Stunden der Entscheidung

  • Sie hatte keine Ahnung, ob ihre Empathie auch nur in irgendeiner Weise bei dem Erzhexer etwas bringen würde und legte es auch nicht gezielt darauf an. Gestik und Mimik waren es, denen sie ihre Aufmerksamkeit schenkte, seit die Geschehnisse nach dem Feldzug sie so sehr aus dem Gleichgewicht gebracht hatten. Inzwischen war all dies wieder ihrer gewohnten Gelassenheit gewichen die, zumindest nach außen hin, den Schein zu wahren vermochte.


    Bisher war sie neben ihm gegangen und schien dies auch, ob der Tatsache, dass sie sich den Audienzräumen näherten, nicht ändern zu wollen.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Sylvana hielt den Blick auf die Wachposten gerichtet die allmählich in Sichtweite kamen.


    Das liegt ganz bei Euch, Erzhexer... Ob ich zugegen sein soll wird euren Wünschen und der Entscheidung ihrer Exzellenz obliegen. Für mich ist es vielmehr von persönlichem Interesse bei dem Gespräch dabei zu sein und den Ausgang zu erfahren, als dass es aus Höflichkeit heraus motiviert wäre.

    Ein leichtes Schmunzeln zeigte sich auf ihren Zügen.

    Ihre Exzellenz ist auf Grund dessen, dass die letzten Hochämter beinahe geschlossen ähnliche Wege gegangen sind, sehr vorsichtig geworden was das Einsetzen neuer Hochämter angeht. Wenn sie schon wert auf meinen Rat legt und ich meinen Kopf hinhalte um etwaige Kandidaten zu befürworten, dann bin ich gerne informiert ob dies von Erfolg gekrönt ist oder nicht...


    Dann verschwand das Lächeln wieder.


    Und ob es noch etwas zu besprechen gibt... vielleicht... ich glaube, dass wir uns dessen beide im Augenblick nicht gänzlich sicher sind...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Der Erzhexer überging ihren letzten Satz,... vorerst.


    "Den Kopf hinhalten, ist es das was ihr tut? Glaubt ihr, die Nyame würde ohne euer Zutun anders entscheiden? Glaubt ihr, sie wird sich überhaupt dafür entscheiden das Hochamt der Magie mir zu übertragen? Fast bin ich in Versuchung mir ihre Alternativen anzuschauen."


    Er war stehen geblieben, als zögere er.



    "Es ist jedoch nicht zu leugnen, dass die Mehrzahl der letzten Hochämter die Nyame verraten hat. Aber es waren alles in allem hochverdiente und über alle Maßen fähige Personen auf die die Wahl der Nyame fiel. Warum es zu diesem Verrat kam, nun, wer vermag zu sagen, was hier alles hineinspielte. Dennoch glaube ich, dass die Entscheidungen der Nyame in der Vergangenheit zumindest bei einigen Hochämtern richtig waren. Vertrauen wir ihr also auch jetzt."


    Er setzte sich wieder in Bewegung.

  • Oh ich vertraue ihr dabei durchaus. Aber ich übernehme durchaus auch eine beratende Funktion in manchen Entscheidungen... Nicht weil ihre Exzellenz dies nicht alleine kann, sondern weil sie eine kluge Frau ist die auch Interesse für die Meinungen derer zeigt, die ihre Augen weit mehr wandern lassen als es ihr möglich ist. Außerdem...


    sie dachte einen Augenblick lang nach...

    ... außerdem kann man den ein oder anderen guten Kandidaten ruhig unterstützen, denke ich. Ich laufe ja nicht vor ihr auf und ab und werfe in jedem Gesprächsfetzen hinein was ich für gut erachte. Ich gebe lediglich hin und wieder das ein oder andere zu bedenken... sofern meine Meinung gefragt oder erwünscht ist. Und ja... alle Hochämter wurden von durchweg geeigneten Personen besetzt, doch dies ändert nichts daran, dass es ihre Nachfolger nun ein wenig schwerer haben werden eben jene Nachfolge auch anzutreten...


    Danach hob sie sachte die Schultern, ihr Ton klang gelassen.


    Und eure Frage ist hinfällig. Wir hatten schon eingangs geklärt, dass es außer Euch nur wenige andere Kandidaten gäbe die in Frage kämen. Meine Meinung diesbezüglich mal ausgenommen.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Sie hob die Augenbraue.


    Wer redet denn von seinen Fußstapfen? Ich spreche lediglich von den Einstellungskriterien ihrer Exzellenz.


    Dann nickte sie den beiden Wachposten zu und meldete sich und den Erzhexer an.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Die Wachen begrüßten Euch förmlich, bevor ein Sklave geschickt wurde, um die Nyame vond er Ankunft des erzhexers und der NeShesRe zu unterrichten.
    Man bat Euch, im Voprraum des Thronsaales Platz zu nehmen und zu warten.


    Es dauerte etwa eine halbe Stunde, bis sich die Flügeltore zum Thronsaal sich öffneten und eine Wache Euch aufforderte einzutreten.


