Friedensverhandlungen Elamshin vs Raetien

  • Der Drow blinzelte. Hatte er das grade richtig vernommen? Mit gerunzelter Stirn ging er den Inhalt des Vorschlags nochmal durch.
    "Meint Ihr das wirklich ernst, Waffenmeister? Der von Aleanvirr mühevoll aufgebaute Hafen soll einfach so entzogen werden?"
    Während er noch leicht den Kopf schüttelte nahm er einen Zettel aus seiner Mappe und fing an Zahlen durchzurechnen ohne auf die Reaktion der anderen zu achten.

    Nennt mir Euer Angebot, dann laßt uns herzlich darüber lachen - und dann sage ich Euch wieviel es tatsächlich kosten wird.<br />.<br />**Die höchste Form der Kriegsführung ist die Zerstörung des Willens seines Feindes, um so allen Angriffen vorzubeugen**<br />.

  • Hermann blickt nun den Drow direkt an und verschränkt seine Arme vor dem Körper.
    Num laut Raetien habt ihr eure Schulden nicht beglichen. Doch auch der Militärschlag von seiten Raetiens war absolut ungerechtfertigt. Ich befürchte beim jetzigen Standpunkt von beiden Parteien bleibt keine andere Möglichkeit. Denn sollte einer der beiden Parteien das recht an dem Hafen zugesprochen werden so wird der Kampf gewiss nicht enden.


    Erwartungsvoll schaut Hermann zu den Raetischen gesannten.

  • Fragend blickt Wess in die Runde und beginnt zu sprechen.
    „Erstmal wünsche ich allen einen guten Morgen, denn er ist wirklich sehr schön, und das Frühstück war äußerst herzhaft.“ Kurz nickt er dem Protektor Selfirans dankend zu „Als ich gestern diesen Tisch verließ dachte ich mir einige Leute würden sich Gedanken über die gesagten Dinge machen, also auch über die Anschuldigungen, die „Beweise“ und natürlich auch über Recht und Unrecht. Aber irgendwie habe ich gerade das Gefühl, Noamuth und ich hätten dies weglassen können. Dies hätte die Sache von vornherein beschleunigt, wenn wir das gewusst hätten.


    Die einzigen Ratschläge welche die Herrn ehemaligen Waffenmeister anbieten ist entweder darum zu kämpfen oder die Puppe beiden spielenden Kindern abzunehmen. Ich möchte hier mal darauf hinweisen, dass solch ein Kampf schon nicht in Frage kommt, weil es keine Waffenmeister mehr gibt und deswegen solch ein Unterfangen höchst fraglich wäre. Ihr habt eure eigene Auflösung in einem überstürzten Akt der Schwäche eingeleitet und müsst nun auch damit zurechtkommen mit dem, was ihr getan habt. Ich kann mich noch gut erinnern, wie wir den dazugehörigen Artikel im Freien Boten verfassen mussten, und wir waren betrübt. Die Schwerter der Elemente sind hier natürlich ein anderes Thema, ihre Ratschläge werden wir anhören und berücksichtigen, aber auch nicht mehr. Ich lade euch auch gerne als Beobachter nach Mrimm’rath ein, um die dort herrschende ‚Ungerechtigkeit‘ mit eigenen Augen zu erblicken und für den Norden zu überprüfen, wenn ihr schlichten Worten nicht glaubt.


    Und immer wieder diese hohen Worte vom ungerechtfertigten Militärschlag. Das Raetische Heer ist so wie in fast jedem anderen Protektorat sowohl der kriegerische Arm als auch die Exekutive des Gesetzes. Was hättet ihr denn an eurer Stelle nach Mrimm’rath geschickt, um eine offensichtliche Ungerechtigkeit zu beenden, sowie Recht und Ordnung wieder herzustellen? Vielleicht die Feuerwehr aus Ulfednarsheim? Und wie sich herausgestellt hat, war es auch bitter nötig so vorzugehen, denn ansonsten wären wir immer noch die Betrogenen und ein Gespräch hier würde daran sicher nichts ändern. Also sprecht nicht von einer unnötigen Militäraktion, denn ich habe schon so viele gesehen, dass ich zwischen nötigen und unnötigen unterscheiden kann. Jede Person in Mrimm’rath die Widerstand leistete und sich ergab, sowie alle Überwältigten und Verwundeten wurden von uns versorgt und unverzüglich nach Paolos Trutz geschickt, damit die Jurisdiktion des Nordens über ihr weiteres Schicksal entscheide. Weiterhin stand und steht es allen Bürgern in Mrimm’rath frei auf die Inseln zurückzukehren.


    Wo gibt’s denn sowas bei einer unnötigen Militäraktion?


    Recht wurde wiederhergestellt, von dem her sollten wir bei Polizeiaktion bleiben, wenn man es schon betiteln muss. Unnötig könnte man höchstens die Seeblockade des Hauses Aleanvirr, sowie der wiederkehrende Beschuss durch ebenjene bezeichnen und so gleichzeitig verhindern, dass die Lebensqualität der braven Bürger in Mrimm’rath ihr verdientes Soll erreicht. Genauso verhält es sich mit dem Giftanschlag auf die Truppen Raetiens und die Bevölkerung in Mrimm’rath, das Entsenden von Unruhestiftern in die Gassen von Raetien selbst und der Angriff auf Angehörige des raetischen Trosses auf dem letzten großen Feldzug im vergangenen Sommer. Durchaus verstehe ich, dass der werte Noamuth Wut, Zorn, ja vielleich sogar Ohnmacht bei den vergangenen Ereignissen empfindet, jedoch wurde er wie bereits erwähnt mehrmals auf die Säumigkeit hingewiesen. Wie viele Briefe hätten wir denn noch in Noamuths Kaminfeuer enden sehen sollen, bis wir etwas unternehmen hätten dürfen? Weitere Details zum Hergang der Befreiung Mrimm’raths entnehmen die Herrschaften bitte den offiziellen Berichten, wir haben sie schon oft genug wiederholt.


    Ich hätte nun gern eine Einschätzung der vorgebrachten „Beweise“ und eine Beurteilung in den drei von Raetien vorgebrachten offenen Schuldpunkten, denn dafür sind wir eigentlich hier. Werter Protektor?“ erwartungsvoll blickt er zu Gwaew-gedo.

