Schatten der Vergangenheit

  • Maya seufzte, als wieder eine Stichelei in Richtung Kelnozz flog. Musste das sein? Hatte es davon jetzt nicht schon genug gegeben? Sie beließ es bei dem Seufzer und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand neben der Tür.
    "Sicherlich kann Melekh sich verteidigen, ich wäre aber wesentlich glücklicher, wenn es dazu nicht kommen muss." Sie überlegte einen Moment und sah noch mal zur Tür.
    "Wütend darüber, dass er die Geburt verpasst hat, wird er wohl kaum sein. Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass die Geburt der Grund für die Wut ist, es sei denn, es geht darum, dass das Mädchen vier Wochen zu früh auf die Welt gekommen ist. Aber es geht ihr gut.. "
    Da hatten Ravi und Zerahl gut drauf geachtet und auch die anderen Heilerinnen des Lazaretts. Und sowohl Mutter wie auch Kind hatten die Geburt ja gut überstanden.


    "Und mehr als raten können wir im Moment nicht.."
    Dann verfiel sie aber wieder in Schweigen, vielleicht um hören zu können, was in dem Raum besprochen wurde. Hellhörig waren die Zimmer ja.

    [center]&quot;It&#39;s my own desire,<br />It&#39;s my own remorse,<br />Help me to decide, <br />Help me make the most of freedom, <br />Nothing ever lasts forever.&quot;<br /><br /><br />[/center]

  • Liandra lehnt sich ihr gegenüber an die andere Wand.
    Sie nickt bei Mayas Worten zustimmend.

    "Wann ein Kind kommt entscheidet es selbst, was bedeutet schon zu früh, so genau läßt sich das nun auch wieder nicht bestimmen. Irgendwie kann ich mir das nicht vorstellen. Tarabas sollte das schon kennen. Ist ja nicht die erste Schwangere in seiner Umgebeung. Und ob es wirklich damit zusammenhängt, dass sie sich nicht geschont hat wage ich zu bezweifeln."


    Dann ist auch sie leise.

  • Nachdem die anderen den Raum verlassen hatten strich sich Sylvana eine Haarsträhne zurück hinter ihr Ohr und unterdrückte das ermüdete Zittern ihrer Hände indem sie ihre Tochter sanft in ihren Armen hielt.


    Ihr Blick legte sich ruhig und in gewisser Weise abwartend auf die Sturmflut mitten im Raum...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Er war den Hinausgehenden mit dem Blick gefolgt und gewartet bis sich die Tür geschlossen hatte. Dann drehte er sich zu Sylvana. Melekh nahm er nur am Rande wahr.


    „Ich hätte es wissen müssen. Vertrauen… Freundschaft… Pah!… leere Worte...
    Ich bin nur noch einmal hergekommen, um Dir zu sagen, dass ich trotzdem zu meinem Wort stehen werde was das Kind betrifft.
    Ansonsten sind wir fertig!“


    Mit einem letzten wütenden Blick zu Sylvana drehte er sich herum und ging zur Tür.



    ((OT: Das ist mit Sicherheit so laut, dass man es draussen deutlich verstehen kann))

    Orga Quellar Xarann

    Charaktere:

    Tarabas Nightshadow, Waffenmeister Aquas

    Usst'Sargtlin Tal'Shar Xarann (Hausadel)

    Theodorik zu Wolfenau


    "Die Kleinigkeiten erzeugen Perfektion, aber Perfektion ist keine Kleinigkeit."

  • Melekh war ob der Dreistigkeit des Drow überrascht. Er hatte bis auf wenige Ausnahmen fast die gesamten letzten Tage in der Nähe von Sylvana verbracht und konnt enicht nachvollziehen, was Tarabas so aufgeregt hatte.


    Nicht dass es wichtig wäre. Niemand hatte so mit Sylvana zu sprechen, schon gar nicht in ihrem jetztigen Zustand. Und nicht nach allem was sie in den letzten Tagen durchgemacht hatte.
    Sein Zorn schwoll noch weiter an als sich Tarabas wieder in Richtung Tür begab.


    Eine magische Entladung schoss aus seiner Hand, flog an Tarabas vorbei und traf die Wand, auf der sie in einem Funkenregen explodierte.


    Seine Worte klangen kalt und gepresst.
    "Ich weiß nicht, welcher Wahnsinn euch befallen hat, Waffenmeister, aber ich werde ein solches Verhalten nicht dulden."
    Eine Hand zielte auf Tarabas, während seine zweite auf Sylvanas Schulter lag.

