Der Lazarett-Bereich: Reich der Heiler

  • Ausreichend geschützt und doch nah genug an den Kampfgeschehen wurde das Lazarett der Heiler aufgebaut.


    Zelte, voll mit reihenweise flachen Lagern darin, warteten auf die Verletzten die der Krieg unweigerlich mit sich bringen würde. Jeder der hier arbeitete wusste, dass durchaus blutiges Handwerk auf ihn oder sie warten würde und auch die jungen Heiler, die vielleicht noch nie einen Feldzug miterlebt hatten, wurden nicht geschont. Leben und Tod spielten innerhalb dieses Lagers ein ungnädiges Spiel der Könige, ein Schachspiel um sterben und leben.


    Tische mit sorgsam gesäuberten Schüsseln, sauberen Verbänden und Tüchern, Werkzeugen und Wasser... Feuerstellen in gesonderten Bereichen um zu reinigen was es zu reinigen gab, Zelte für jene für die es noch Hoffnung gab und jene in denen man sich verabschieden mochte... oder jene in denen man die Leiber die man den Angehörigen nach Hause bringen vorbereiten konnte, sofern diese Möglichkeit bestand.


    Leise flatternd wehten die kleinen Banner im Wind die jedem der in seiner Panik nicht wusste wohin zu zeigen wo sein Ziel sein mochte.


    Jeder Verletzte ist einerseits einer von vielen, andererseits eine Seele für sich mit einer eigenen Geschichte... wie kurz oder lang diese auch sein mag.

  • (OT: während der 2ten Welle)


    Die Heiler hatten mittlerweile alle Hände voll zu tun, überall waren verletzte Soldaten unterschiedlichster Rassen. Für manche war bereits jede Hilfe zu spät. Doch die Heiler gaben ihr bestes und möglichstes um die Verwundeten zu versorgen. Schmerzensschreie erfüllten die Luft und es stank nach Blut und wer weiß nach was noch allem. Sylvana und Murdo schienen die Heiler zu koordinieren, zumindest waren diese Beiden sehr präsent.
    Man konnte nur hoffen das die Linien des Nordens halten würden, sollte das Schwarze Eis durchbrechen wären sie alle dem Tod, oder schlimmeren geweiht.


    Noch immer humpelten Carni und Alexij an der Straße entlang, zu Sylvana bräuchte er gar nicht erst gehen da würde ihn nur dieser Kelnozz aufhalten. Als fiel diese Option gleich raus. Carni deutete nach vorne und Alexijs Blick schaute suchend nach vorne. "Creo..." sagte er erschöpft.
    Das ungleiche Duo stapfte noch ein paar Schritte in die Richtung, bis Alexij den Kopf schüttelte und langsam zu Boden sank. Auf beiden Knien "saß" er nun da.

    "Ich bin nicht so gut mit Worten...ich sehe mich eher als ausführenden Arm der goldenen Herrin"

  • Sylvana schickte Leute von A nach B... Ob es nun Wasser holen war, oder Verbände waschen, Leute versorgen oder beruhigen... Jede Hand hatte genug zu tun.


    Ihr Blick fiel auf die beiden auf dem schmalen Weg der inzwischen von hin und her laufenden Leuten völlig zertreten war. Sie schnappte sich einen jungen Lehrling und lief den beiden entgegen. Ein ungewöhnlicher Anblick für den Magor war das sicherlich... Sylvana mit einer blutverschmierten Schürze, das Haar lieblos hochgesteckt... Eilenden Schrittes näherte sie sich und versuchte sich einen Überblick zu verschaffen.


    Carni... Alexij... sie wischte sich über die verschwitzte Stirn.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • In mitten des undurchsichtigem Gewusel im Lazarett war Murdo bemüht zu helfen.
    Der Schweiß stand ihn auf der Stirn, als er zwischen den verletzten umhereilte.
    Es war nur ein schwacher Trost das bisher wenige seiner Brüder ihren weg ins Lazarett fanden.
    Der Hammer aus Lillienbach ruhte am Eingang, für den Fall.
    Während er die nächste Wunde gereinigt hatte und verbannt hoffte er inständig das die Essens des Schwarzen Eises auf ihrer Seite des Schlachtfeldes bleiben würde.

    What if I far from home? Oh Brother I will hear you call.

    What if I lose it all? Oh Sister I will help you out!

