Ein Vorbote der Notwendigkeit

  • Wo: Ein Wirtshaus in Windhaven

    Wann: Drei Tage vor dem Zusammentreffen in Windhaven

    Die Straßen und Wege waren noch passierbar, der Winter hatte noch nicht damit begonnen die Welt in sein helles Weiß zu färben. Die Kälte, gepaart mit dem Regen trieben alle, bis auf die Kutscher, zu dem kleinen Wunsch nach den weichen Flocken.
    Nicht nur das Wetter trübte in allen Gesichtern die Mimik, die vergangenen Schlachten mit den Invasoren hatten mehr Ressourcen gebunden als ursprünglich vermutet. Aber es wird genug Wesen geben, welche sich trotz der Finsteren Aussichten und Erinnerungen auch dieses Jahr wieder in Windhaven einfinden würden.

    Kurz nach Sonnenaufgang hatte sich Eroth im Schankraum ausgebreitet. Neben den vereinzelten Zetteln und Mappen hatte auch ein dampfender Krug auf dem alten Tisch Platz gefunden. Egal wie häufig er die vielen Zeilen las, es stellte sich kein Gefühl der ausreichenden Vorbereitung ein.
    In diesem ruhigen Moment war ihm das Schwert eines Nobles lieber als der Gedanke an die ablehnenden Worte seiner Herrscherin. Grübelnd über die Fragen die sie ihm stellen würde stütze er seinen Kopf mit beiden Händen und blickte fragend in den Krug.

  • Wo: Ein Wirtshaus in Windhaven

    Wann: Drei Tage vor dem Zusammentreffen in Windhaven

    Die Türen der meisten Zimmer waren zu dieser frühen Zeit noch fest geschlossen. Hier und da schlief ein Gast noch seinen Rausch der letzten Nacht aus - doch Eroth war neben dem Personal nicht die einzige Person die schon wach war und den Tag begrüßte. Eine Eichentüre öffnete sich langsam mit einem hörbaren Quitschen. Vordt hielt inne und warf einen Blick über die Schulter zu den anderen - nein sie schliefen alle noch. Beruhigt atmete er durch und trat in den kleinen Flur, der die verschiedenen Zimmer miteinander verband. Seine Augen wanderten umher, vorsichtig wie eine Katze auf der Jagd, während er langsam und vorsichtig die Tür hinter sich schloss und sie mit einem hörbaren Geräusch ins Schloss fiel. Jeden Tag machte er Fortschritte mit seiner "Verletzung" und litt weniger Schmerzen bei seinem täglichen tun. Tun das in erster Linie aus Übungen bestand, aus dem Wunsch mehr über diesen Kontinent zu erfahren und Hilfsarbeiten im Lager. Feuer anzünden, Geschirr putzen, Kleidung waschen. Heute trug Vordt nur seine einfache Leinentunika, die bekannte braunrote Hose und simple Schuhe - dazu als einzigen Gegenstand der auffallen könnte das kleine Büchlein das er wie einen Schatz hütete. Sein Weg führte ihn in den Schankraum, wo er bereits Eroth mit finsterer Miene über einem Stapel an Papieren erblicken konnte. Ein dampfender Krug stand an der Seite, bot jedoch wohl nicht genügend Erlösung für das was ihn beschäftigte. "Guten morgen Herr Eroth." sprach Vordt zum Gruß, als er zum Tisch des Alphas trat. Er legte sein Buch auf der Tischplatte ab, auserhalb der Papiere, bevor er den Blick über den Tisch wandern ließ. "Soll ich euch etwas zum essen mitbringen?"

  • Das Wetter, für die meisten wenig attraktiv, wusste zu gefallen. Er war diesen morgen früh draußen, um ein wenig die Meeresluft einzuatmen, welche über den Fjord in die Stadt kam. Westwind. Von der Stadt aus betrachtete er die Hafenanlagen mit den Bannern der Hanse und das bereits geschäftige Treiben an den Kontoren. Es wird auch für uns viel zu tun sein dachte er sich. Die Besprechungen auf den letzten Tavernen zwischen Eroth und ihm zeigten eine klare Richtung und doch gab es diese Unsicherheit. Ein letzter Blick auf den Fjord mit seinen steilen Klippen und dem nahezu unbekannten anderen Ufer.

