Nord Adventskalender 2020

  • Nord Adventskalender 2020

    english below


    Liebe Nord-Spieler!

    Die Feiertage rücken näher und die Tage werden kälter. Grund genug, dass wir für euch einen Adventskalender für euch vorbereitet haben.

    In diesem Monat bekommt ihr hier auf FB und im Forum jeden Tag ein neues Türchen geöffnet. Hinter jedem Türchen versteckt sich eine kleine Geschichte, ein Bild oder eine Aktion!


    Dazu haben wir natürlich aber auch einen richtigen Adventskalender für euch, wo sich jeden Tag ein Türchen öffnet (alle Beiträge von FB / Forum, nur übersichtlicher):

    https://bit.ly/advent-nord


    Wir wünschen euch schonmal eine wunderbare Zeit diesen Winter!
    Eure Nord-Orga


    - bitte schreibt uns, falls ihr irgendwelche Fehler findet oder fragen habt!



    North Advent Calendar 2020

    Dear north players!
    The holidays are approaching and the days are getting colder. Reason enough that we have prepared an advent calendar for you.
    This month you will get a new door opened every day here on FB and at the forum. Behind every door there is a little story, a picture or an event!


    Of course, we also have a real advent calendar for you, where a little door opens every day (all posts from FB / forum, just organized):
    https://bit.ly/advent-nord-eng


    We wish you a wonderful time this winter!
    Your North-Orga


    - please write to us if you find any bugs or have any questions!

  • english below

    Ein Geschenk aus dem Unterreich

    Malvin blies sich auf die eiskalten Finger, während er seinem Maultier eine kurze Pause auf der Hügelspitze gönnte. Seitdem die Sonne untergegangen war, hatte sich das Wetter stetig verschlechtert, aus dem klaren Winterabend war hier in Yunalesc ein wolkenschwerer Himmel geworden und der Wind biss boshaft in jedes Stück unbedeckter Haut.

    Während das Maultier müde den Kopf hängen ließ, stieg er von seinem offenen Karren und warf einen besorgten Blick auf seine kostbare Fracht. Sicher verpackt in ihrem Käfig saßen fünf Grunsche, ihre dunklen Knopfaugen schimmerten in der Dunkelheit. Malvin seufzte und klopfte beruhigend auf den Deckel des Holzkäfigs. Das konnte das Geschäft seines Lebens werden!

    Schon im Sommer hatte er den ersten Brief gen Sel’Velkyn geschickt, und zu seiner größten Überraschung hatte ihm ein Mann mit dem Namen Sa’ril geantwortet. Mehrere Briefwechsel später hatte er sich mit seinem Maultier so weit in das Unterreich gewagt, wie es seine zittrigen Knie zuließen.

    Sa’ril stellte sich als junger, schmächtiger Ilythiiri heraus, der in seiner schlichten Kleidung und mit seinen praktisch kurz geschnittenen Haaren erstaunlich zugänglich wirkte und sich auf den Handel mit allerlei Fleischwaren spezialisiert hatte. Grunsche, davon durfte er sich vor Ort überzeugen, schmeckten vorzüglich und schienen erstaunlich harmlose kleine Tierchen zu sein. Natürlich brachte ein einzelnes dieser ungefähr katzengroßen Geschöpfe wenig Fleisch, aber er war sich sicher sie als außergewöhnliche Delikatesse etablieren zu können. Nur die Stacheln waren ein wenig hinderlich, Sa’rils Helfer hatten sich sogar mit dicken Lederhandschuhen geschützt, als sie die Tiere in den bereitgestellten Käfig setzten. Wahrscheinlich hatten sie keine Lust gehabt, sich lauter kleine Löcher in die Hände pieken zu lassen, was er nur gut nachvollziehen konnte. Malvin schätzte, dass es nicht wirklich schwierig sein würde, sie zuzubereiten, tatsächlich erinnerten sie ihn sehr an die Igel der Oberfläche. Nur etwas größer und eindeutig wohlschmeckender.