    Ooooh if the sky comes falling down, for you, there is nothing in this world I wouldn't do.

  • Creo befand sich zu diesem Zeitpunkt noch kurz vor dem Bereich, an dem ein provizorisches Lazarett aufgebaut worden war und man versuchte die immer mehr werdenden Verwundeten zu versorgen.
    Sie trug ein schweres Eichenjoch auf den Schultern, an dessen Ketten zu jeder Seite ein großer Holzeimer, voll mit Wasser hing. Ihre Schritte waren zügig, wenngleich auch die Knie unter dem verdrecktem Kleid unter der Anstrengung und der Müdigkeit, leicht zitterten.


    Die Baren und Strohlager waren schon lange überfüllt, und so reihten sich die geschundenen Leiber auf dem Boden nebeneinander, auch wenn man versucht hatte eine gewisse Ordnung bei zu behalten, so war es doch schwer geworden auf geraden Wegen laufen zu können.
    Man mußte darauf achten, nicht auf Beine, Arme oder kraftlos zur Seite gelegte Hände zu treten, oder sogar über jemanden zu stolpern, der sich unvorhergesehen unter sienen Schmerzen zur Seite krümmte.


    Sie versuchte sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren, doch etwas zerrte an ihr, etwas was zu beginn des Angriffs angefangen hatte und sie seither einiges an Kraft kostete es nicht zu zu lassen, nicht Einzug in ihrer eigenen gefühle zu halten.
    Wut, herangetragen vom Schlachtfeld, Schmerzen, pochendes Blut...all dies versuchte ungefiltert auf sie einzuströmen, doch noch gelang es der Syhnal die eigene Barriere um den Geist aufrecht zu erhalten.


    Kurz bevor sie am Sammelpunkt, wo man Wasser und Verbände für die Heiler bereit hielt, angekommen war, blickte sie vom Boden auf und schaute sich flink um, versuchte zu erfassen was in der kurzen Zeit in der sie Wasser Nachschub holen war, zuneige gegangen war, um sogleich erneut auffüllen zu können was benötigt wurde.


    Hektische Bewegungen zu ihrer Linken, ließen den Blick zur Seite gleiten, vielleicht brauchte man dort gerade eine helfende Hand.
    Doch sie sah wie Sylvana sich einen der jungen Burschen zu sich rief und mit sich mit ihm schon fast laufend in Richtung des Lagereingangs bewegte.
    Kurz wunderte sich Creo, doch mußte es einen Grund haben das Sylvana den Bereich verließ und folgte der Neches´Re mit dem Blick.


    Was sie dann sah, wollte sie für Bruchteile eines Augenblickes nicht wahrhaben, unterdrückte einen Aufschrei als sie erkannte, welcher Krieger dort gerade in sich zusammensackte und auf die Knie fiel.
    Für den Moment eines Lidschlages blieb ihr die Luft weg, doch ebenso schnell hatte sie sich wieder gefangen, ging leicht in die Knie um die Eimer abzusetzen und das Joch von den Schultern zu nehmen, raffte dann ihren Kleidsaum und rannte sofort los, dennoch darauf achtend auf niemanden drauf zu treten, oder gar jemanden umzurennen.

  • Sylvana ging ohne weitere Worte in die Knie und nickte dem Lehrling zu, der sich an Carnis Seite gesellte. Während er sich ihren Zustand besah, kümmerte sich Sylvana um den des Magor. Es gab kaum Blickkontakt, aber die Sorge stand ihr ins Gesicht geschrieben.