  • Der Drow sah weiter auf das Papier auf dem er einige Zahlen kalkulierte und blickte erst einige zeit nachdem Wess geendet hatte auf. Gespielt erstaunt sah er sich um, räusperte sich und nahm die Blicke wahr, die nun auf ihn statt Gwaew-gedo gerichtet waren.
    "Hmm? Verzeit, ich hatte meine Aufmerksamkeit auf wichtige Dinge gerichtet", sagte er mit einem entschuldigendem Lächeln. "Habe ich etwas entscheidendes versäumt? Nein? Ah, sehr gut."


    Noamuth räusperte nochmals sich und warf einen Blick auf den Zettel in seiner Hand, den er in den letzten Minuten mit Zahlen gefüllt hatte.
    "So sehr mich der Vorschlag des Waffenmeisters Herrmann überrascht hat, so würde ich diesem nach einigen Überschlagsrechnungen zustimmen. Die Verluste durch den Entzug des Hafens wären marginal und sollte der Hafen und das Gebiet um Mrimm'Rath der Selbstherrlichkeit Raetiens und dessen Armee entzogen werden, würden die Vorteile für das Protektorat Elamshin-Inseln und das Reich überwiegen.
    Allerdings müßte das Gebiet tatsächlich unter neutraler Kontrolle stehen - entweder durch ein anderes, in keiner Weise involviertes Protektorat oder der direkten Verwaltung des Reiches.
    Das Haus Aleanvirr würde auch eine Kontrolle durch die Waffenmeister, die das Haus Aleanvirr und das Protektorat Elamshin-Inseln als neutrale Fraktion anerkennt, akzeptieren.


    Natürlich dürften dann keine raetieschen Truppen mehr dort stationiert werden - wie auch das Haus Aleanvirr dort jegliche millitärische Präsenz aufgeben würde. Weiterhin müßten selbstverständlich allen zivilen Schiffen, soweit möglich, der Zugang gewährt bleiben. Und - auf diesen Punkt lege ich großen Wert - der Besitz unserer Handelspartner vor Ort müßte diesen erhalten bleiben."




    "Ich denke das wäre vorerst alles..." Der Protektor lehnte sich zurück und hob dann nochmals die Rechte. "Oh, doch eine Anmerkung hätte ich noch. Sollte es hier und heute, den Anwesenden gefallen ganz generell eine millitärische Aktion, sogar persönlich geleitet vom Herrscher eines Protektorats, in den Zuständigkeitsbereich eines Nachbarns - auch wenn dieser nur temporär geschaffen wurde - als legitime Polizeiaktion zu verifizieren, schaffen wir einen Präzedenzfall für den ganzen Norden.
    Ich spreche gar nicht speziell Herrn Wess an, sondern Euch Volcos und Herrmann als aktuelle Vertreter Ihrer Exzellenz. Wird heute einem erlaubt, wegen realer, möglicher oder eingebildeter Verfehlungen einen Nachbarn im Reich zu attackieren, wird morgen jeder dieses Recht beanspruchen. Und das ist sicher nicht im Interesse des Reiches..."

    Der Protektor warf einen Blick auf die immer noch im Raum stehende Steintruhe und zuckte mit den Schultern. "Und ich bin sicher einige der Fraktionen des Reiches würden nicht so dezent und rücksichtsvoll vorgehen, wie unsere höchst verehrten raetischen Nachbarn."

    Nennt mir Euer Angebot, dann laßt uns herzlich darüber lachen - und dann sage ich Euch wieviel es tatsächlich kosten wird.<br />.<br />**Die höchste Form der Kriegsführung ist die Zerstörung des Willens seines Feindes, um so allen Angriffen vorzubeugen**<br />.

  • [Da sich die Kampagnen SL in dieser Sache ja sehr zurückhält, kann ich bezüglich Echtheit, Zustand in Mrimm Rath etc. nichts sagen. Ich habe hier immer nur die Aussagen von einem oder dem anderen gelesen, die auf "Fakten" basieren die sich oft sehr widersprechen. Eine Aussage der SL hatte ich bisher nicht zu den Umständen in Mrimm Rath:


    Also hiermit die Frage an die Kampagnen SL:


    1. War die Militäraktion aus Sicht der Bevölkerung ok?
    1a. Wie ist die Militäraktion abgelaufen (hier schreibt ihr von "offiziellen Berichten" hat die mal irgendjemand geschrieben? Ich hätte die angefordert.)?
    1b. Welchen Widerstand gab es?
    2. Wurde die Herrschaft von Elamshin als "Spießgesellen" empfunden?
    2a. War es eine Schreckensherrschaft ala Drow Mittellande oder eine Herrschaft ala Drow Mythodea?
    3. Hat die Bevölkerung Angst vor der Besatzung Raetiens?
    3a. Wie geht die Besatzung mit dem Widerstand um?
    3b. Da ich selbst sowohl die UdSSR als auch die DDR bereiste (ja ich bin ein alter Sack, auch wenn ich damas echt noch jung war) weiß ich, dass man den Druck und die Angst eines autoritären Regimes in Gesprächen spüren kann. Wie ist es hier?
    4. War es bei dem Notfall Einsatz der Aduial in Mrimm Rath eine Vergiftung oder einfach ein Noro Virus?
    4a. Ließ sich in Brunnen evtl. noch Restspuren nachweisen bzw. eine Befallskartierung durchführen?
    4b. Wer war davon betroffen, die Bevölkerung oder die Besatzer?
    4c. Welche Form von Gift war es?
    5. Wäre es möglich gewesen den Widerstand zu Verhandlungen zu überreden?
    5a. Wie läuft die Blockade / Beschuss in Anwesenheit der RdH-Schiffe?
    5b. Halten sich beide Seiten an eine Waffenruhe im weiteren Sinne (also inkl. einer Vergiftung)?
    6. Was wünscht sich die Bevölkerung bzgl. der weiteren Zukunft?


    Das hatte ich versucht herauszubekommen mit meiner Abordnung die da am 13. Oktober (Nenaewen mit NSC Antcellon) bzw. am 4. Dezember (Aduial mit SC Arlan) stecken geblieben ist.


    Sorry ich kann da nix mit Aussagen der Parteien anfangen. Wer hat denn bitte das Recht für die Bewohner Mrimm Raths zu sprechen (meiner Meinung nach derjenige der das aufgebaut hat oder die SL).


    Natürlich kann ich auch bezüglich der Echtheit der Beweise (die mit Ausnahme des Hafenbuchs) keine wirklichen sind, keine Aussagen machen. Aus den Abrechnungsbüchern könnte man aus den Tintenverfärbungen und ggf. Handschriftenwechsel Unstimmigkeiten erkennen, mit anderen Worten ob da etwas schlecht gefälscht wurde. Auf dem CoM hätte ich meine Großmeister SC Alchimisten auch dran gesetzt.


