Aus den Tiefen in das Licht

  • Das Goblinweibchen stapfte hinüber zu Uhlakk und zog ihn am Arm zur Lethi. Sie hieß ihn, sich hinter sie zu stellen und seine Hände unter ihren Rücken zu legen. Während sie schiebende und wiegende Gesten machte, quakte sie in einer Sprache, die nur Uhlakk verstand. (PM)


    Dann wedelte sie Sturmhart mit ausladenden Handbewegungen heran und bedeutete ihm, das Feuer anzufachen.

  • Der kleine grüne Ork in seiner schwarzen Lederrüstung schnaubte und machte ein betroffenes Gesicht. Lustlos wankte er zu der Lethi und machte Anstalten sich dagegen zu wehren, aber als die Goblin Dame den Finger hob und ein ernstes Gesicht machte, tat er wie ihm gesagt wurde.


    Etwas unbeholfen platzierte er sich hinter Naira, rieb seine kalten Hände aneinander bis sie warm wurden und berührte erst zaghaft ihren Rücken. Dann drückte er sie nach oben damit sie eine hockende Position erhielt. Am liebsten wäre er jetzt davon gelaufen.... aber was wäre das für ein Tuva. "Vai ist bei dir Naira..." er fing an sich leicht mit ihr zu wiegen. Wie ein Grashalm in der Steppe, der im Wind sich wog. Hin und her, her und hin. "...spührst du Aeris? " hauchte er leise in ihr spitzes Ohr.

  • Tarabas, der dem Ork Platz gemacht hatte, kniete sich rechts neben Naira und nahm Ihr Hand und schloss die Augen.


    Innerlich begann er vorsichtig eine Verbindung aufzubauen. Bald schon spürte er diese unbegreifliche rohe Stärke und Macht und er begann zu treiben. Einzig mit dem Willen, dieser Macht etwas Neues hinzuzufügen, es zu erweitern.


    Es war ungewohnt und es kostete ihn sichtlich Kraft. Kraft sich nicht zu verlieren.


    Langsam begann sein Körper hin und her zu schwanken, fast als würde er im Wassr treiben.

    Orga Quellar Xarann

    Charaktere:

    Tarabas Nightshadow, Waffenmeister Aquas

    Usst'Sargtlin Tal'Shar Xarann (Hausadel)

    Theodorik zu Wolfenau


    "Die Kleinigkeiten erzeugen Perfektion, aber Perfektion ist keine Kleinigkeit."

  • Das Rauschen schwoll an und die Stimmen, Lichter schienen durch die strömenden Wasser des Lebens, so wie dunkle Haasträhnen im Winde wehen. ..
    Der Sturm wühlte die Wellen auf, die von unten herauf stiegen. Doch da war Ausgleich von Aqua.
    Und es strömten die Wasser von Sein und Entstehen, Zeugen und Vergehen in viererlei Richtung und in eins zusammen. ..


    Schwärze breitete sich aus, die sich drehenden Ströme umfassend und zusammen führend, wie eine Kugel aus vollkommener Tiefe. ...
    Die Lichter traten langsam zurück vor der Finsternis, und die Stimmen wurden zu einer, leise. ..

  • Die Anwesenden konnten die Magie in der Luft förmlich schmecken, Härchen stellten sich auf und die Haut begann zu kribbeln.
    Trotz der Helligkeit des Tages konnte man einen Lichtschein sehen, der zwischen den Händen des Drow und der Lethi entstand.


    Er fokussierte sich weiter auf den Körper vor sich. Den Körper, der nicht ein Körper war, sondern zwei. Die eine Seele alt, die andere neu, fest verbunden in Körper und Geist.
    Körper, die getrennt werden mussten. Seelen, die einen eigenen Körper benötigten und doch beide Teil des Ganzen waren.


    Trennen...
    Leben...
    Kämpfen...


    Er hörte ein Herz rasen und als die dunkle Kugel sich bewegte, dachte er an Worte, die er bereits verdrängt hatte, aus längst vergessenen Tagen.