    Schafft ihr es den Weg zu verlassen und nach rechts oder links zu einem der Zelte zu gelangen? Mit Hilfe? Hier ist sich ausruhen und versorgen lassen denkbar ungünstig...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Das ungleiche Duo sah etwas mitgenommen aus. Schrammen, zerfetzte Kleidung verkratzte Rüstungsteile. Man würde ihnen definitiv ansehen das sie gerade aus einem üblen Gefecht kamen. "Diese verfluchten Armbrustschützen..." murmelte Alexij, er nahm die ungewöhnliche Kleidung von Sylvana kaum war. Er nahm generell nicht mehr so viel war.
    Sylvana würde feststellen das sowohl Carni wie auch Alexij von einem Bolzen getroffen worden sind. Der gefiderte Schaft ragte aus der Schulter der jungen Frau, ebenso steckten einige in ihrem Schild. Alexij hatte ebenfalls einen abbekommen, der Bolzen hatte die Rückenplatte an der linken Seite durchschlagen und grub sich da in sein Fleisch. Als der junge Vodgode Creo auf sich sie zu sprinten sah lächelte er leicht. "Der Bolzen muss raus...." murmelte Alexij
    "Doch zuerst muss die...." er rang kurz nach Luft "Rüstung runter...und Wasser wäre nicht schlecht." immer wieder verzog er Schmerzverzerrt das Gesicht. "Doch helft ihr zuerst..." dabei deutete er auf Carni.
    Kaum hatte Sylvana ausgesprochen das sie den Weg verlassen sollten nickte Alexij knapp. Er atmete kurz durch und biss die Zähne zusammen dann rappelte er sich auf, taumelte kurz, in diesem Moment erreichte die Syhnal die verletzten. Alexij grinste etwas verlegen und wirkte irgendwie schon leicht bedeppert "Schön dich zu sehen Creo.." er lächelte gequält.

    "Ich bin nicht so gut mit Worten...ich sehe mich eher als ausführenden Arm der goldenen Herrin"

  • Im Laufen hatten sich ihre Augen geweitet, sah Carni, selber schwach auf den Beinen, an der Seite von Alexij.
    Sah den unteren Stoff von Alexijs Wappenrock rot und feucht glänzen, hörte gerade noch die Worte Sylvanas als Alexij sich unter unmenschlicher Anstrengung scheinbar wieder auf die Beine drückte.
    Sie stoppte kurz vor ihm ab, die Arme nach vorne gereckt fing sie ihn halb auf als er endlich im Stand, auch weiterhin taumelte.
    "Yét Ûriejé a Dsar...!" entfuhr es ihr voller Sorge, auch wenn sie froh war das der junge Vodgode noch nicht das Bewußtsein verloren hatte und sie stattdessen, wenn auch schon leicht wirr, ansprach.
    "Dá Alexij...alles sein godôv...!" sagte sie sanft und unterdrückte in diesem Moment die Tränen die ihr in die Augen schossen als sein Anblick ihr sprichwörtlich ins Herz stach.


    Während sie ihn so gut sie es vermochte stützte, versuchte sie die Art und Schwere der Verletzung einzuschätzen, und sie schluckte als die den Bolzen sah.
    Metall das an den Körper gebunden war durch einen Bolzen der den Tod brachte, das viele Blut das sich bereits unter Alexij sammelte, und die Tatsache das es ein Treffer im empfindlichen Bereich des Körpers war, ließen sie kurz zu Sylvana blicken.
    "Er bewegen sich keine Schritt mehr, bevor njet wenigstens die Blutung sein gestoppt.
    Sonst er pumpen noch mehr Blut aus seine Körper und er sein jetzt schon näher an eine Ohnmacht als es gut sein!"


    Sie wußte das Sylvana das Kommando über die Heiler hatte, doch in diesem Moment ging ihr das Wohlergehen jenes Mannes, mit dem sie seit dem letzten Feldzug noch mehr so viel mehr verband, über den sturen Gehorsam.
    Kurz glitt ihr Blick hinüber zu Carni, mit dem Lehrling an ihrer Seite.
    Dann blickte sie Alexij fest in die Augen.
    "Alexij?...Alexij..hören...kämpfen an gegen die Dunkelheit die dir zu sich ziehen wollen..."

  • Alexij überlegte kurz ob Creo ihn umarmen wollte, er war anscheinend wirklich nicht mehr so ganz bei sich und ihm war auch gerade nicht nach einer Umarmung. Als er merkte das Creo ihn stützen wollte, schaute er etwas verwirrt.
    "Godóv....nix is gut...diese Geisteskranken feuern in die eigenen Linien" protestierte er.
    Als die Syhnal den schwergepanzerten Musterte schloss dieser kurz die Augen und atmete schwer. MACH DIE AUGEN WIEDER AUF DU NARR...ermahnte er sich selbst.
    Nachdem Creo meinte das er keinen Schritt mehr gehen sollte nickte er "Das halte ich auch für eine gute Idee..hehe...Wasser?" seine Stimme war rau und kratzig vom Brüllen und nicht mehr so fest wie sonst vielleicht, zittrig und schwach.
    Kämpfen gegen die Dunkelheit, das Verstand Alexij wohl gerade noch, griff nach dem Bidenhänder und wollte diesen wieder ziehen. So ganz bei trost war der junge Magor definitiv nicht mehr. Schmerz zeichnete sich auf seinem Gesicht ab und die Knie zitterten.
    "Gegen...die...Dunkelheit....jawohl..." stammelte er kurz schloss er die Augen um Kraft zu sammeln...zumindest dachte er das...