    Für mich zeigt sich hier (wieder), das Forenplay nicht wirklich funktioniert. LARP sollte auf Con stattfinden. Nur Kleinkram kann man auch hier machen, das ist das aber nicht mehr.]


    Der Protektor Selfirans hatte sich das ganze angehört, runzelte nun die Stirn und erhob sich:


    Ihr, Herr Wess fragt mich nach meiner Einschätzung der Situation. Fangen wir einmal am Anfang an:


    1. Meiner Meinung nach wurden vollkommen unzulängliche Vertragsvereinbarungen bezüglich der Geldübergabe bzw. dessen Ausbleibens getroffen. Offenbar ist das mündlich besprochen und nicht fixiert worden. Dies hatte zur Folge, dass beide Parteien von unterschiedlichen Grundlagen ausgingen und so Gold verschwand, wahrscheinlich mit Unterstützung einer Partei, die von den unzulänglichen Geldmodalitäten etwas wusste.


    Dies lässt sich nicht mehr klären, das Gold ist fort, die Aussagen sind soweit plausibel, doch wer das Geld nun in Empfang genommen hat lässt sich nicht klären, auch wenn es mich etwas erschüttert, dass das Geld einfach irgendjemand gegeben wurde und man nicht in Ulfrednarsheim oder beim Protektor persönlich die Goldübergabe hat stattfinden lassen.


    Hier hat Elamshin ein Einlenken signalisiert und würde die ausstehende Pacht nun erneut zahlen.


    Sollte das Pachtverhältnis weiter bestehen, würde ICH dringend raten die Bezahlungsmodalitäten eindeutig zu klären.


    2. Zum Militärschlag. Es gibt im nördlichen Siegel das Amt der Jurisdiktion. Das wurde genau für solche Unstimmigkeiten geschaffen. Es mag sein, dass dies ein längerer Weg gewesen wäre, allerdings sind die Zahlungen ja offenbar auch schon länger säumig. In dieser Zeit hätte auch der Jurex reagieren können, oder wenn das nichts genützt hätte ihre Excellenzen selbst, und wir wissen alle, dass beide durchaus dazu in der Lage sind schnelle Entscheidungen zu fällen.


    Stattdessen holte sich Raetien das Territorium von Mrimm Rath unter dem Einsatz von militärischer Gewalt zurück. Auch wenn sich das Land auf dem sich Mrimm Rath befindet in Raetien befindet ist das was dort errichtet wurde mit den Mitteln von Elamshin erstellt, insofern ist die Frage nachdem Eigentum nicht mehr so eindeutig.


    ICH halte diesen Militärschlag für unverhältnismäßig, zumal nicht alle juristischen Mittel ausgeschöpft wurden.


    Im Gegenschlag entwickelte sich ein Widerstand von Seiten der Bewohner in Form eines inneren Widerstands, der möglicherweise durch Elamshin unterstützt wurde sowie einer Seeblockade. Mag dieser Widerstand aus meiner Sicht auch berechtigt sein, so wurde offenbar wiederum versäumt die Jursdiktion einzuschalten bzw. ihre Excellenzen zum Einschreiten zu bewegen um den Zustand schnellstmöglich zu beenden.


    Auch das halte ICH für falsch.


    3. Ihre Excellenz die Nyame schickte die Waffenmeister hierher, nachdem ich die Administration darüber informierte, dass ich zu diesen Gesprächen eingeladen hatte. Während ICH hier in keiner Weise Entscheidungsbefugt bin und auch nicht sein will, sind SIE es Aufgrund des Auftrags ihrer Excellenz meiner Ansicht nach schon. Die Waffenmeister haben diese Aufgabe im Norden zugewiesen bekommen, die Frage nach der Aufgabe die sie mal hatten bezüglich der Elemente ist dabei vollkommen irrelevant, da es kein Elementzwist ist, sondern ein Nordzwist.


    Mir ist auch klar, dass diese Verhandlungen dadurch einen anderen Stellenwert bekamen als von mir zunächst erwartet.


    4. Meiner Meinung nach sollten sich zur Entschärfung der Situation und für einen weiteren Erhalt des Hafens der vor allem auch dem Norden dient, beide Seiten aus Mrimm Rath zurückziehen und den Hafen bis zu einer endgültigen Entscheidung vor der Jurisdiktion bzw. den Excellenzen auf dem Konvent, unabhängig verwalten lassen.


    Mein Vorschlag wäre also:


    a) Beide Parteien ziehen sich militärisch vollständig aus Mrimm Rath zurück.
    b) Beide Parteien verpflichten sich, keine militärischen, eskalativen oder gar terroristischen Aktionen zu beginnen oder fortzuführen.
    c) Sämtliche Blockaden werden aufgelöst und der Zugang zum Hafen für jeden wieder ermöglicht.
    d) Die noch zu debattierende verwaltende Instanz müsste beiden Beteiligten einen vollen nichtmilitärischen Zugang zum Hafen gewähren und den Handel beider ermöglichen.
    e) Einnahmen die in dieser Zeit entstehen sollten zur Instandsetzung des Ortes und des Hafens eingesetzt werden, sollten diese höher sein müssten sie treuhänderisch verwaltet werden.
    f) Auf dem Konvent entscheiden Jurisdiktion bzw. Excellenzen über den weiteren Verbleib des Hafens.


    Dies wäre nun also mein Vorschlag.


    Der Elb setzte sich wieder.

    Orchal-Ithronhir o Tawar-en-sith<br />Protektor Selfirans und Senator des nördlichen Siegels Mythodeas

    Einmal editiert, zuletzt von Gwaew-gedo ()

  • Der Drow hatte der Beschreibung Gaweaw-gedos mit neutraler Mine gelauscht und wartete nun auf die Reaktion der raetischen Gesandtschaft sowie der Waffenmeister.

    Nennt mir Euer Angebot, dann laßt uns herzlich darüber lachen - und dann sage ich Euch wieviel es tatsächlich kosten wird.<br />.<br />**Die höchste Form der Kriegsführung ist die Zerstörung des Willens seines Feindes, um so allen Angriffen vorzubeugen**<br />.