    Kinder sind Augen, die sehen, wofür wir längst schon blind sind.
    Kinder sind Ohren, die hören, wofür wir längst schon taub sind.
    Kinder sind Seelen, die spüren, wofür wir längst schon stumpf sind.
    Kinder sind Spiegel, die zeigen, was wir gerne verbergen.

    Orga Quellar Xarann

    Charaktere:

    Tarabas Nightshadow, Waffenmeister Aquas

    Usst'Sargtlin Tal'Shar Xarann (Hausadel)

    Theodorik zu Wolfenau


    "Die Kleinigkeiten erzeugen Perfektion, aber Perfektion ist keine Kleinigkeit."

    Einmal editiert, zuletzt von Tarabas Nightshadow ()

  • Die Ahnen führten ihn und er vertraute ihnen, leider nahmen sie selten die kurzen Wege.
    Als er den Ort des Geschehens erreichte war es schon fasst zu spät. Die Geister raunten ihm zu wer sich bei Naira alles versammelt hatte. Was sie raunten gefiel dem Schamanen nicht. Er brauchte dieses Kind.
    Wenn es bei Naira bliebe würde nichts anständiges aus ihm werden. In seinen Händen jedoch...
    Er brauchte einen Plan um die Anderen los zu werden.
    Mit beiden Armen wedelnd und Laut kreischend kam Kreaf in Zelt gestürzt.
    " Schwarzes Eis! Ein Angriff aus dem Südwesten! Sie können jederzeit hier sein!Los Jetzt Ihr könnt mehr für das Kind tun wenn ihr euch auf die Schlacht vorbereitet.

  • Jetzt wurden auch die Uruks, die dort drüben ihre Pause machten, auf die kleine Versammlung inmitten des Kreises aus Fackeln aufmerksam.
    Kreafs Geschrei schien sie zu alarmieren und sie kamen herbeigestürzt, um zu sehen, was los war.
    Sie kannten den Schamanen und waren klug genug, auf seine Worte zu hören...


    Das Goblinweibchen hingegen schüttelte den Eimer, den sie erwartungsvoll unter Naira gestellt hatte, und bedeutete Kreaf schnatternd, dass es bald soweit sei.

  • Uhlakk hob den Kopf, schaute sich um und überlegte kurz.


    "Was ist das für ein Geschwätz, Shamane? Wenn das Schwarze Eis uns angreifen würde, dann wohl eher aus dem Osten." Er nickte in Richtung einer anderen Wache. "Lasst Späher nach SüdWesten laufen und die Lage prüfen. Wir bringen jetzt ein Kind auf die Welt."


    Er wog sich weiterhin mit Naira und Tarabas im Einklang und konzentrierte sich wieder auf sein Gespühr für Naira.

  • Die Ahnen raunten Kreaf zu, dass sie beobachtet wurden. Etwas wartete in den Schatten der Bäume, etwas Kaltes.
    Er spürte, dass dieses Etwas bereit war, Blut zu vergießen. Es wartete nur auf den richtigen Moment...



    Die herangekommenen Uruks erfassten nun auch, was da im Ritualkreis vor sich ging. Viele waren unschlüssig näherzukommen und riefen zu Uhlakk, was sie tun sollten.
    Doch zwei von den Weibchen verständigten sich mit dem Gobboweibchen und brachten nach kurzer Zeit Decken, Tücher und allerhand Ölgefäße.
    Dann begann eine die Messingschale Nairas langsam zu schlagen. Hier in Kjona wusste man, dass die Atani mit diesem tiefen erdenen Klang alle ihre Tätigkeiten begleitete.


    Das drüben am Wald begann zu wachsen, seine Präsenz drang in Kreafs Kopf ein wie kräftiger Rauch. Der Klang schien es nur noch mehr anzuziehen...