    "Ich bin nicht so gut mit Worten...ich sehe mich eher als ausführenden Arm der goldenen Herrin"

  • Wenn er mitten im Weg liegen bleibt riskiert er die Rettung vieler anderer Leben. Ob er sich nun aufs Knie fallen lässt oder einen Schritt nach links oder rechts... das macht bei der Wunde keinen Unterschied. Wenn wir ihn nicht in Ruhe behandeln können stehen wir uns selbst und allen anderen im Weg.

    Sie schob sich ohne eine Reaktion abzuwarten so an seine Seite das sie ihn stützen konnte. Die Neches Re würde nicht mehr diskutieren.

    Creo löse seine Rüstung. Marcello hol das Wasser aus deiner Tasche, dann hilfst du Carni vom Weg runter.


    Mit der freien Hand glitt sie Alexij in den Nacken, wie sie es so oft in den letzten Jahren schon getan hatte und konzentrierte sich auf das was dem menschlichen Augen verborgen blieb.


    Ich brauch abgekochtes Wasser, sauberes Tuch und meinen Beutel!

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Ungläubig würde ihr Blick für wenige Sekunden, als Alexij sagte sie würden auf die eigenen Leute feuern.
    Das würde dazu passen das er einen Bolzen, scheinbar von hinten abbekommen hatte, ebenso wie Carni, doch schüttelte sie energisch den Kopf, schob es auf seinen Blutverlust, verdrängte dies für den Moment aus ihren Gedanken um sich auf das wichtige zu konzentrieren...auf ihn.
    Sie schüttelte ihn leicht, als er die Augen zu lange geschlossen hielt, hörte wie er nach Wasser verlangte und wollte mit der einen Hand schon an ihren Gütel zum Wasserschlauch greifen, als sie ihn etwas von Dunkelheit murmeln hörte, sah wie seine Hände mit den Instinkten eines Kriegers zum Schwertgriff glitten...



    ..verdammt...seine Sinne schwinden schon... dachte sie sorgenvoll erschrocken und wollte gerade reagieren und ihn davon abhalten das Schwert auch zu ziehen während er wieder die Augen zu lange schloß, als sie die Stimme von Sylvana zwar vernahm, die Worte zunächst jedoch sie nicht vollends erreichten, zu sehr war sie auf Alexij konzentriert und auch bereits darauf, ihm mit Magicas Hilfe die Blutung zu stoppen.
    Fast wurde sie von der Neches´Re zu Seite gestoßen, als diese sich an Alexijs Seite schob um ihn endlich zu stützen.
    Creos Blick war jedoch weiter auf den Bidenhänder gerichtet, auf seine Hände die den Griff umschlossen, sah ihm ins Gesicht und bemerkte die geschlossenen Augen.
    Beides zusammen gefiel ihr gar nicht, und ohne groß nach zu denken, hob sie die rechte Hand und schlug Alexij mit der flachen Hand ins Gesicht. Nicht zu fest, doch bestimmt genug um seine Sinne für den Moment ein wenig mehr ins hier und jetzt zu holen.
    Dann glitten ihre Hände ebenfalls zu Alexijs Schwert an der Seite, legten sich auf seine Hände...
    "NJET ALEXIJ! Der Kampf sein fir Dich vorbei!" schrie sie ihn an, hörte wie Sylvana sprach und schaute sie an.


    Sie hatte Creo befohlen Alexijs Rüstung zu lockern, und Creos Blick schien einen Augenblick verwirrt.
    "Sylvana...die Bolzen noch stecken in die Metall und in Alexijs Körper.
    Wenn wir lösen die Ristung, die Platten können sich mehr bewegen und so die Bolzen können noch mehr Schaden machen in Fleisch von Alexij wenn er sich bewegen hin oder her!"...
    sie wirkte fast erschrocken über das was hier gerade passierte, sah dann das Sylvana Alexij die Hand in den Nacken legte und hoffte stumm, das sie einen zauber weben würde, der Alexijs Blut daran hindern wurde den Körper weiterhin zu verlassen.