  • Dieses Mal stand Dremel auf, um die Raetische Sache zu vertreten. Der große Mann blickte über die Gläser seiner Nickelbrille in die Runde und musterte die Anwesenden, um sich dann an Gwaew-Gedo zu wenden.
    „Werter Protektor“ sagte Dremel freundlich: „Meine Aufgabe besteht darin die rechtlichen Fragen zu erläutern.“ Dremel holte kurz Luft und begann im Erzählerton:Raetien und damit das Gebiet von Mrimm‘Rath wurden vor über zehn Jahren von Archont und Nyame den Ulu-Mulus und den Baiwaren übergeben. Erst viele Jahre später verpachtete Kop-Tar Mrimm‘Rath an Noamuth. Bei Mrimm‘Rath handelt es sich also um eine Raetische Siedlung, welche von unserem Protektor verpachtet wurde. Bei einem solchen Pachtvertrag ist es üblicherweise so, dass ein Pächter dem Landbesitzer dafür regelmäßig eine Pacht zahlt, das Land bewirtschaften zu dürfen, ganz wie es ihm beliebt. Bleibt die Zahlung aus, so muss der Pächter das Land wieder dem Besitzer überlassen. Wenn der Pächter das Land nicht freiwillig zurückgibt, so macht er sich ääh…“ Dremel blätterte in seinen Papieren „… nach Paragraph 38, Absatz 2 des Nördlichen Kriminalgesetzes des Raubes schuldig. Noamuth bildet da keine Ausnahme. Nur weil er zufällig auch Protektor der Elamshin-Inseln ist kann er nicht erwarten sich in Raetien über Raetisches Recht erheben zu dürfen.“ Dremel machte eine Kunstpause, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. Dann fuhr er fort:
    „Auf Raetischem Boden gilt einzig das Recht Raetiens und des nördlichen Siegels, welches von unserem Protektor, nach äääh…“ Dremel grub sich durch seine Papiere „… Paragraph 1 Absatz 1 des Nördlichen Gerichtsgesetzes, durchgesetzt wird. Abgesehen von Archont, Nyame und dem Hochamt hat also niemand sonst die Befugnis auf Raetischem Boden Recht zu sprechen oder durchzusetzen. Die Wiedereinnahme der Stadt auf Raetischem Territorium durch die Raetische Exekutive geschah also im völligen Einklang mit der geltenden Rechtsauffassung.“ Dreme holte kuz Luft und sprach dann mit erhobenem Zeigefinger:Superficies solo cedit – der Überbau weicht dem Boden. Dies beschreibt den Grundsatz, dass bisher bewegliche Sachen, die mit einem Grundstück untrennbar verbunden werden, rechtlich Teil dieses Grundstücks werden. Dieser Rechtsgrundsatz gilt auch in Raetien und somit sind sämtliche Bauwerke Mrimm’Raths, welche nach Zustandekommen des Pachtvertrages gebaut wurden als Raetisches Eigentum zu sehen.“
    Dremel legte eine kurze Pause ein uns versuchte in den Gesichtern der Anwesenden zu lesen, ob diese ihm folgen konnten. Dann fuhr er langsam fort:
    „Bei seinem Eintreffen in Mrimm’Rath forderte Kop-Tar die Vertreter der Elamshin-Inseln friedlich und persönlich dazu auf, die Stadt der Raetischen Verwaltung zu übergeben. Die Verwalter wiedersetzten sich dem Protektor machten sich damit nach äääh…“ …raschel… „ …Paragraph 38 des Kriminalgesetzes des Raubes und durch den Angriff auf den Protektor auch noch nach Paragraph 18 des Hochverrates schuldig. Der Tod ereilte diese Übeltäter somit völlig zu recht.“
    „Die durch die Elamshin-Inseln eingesetzten Verwalter machten im Übrigen zu keinem Zeitpunkt der Gespräche den Eindruck, als wären sie kooperationsbereit. Ich mag mir also gar nicht ausdenken, wie hoch die Verluste gewesen wären, wenn die Wachen auf die Wiedereinnahme vorbereitet gewesen wären. Es war demzufolge nur weise die Wiedereinnahme vorher nicht an die große Glocke zu hängen. Nur durch takrisch kluges Vorgehen konnten die Verluste auf Seiten unserer Truppen und der Zivilbevölkerung in Grenzen gehalten werden. Oberste Maxime war es, die Siedlung möglichst schnell und mit möglichst wenig Blutvergießen wieder unter Raetische Kontrolle zu bringen, denn wie sagte schon unser weiser Kok-Mar: Recht ist das, was durchgesetzt wird. Noamuth war seit Jahren bewusst, dass er uns seine Pacht schuldete und dass er eines Tages mit Konsequenzen zu rechnen hätte.“

    An dieser Stelle machte Dremel wiederum eine kurze Pause um dann in sachlichen, aber bestimmten Ton zu verkünden:
    „Mrimm-Rath war immer eine Raetische Siedlung und wird es auch immer bleiben. Niemand außer Kop-Tar und den Exzellenzen hat das Recht über Mrimm‘Rath zu verfügen! Sämtlichen Bewohnern Mrimm’Raths wurde es vor und nach der Wiedereinnahme durch die Raetischen Truppen gestattet die Stadt friedlich zu verlassen und gegebenenfalls auf die Elamshin-Inseln zurückzukehren. Es befinden sich nunmehr einzig freie Raetische Siedler in der Stadt und sie wird unter Raetischer Verwaltung zu nie dagewesener Größe erblühen.“
    Dremel wandte sich nun direkt an die ehemaligen Waffenmeister: „Unser Angebot ist klar: die säumigen Pächter wurden vertrieben und damit hat’s sich!“

  • Argol hatte die Stirn in Falten gelegt.


    Ich habe da mal eine kurze Frage:
    Woher ist bekannt, dass die Pacht willentlich nicht gezahlt wurde?
    Momentan beschuldigt ihr Noamuth des Diebstahls und anderer Dinge, die aber nur auf der Mutmaßung beruhen die Pacht nicht zahlen zu wollen.


    Der Vortrag war schön mit Paragraphen gespickt, aber für ihn beruhte das alles nur auf Mutmaßungen. Noamuth hatte den ausstehenden Pachtzins schließlich zahlen wollen.