  • "Hört mit diesem Lärm auf. Bei den Geistern meines letzten Stammes, das ist eine Geburt und keine Beschwörung."
    Die Ahnen flüsterten ihm Todesahnungen zu die ihm wie Ungeziefer über die Knochen liefen.
    Dort war etwas. Er vermutete das dieses Etwas nicht gut für seine Ziele war.
    " Und ruft die Krieger zurück, die Ahnen sagen mir das der kalte Feind heute nicht angreifen wird. Am Besten holt ihr sie alle her auf das sie das Kind unserer verehrten Atani begrüßen können."
    Kreaf hatte Angst. Er fühlte sich beobachtet und die Ahnen wollten ihm nichts verraten, Schadenfreude existierte wohl auch jenseits des Nebels.
    Die Ahnen hatten ihn hier her geführt, überraschend das sie die Geburt verückten Elfe überhaubt bemerkten.
    Seltasam das diese Elfe überhaupt etwas gebar.
    "Wer ist eigentlich der Vater?"
    Wieso stelle er sich diese Frage eigentlich erst jetzt? Er sollte weniger Pilze essen. Den Ahnen gefiel diese Idee gar nicht, ausserdem hatte er Angst.
    Kreaf zog einen Pilz aus der Tasche und schlang ihn hinunter. Die Ahnen würden ihn beschützen, so wie sie immer taten.
    Ein bisschen mulmig war ihm immer noch zumute.

  • Uhlakk wiegte sich immer noch mit Naira. Langsam berauschte es ihn, nie hätte er gedacht einmal so etwas beizuwohnen. Die Stimmen wurden immer leiser, entfernten sich.... genau wie die Lichter immer dunkler und entfernter wirkten. Naira und er atmeten im Einklang ein und wieder aus..... ein.... und wieder aus... Uhlakk hörte nur noch ihren Atem. Er spürte die Luft in seine Kehle fließen, wie sie seine Lungen füllte, um sich dann wieder mit der Luft die er mit der Lethi atmete zu vermengen.
    Seine Lungen ließen Kraft in die Bewegung der Lethi strömen, und vor seinem inneren Auge tauchten Bilder des Waldes auf, im Wind bewegter Baumwipfel, dünner Zweige, die sein Gesicht streiften... als ob er fliegen würde.
    Der grüne Ork fühlte seinen Atem über die Wipfel, über die nächtlichen Bäume fliegen... und den mächtigen tiefen Strom dort unten...


    Der Wind ließ sie beide aufsteigen, mit geschlossenen Augen, in die dunklen grenzenlosen Himmel... wie Blätter im Wind.


    Bald hörte er keine Stimmen mehr, kein Rauschen. Nur der Atem, der ihrer beiden Leben vereinte, floss im gleichförmigen sicheren Wechsel von Werden und Vergehen...

  • Auch Naira schien wegzudämmern, während sich ihr Körper mitbewegte. Sie war fort - fort in der Woge, in den Tiefen, unfähig sich dem zu entziehen, was das Leben forderte.



    Und dann spürten sie es alle - wie plötzlich und ruckartig ein massiver Stoß von Magie von der Gruppe ausging - wie ein Beben, das sie durchfuhr und vibrieren ließ.


    Die Gobbos (mit Ausnahme von Kreaf) kreischten auf und krochen unter die weißen Decken.


    Nur wenige Augenblicke, in denen sich die Uruks entgeistert anschauten - und ein erneuter Stoß, noch gewaltiger, ließ die Flammen flackern und erlöschen.
    Die Atani sank ohnmächtig zurück, das Rauschen der Lethi in Blut und Atem war kaum mehr zu vernehmen.



    Und ganz ganz leise ertönte ein Wimmern unter den Fellen und Decken.

  • Die Stöße schienen dem Drow nichts auszumachen, zumindest rührte er sich nicht. Immer wieder durchlief ein Zittern den Körper.




    Er versank in dem Strudel. All diese Macht und das Wissen berauscht ihn, riss ihn mit sich. Zeit war ohne Bedeutung.
    Er fühlte sich seit langem das erste mal sicher, geborgen.
    Doch etwas zog an ihm, wollte ihn wegziehen, weg von der Macht und Geborgenheit, dem immerwährenden Zyklus aus Leben und Tod.
    Warum sollte er gehen? Etwas wollte ihn herausreissen!
    Er wollte nicht gehen. Er gehörte hierher.
    Er war endlich angekommen....