    Dabei hielt sie noch immer die Hände auf Alexijs, hoffte das er davon ablassen würd, sein Schwert zu ziehen, und versuchte die bereits angestaute magische Kraft in sich wieder zu beruhigen, jetzt wo Sylvana scheinbar tat, was Creo im Begriff war zu tun.

  • Nur die eine Seite Creo... damit die unbeschadete Seite Platz hat Luft zu holen, nur lösen, nicht öffnen...


    Der Lehrling hatte indes Folge geleistet und Wasserflaschen aus seiner Tasche gezogen. Eine reichte er Carni, die andere öffnete er und besah sich Alexij... entschied sich dann aber zu warten bis der Körper zur Ruhe kommen würde und ihm dann Wasser einzuflößen. Der junge Heiler schaute zu Carni.

    Kannst du laufen?
    seine Stimme klang bestimmt, hatte aber einen sanften Klang.


    Sylvana konzentrierte sich auf den Lebensfluss von Alexij. Blutung stillen... Kreislauf stabilisieren... Position des Bolzens genau definieren und bereits aus Fleisch und gegebenenfalls von Knochen lösen. Es waren nur anderthalb Schritt aus dem Weg. Aus dem Augenwinkel sah sie bereits die nächsten heraneilen und sie biss sich auf die Lippen.


    Sehr vorsichtig und mit einem geübten Griff buchsierte sie Alexij langsam, damit sie Creo nicht unerwartet von ihm löste, beiseite, weg vom Trampelpfad der die Hauptader des Lazarettes bildete. Ihr Blick fiel auf den Bolzen... und sie ahnte wo er her stammte, sagte jedoch nichts.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Nur kurz Kraft tanken wollte er, doch irgendwie erwies es sich genau Gegenteilig, er drifftete ab in die Dunkelheit. Das um ihn herum nahm er nicht mehr sonderlich war. Irgendetwas packte ihn im Nacken. Doch dann traf ihn etwas im Gesicht. Als er die Augen aufmachte sah er Creo vor sich welche ihn gerade anbrüllte. Er kniff zwei dreimal die Augen kurz zusammen, dann spürte er auch schon die Hände der Canis auf den seinigen. Der Kampf war definitiv für ihn vorbei.
    Vom Weg runter...daran konnte er sich irgendwie noch erinnern. Für einen kurzen Moment schien er wieder einiergmaßen klar und gerade aus denken zu können. Mit einer Armbewegung schob er Sylvana´s Griff aus seinem Nacken....
    "Weiber...nur am diskutieren..." ohne groß eine reaktion abzuwarten eierte Alexij vom Weg fort. Woher der Vodgode auch immer die Kraft dafür nahm war nicht ersichtlich zum Glück waren es nur ein paar Schritte. Als er Sylvana passierte schaute er sie kurz einen Moment an und schüttelte leicht den Kopf. Ein wunder das ihr Begleiter nicht in der Nähe war, wie er diesen kleinen Drow nicht ausstehen konnte.
    "Jetzt zieht diesen Scheiß Bolzen endlich raus....oder verpasst mir nochmal eine damit ich ruhe hab...aber um Magicas willen tut irgendwas die letzten Worte waren schon wieder leicht gebrochen und Alexij fing bereits wieder an zu taumeln...

    "Ich bin nicht so gut mit Worten...ich sehe mich eher als ausführenden Arm der goldenen Herrin"

  • Kaum das Alexijs die wenigen Schritte getan hatte, taumelte er wieder und Creo stützte ihn leicht, immer darauf bedacht nicht an den verdammten Bolzen zu stoßen.
    "Besser setzen Dir Alexij!" Sanft aber bestimmt drückte sie ihn gen Boden, achtete dabei darauf das er nicht zur Seite fiel und ging davon aus das Sylvana es ihr gleich tat.
    Sylvanas Zauber schien seine Wirkung langsam zu entfalten, schienen die Sinne zu Alexij zunächst zurück gekehrt zu sein.


    Creo kniete seitlich von Alexij, etwas schräg nach hinten gerichtet und besah sich den Bolzen nun etwas genauer, wie er die Rüstung hatte durchschlagen können, erstaunte Creo für einen winzigen Moment, doch sofort gingen ihre Gedanken darum diesen verfluchten Bolzen aus Alexij herraus zu holen.
    Durch das Metall in dem dieser zusätzlich steckte, würde es schwiriger sein als ihn nur aus einem fleischigen Körper zu ziehen.
    Sie würde etwas mehr Kraft dazu brauchen, und hatte auch bereits eine Idee.