    Er schlenderte zurück zur Schänke in der sie nächtigten und sich mit dem Rest verabredet hatten und trat durch die Türe, wo Vordt im Gespräch mit Eroth schien und setze sich zu ihnen. Er musterte die beiden beiläufig.

  • Lioba hatte am Morgen einen kleinen Spaziergang durch den Wald gemacht und ihren Entschluss schon nach den ersten Metern bitterlich bereut. Aber es half ja alles nichts. Die hungrigen Mäuler ihrer kleinen Gefährten wollten gestopft werden und Bucheckern, Eicheln und Beeren bekam man nun einmal nicht wie Brot in jeder Taverne. Die meisten Grasschweine hatte sie auf ihrem Zimmer in der Taverne gelassen, doch Silas, Nyny und Richard begleiteten sie wie eh und je. Die zwei kleineren mit dem hellen Gras kuschelten sich zwischen den Kekskrümeln in ihrer Schürzentasche zusammen, während der sattgrüne Silas neugierig über den Rand des Korbes spähte, in dem sie das Futter sammeln wollte. Er wusste nur zu gut, welchen Zweck sein Transportgefäß erfüllen sollte und hoffte wohl auf eine extra Portion Leckereien. Mit seinem kurzgeschorenen Bewuchs sah er äußerst rebellisch aus und das färbte manchmal auch auf sein Verhalten ab. Lioba spähte nach oben um an den wenigen Blättern der Bäume zu erkennen, unter welchem sich die Futtersuche lohnen könnte. Alsbald steuerte sie einige eng zusammen stehenden Bäume an, die sie als Buchen identifiziert hatte und stellte den Korb neben einen der Stämme. Dann hob sie Silas heraus der sofort quietschend in einem raschelnden Laubhaufen verschwand. "Komm bloß wieder, ich habe heute keine Zeit dich zu suchen und gehe im Notfall auch ohne dich!" rief sie dem kleinen Grasschwein hinterher und fragte sich wie so oft, ob die Tierchen wirklich verstanden, was sie ihnen den ganzen Tag erzählte. Silas sah zumindest immer sehr aufmerksam aus, wenn sie redete und sie könnte schwören, dass er schon so manches Mal zustimmend genickt hatte. Aber vielleicht war das auch nur Wunschdenken. Vorsichtig schaufelte sie eine Schicht Laub zur Seite und fand darunter tatsächlich eine ganze Menge Bucheckern und auch ein paar verirrte Eicheln. Wenn es unter der gesamten Fläche so aussah, würden auf jeden Fall alle satt werden.


    Einige Zeit später war der Korb ansehnlich gefüllt und an einem nahen Gebüsch hatten sogar noch ein paar sehr späte Brombeeren gehangen. An die Pilze traute sie sich nicht, auch wenn sie aus dem Augenwinkel wahrgenommen hatte, wie Silas sich begeistert auf einen dicken weißen gestürzt hatte, bevor er wieder im Laub verschwunden war. Lioba stand auf und klopfte sich das Laub von den Knien, bevor sie nach Silas pfiff. Das Rascheln im Laub verklang augenblicklich. "Ich weiß, dass du viel zu selten Zeit im Wald verbringen kannst, aber heute haben wir wirklich keine Zeit und ich werde sicher nicht länger als nötig hier im Regen stehen!" schimpfte sie, als der kleine Grasball keine Anstalten machte, seine Schnauze aus dem Laub zu recken. Sie wartete. "Komm schon, ich bin mir sicher, dass wir in der Taverne einen Apfel auftreiben können, aber nur wenn wir dort ankommen, bevor Eonar die alle verputzt hat" Was auch immer Silas dazu bewog aus dem Laubhaufen zu krabbeln, es wirkte. Blitzschnell schoss er auf den Korb zu und Lioba konnte ihn grade noch einfangen und auf ihre Schulter setzen, bevor er sich kopfüber ins Fressen stürzen konnte. Mit tadelndem Blick hielt sie den zappelten Grasball vor ihr Gesicht, bevor sie ihn auf ihrer Schulter absetzte, von wo aus er sofort in die Kapuze rutschte. So beladen mit einem Korb voller Grasschweinleckereien trat sie zügig den Rückweg an. Ohne Kapuze auf dem Kopf, aber immerhin würde noch genug Futter da sein, wenn sie die Taverne erreichte.