    Warum hat Raetien eigentlich nicht den offiziellen Weg gewählt und die Jurisdiktion mit eingeschaltet?
    Mahnungen zur Zahlung sind auch nicht geschickt worden, oder?
    Ich meine unter Senatoren ist ein persönliches Gespräch immer gern gesehen, um Probleme aus dem Weg zu räumen. Ist auf diesem Wege versucht worden zu kommunizieren? Wer vorher den Mund aufmacht, braucht nachher nicht den Verlust von unbeteiligten Siedlern zu beklagen. Die wollten einfach nur arbeiten, um ihre Familien oder nur sich zu ernähren.
    Ihr beruft euch auf das Gesetz, aber bemüht es erst im Nachhinein.


    Ich finde das schäbbig!


    Argol konnte die Raetier ein wenig verstehen, da er Krieger war. Aber was jetzt ablief war ein Witz. Erst Köpfe einachlagen und dann sehen, dass ich im Recht bin. Er schüttelte leicht den Kopf. Dann fuhr er fort.


    Was habt ihr eigentlich gegen die Waffenmeister, oder ehemaligen Waffenmeister? Der Name ist eigentlich egal hier, da ihre Excellenz sie geschickt hat, hier zu vermitteln.
    Ich möchte sie doch bitten Herr Wess in diesem Bezug eure Wortspitzen zu mäßigen. Oder wollte ihr vielleicht ihrer Excellenz direkt mit dieser Sache behelligen?


    Er machte eine Pause und sein Gesicht erhellte sich, da ihm noch eine Kleinigkeit eingefallen war.
    Ich habe von einem kleinen Zwischenfall in Raetien gehört. Es ist dort ein Seemann der Unsinkbar3, glaube ich, hingerichtet worden und ich meine es war wegen Unterschlagung. Hat dieser arme Teufel vorher, eine dem Nordrecht gefällige, Verhandlung erhalten, oder kam die auch erst hinterher? Seit ihr euch auch sicher, damals einen Einzeltäter gehabt zu haben? Mit drei Beuteln voll Gold könnte ich lange meinen Unterhalt bestreiten.

    Er nahm erstmal einen großen Schluck Wasser.

    Söldner im Qu'ellar Xarann

    Schmied von Shang Meng Feyn

    Einmal editiert, zuletzt von Argol ()

  • Diesmal erhob sich Noamuth und innerlich war er ganz froh, daß Argol vor ihm seine Stimme erhoben hatte, sonst wäre sein Temperament vielleicht ganz mit ihm durchgegangen.
    "Herr Dremel", sagte der Drow mit eisiger Stimme, "ich schätze Eure Fähigkeit aus dem Gesetzbuch des Nordens zu zitieren. Wirklich, ich schätze diese - Eure Fähigkeit hoch ein."
    Der Protektor lächelte und machte dann ebenfalls eine kleine Kunstpause - und schlug dann mit der behandschuhten Linken so krachend auf den Tisch, daß der Krug neben Argol eine Handbreit hochhüpfte und dann klirrend zu Boden fiel.
    "Doch Mrimm'Rath war niemals eine raetische Siedlung! Und ich kann gar nicht sagen wie sehr ich Eure Unfähigkeit gering schätze raetische Behauptungen als scheinbare Fakten umzudeklarieren!
    Bevor das Quellar Aleanvirr den Hafen Mrimm'Rath gründete gab es dort nur Steilklippen, Felsen und Schlick. Niemand siedelte dort außer Napfmuscheln und ein paar kreischende Möwen. Mir ist es mittlerweile gleichgültig ob der Hafen weiter existiert oder nicht, doch behauptet nie wieder der Hafen der mit dem Mittel und dem Schweiß Elamshins aus dem Fels gehauen wurde sei von Anfang an eine raetische Siedlung gewesen! Ganz besonders nicht, wenn einer Eurer Anklagepunkte darauf basiert, daß der Hafen vor Baubeginn nicht euren sakrale Segnung erhalten hätte!"


    Nur sehr mühsam beherrschte sich Noamuth selbst und setzte dann in kaltem, nüchternen Tonfall nach.
    "Für mich zeigt sich hingegen, daß Raetien offensichtlich nicht an einer gütigen Beilegung des Konflikt gelegen ist.
    Statt eines Kompromisses werden nur weitere Anklagepunkte angeführt, statt Einigung setzt Raetien auf Seperation, und statt diplomatischer wird eine kriegerische Lösung bevorzugt... Raetien pocht auf Gesetze, die es selbst wenig schätzt. Und ganz offensichtlich noch weniger dem Motto des Nordens folgt."


    Der Protektor setzte sich. "Das Quellar Aleanvirr und das Protektorat Elamshin-Inseln befürwortet und unterstützt den Schlichtungsvorschlag der verehrten und von der Nyame eingesetzten Waffenmeister und Schlichter ohne Vorbehalte.
    Sollte dieser Vorschlag von den Exzellenzen und der Juristiktion des Nordens verifiziert werden, sieht das Quellar Aleanvirr und das Protektorat Elamshin-Inseln sowie die assoziierten Partner den Konflikt als offiziell beendet an.
    Desweiteren werden wir auch keine juristischen Schritte anstrengen - oder um es für Herrn Dremel verständlicher zu formulieren: Anklagen gegen Raetien, raetische Bürger, den raetischen Protektor und natürlich als Stellvertreter die Herren Dremel und Wess wegen Verstoß gegen..."
    , der Drow dachte einen Moment nach, "...gegen §26, §24, §21 Beziehungsweise Aufforderung zu §21 und §22, wiederholtem und mehrfachem Verstoß gegen §28,§29 und §30, dazu §34, §35 und §36, dazu öffentlich angekündigten und verübten §38 und §39 - und nicht zuletzt vor den hier versammelten Personen der Verstoß gegen §42 am gestrigen Tag, und einigen weiteren."
    Noamuth sah Dremel in die Augen und setzte hinzu: "Wozu vermutlich auch Verstöße gegen §37 zählen, aber das gehört ja nicht hierhin...
    Jedenfalls wäre für die von mir vertretenen Fraktionen damit der Konflikt vom Tisch.


    Sollte diesem Schlichtungsvorschlag oder einem adäquaten Kompromiss nicht entsprochen werden wird sich das Quellar Aleanvirr, das Protektorat Elamshin-Inseln und die assoziierten Partner weitere millitärische und nichtmillitärische Schritte in diesem Konflikt vorbehalten inklusive einer terminlich nahestehenden Rückführung des Hafens von Mrimm'Rath in den Ursprungszustand des vorher unbewohnten Gebiets.


    Damit wäre von meiner Seite aus vorerst alles gesagt."