  • Tarabas blieb stehen und drehte sich wieder um.


    "Und wie wollt Ihr das verhindern, Hexer?"


    Es klang abfällig.
    Ein Lächeln umspielte die Lippen des Priesters, während die Augen in einem dunkleren Ton wechselten.

    Orga Quellar Xarann

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    "Die Kleinigkeiten erzeugen Perfektion, aber Perfektion ist keine Kleinigkeit."

  • Die Verwirrung wuchs.


    sylvana hatte die Worte des Waffenmeisters gehört und durchaus auch ihren Sinn verstanden, aber nicht den Grund dafür. Blinzelnd versuchte sie sich daran zu erinnern was sie getan haben mochte um eine solche Reaktion bei ihm hervor zu rufen. Ihr fiel beim besten Willen nichts ein. erneut, wie schon so oft in den letzten Monaten fragte sie sich einen stillen Moment lang ob ihr Verstand sich in Wohlgefallen auflöste und sie sich oft an Dinge die sie gesagt und getan haben sollte schlichtweg nicht erinnerte.


    Noch bevor sie etwas erwiedern konnte hatte Tarabas sich bereits herumgedreht und war wieder auf dem Weg zur Tür... Melekh war schneller als sich ihre Verwirrung in Worte kleiden ließ. Das Ganze würde nicht lange gut gehen...


    Moment... was um der Elemente Willen ist hier eigentlich los? Tarabas... Wut hin oder her, aber ich habe nicht die geringste Ahnung was ich getan habe um dein Missfallen zu erregen...


    Sie hatte nicht nur nicht die geringste Ahnung, es war mit Sicherheit auch niemals ihr wunsch gewesen etwas derartiges zu provozieren. Es war beinahe ein seltsames Zusammenspiel von Ironie und Wahnsinn, dass er der dritte Dunkelelf war der für sie von Bedeutung war, von Ka'Shalee einmal gänzlich abgesehen.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Sein Blick blieb auf Melekh fokussiert. Sein Verstand analysierte die Situation. Der Raum war zu beengt um gut kämpfen zu können, mit dem Stab des Hexers noch mehr als mit seinen Klingen.
    Er hatte die Hände in der Nähe der Klingen um sie ziehen zu können, tat es aber noch nicht.
    Ohne Ihr einen Blick zuzuwerfen zischte er ihr zu:


    „Usstan zhahus feithin ulu telanth ulu dos whol phor draa klew'kinnen mufiga isto lu't'yin dos xun naut tangis'xo'al ulu inbau Liandra vel'drav l'dalhar chu. Jhal nin ol zhah ulu gajen ulu vrine'winith Walays dal rei'yiss wun biu rescho i'dol. Dos Seraphim ph'naubol mzild taga oolos lu'rivvin xuil xusst vhaisse.
    Lu'dos ph'naut alur.“

    Orga Quellar Xarann

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    "Die Kleinigkeiten erzeugen Perfektion, aber Perfektion ist keine Kleinigkeit."

  • Was hatte Tarabas so daran gelegen, dass Liandra bei der Geburt dabei gewesen wäre? Die Wehen waren recht unerwartet gekommen, zumal so weit vor der Zeit. Und so hatten sie mitten in der Nacht das Lazarett aufsuchen müssen. Slyvana war in guten Händen gewesen. Warum sollte Liandras zusätzliche Anwesenheit Einfluss gehabt haben? Was geschehen war, war geschehen. Sowohl in Bezug auf das Kind, wie auch auf den Orden und Walays.


    Mochten die Seraphim nach Tarabas Ansicht auch Narren sein, so hatte Sylvana zumindest eine zweijährige Frist für das Kind erreicht. Zeit genug. Das hatte nichts mit falschem Stolz zu tun.


    Melekh konnte nur hoffen, dass Tarabas sich wieder beruhigte.


    Das Kind begann zu weinen.

  • Da hier nicht nur die Türen sondern auch die Wände sehr dünn waren zuckt Liandra mehrmals zusammen während sie unweigerlich dem, kann man es überhaupt Streit nennen, folgt. Besonders ist sie verwirrt als Tarabas die letzten Worte spricht. Ja sie wäre gerne dabei gewesen, es ist immer wundervoll anwesend zu sein wenn ein neues Leben das Licht der Welt erblickt aber....was hatte das mit der anderen Sache zu tun? Vielleicht war ihre Fähigkeit Drow zu verstehen etwas eingerostet.