    An der Taverne angekommen stieß Lioba fluchend die Tür auf. Ausgerechnet zwischen Waldrand und Haustür hatte der Regen zugenommen und ihre Haare trieften nur so. Sie stellte den Korb am Eingang ab und nahm den Mantel von den Schultern. Ihr Blick wanderte durch den Schankraum. Zu ihrer Freude entdeckte sie Eroth, Vordt und Eonar am Tisch direkt neben dem Kamin. Sie stapfte auf die drei Männer zu und legte ihren Mantel zum trocknen über einen Stuhl am Feuer. Dann setze sie sich und angelte Silas aus der Kapuze. Da sie niemand Fremden im Schankraum sah, setzte sie ihn kurzerhand auf den Boden und er flitzte freudig umher, um das neue Territorium zu erkunden.

    Hege jede junge Seele mit gleicher Güte, denn sie ist die wahre Stärke der Helden.

    3 Mal editiert, zuletzt von Lioba ()

  • Er konnte sich beim besten Willen nicht an die letzte Mahlzeit erinnern, aber da sein Magen schwieg würde es wohl nicht all zu weit in der Vergangenheit gewesen sein. Dem Kopfschütteln folgte ein kurzes "Nein Danke."
    Weshalb versammelten sich die Leute ausgerechnet um den von ihm besetzten Tisch. Nach einem lang gezogenen hörbaren Ausatmen richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf die Schriften vor ihm. Sobald sie ihn mit grimmigen Worten aus dem Raum gescheucht hatte wäre diese Scharade immerhin vorbei. Das letzte verbleibende Problem wäre es dann die merkwürdigen politischen Spielereien der Protektoren zu vermeiden.

  • Kurz vor Windhaven.


    Das Rattern der Räder war das einschläfernde Lied, dem sie nun schon seit Stunden lauschten. In gemütlichem Tempo zog sie das alte Pferd den Weg entlang, während die Landschaft an ihnen vorbeizog.

    Sie hatten Glück gehabt, dass sich der greise Bauer bereit erklärt hatte, sie gegen eine kleine Entlohnung einen Restteil der Strecke mitzunehmen. Zu Fuß hätten sie mindestens doppelt so lange gebraucht, ungerecht des Bergpasses, der die Reise vermutlich um zwei bis drei Tage verlängert hätte. Eine Windböe zog Fynn aus ihren Gedanken und sie zog ihren Mantel enger um sich.

    Rin lehnte mit geschlossenen Augen an der Rückwand des Karrens, während Halbblut mit einem Stöckchen im Heu herumstocherte. Mittlerweile trug auch er ein braunes Schafsfell, nachdem die Temperaturen in den letzten Wochen drastisch gesunken waren. Der nahende Winteranbruch machte sich bemerkbar.

    Nicht nur in den Temperaturen, auch die Stimmung der Truppe war eher ruhig; jeder hing seinen eigenen Gedanken nach.

    Die Bergkette am Horizont nahm vor Fynns innerem Auge die Gestalt eines braun, knusprig glänzenden Wildbratens an und ihr lief allein bei dem Gedanken schon der Sabber im Mund zusammen.

    Beschämt wendete sie den Blick ab und betrachtete ihre Hände. Dreckig und ein bisschen verkratzt; langsam wurden ihre Stulpen zu klein, mal abgesehen davon, dass sie komplett durchlöchert waren. Egal wie oft sie die Löcher wieder zunähte, nach kurzer Zeit entdeckte sie wieder eine gerissene Naht und mittlerweile hatte sie es aufgegeben jede flick-bedürftige Stelle zu reparieren.