    Kurz griff sie zur Tasche an ihrem Gürtel, die sie hier im Lager stets bei sich hatte und holte ein etwa 2 Fiinger breites, Beißholz hervor.
    Dies hielt sie Alexij zunächst Wortlos vors Gesicht, blickte dann zu Sylvana.
    "Sein Du bereit das wir die Bolzen herrausziehen damit wir ihm endlich nehmen können die Ristung herunter?"

  • Sylvana hob eine Augenbraue. Sah man mal davon ab, dass Creo sich gerade in Arbeit einmischte die bereits angefangen worden war hatte Sylvana merklich schlechte Erfahrungen damit gemacht Heilerarbeit Personen machen zu lassen die dem Patienten auf intensive Art nahe standen. Sylvana verbiss sich den Kommentar jedoch denn immerhin traf das in gewissem Maße ja auch auf sie zu... Als Heiler ließ sie sich auch gar nicht erst auf Debatten und Diskussionen ein, es gab Wichtigeres zu tun...


    Allerdings musste sie einen Augenblick zwangsläufig daran denken, was mit Faryanne geschehen war und wie die Befangenheit Shiobhans Urteilsvermögen vernebelt hatte. Innerlich seufzte sie. Sie war in dieser Konstellation nur schmückendes Beiwerk.


    Xas... Ohne den Widerspruch wären sie auch schon um einige Schritte weiter.


    Da Creo auf der Seite des Bolzens saß nickte sie in ihre Richtung.


    Du übernimmst den Bolzen ich sehe zu, dass er stabil bleibt... wenn du den Bolzen hast beschreib mir die Pfeilspitze sollte es keine gewöhnliche sein.


    Ihre warme Hand lag in Alexijs Nacken, mit der anderen fing sie den Wasserschlauch den der Lehrling zu ihr hinüber warf. MIt den Zähnen zog sie den Korken.

    Kannst du mir mal sagen wer das Loch in deiner Rüstung stopfen soll?


    Verwickel den Patienten in ein Gespräch, ganz gleich wie belanglos es sein mag, damit er sich nicht in die Bewusstlosigkeit flüchtete...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Carni war mit Alexij dahin getaumelt ohne viel nachzudenken, und dann, als er zusammengesackt war, ebenfalls neben ihm auf den Boden gesackt, den Blick leicht himmelwärts gerichtet, der Sonne zuschauend wie sie langsam den Horizont eroberte. Wenn man all den Lärm, den Geruch von Blut, das Stöhnen der Verletzten alles ausblendete... dann hätte es ein beinahe friedvoller Morgen sein können. Wenn nur die Schlacht nicht gewesen wäre... Sie seufzte und blinzelte, sah sich um und nahm erst jetzt die drei Personen wahr die unterdessen hinzugestoßen waren. Sie hatte sie alle bisher weitestgehend ignoriert aber das Gezeter hatte sie aus ihren Gedanken gerissen. Mit gerunzelter Stirn nahm sie das Wasser des Lehrlings entgegen, schnaubte dann eher unwirsch: "Danke. Ja, natürlich. Der Bolzen steckt in meiner Schulter, nicht in meinem Kopf.", sie erhob sich mit etwas Mühe, den Schild noch immer recht nutzlos von ihrem linken Arm baumelnd. Irgendwann sollte den vielleicht mal jemand losbinden, dachte sie müßig, sich über die Schmerzen ärgernd die bei jeder unbedachten Bewegung, die dem Schild einen Stoß verpasste durch ihre Schulter jagten. Alles in allem ging es ihr aber weit besser als Alexij. Der Bolzen hatte den gröbsten Blutverlust fürs erste verhindert und solange er stecken blieb würde das wohl auch so bleiben. Sie starrte mit gerunzelter Stirn zu Creo und Sylvana, trank einen Schluck von dem Wasser ehe sie es zurückreichte bevor sie herüber marschierte, eine tiefe Falte zwischen den Augen.


