, aber mit raschen Schritten drängte sie sich an den tatenlos Herumstehenden vorbei auf die Neches Re zu. Dicht neben ihr blieb sie stehen, unsicher, wie sie ihr helfen konnte. Aus der Nähe konnte sie sehen, wie blass Sylvana war und dass ihr kalter Schweiß auf der Stirn stand. Zögerlich legte Ravi die Hand auf ihren Arm und sah sie an. Sie wusste nicht, ob Sylvana sich nun vom Richtplatz entfernen durfte, doch sie hoffte es. "Musst du noch hier bleiben?" Ihre Stimme klang rau und zitterte leicht als sie sprach.

  • Maya hatte das Geschehen beobachtet. Still, schweigend, die Miene unbewegt, seit sie zu Melekh gegangen war. Es war nur schwer auszumachen, was in der jungen Magierin vorging, die scheinbar ihre Maske nicht brauchte, um zu verhindern, dass man Emotionen auf ihrem Gesicht erkennen konnte. Wie ausgewechselt, bedachte man die aufbrausende Art der letzten Tage. Nur die roten Augen hatte sie leicht verengt und in ihnen wirbelten die verschiedensten Gefühle durcheinander. Vorherrschend schienen jedoch Wut und Zweifel zu sein. Und... Spott. Diese ganze 'Bestrafung' entbehrte für Maya jeglichen Sinn und machte das Bild, dass sie auf hier gewonnen hatte nur noch schlechter. Einigkeit? Zusammenhalt? Und dennoch handelten sie nach ihren Regeln, die sie von irgendwo jenseits Mythodeas mitgebracht hatten, obwohl sie schon längst alle im Dienst eines anderen Landes standen. Sie hielten an alten Regeln fest, die in ihren Augen schon längst keine Gültigkeit mehr haben sollten. Sie bestraften Sylvana ernsthaft dafür, dass sie mit einem Chaosanhänger ein Kind gezeugt hatte? Hatten sie vergessen wo sie lebten? Dass das Chaos in diesen Landen ihr Verbündeter war? Sogar Hochämter bekleidete und über Protektorate verfügte? Dass es Seite an Seite mit ihnen kämpfte, Blut vergoss und ihre Verletzten heilte? Und trotzdem straften sie Sylvana. Für die Magierin war das nichts anderes als eine lächerliche Farce und Festhalten an Regeln, die schon lange keine Gültigkeit mehr haben sollten.
    Mit einem leichten Kopfschütteln setzte sie sich in Bewegung, als die Strafe vorbei war und schirmte Sylvana, Melekh und das Kind soweit sie konnte von den anderen ab. Sie sagte nichts, hielt ein wenig Abstand zu der kleinen Traube und sorgte nur dafür, dass sich jetzt nicht noch mehr Leute auf die Neches'Re stürzten, die dort nichts verloren hatten.

    [center]&quot;It&#39;s my own desire,<br />It&#39;s my own remorse,<br />Help me to decide, <br />Help me make the most of freedom, <br />Nothing ever lasts forever.&quot;<br /><br /><br />[/center]

    Einmal editiert, zuletzt von Maya Aedaa ()

  • Die Menge hatte den Atem angehalten und mit verschiedensten Emotionen dem Moment beigewohnt als das Eisen sich in den Nacken der Mutter Konfessor grub. Erst danach als Sylvanas Worte verklungen waren, begann das Raunen erneut.


    "Bei den Engeln...wie grausam...", war zu hören, während die Sprecher ihr Gesicht voller Gram abwandten. "Hätte es nicht eine andere Lösung geben können?"


    Aber auch andere Wortfetzen waren mehr oder weniger deutlich zu hören. "Geschieht ihr recht... man hätte sie verbannen sollen... wie konnte sie nur...pfui...". Und einige dieser Gesichter bleiben stehen und starrten weiter auf die sich entfernenden Personen, ungerührt ob der Stimmung der anderen. "Sie ist doch als Mutter Konfessor gar nicht mehr tragbar... nehmt ihr das doch endgültig..."


    Leise, ganz leise hörte man eine weitere Stimmung aus dem Gewirr heraus. Es waren nicht mehr viele von jenen übrig und dennoch waren sie noch da. "Hast du das gesehen? Er hat sie angefasst... er ... sie haben die Mutter Konfessor angefasst... das macht man doch nicht... das gehört sich nicht..."


    Und wieder andere hatten schlicht und einfach schweigend den Kopf geschüttelt, sich vielleicht abgewandt und waren gegangen.


    Die Emotionen und Stimmen waren so vielfältig wie die anwesenden Seelen. Es gab jene, die Sylvana und ihren Begleitern folgen wollten und zu ihnen drängten, manche mit Schmährufen auf den Lippen. Und ebenso, gab es jene, die auf Murdo zuströmten, um ihn zu beglückwünschen und zu verdammen.


    Am Rande des Platzes lösten sich sieben Gestalten von einer Hauswand. Sechs von ihnen hatten einen einzelnen, der einen imposanten Stab, bestückt mit unzähligen Kristallen bei sich trug, in ihre Mitte genommen und so verließen sie den Ort des Geschehens in Richtung eines der Haupttore Yunalescs. Ihre Gesichter waren unter Kapuzen verborgen, doch wurden sie von leichtem Stimmengewirr begleitet. "...der Drache hat sich selbst den Kopf abgeschlagen... Gefäß und Seele sind verunreinigt... Bruch der Freundschaft... Bruch der Traditionen... sowas hätte es früher nicht gegeben... ich sehe keine Hände der Engel, die sie stützen, nur Chaos...", war für aufmerksame Zuhörer wahrzunehmen. Die Stimme in der Mitte setzte sich schließlich über die anderen hinweg, war lauter, jedoch voller Ruhe "Ich sehe Handlungsbedarf... unsere kleinen Brüder und Schwestern scheinen sich selber in ihren eigens geschaffenen Schatten zu verlieren. Und auch wir werden nicht noch einmal ihretwegen in die Dunkelheit der Mutter ausweichen" Als sie an Thorin vorbeigingen, nickten sie ihm wie ein Mann knapp zu und setzten ihren Weg fort.