    Der Thronsaal war dunkler als gewohnt, genaugenommen, erstreckte sich vor den beiden eintretenden eine absolute Dunkelheit, die nur durch wenige Lichter unterbrochen wurde: Die Symbole der Elemente Mitrasperas an der Rückwand des Saales glommen in den ihnen zugeordneten Farben, gaben jedoch kaum Licht von Sich. In der gleichen Art sah man das Wappen des nördlichen Isegels, welches nun an der Decke des Saales zu sehen war.


    Die einzige wirkliche Lichtquelle, die den Raum dominierte, und trotzdem nur wenig Licht spendete, war der Spinnennetz-Thron der Nyame, der in einem weißen Licht leuchtete und die auf ihm sitzende Nyame mit dem Licht zu umspielen schien.


    Die Nyame selbst trug ein tiefdekoltiertes schwarzes Kleid. zwei drowische Wachen flankierten sie.
    Ka'Shalee beobachtete die beiden eintretenden. Es hatte sich vieles auf dem letzten Feldzug geändert, es war interessant zu schauen, wie sich das Jetzt und die Zukunft entwickelten...

    [...]die Nyame ist eine sehr verständnisvolle Person... Mit einem Gespühr für Schwächen wie ein Bluthund. [...]

  • ka'Shalee begann mit leiser, aber durchdrinkglicher Stimme zu sprechen. Nun, Melekh sie machte eine kurze Pause. Die Stimmen in meinem Reich haben mir zugeflüstert, dass Ihr einen Groll gegen mich hegt, da Ihr auf dem Feldzug nicht das Hochamt bekommen habt, welches Ihr offenbar angestrebt habt...

    [...]die Nyame ist eine sehr verständnisvolle Person... Mit einem Gespühr für Schwächen wie ein Bluthund. [...]

  • Sylvana gesellte sich, den Wachen zunickend, schräg an die Seite ihrer Exzellenz.


    Von Melekh aus gesehen nahm sie zur Rechten von Ka'Shalee Haltung an und achtete darauf der Wache nicht im Sichtfeld zu stehen. Die Hände auf dem Rücken gekreuzt und das Gesicht unbewegt beobachtete sie die folgende Szene.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Ohne den Blick zu heben antwortete der Hexer.


    "Euer Reich ist groß, Exzellenz, und noch immer strömen die Siedler in den Norden. Zur Zeit mehr denn je. Vieles wird geflüstert auf den Straßen und in den Gassen, aber seid versichert, dass ich selbst keinerlei Kritik an eurer Entscheidung geäußert habe, mir das Hochamt, nach allem was ich für Euch auf dem Feldzug tat, nicht zu geben. Ihr hattet gewiss Eure Gründe dafür, die Ihr mit mangelndem Vertrauen begründet habt, wenn ich mich nicht irre."

  • schön gewählte Worte, wohlwahr. Nur leider passten sie genau zu dem, was sie von Melekh dachte: der Punkt der spitzen Zunge und der Intrige waren von den Attributen Tzeenches jene, die am besten in ihm zu Tage traten.


    Nun, was seht Ihr als die Aufgaben eines Hochamtes, Melekh?


    Wenn Er ihren Fragen auswich, sah sie keinen Grund dafür, auf seine Aussagen einzugehen...

    [...]die Nyame ist eine sehr verständnisvolle Person... Mit einem Gespühr für Schwächen wie ein Bluthund. [...]

  • Ihre direkte Frage überraschte den Hexer. So auf den Punkt zu kommen war er weder von der Nyame gewöhnt, noch war es seine ureigenste Art. Doch er fasste sich schnell wieder.


    "Meine Nyame, die Hochämter dienen meiner Meinung nach dazu, für die wichtigsten Funktionen des Siegels fähige Personen einzusetzen, die die Nyame und den Archon in Ihrem jeweiligen Aufgabengebiet unterstützen und entlasten. Sie haben zudem eine beratende Funktion inne, da sie das jeweils notwendige Wissen mitbringen. Sie repräsentieren ihr Gebiet, können als Sprachrohr fungieren und schaffen in Ihrem Bereich Strukturen und Fakten, die die Macht des Nordens und seiner Herrscher stärkt. Ein fähiges Hochamt repräsentiert den Norden auch gegenüber anderen Siegeln."

    So auf den Punkt kommen zu müssen, widerstrebte ihm, doch es behinderte ihn nicht im Mindesten.

  • Eine schöne Definition Melekh.
    Doch zu einem Hochamt gehört noch mehr. Das Hochamt hat auch die Aufgabe, sich selbständig darum zu kümmern, Aufgaben zu finden, die in sein Fachgebiet passen und sich dieser anzunehen oder mich über entsprechende Problematiken zu informieren.
    Und, was das Wichtigste ist: das Hochamt hat die PFLICHT, über seine Fortschritte Bericht bei mir abzulegen. Und dies zeitnah!
    Nicht wie Vel'Inthull es tat, der drei Wochen nach einme Feldzu zu mir kam und mich über Geschehnisse unterrichtete, die ich schon wärend des Feldzuges hätte erfahren müssen.

    [...]die Nyame ist eine sehr verständnisvolle Person... Mit einem Gespühr für Schwächen wie ein Bluthund. [...]

  • Sylvana verschränkte die Arme vor der Brust und konnte sich eines leichten Schmunzelns nicht erwehren. Welchen Hintergrund dieses haben mochte... verschwand in den Gedanken hinter ihren grünen Augen.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.