Wann? In der dritten Woche des Dezembers
Wer? Wer dazukommen möchte, bitte kurze PM (außer wenn schon abgesprochen)
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Es war noch kein Schnee gefallen, aber die Temperaturen waren merklich gesunken und ein Geruch wie nach Frost lag beständig in der Luft.
Der Himmel stand tagsüber grell und gleichförmig still, so als dräue etwas von oben, das nur auf den richtigen Augenblick wartete...
Es war Krieg.
Er fand nicht an diesem Ort statt.
Doch immerzu war er in den Gedanken: Wann würden sie kommen?
Die Verwundeten.
Die Sterbenden.
Freunde, entstellt von Kampf und Tod.
Der Feind...
Der Winter krampfte sich wie ein enger Verband um Augen und Herz.
Es war schwer, nicht in Apathie oder schweigende mechanische Arbeit zu verfallen - immer in Eile, immer in Gedanken dort, wo man noch nicht war, wo etwas geschehen war oder geschehen würde...
Der Geruch von Frost stahl die Worte aus der Kehle, einer nach dem anderen verstummte...
In der dritten Woche des Dezembers erwachte die Atani in dem tiefen Sessel bedeckt mit weißen Fellen, in dem sie seit Tagen die meiste Zeit verbracht hatte,
und spürte, dass sie nicht mehr aufstehen konnte.
Sie verharrte und dachte nach.
Die Hütte war warm vom Feuer, das die Uruks ständig unterhielten, und doch fröstelte sie.
Die Atani schob die Decken, mit denen sie sich hatte überhäufen lassen, umständlich näher zu sich herauf.
Dabei fiel ihr Blick auf ihren Arm: Er hatte nun endgültig die Farbe von Rosenholz angenommen.
Über die letzten Tage war der Kontrast ihrer Haut zu ihrer weißen Hülle immer schärfer geworden, aber nun spürte sie, dass die Wandlung vollkommen war.
Kaa-Ash wusste Bescheid.
Vor den Hütten war ein Versammlungsort aus ledernen Zelten und hölzernen Wänden errichtet worden, um einen großen Feuerplatz herum.
Für das Feuerholz war der Boden in Form einer Spirale festgetrampelt, Nairas hohe Fackeln mit den weißen Bändern und den Zeichen Magicas standen im Kreis darum.
In den Bäumen hingen gläserne Gefäße mit Kerzen, und es würden genug Grubenwürmer und Kräuter für alle da sein...
Einzig die Lieferung von Cupa fehlte noch.
Doch die Woge strebte nach Verbindung und Stillstand...
Die Atani sank zurück in Reglosigkeit.
Es war ihr nicht möglich, nach Kaa-Ash zu rufen.
Alles in ihr träumte und lauschte auf den Großen Strom des Daseins...
Leben pulsierte unter seiner Oberfläche, trieb willenlos heran, erhob den Blick nicht aus der Tiefe...
In den Tiefen war es gut und sicher...
Ein Hund bellte. Jemand näherte sich dem Hof.
Das Spitzohr riss gewaltsam die Augen und den Mund auf, aufgeschreckt von einer stoßweisen Welle der Wachsamkeit.
Es gelang ihr mit Mühe, den Kopf in den Nacken zu legen, und dann stieß sie halb bewusstlos einen Hilfeschrei aus, der fast wie ein Winseln klang.