    "Egal WAS ihr tut, hört auf zu diskutieren und MACHT es!", fuhr sie dazwischen, den Blick stärker auf Sylvana als auf Creo gerichtet, kurz zu Alexij runter blickend. Sie kannte den benommenen Zustand in dem er sich gerade befand inzwischen von ihm und hätte er in diesem Augenblick nach einer gewissen Dame gefragt, so hätte sie ihm mit Elan in die verwundete Seite getreten. Oder zumindest ernsthaft darüber nachgedacht. So starrte sie nur auf ihn herunter, dann auf das Beißholz, rümpfte die Nase und half verbal nach: "Und fang ja nicht an rumzujammern, dass da schon andere drauf rumgekaut haben, ich hätte zwar nichts dagegen wenn du dir die Zunge abbeißt aber dann jammerst du NOCH mehr." Sie schnaubte leise, sichtlich ungehalten. Weniger wegen Alexij, auch wenn der junge Krieger ECHT anstrengend sein konnte, sobald er erst einmal ins Delirium abglitt, vielmehr wegen der vorhergehenden Diskussion, den Schmerzen in ihrer Schulter und überhaupt alles. Sie runzelte die Stirn erneut, fügte dann an Creo gewandt hinzu: "Der Bolzen stammt wirklich aus unseren eigenen Reihen. Von diesen Duergar... Dingsda. Sie haben wahrscheinlich mehr von uns verwundet oder getötet als von den Rakhs. Unsere Schilde waren schließlich nach vorn gerichtet." Sie verfiel in Schweigen und hielt sich aus der ganzen Sache vorerst raus, mit nur einer Hand konnte sie nur wenig helfen... Da ließ man die Heiler besser machen. Mit einer hochgezogenen Augenbraue trat sie aus dem Weg, den jungen Heiler vorerst ignorierend. "Das stopft er selber.", fügte sie an Sylvana gewandt eher trocken hinzu.

  • Alexij sah nur dieses....Stück...ekligen..Holzes vor sich. Er verzog gerade das Gesicht als Carni schon ihren Spruch raushaute.
    "Die ist von diesen....arghh...von diesen Zwergen da" erwiderte der junge Krieger bezüglich der Bolzenspitzen.
    Mit etwas überwindung nahm Alexij dieses Holz in den Mund "Esch...schmeckscht...furschhtbarsch"
    Als Carni es anfing das er seine Rüstung selber reparieren sollte verzog er das Gesicht "Deschs machtsch der Schmmmiedsch" Carni würde merken das dieser Abwesenheitszustand langsam wieder begann. Die Stabilisierung welche Sylvana dem Krieger zukommen lies verlangsamte das ganze zwar deutlich, dennoch drifftete Alexij ganz langsam wieder ab. Dann stellte er sich, soweit das in seinem Zustand noch möglich war darauf ein das ihn der Bolzen rausgezogen werden würde..

    "Ich bin nicht so gut mit Worten...ich sehe mich eher als ausführenden Arm der goldenen Herrin"

  • Die Schilderungen der beiden, das es sich wohl tatsächlich um ienen Bolzen aus den eigenen Reihen handelte, hinterließen Falten auf Creos Stirn.
    Doch galt es nicht darüber jetzt zu urteilen, das konnte warten bis man die tatsächlichenUmstände genau kannte.


    Dennoch war es gut bereits vorher zu wissen um welche Bolzenart es sich handelte.
    Während sie grübelte und sah, wie Alexij unter murren das Beißholz nahm, wand sie sich an Sylvana.
    "Wissen Du ob die Spitze von die Bolzen haben irgendwelche Besonderheiten?" Sie selber kannte nur Bolzen die anders als Pfeile, meist eine glattere, spitzere Metallspitze hatten, damit dadurch ihre Durschlagkraft erhöht wurde, und so wie dieser Bolzen durch die dicke Rüstung Alexijs geschlagen war, mußte er eine sehr kleine Aufschlagfläche gehabt haben.


    Während sie auf eine Antwort Sylvanas wartete, setzte sie sich so hin, das sie den linken Fuß flach an Alexijs vordere Seite stellen können, um einen Gegendruck erzeugen zu können wenn sie den Bolzen zog.
    Ihre Hände legten sich derweil vorsichtig um den herrausschauenden Bolzenschaft....