    Noch einmal überprüfte er, ob die wärmegewöhnten Tiere auch sicher in ihrem Stroh saßen, dann stieg er zurück auf seinen Karren und schnalzte mit der Zunge. Genug der Pause! Er wollte ein Gasthaus ansteuern, bevor dieser Sturm ihn vollends einholte…


    In der Nacht sollte das Unwetter losbrechen, lange bevor Malvin ein schützendes Dach erreichte. In den frühen Morgenstunden klopfte er bei einem einsamen Gehöft, nass geregnet und halb erfroren, ein schlammbespritztes Maultier am Zügel hinter sich her zerrend.

    Sein Karren sei im Schlamm stecken geblieben, seine kostbare Ware aus dem zerbrochenen Käfig ausgebrochen. Seine Grunsche, die teuren Grunsche!

    Das ältere Paar ließ ihn herein, setzte ihn ans wärmende Feuer und reichte ihm heißen Tee. Was ein Grunsch sein sollte, dass wussten sie nicht, aber der arme Mann hatte offenbar vollkommen die Nerven verloren. Kein Wunder, wenn man sich bei diesem Wetter draußen herum trieb… aber der heiße Tee und das sich nun um ihn sorgende Paar ließen ihn den Verlust für kurze Zeit vergessen.

    Von der Nord-Orga & Qu'ellar Amfei'n




    A gift from the Underdark

    Malvin blew on his icy fingers as he gave his mule a short break on the top of the hill. Since the sun went down, the weather had steadily deteriorated. Here in Yunalesc the clear winter evening had turned into a cloudy sky and the wind pierced maliciously into every piece of exposed skin.

    While the mule hung its head wearily, he got off his open cart and cast a concerned look at his precious cargo. Five grunshes sat securely packed in their cage, their black button eyes shimmering in the darkness. Malvin sighed and patted the lid of the wooden cage reassuringly. That could be the business of his life!

    He had sent the first letter to Sel’Velkyn that summer, and to his greatest surprise, a man named Sa’ril had replied. Several correspondence later, he had ventured with his mule as far into the Unterdark as his trembling knees would allow.

    Sa’ril turned out to be a young, skinny Ilythiiri, who looked amazingly accessible in his simple clothes and with his hair cut practically short and who had specialized in the trade in all kinds of meat products. Grunshes, he was able to experience for himself on site, tasted excellent and seemed to be astonishingly harmless little animals. Of course, a single one of these roughly cat-sized creatures brought little meat, but he was sure he could establish them as an extraordinary delicacy. Only the spikes were a bit of a hindrance, Sa’ril's helpers even protected themselves with thick leather gloves when they put the animals in the cage provided. Probably they hadn't felt like having lots of small holes poked in their hands, which he could only understand. Malvin figured they wouldn't be difficult to prepare, in fact they reminded him a lot of the hedgehogs on the surface. Just a little bigger and clearly tastier.

    He checked once more that the warmth-accustomed animals were sitting securely in their straw, then he got back on his cart and clicked his tongue. Enough for this break! He wanted to reach an inn before this storm completely caught up with him ...


    That night the storm broke long before Malvin reached a protective roof. In the early hours of the morning he knocked on a lonely farmstead, soaking wet and half frozen to death, dragging a mule spattered with mud behind him by the reins.

    His cart got stuck in the mud, his valuable goods broke out of the broken cage. His grunshes, the expensive grunshes!

    The elderly couple let him in, placed him by the warming fire, and handed him hot tea. They didn't know what a grunsh was, but the poor man had obviously lost his nerve. No wonder if you hung around outside in this weather … but the hot tea and the caring couple made him forget the great loss for a short time.