    Nennt mir Euer Angebot, dann laßt uns herzlich darüber lachen - und dann sage ich Euch wieviel es tatsächlich kosten wird.<br />.<br />**Die höchste Form der Kriegsführung ist die Zerstörung des Willens seines Feindes, um so allen Angriffen vorzubeugen**<br />.

  • Das der Drow so sich gehen lassen würde, kam recht unvermittelt.
    Argol musste leicht grinsen. Da hatte Noamuth doch mit mehr Paragraphen um sich geschmissen wie Dremel.
    er war gespannt, wie die Reaktion auf diese Anschuldigungen waren.

  • Noch während der Drow die Paragraphen herunter ratterte begann Dremel hektisch in seinen Blättern zu suchen, während Wess neben ihm ungläubig lächelnd den Ausführungen Noamuths lauschte.
    „Herr Wess,“ raunte Dremel trocken dem Minister zu „Den Elementen sei Dank - er möchte uns nicht wegen Sabotage, Tierquälerei und Ruhestörung anzeigen – ich hielte es im Übrigen für wenig zweckdienlich weiter darauf einzugehen.“
    Wess versuchte darauf keine Miene zu verziehen und nickte seinem Helfer nur mit tränenfeuchten Augen zu. Daraufhin stand Dremel auf und wandte sich an Argol. Der große Mann blickte Argol über die Ränder seiner Brille hinweg in der Augen und beantwortete geduldig mit ruhiger, fast schon belehrender Stimme, die gestellten Fragen:
    „Vielen Dank für euren Einwurf, Herr Argol. Bezüglich dem Vorsatz des Protektors Noamuth will und kann ich kein Zeugnis ablegen. Des Weiteren sieht jedoch das Kriminalgesetz des Nordens nicht vor hier zu unterscheiden ob eine Tat wissentlich oder unwissentlich geschah. Einzig und allein zählt der Tatbestand. Und soweit der hier beleuchtet wurde, kann ich lediglich feststellen, dass sich Noamuth nicht an die vereinbarte Übergabe auf den Sommerfeldzügen hielt sondern Weggabelungen bevorzugte. Warum – das bietet Raum für Spekulationen.“
    Dremel machte eine kurze Pause, um den Gedanken der Anwesenden ihren Lauf zu lassen. Nach einem kurzen Blick auf die Notizen wandte er sich wiederum an Argol:
    „Bezüglich des offiziellen Weges wurde im Laufe des bisherigen Gespräches erwähnt, dass Raetien tatsächlich Mahnungen schickte. Zwei Stück um genau zu sein. Und darauf folgte im Frühjahr des zwölften Jahres der Wiederentdeckung die finale Kündigung, welche zur Enthauptung von sechs von Noamuths Wachen führte. Ich bin mir dabei nach wie vor nicht sicher, was sich diese Männer zu Schulden haben kommen lassen, wenn doch die Übergabe der Herr äääh… Neldar ver…ähh…bockt hat.“

    Wieder blickte Dremel auf die Notizen. „Desweiteren Herr Argol, ist mir unklar, warum ihr den Senat mit den Aufgaben der Jurisdiktion behelligen wollt. Wie ich bereits zuvor erklärt habe, handelte es sich im Endeffekt um das Standardvorgehen bei säumigen Pächtern, welches angewandt wurde. Meine Erläuterungen dienen lediglich der Erklärung für die edlen Anwesenden, nicht zur Rechtfertigung.“
    Dremel wollte sich gerade setzen, als er Wess ihm noch etwas zuzischte, was ihn augenblicklich wieder in die Höhe schnellen ließ.
    „Im Namen von Raetien möchte ich darüber hinaus noch verlauten lassen, dass wir rein gar nichts gegen die Schwerter der Elemente haben. Ganz im Gegenteil. Die Geschehnisse in Shang Meng Feyn und auf der Insel des ersten Siegels, beweisen zur Genüge, dass Raetien sich immer hinter die wackeren Recken und mutigen Maiden stellte, welche die Sache der Waffenmeister und deren Tross vertraten. Ja, Raetien rühmt sich sogar selbst, ehemalige Angehörige des Trosses der Waffenmeister zu beherbergen. Ebenso ist bekannt, dass Waffenmeister immer im Viribus Unitis Schutz fanden und dass der ehemalige Waffenmeister Karl Weber und unser verehrter Protektor Kop-Tar Freunde sind, welche gemeinsam die Archontenprüfungen absolvierten. Dem Herrn Minister Wess und mir vorzuwerfen, dass wir etwas gegen die edlen Herrn Volcos und Herrmann hätten find ich doch etwas ääh… aus der Luft gegriffen.“
    Dremel blickte kurz zur Decke um in seinen Erinnerungen zu stöbern.
    „Tatsächlich muss ich euch nochmals berichtigen Herr Argol was den von euch vorgebrachten Vorfall mit dem ähm Seemann angeht: Erstens würde Unterschlagung unter Paragraph 39 fallen und in Raetien nicht mit dem Tode bestraft werden und zweitens ist der Raetischen Jurisdiktion kein solcher Vorfall bekannt. Mir wurde aber von einem anderen Vorfall berichtet, welcher sich auf dem Sommerfeldzug im 10. Jahr nach der Wiederentdeckung Mythodeas zutrug: Ein betrunkener Seemann der Unsinkbar 3 hatte Argus höchst selbst ein Schmählied dargebracht, woraufhin Argus im Grauen Lager Amok lief, was einigen Verlusten führte. Betreffender Seemann wurde daraufhin von der Raetischen Jurisdiktion zum Tode verurteilt und verweigerte aus Scham vor seiner Tat und Trauer über die Opfer jegliches Gnadengesuch und starb als aufrechter Mann - äußerst bemerkenswerte Geschichte.“
    Dremel beendete seine Ausführungen mit einem dünnen Lächeln und einem freundlichen Nicken zu Argol. Dann fixierte Dremel Noamuth mit verengten Augen, er musste sichtlich nachdenken, um sich den eigentlichen Inhalt von Noamuths Wutanfall ins Gedächtnis zu rufen.
    „Also, Noamuth, ihr habt insofern Recht, dass es vor eurer Ankunft in Mrimm’rath keine Häuser gab. Zumindest ist mir nicht bekannt, ob es dort davor Häuser gab. Wie ich jedoch bereits vorhin erklärte - und ich bitte nun wirklich zuzuhören geschätzte Anwesende damit wir es, ähnlich den Mahnungen, nicht noch drei Mal erklären müssen – handelt es sich bei Mrimm’rath um eine raetische Siedlung, da Grund und Boden Eigentum Raetiens sind und lediglich dem werten Noamuth verpachtet wurden auf …ähhh… 99 Jahre. Laut dem Grundsatz von superficies solo cedit gehören alle Gebäude, Höhlen, Pflanzen, Steine und andere untrennbaren Einrichtungen in Mrimm’rath Raetien - unabhängig ihres Erbauers. Das wäre insofern kein Problem, hätte der Pachtvertrag weiter Bestand, denn dann ähh würde Protektor Noamuth weiterhin Anspruch durch geschlossenen Pachtvertrag haben. Eigentlich ganz einfach, wenn man sich die Mühe macht darüber nachzudenken.“
    Dremel versuchte wirklich die letzten Worte nicht allzu besserwisserisch klingen zu lassen – es gelang ihm allerdings nicht vollständig.
    „Desweiteren finde ich es überaus begrüßenswert vom edlen Protektor Noamuth hier weitere Paragraphen zum Besten zu geben, möchte mich diesbezüglich jedoch auf Paragraph 6 des Kriminalgesetztes berufen, welche die Polizeiaktion Raetiens in vollem Umfang legitimiert.“
    Sichtlich zufrieden mit sich selbst und freundlichem Gesichtsausdruck nickte Dremel den Anwesenden zu, bevor er sich wieder setzte. Dann riss er seine Augen weit auf, stand wie von der Hummel gestochen noch einmal auf und meinte zu den Schwertern der Elemente: „Ach ja, äh, dem äh überaus interessanten Angebot der werten und edlen Herren können wir leider nicht zustimmen, da sich - wie durch meine Ausführungen belegt - leider keine Grundlage noch Rechtfertigung findet.“ Er setzte sich wieder.