    Sie würden heute noch ein gutes Stückchen auf dem ruckelnden Karren zurücklegen, bevor sie Windhaven erreichten.

    Der Geruch von nassem Boden lag in der Luft,

    Ein Käuzchen irgendwo,

    Das gutmütige Schnalzen des alten Mannes.

    Wie in Trance folgten Fynns Augen den Spuren der Wagenräder, die sich in Mustern in den Weg hinter ihnen gruben und sich wie ein immerwährend gleichbleibendes Band hinter ihnen herzogen.

    Sie war müde, und fiel mit Kopf über die Brüstung gelehnt in einen unruhigen Halbschlaf.

  • Die Bürokratie war offenkundig nicht Eroths Welt. Er wird definitiv Unterstützung brauchen, oder jemanden der es einfach direkt komplett macht, dachte sich der Magier.

    "Ich hoffe die Priorisierungsliste hat die Exzellenz erreicht" sagte er zu ihm. "Es wird wichtig für uns sein, auf eigenen Beinen zu stehen."

  • "Das wird sie schon, nur was sie damit anstellt, wird uns niemand außer ihr selbst sagen, oder auch nicht." Ob sie uns am Ende wohl fragen stellen ließe? Ungewissheit, genau das richtige für einen neuen Anfang. Immerhin war er mittlerweile in der Lage das er verhindern konnte das irgendein selbsternannter Feldherr seine Leute in irgendeiner Stadt in die Klingen liefen ließ nur um sich selbst zu beweihräuchern.
    Egal wie die Prozedur ausgehen würde, sie würde irgendwo ein Ende finden.

  • "Freut euch nicht zu früh, bis wir die Möglichkeit haben ein Gebäude für sowas zu errichten wird es eine halbe Ewigkeit bedürfen. Dazu noch den Kessel, Fässer und Zutaten. Diese Brücke können wir überqueren wenn unser kleines Boot nicht von einem riesigen Obsidian-Fels zerschmettert wird." Er hob einige der losen Seiten an und zog eine davon hervor. "Das hier wäre interessanter für das nächste Jahr und darüber hinaus." Er hielt Lioba das Stück Papier mit einem krickeligen Rezept für Getreidebrei unter die Nase.

  • "Trotzdem sollten wir nicht unvorbereitet kommen, du am allerwenigsten. Es ist halt eine Entscheidung, welche wir nur bedingt beeinflussen können. Mehr als unser Bestes zu zeigen und dem Norden möglichst nützlich zu sein .. mehr können wir nicht machen. Dafür muss aber das Gezerre aufhören. Eh eine unerträgliche Art." Er schaute in die Augen seines genervten Gesichtes.

    "So wer will Kaffee?" sagte er und stand auf.

  • Ein Wiehern riss Fynn aus dem Schlaf.

    Mittlerweile nahte sich der Tag seinem Ende zu und in der Ferne ließen sich die Schemen einer kleinen Stadt ausmachen, die langsam aber stetig näher rückte.

    Glühend warme Lichttupfen und qualmende Schornsteine deuteten auf den ausklingenden Tag bei Feuer und Trunk hin und eine allgemeine Vorfreude lag in der Luft.

    Es war einige Zeit her, dass sie sich unter vielen Menschen befunden hatten und die Stadt empfing sie mit offenen Armen.

    Der Bauer gab seiner Stute einen Klaps und sie trabte den kleinen Abhang in einem angenehm beschwingten Tempo herunter.

    Dort lag Windhaven, eingebettet in eine Bucht.

    Fynn kniff die Augen zusammen und konnte sogar einen Hafen erkennen, an dem auch zu dieser Uhrzeit noch reges Treiben herrschte.

    Der Fahrtwind zerrte in den Kleidern der Reisenden, doch die Vorfreude überdeckte die Kälte und mit einem Lächeln auf den Lippen legte Fynn ihren Kopf in den Nacken, während sich vor ihnen das Tal öffnete.