    Orga Quellar Xarann

    Charaktere:

    Tarabas Nightshadow, Waffenmeister Aquas

    Usst'Sargtlin Tal'Shar Xarann (Hausadel)

    Theodorik zu Wolfenau


    "Die Kleinigkeiten erzeugen Perfektion, aber Perfektion ist keine Kleinigkeit."

  • "Ihr vermalledeiten Wuselkäfer, kümmert euch um das Kind!
    Ihr seid nicht hier um Spaß zu haben und wenn ihr fertig seid bringt es mir,
    Naira zu ehren werde ich dem Kind unseren Himmel vorstellen. Ja genau
    legendäre Gespräch mit den Ersten."

  • Die Gobboweibchen schnatterten unter den Decken, stark beschäftigt mit dem, was es dort noch zu tun gab.
    Eine kroch schließlich heraus, ein Bündel aus Lederstreifen in den Armen. Es war kleiner als ein menschliches Kind, vielleicht 30 cm, und man konnte inmitten der fleckigen, dunkelbraunen Lederumhüllung kurz fast ganz weiße Haut erkennen.
    Es schrie nicht, sondern gab nur ein leises Wimmern von sich.
    Die Gobbo wandte sich zu Kreaf um und zeigte ihm das Bündel, es in beiden Händen vor sich hochhaltend.




    Die Ahnen flüsterten aufgeregt. Der Boden schien einen Moment lang unter dem Schamanen zu schwanken, aber das war nur eine neue Vision.
    An seinen nackten Knöcheln zog es kalt.
    Drüben am Waldrand trat in diesem Moment eine hochgewachsene breitschultrige Gestalt hervor, angetan mit einer dunklen Lederrüstung und einem Umhang, der das Gesicht verhüllte.

  • Sorgsam nahm Kreaf das Kind entgegen. Dann nahm er ein großes Tuch und wickelte damit das Neugeborene auf seinem Rücken fest.
    "Nun ich brauche für das Ritual 10 bewaffnete Krieger und einen Mond Zeit."
    Es juckte Kreaf schon in den Fingern. Was diesem Kind alles beibringen könnte. Er würde es auf den Pfad der Ahnen führen.
    Die Ahnen wurden aufgeregt. Es ist wohl mal wieder der Zeitpunkt gekommen zu entschwinden.
    Sollten die Ahnen ihn auf sichere Wege führen. Er würde sie beschreiten und ihre Schätze finden.

  • Der kleine Ork hatte während der Entladungen die Augen geschlossen und war in tiefer Trance gewesen. Nur langsam wanderte er in die reale Welt zurück. Er fühlte sich etwas erschöpft, als ob ihm die Lebensenergie entzogen wurde. War dies nur Schein?


    Langsam öffnete er die Augen, seine Sinne kehrten langsam zurück. Uhlakk vernahm Gobbo-Geschnatter, verstand es aber noch nicht ganz. Dafür spürte er wie das Spitzohr nur noch flach in seinem Schoß atmete. Er schob Nairas Haar etwas zur Seite und betrachtete ihren Hals. Die Adern die das Blut förderten bewegten sich regelmäßig. Langsam, aber regelmäßig. Der Grüne empfand es als beruhigend und dachte daran, dass sie sich vermutlich noch in tiefer Meditation mit Tarabas verbunden hatte. Uhlakk lächelte und ließ die Hauer blitzen.


    Kreafs Worte holten ihn ein und Wut keimte in Uhlakk auf. Vatergefühle wurden wach und mit einem Ur-Schrei erklang seine Stimme in orkischer Sprache "W A S W I L L S T D U? GIB DAS KIND WIEDER SEINER MUTTER ZURÜCK ODER MEIN GEFALLENES HEER WIRD DICH BIS ZU DEINEN AHNEN JAGEN!!!!!!" Er machte Anstalten auf zu stehen, aber seine Beine waren eingeschlafen und er konnte sich nur schwer bewegen. Als er sich in seiner Raserei umsah, viel ihm am Waldrand eine Gestalt auf..... sollte er es sein... Nairas Jäger?