  • Die magische Entladung ließ ihr die Nackenhaare zu berge stehen und ein leichter Ruck ging durch Maya. Sie löste sich wieder von der Wand, wo auch das Geschoss eingeschlagen war und verzog das Gesicht. Sie knurrte leise und machte ein paar Schritte den Gang entlang, bevor sie weiter lauschte. Was wollte der Waffenmeister? Die erste Anklage konnte sie nicht nachvollziehen, sie wusste aber auch nichts über das Verhältnis von Sylvana und Tarabas und genauso wenig verstand sie die Sprache der Drow. Lediglich die Namen erkannte sie. Lianda? Der Blick zuckte wieder zu der Heiliern. Ein wenig fragend, aber keine Spur ruhiger.
    Die Haut der Magierin schien im Moment dünn zu sein, was Reize anging und die Müdigkeit machte es nicht besser. Das kaum dass die Tür zugefallen war schon gezischt wurde und Magie durch die Gegend flog machte es gerade nicht besser. Sie erwog kurz Kelnozz um eine Übersetzung zu bitten, ließ es dann aber sein. Sie war sich nicht mal sicher, ob sie Antwort bekommen würde.

    [center]&quot;It&#39;s my own desire,<br />It&#39;s my own remorse,<br />Help me to decide, <br />Help me make the most of freedom, <br />Nothing ever lasts forever.&quot;<br /><br /><br />[/center]

  • Ein paar Augenblicke später öffnete sich die Tür zum Gang des Lazarett-Zimmers und Assiah trat näher auf die anwesenden Personen hinzu. Ihr Gesicht war immer noch bleich und eingefallen und Ringe lagen tief unter ihren Augen.


    Mit verkniffenem Gesichtsausdruck ließ sie ihren Blick schweifen, ehe sie das Wort erhob.


    "Kann mir irgendwer erklären, was hier gerade passiert ist?"


    Ihre Stimme war leise und eine Spur Monotonie schwang unüberhörbar mit.

  • Sylvana hatte Mühe seinen aufgebrachten Worten zu folgen. Was dabei herum kam war eine Mischung aus tiefer Erschöpfung und aufkeimendem Unverständnis. Für einen kleinen Moment lang schloss sie die Augen und atmete durch. Das Kind gab ihr eine für sie fast untypische Ruhe auch wenn man ihr ansah, dass sie für diese Gelassenheit nach jedem möglichen Strohhalm griff.

    Verzeih Tarabas, aber ich war durchaus damit beschäftigt mich auf mich selbst zu konzentrieren als sich das Kind entschlossen hat bereits heute nacht auf die welt zu kommen. Ich gestehe gerne ein, dass ich zu abgelenkt und zu erschöpft gewesen bin jemandem eine Liste der Namen in die Hand zu drücken auf der all jene Namen drauf standen die gerne dabei gewesen wären...


    Ihre Augen wurden kleiner als sie ihn fixierte. Sie hatte allmählich wahrlich genug von dem Gerede um Walays und um Verräter oder ähnliche Dinge.


    Was willst du von mir hören? Wir haben uns alle hingestellt und Walays unsere Loyalität bekundet ganz gleich was die samarische Inquisition für ein Urteil verkünden ließ. Wir haben ALLE geschlossen da gestanden und gesagt er ist und bleibt unser Bruder, ich selbst habe mich beim Inquisitor dafür ausgesprochen und mich der Tatsachen versichert ob es in meiner Hand liegt zu entscheiden mit welchen Regularien wir arbeiten. Einen Befehl um die Delegation zu beseitigen? Einen Krieg mit Samar? Walays ist hier in Sicherheit und wenn samar ihn nicht mehr als Teil der Gemeinschaft sieht macht ihm das vieles leichter. Nicht wir waren es die sich von ihm abgewandt haben...


    Als das Kind zu weinen begann konzentrierte sie sich für den Moment auf das zarte Stimmchen, strich ihm sachte über die Wange und senkte ihre Stimme wieder.


    Auf dem Feldzug habt ihr euch noch alle darüber aufgeregt, dass meine "verräterischen Ordensgeschwister" mich abzusetzen gedachten. Glaubt ihr nicht allmählich, dass wir weitaus andere Probleme haben als den Orden in Samar? Vielleicht solltet ihr einmal Kimberley und Erik den Kopf zurecht rücken die nämlich die Bekundungen der anderen weder verstanden noch anerkannt und mit Füßen getreten haben. Nichts hat sich geändert. Wir alle stehen hinter Walays wie auch zuvor... Wir können niemanden davor bewahren in die Dunkelheit zu stürzen wenn es uns nicht gelingt die eigenen Scherben vor der Haustür fort zu kehren. Wir können ihm kein Fundament sein, wenn wir einander nicht mehr zuhören und nicht zu uns selbst zurückfinden. Im Grunde geschieht mit uns doch das selbe wie mit Walays, wir verlieren uns. Der eine mehr, der andere weniger... und manche suchens ich den leichtesten Weg und ruhen sich einfach dort aus, wo ihr Tun am sichersten vor Anzweiflung und Kritik ist.