  • Ankunft in Windhaven

    Viktor zog Ness hinter sich durch den Mix aus Nebeln und Bunten Lichtern, durch die Landschaft die eigentlich doch keine war und zwischen den unmöglichsten Formen hindurch. Er sah Gebirge, die eigentlich den Horizont verdecken sollten und war doch in der Lage über sie hinwegzusehen. Und auch wenn die Landschaft jedes Mal wenn er auf diese Weise Unterwegs war anders aussah, so war doch eine Sache immer gleich. Der Komet mit den zwei Goldenen Streifen der den Himmel ausfüllte.

    Er war immer viel deutlicher zu sehen wenn Viktor auf diese Reise unterwegs war und beruhigte Viktor immer. Ness war ein wenig unruhige, was für Viktor unverständlich war. Sie war die zweite Person die Viktor jemals mit auf eine solche Reise genommen hatte und Fynn hatte das völlig kalt gelassen. Aber Fynn war ja auch bewusstlos gewesen also konnte das auch daran liegen. Wichtig war in diesem Fall eh nicht die Reise, wichtig war das Ziel und das Ziel war eines der besten dass sich Viktor vorstellen konnte: Familie. Der Komet hatte es im gesagt: Nachdem die letzte Spur mit dem Kultisten gestorben war der trotz wiederholtem Fragen einfache Antworten nicht hatte liefern können musste jetzt ein neuer Ansatz her. Und Viktor hatte eine Idee. Es sollte ein Treffen geben an dem der Großteil der Familie teilnehmen konnte und dort erhoffte er sich eine Neue Spur. Außerdem, dachte e: war es nie eine schlechte Sache die anderen wieder zu sehen. In diesem Moment brach der Nebel auf und er richtete seinen Blick auf die Tür. Wirtshäuser, er hoffte nur das es in diesem weniger blutig werden würde als in den letzten die Er besucht hatte.

  • Sie waren angekommen. Endlich. Die ganze verfluchte Handelsstraße nach Westen, immer nach Westen, die blöde Sonne morgens im Rücken und abends im Auge, im Rücken, im Auge, im Rücken... ach verdammt. Bis Werlock Baretek oder wie dieses Loch auch geheißen hatte gab es die Straße ja noch, aber danach wars vorbei mit der eintönigen Gemütlichkeit. Gut, dass sie den Weg und dieses Gefährt überhaupt noch gefunden hatten. Und noch viel mehr Glück hatten sie gehabt, dass sie den anderen Weg genommen hatten und nicht im Gebirge rausgekommen waren - Halbblut hatte also doch noch seinen wegfinderischen Riecher, hah.

    Nagut, soo schlimm war die Reise also nicht gewesen. Jetzt standen er, Fynn und Rin vor der massiven, eichernen Tür des Wirtshauses, die zwar schon ziemlich benutzt, aber einladend wirkte. Auf einem windschiefen Schild darüber stand: Zum windigen Widder. Hier wollten sie sich wieder treffen. Der Widder hatte sie schon das Sträßchen herunter mit einladendem Licht in der hereinbrechenden Dunkelheit begrüßt, nun stieß Halbblut die Türe auf. Nicht etwa Lärm von beschwipsten Gästen brandete ihnen entgegen, sondern die annähernde Stille von ruhigen Unterhaltungen und Nachdenklichkeit. Diesen Eindruck unterstrich auch der erste Blick auf Eroth, Eonar und die eingeschlafene Lioba, die immer noch einen dampfenden Kaffee vor der Nase stehen hatte.

    Halbblut hielt seinen Kameradinnen aus Gewohnheit die Türe auf und stahl sich dann hinter ihnen selbst in den muckelig warmen Schankraum. Dabei versuchte er, keine Aufmerksamkeit zu erregen, schubste Fynn und Rin sanft in Richtung Alphatisch und ging zum Wirt, um sich ersteinmal ein Bier zu bestellen. Erstmal einen kurzen Moment der Ruhe gönnen, dachte er bei sich, während er, die Kapuze seiner dunklen Gugel tief im Gesicht, das kühle Gold schlürfte und darüber nachsann, wie er am besten erzählte, was sie herausgefunden hatten. Vlt machen das ja die Mädels für mich - heh, das ist ein gutes Bier.