  • Ungerührt erduldete der Protektor das Geschwafel des raetischen Abgesandten - selbst die Behauptung einer Mahnung von Seiten Raetiens entlockte ihm nur ein Heben der Augenbraue - und erwartete die Antwort der Waffenmeister.
    "Udtila ukt fuma k'jakr dro wun l'zhuanth tresk'ri," , fragte er für die anderen unhörbar Argol an seiner Seite, [color=red]"xor shlu'ta udos atsar mina ghil, ichl?"
    Er hatte seine Entscheidung gefällt - auch wußten Argol und er, daß andere Ereignisse bereits ins Rollen gebracht worden waren. Die raetische Haltung ließ genau zwei Wege offen und nur die offizielle Entscheidung der Unparteiischen entschied nun welcher Pfad beschritten werden würde.

    Nennt mir Euer Angebot, dann laßt uns herzlich darüber lachen - und dann sage ich Euch wieviel es tatsächlich kosten wird.<br />.<br />**Die höchste Form der Kriegsführung ist die Zerstörung des Willens seines Feindes, um so allen Angriffen vorzubeugen**<br />.

    Einmal editiert, zuletzt von Noamuth ()

  • Der Protektor Selfirans hob die Augenbraue bei den Ausführungen des Raetischen Gesandten.


    Eine Frage möchte ich Euch bei Euren Ausführungen doch stellen, werter Herr Dremel: Ist Raetien nie der Gedanke gekommen, dass sich ein Drow Haus wehren könnte, wenn man es, sei es zu recht oder zu unrecht, angreift? Hat man wirklich mit einer widerstandslosen Übergabe gerechnet?

    Orchal-Ithronhir o Tawar-en-sith<br />Protektor Selfirans und Senator des nördlichen Siegels Mythodeas

  • Hermann steht auf und blickt zu Gwaew-Gedo.
    Verzeiht wenn ich vor den Raetischen gesannten spreche.


    Dann blickt er zu den Herren Wess und Dremel.
    Nun meine Herren. Dies hier ist kein Gerichtsverfahren sondern der Versuch einer Schlichtung. Weder Volcos noch ich haben eine Ausbildung nach den Nördlichem Recht zum Judex vollzogen. Wir sind nur hier auf den Wunsch ihrer Exzellenz der Nyame. Es gilt eine Lösung zu finden um diesen Streit zu beenden doch wie mir scheint seid ihr zu keinerlei Kompromiss bereit. Wie wäre es wenn ihr aufhört mit irgendwelchen Paragraphen und Anschuldigungen um euch zu werfen und einmal produktive Vorschläge macht. Wie müsste eine Schlichtung aussehen mit der Raetien leben könnte?
    Hermann setzte sich erstmal wieder und nahm sich etwas zu trinken.

  • Noamuth flüsterte Argol grade so leise zu, daß Hermann und Volcos es hören mußten:
    "Das ist doch offensichtlich, nicht wahr Argol? Kop-Tars Schlichtung besteht aus einer vollständigen Legitimierung aller raetischen Handlungen und der alleinigen Schuld von Aleanvirr. Da könnte man auch gleich mit Sigmariten verhandeln..."

    Nennt mir Euer Angebot, dann laßt uns herzlich darüber lachen - und dann sage ich Euch wieviel es tatsächlich kosten wird.<br />.<br />**Die höchste Form der Kriegsführung ist die Zerstörung des Willens seines Feindes, um so allen Angriffen vorzubeugen**<br />.

  • Argol nickte nur.


    Bisher kam kein Schritt, der eine vernünftige Lösung für beide Parteien bringen würde, aus Richtung der raetieschen Seite.
    Noamuth hatte Recht. Sie wollten auf diesem Treffen ihr Handeln legetimieren.


    Der gute Herr Dremel tat sich mit seinem Gerede und dem "runtermachen" vom Haus Aleanvirr gerade keinen Gefallen. Er sollte in Zukunft lieber häufiger nach hinten sehen. Schade um einen Nordbürger.