    Sie schüttelte den Kopf.


    Bis die LuaFey mir sagte, dass du vor der Türe gewartet hattest wusste ich ja nicht einmal das du mit mir hattest sprechen wollen... Ihr traut mir vieles zu aber ich bin um Himmels Willen weder Hellseherin noch hab ich so allumfassende Kräfte, dass ich jede verfluchte Seele auf diesem Kontinent retten kann... Vor allem dann nicht, wenn sie selbst keine Rettung will oder zu brauchen glaubt...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Da die kurze Fassung Mutter Assiah wohl nicht reichte, nicht das es Liandra verwunderte, blickt sie in deren skeptisches Gesicht und holt aus.


    "Tarabas stürmte wutentbrannt in das Zimmer" sie deutet auf die Tür
    "Dann forderte er alle auf den Raum zu verlassen. Natürlich mit einer Ausnahme. Der einzige der blieb war Melekh. Die anderen stehen hier und warten. Mehr oder weniger angespannt und verwirrt."
    Sie zeigt in die illustre Runde.
    "Wie ich bereits Maya sagte ist das eher selten. Und ich glaube eine Störung, der sowohl wort als auch magiegewaltigen Diskussion, wie ich es immernoch nenne, könnte unvorhergesehene Folgen für alle haben."

  • Maya sah auf, als Assiah auch dazu kam.
    "Nur die Ruhe. Nichts schlimmes. Nur eine leichte Entladung, das Haus steht noch, den Stimmen nach zu urteilen sind alle unverletzt. Wir können uns jetzt wie die vergangenen Tage hier aufstellen wie Hühner auf einer Stange und warten, rein darf gerade keiner." Sie hatte wieder diesen leichten, wütenden Unterton in der Stimme, der für ihre Gereiztheit sprach und tigerte leicht auf und ab. Dabei versuchte sie zu lauschen, was drinnen gesprochen wurde, auch wenn es das Gespräch draußen nicht leichter machte. Aber sie hörte genug Dinge von dem, was Sylvana sagte, um zu verstehen worum es ging. Walays, Inquisition, das Kind. Und darüber, das wohl wieder ein Mal alles kaputt ging. Man konnte es auch kaputt reden. Sie war mittlerweile dafür einfach alle Seraphim zu fragen, wer Sylvana noch folgen wollte und im Orden bleiben wollte. Diejenigen würden sich an aufgestellte Regeln halten müssen und Sylvanas Wort folgen. Jeder der das nicht wollte, sollte ihretwegen verschwinden. Dann hätte man wenigstens nur noch Leute, die an sich arbeiten wollen würden. Aber in die Ordensangelegenheiten mischte sie sich nicht ein.
    "Und ansonsten... wie Liandra sagte.. " Endete sie nach einer kurzen Gedankenpause noch ihren Satz.

    [center]&quot;It&#39;s my own desire,<br />It&#39;s my own remorse,<br />Help me to decide, <br />Help me make the most of freedom, <br />Nothing ever lasts forever.&quot;<br /><br /><br />[/center]

  • Auch wenn die Situation so gar nichts komisches hatte erinnerte sich Liandra an die vergangenen Tage und mußte unweigerlich leicht grinsen. Das Lachen verkneift sie sich jedoch.

  • Assiah hatte Liandra aufmerksam zugehört, eine Zustimmung oder eine Verneinung ob des Gehörten, war in ihrem Gesicht jedoch nicht zu sehen, lediglich das Nicken signalisierte Verständnis.


    Als Maya zu einer Ergänzung ansetzte, wandte sie ihr einen stumpfen Blick zu.


    "Ich bin ruhig. Nur ich erinnere an die Diskussion über erreichte Grenzen. Und wenn in den Räumlichkeiten meines Ordens Dinge geschehen... bin ich es langsam satt, dass man meint, über meinen Kopf hinwegzuentscheiden, ob ich irgendwo eintreten darf, oder nicht."


    Auch die Stimme der Priesterin war von keinerlei Stimmung gefärbt, sondern klang monoton als würde sie lediglich Fakten an Fakten reihen.