    Assiah indes hatte sich ebenfalls der kleinen Gruppe angeschlossen und hielt sich dicht in der Nähe Sylvanas.

  • Tarabas beobachtete die Szenerie vom Fenster aus. Schließlich wandte er sich ab. Es wäre besser gewesen, wenn Sylvana sich ohne Hilfe und Begleitung der Chaoten zurück gezogen hätte, aber das hätten diese vermutlich nicht verstanden.
    Er würde sie in naher Zukunft aufsuchen. Wenn die Zeit reif war...

    Orga Quellar Xarann

    Charaktere:

    Tarabas Nightshadow, Waffenmeister Aquas

    Usst'Sargtlin Tal'Shar Xarann (Hausadel)

    Theodorik zu Wolfenau


    "Die Kleinigkeiten erzeugen Perfektion, aber Perfektion ist keine Kleinigkeit."

  • Sylvana war bereits wieder auf den Beinen, wenn auch nicht zur Gänze standfest. Melekhs Stimme riss sie aus ihren Gedanken, machte ihre Maske weich... Sie sah ihn nachdenklich an und formte beinahe lautlos einige wenige Worte in seine Richtung... sie hätte in jenem Moment nichts lieber gewünscht, als sich anzulehnen und ihre Gefühle frei zu lassen, doch das ging nicht. Nicht solange noch so viele Augen auf ihr ruhten...


    Kurz glitten ihre Augen noch einmal über die Menge, hoffte sie doch innerlich, dass es noch Menschen aus ihrer Gemeinschaft gab, die hinzutreten würden...


    Dann schloss sie die Augen und fuhr sich mit der Hand fahrig durch das Gesicht. Lautlos bedeutete sie Ravi die kleine Puppe, das Geschenk des Heilers, für sie aufzuheben und legte ihrer Tochter dann sanft die Hand auf den Kopf, küsste ihre Stirn.


    Ich werde mich jetzt zurück ziehen... und dann sollten wir uns um die Abreise bemühen...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Murdo vergewisserte sich kurz, dass sich um Sylvana gekümmert wurde.
    Nachdem Gerhard abgezogen war, erwiederte er sein nicken.


    Als Jene auf ihn zukahm um ihn zu beglückwünschen und zu verdammen, wandte er sich ab und verließ wortlos den Platz.

    What if I far from home? Oh Brother I will hear you call.

    What if I lose it all? Oh Sister I will help you out!

    Ooooh if the sky comes falling down, for you, there is nothing in this world I wouldn't do.

  • Ravi war froh, dass Melekhs Stimme keinen Widerspruch duldete und scheinbar auch niemand etwas dagegen hatte, das Sylvana sich zurück zog. Sie nahm das kleine Mädchen entgegen und wiegte das immernoch leise wimmernde Kind, bis es sich wieder beruhigt hatte und friedlich in seinen Decken lag. Mit großen Augen sah die Kleine zu ihr auf und Ravi huscht ein Lächeln übers Gesicht. Noch immer hallten die Stimmen in ihrem Kopf, doch sie waren leiser, und leichter zu ignorieren. Auf Sylvanas Geheiß hin, hob sie die kleine Strohpuppe auf und legte sie auf das Deckchen der Kleinen.
    Die Schaulustigen verstreuten sich langsam, sammelten sich zu kleinen Gruppchen und unterhielten sich. Nur einzelne Gesprächsfetzen drangen zu ihnen hinüber, doch Ravi hoffte, dass sie so schnell wie möglich wieder ins Haus kamen.

  • Melekh warf denjenigen, die abfällig über das Chaos sprachen kalte Blicke zu, doch nahm er sie nicht ernst. Dann fiel sein Blick auf die seltsame Gruppe von Fremden und seine Augen verengten sich.
    Er beugte sich zu Sylvana.


    "Soll ich den Schmerz beseitigen oder gehört das auch zu diesem seltsamen Ritual. Ich möchte ihm nicht den letzen Rest Sinn nehmen." Sie hörte die Wut aus seiner Worten, aber auch bereits wieder einen Hauch von Sarkasmus und Besorgnis.

  • Sie sah ihn einen Augenblick an...


    Lass uns hinein gehen...


    Was dann mit dem Schmerz getan wurde, war ihr gleich, nur nicht hier auf dem Platz unter allen Augen. er ebbte so oder so bereits wieder ab, oder ihr Körper spielte ihr dies zumindest vor. Ein betäubter Verstand, eine verletzte Seele...


    Vorsichtig legte sie ihm ungesehen ihre zitternde Hand auf den Arm. Ihr Blick war beinahe flehend. Sie wollte einfach nur fort und in die schützende Umarmung von Mauern die sie vor Blicken abschirmen würden...


    Bitte... wir sprechen drinnen weiter...


    Trotz allem hoffte sie, dass es jemanden gab der sich Murdo annahm, auch wenn sie es in jenem Augenblick nicht vermochte.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.