    Söldner im Qu'ellar Xarann

    Schmied von Shang Meng Feyn

    Einmal editiert, zuletzt von Argol ()

  • Nach einigen geflüsterten Worten mit Wess erhob Dremel sich wiederum, räusperte sich und wandte sich an die Waffenmeister:
    "Zunächst möchte ich anmerken, dass wir uns nicht einem Kompromiss entziehen wollen. Schließlich wurden die Herren Schwertmeister von ihrer Exzellenz der Nyame beauftragt zu schlichten und genießen ihr Vertrauen. Allerdings sollte ein solcher Kompromiss auf der einen Seite gut begründet sein und auf der anderen Seite auch unsere Interessen mit einschließen , denn - mit Verlaub – der erneute Verlust des Hafens stellt für uns eine Rückkehr zum Status Quo dar, was vollkommen inakzeptabel ist. Viel mehr möchte ich einen Gegenvorschlag anbringen, wie ein Kompromiss in unseren Augen aussehen könnte. Ich möchte diesen in kurzen Stichpunkte vorbringen und über die Details der einzelnen Punkte lässt sich im Anschluss noch diskutieren:
    Erstens: Kriegerische Handlungen jedweder Art sind beiderseits sofort einzustellen. Die entsprechenden Kräfte dürfen sich nicht in ihre Heimat zurückzuziehen, sondern müssen direkt nach Süden geschickt werden, um gemeinsam gegen das Schwarze Eis zu kämpfen.
    Zweitens: Beide Seiten verzichten auf Schadenersatzforderungen, Reparationszahlungen oder die ausstehende Pacht.
    Drittens: Raetien wird den Anschlägen auf den Feldzügen, in Raetien und in Mrimm’Rath nicht weiter nachgehen. Dafür wird es keine weiteren Anschläge oder Attentate geben.
    Viertens: Mrimm’Rath verbleibt zunächst in Raetischer Hand.
    Fünftens: Raetien verpflichtet sich auf 10 Jahre den Hafen Mrimm‘Raths für die Handelsflotte der Elamshim-Inseln kostenfrei zur Verfügung zu stellen.
    Sechstens: In einem Jahr soll auf dem Konvent und unter Anwesenheit der Schwerter der Elemente erneut über die neuerliche Verpachtung des Hafens Verhandelt werden.
    Siebtens: Allen Einwohnern Mrimm’Raths wird es gestatten mitsamt ihrer gesamten Habe auf die Elamshin-Inseln zurückzukehren – sodenn dies ihr Wunsch ist.
    Achtens: Die Schuld an den Konflikten tragen nicht Raetien, Elamshin-Inseln oder ihr Protektor Alaunar Zauvirr. Falsche Bedienstete veruntreuten das Gold, Unfähige Verwalter führten zur Eskalation der Situation bei der Wiedereinnahme. Offiziell hat sich keine der Seiten etwas zu Schulden kommen lassen.“

    Dremel sah von seinem Zettel auf und lauschte dem Wiederhall in Gwaew-Gedos großer Halle.
    „Ich denke dies sind Bedingungen, mit denen beide Seiten leben könnten. Noamuth behält seine Ehre, Raetien seinen Hafen. Raetien trägt die beachtlichen Kosten der Hafenreparation und der Hafen wird in kürzester Zeit wieder für den Handelsverkehr zur Verfügung stehen, womit vor allem dem Norden gedient ist. Raetien wird den Attentaten nicht weiter nachgehen dafür hören die Inseln auf den Hafen weiter zu blockieren, oder mit ihren Ballisten zu beschießen. Beide Seiten müssten ihren gesamten Truppen aus der Gegend von Mrimm’Rath abziehen und sich gemeinsam an den Kämpfen wieder dem Schwarzen Eis beteiligen, wodurch dem Norden gedient ist und sich eines Tagens wieder die ehemalige Einigkeit der Protektorate einstellen möge.“
    Darauf wandte er sich an Gwaew-Gedo.
    „Ich verstehe nicht ganz, was ihr uns mit eurer Frage vermitteln wollt. Selbstverständlich haben wir die Option gesehen dass die Verwalter der Elamshin-Inseln den Hafen nicht freiwillig hergeben werden. Aus diesem Grund schickten wir auch keinen Rechtsgelehrten, sondern den Protektor mit einer Armee. Darüber hinaus möchte ich anmerken, dass wir keine Angst haben, denn Raetien ist stark und hat viele Freunde. Yvonell - das letzte Drowhaus, welches es sich mit Raeten verscherzte wurde zum Großteil hingerichtet, vom Kontinent verjagt und wird immer noch von unseren Leuten in den Südlanden gejagt.“
    Diese wage Drohung im Raum stehen lassend setzte sich der Gesandte wieder zu seinem ernst dreinblickenden Minister.

  • Der Drow schnaubt verächtlich: "Ein erneuter Verlust des Hafens...? Das würde voraussetzen der Hafen hätte vorher Euch gehört und wäre Euch gestohlen worden - und genau das war nie der Fall!
    Euer Kompromissvorschlag ist eine Farce und würde nur die Position Raetiens stärken indem der Hafen in Eurer Hand bleibt, eine Entscheidung verschoben wird bis aus dem scheinbaren Provisorium Alltag wird - und gleichzeitig wollt Ihr die Verteidigung meines Protektorats schwächen..."

    Ein weiteres abfälliges Schnauben folgte und Noamuths Rechte wischte mit einer verneinenden Geste durch die Luft.
    "Dementsprechend kann ich den meisten Punkten nicht zustimmen! Ein Kompromiss besteht nur dann wenn keine Seite die Kontrolle über den Hafen inne hat - und dies kommt im Vorschlag des Waffenmeisters Hermann zum tragen."
    Er machte eine kleine Pause und setzte dann nach: "Wie bereits angeboten würde von unserer Seite kein offizielles Konfliktpotential mehr bestehen, keine Anschuldigungen Erhoben werden und die Belagerung beendet werden, wenn der Hafen neutral wäre und für beide Seiten offen stände. In Anbetracht der aktuellen Gegebenheiten sehe ich jedoch keine Möglichkeit einer irgendwie gearteten Entspannung vor Ort, wenn eine der beiden Parteien den Hafen besetzt hielte."



    Dann lächelte der Drow plötzlich. "Und ganz am Rande: Yvonell war kein Quellar. Eine Bande Degenerierter, deren Anführer aus Mischlingen, Albinos und blinden Scharlatanen bestand... Ein Wunder, daß die übrigen Taugenichtse Euren Häschern bisher entkommen konnten, wo sie doch grade im Süden entweder auffallen wie bunte Rothe oder blind umhertaumeln?"


    Er lehnte sich erneut zurück und flüsterte Argol leise zu: "Und kein Wunder, daß die Abtrünnigen Yvonells oder Jarra'Ruuds, die WIR gejagt haben binnen einer Woche tot waren... Ich hätte die beiden Rivvil gerne vor ein paar Jahren in den Underdarks erlebt..."

    Nennt mir Euer Angebot, dann laßt uns herzlich darüber lachen - und dann sage ich Euch wieviel es tatsächlich kosten wird.<br />.<br />**Die höchste Form der Kriegsführung ist die Zerstörung des Willens seines Feindes, um so allen Angriffen vorzubeugen**<br />.