  • Eine weitere kleine Truppe kam aus der Richtung der Frontlinien in das Lazarett geeilt, auf den Armen eines der Männer lag eine Gestalt in schwarzer, weiter Robe, die allerdings an der Seite deutlich und an ein paar kleineren Stellen feucht schimmerte. Das Gesicht der jungen Magierin war aschfahl und obwohl sie bewusstlos zu sein schien, hatte sie die Hände fest um den Stab verkrampft, den ihr auch keiner der Heiler hatte aus den Fingern winden können, solange sie ihr nicht die Hand abhacken wollten.
    Sie legten die Frau auf einen der freien Tische und holten sie, soweit es ging, aus der Robe heraus, das schwarze Hemd, wohl das einzige, was sie sonst noch am Oberkörper trug, da der Angriff ja überraschend gekommen war, wurde an der Seite aufgeschnitten. Dort fand sich auch die 'schwerste' Verletzung, ein Riss, wo der Streifschuss eines Bolzens oder Pfeils die Haut und das Gewebe darunter schlicht und ergreifend aufgerissen hatte und fransige Wundränder hinterlassen hatte. Die Wunde schien schon etwas älter zu sein, vielleicht eine Stunde und getrocknetes Blut umgab sie, aber sie war weiter aufgerissen, weil Maya sie schlichtweg ignoriert hatte und blutete damit erneut und wesentlich stärker als zuvor.
    "Jetzt nehmt ihr doch mal den Stab ab, der ist im Weg!" - "Das geht nicht, wenn sie die Hände behalten soll!" Die Heiler schienen so das ein oder andere Problem mit der bewusstlosen Frau zu haben, kümmerten sich aber erst mal darum die Blutung zu stoppen. An für sich schien die Wunde nicht schlimm zu sein. Nichts, was jemanden so außer Gefecht setzen konnte und sie schien auch nicht so viel Blut verloren zu haben, dass es die ungesunde Hautfarbe erklärte. Trotzdem konzentrierten sich die Heiler erst mal weiterhin auf die physischen Verletzungen, ganz in der Nähe von Sylvana, Carni, Creo und Alexij.

    [center]&quot;It&#39;s my own desire,<br />It&#39;s my own remorse,<br />Help me to decide, <br />Help me make the most of freedom, <br />Nothing ever lasts forever.&quot;<br /><br /><br />[/center]

  • Langsam platzte Sylvana der Kragen. Was glaubten sie eigentlich gerade alle was sie da taten?


    Xas verdammt nochmal... Soll ich dir erst Unterricht über Duergarbolzen halten? Entweder ihr vertraut mir jetzt, macht eure Arbeit, haltet den Mund und lasst mich endlich meine Arbeit machen oder Alexij verblutet vor sich hin. Ich bin kein blauäugier Lehrling! Und auch nicht gerade erst im Norden angekommen. Zieh diesen Drecksbolzen gerade aus der Wunde und sag mir ob du an der Spitze etwas anderes riechen kannst außer Alexijs Blut.


    Sie ging nicht davon aus, dass die Zwerge sich die Mühe gemacht hatten die Spitzen zu vergiften, das war beim SChwarzen Eis mehr als sinnfrei. Aber es war immer besser eine Sache mehr zu erledigen, als eine zu vergessen wenn es nötig war.


    Die Hand in Alexijs Nacken wurde merklich warm. Was glaubten die eigentlich alle warum Sylvana die Heilerkoordination erhalten hatte? Bevor sie Kriegerin wurde war sie ihr halbes Leben lang unter Heilern gewandert.

    Bei all diesem Zetern und Zaudern und In Frage stellen kann ich mir auch gleich andere Leute suchen gehen und damit die gleiche Zeit verschwenden!


    Die Neches Re fluchte in der Sprache der Drow vor sich hin und warf einen Blick auf Carni, dann zum Bolzen... selbe Machart...


    Ts... und du, setzt dich jetzt hin und lässt dich versorgen sonst kannst du die Heilchancen deines Armes bald vergessen. MURDO! Hier her!


    Langsam war sie dieses ganze Geschwafel mehr als leid. Sollte man vielleicht noch ein Teechen trinken? Noch ein bißchen über formschöne Pfeilspitzen debattieren? Der Schweiß trat ihr in die Stirn. In solchen Augenblicken wünschte sie sich Lorick her. Sie wollte niemanden anschreien, aber sie war dieses ständige Nachfragen und Schwafeln leid... es gab noch mehr Leute die Hilfe brauchten, wo niemand Fragen stellte, niemand zögerte... Es war ihr auch egal ob gleich alle wütend auf sie waren, es änderte sich ja doch nichts.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.