    By North-Orga & Qu'ellar Amfei'n

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    Winterliches Leaslaigh

    Die junge Frau saß am Feuer, welches das Innere des Langhauses erhellte. Neben ihr dampfte ein Becher Tee, während sie das Schattenspiel der vielen Körbe im Dachgebälk betrachtete. Das Feuer war wie die meiste Zeit gerade groß genug, um die größte Kälte abzuhalten, sodass die Frau auf Fellen auf dem Boden ganz nah am Feuer saß und ihre leichenblassen Hände dem Feuer entgegenstreckte. Um ihre Schultern lag eine Wolldecke, welche ohne Probleme für zwei Personen reichen würde und für sie sogar dreimal. So saß sie da und sinnierte über die kommende Zeit…


    Die Rauhnächte standen vor der Tür. Eine gefährliche Zeit, aber auch eine wichtige Zeit… Zumindest in der alten Heimat, wo die Götter zu einem sprechen und ihre Wunder jeder sehenden Auges ohne Probleme wahrnehmen konnte. Hier auf diesem Kontinent war alles anders. Auch wenn man die Götter hier nicht mehr hören konnte, so mussten sie da sein… zumindest zuhören. Denn wenn man sich besonders fokussierte so konnte man sie durch die Elemente wirken sehen. Doch auch sehenden Auges fiel dies schwer… An manchen Tagen schwerer als an anderen. Als vor wenigen Monden die Zeichen die Dunkelste Nacht zu Samhain angekündigt haben, war in der Frau eine Hoffnung erwachsen. Und diese Nacht war dunkler gewesen, daran glaubte sie nicht nur – sie hatte den zweiten Mond im Mond gesehen!


    Der Frau fröstelte, sodass sie die Decke fester um sich zog nachdem sie einen großen Schluck vom Tee genommen hatte. Die kalten Nächte, die Rauhnächte oder wie man sie sonst noch nannte, sind eine Zeit, wo die Ahnen einem näher sind als sonst. Doch auch die Ruhelosen streifen durch die Nächte, sodass man im Haus bleiben sollte. Doch hier war nicht mehr als ein Gefühl davon zu spüren… Dennoch waren in den nächsten Tagen noch einige Vorbereitungen zu erledigen, damit die Tiere und die hier ansässigen Kelten in dieser Zeit besonders gut geschützt sind – sind sie doch das Kapital dieses Ortes. Die Frau musste schmunzeln als sie daran dachte, dass im letzten Jahr ein Durchreisender dachte, dass die Pferde an einer schlimmen Krankheit leiden würden, wo ihnen Haare büschelweise blutig ausfallen würden. Derjenige hatte wohl noch nie Schutzrunen gesehen.


    In diesem Moment schwang die torgleiche Tür an der Stirnseite des Langhauses auf. Ein Mann trat ein - ein Hüne von mehr als 7 Fuß. Und mindestens halb so breit. Vollgepackt mit Körben und mit Schnee bedeckt. Ohne die Körbe abzustellen schüttelte er in der Tür den Schnee ab und nahm aus der Ecke neben der Tür Seile, machte jeweils eins an jeden Korb, warf die Seile einzeln über einen Balken ohne zu verfehlen und zog mit einer Hand die Körbe ins Gebälk. Schloss die Tür und nahm im Gehen von einer Kräuterleine ein Bündel Salbei und warf dieses ins Feuer. Im Feuerschein konnte man erahnen, dass seine Haut einen rötlichen Schimmer zeigte. Der Raum begann von Salbeirauch geschwängert zu werden, während der Hüne, die Feuerstelle überragte.


    Die kleine, sitzende Frau schaute ihn an. Sie freute sich mit ihm die kommende Zeit zu verbringen. Und so plötzlich wie der Mann gekommen war, so plötzlich war auch ihr Vertrauen in die Götter wieder da. Es war ihre Aufgabe, den Glauben und die Götter hier zu halten und für den Tag ihrer vollständigen Rückkehr bereit zu halten. Und was war dazu besser geeignet als die zwölf heiligen Nächte, welche da mit ihrem jeweiligen Aspekt mit raschem Schritt kamen.

    Von Nebelwacht




    Winterly Leaslaigh

    The young woman was sitting by the fire that lit the interior of the nave. Beside her a mug of tea was steaming while she watched the shadow play of the many baskets in the roof beams. The fire, like most of the time, was just big enough to keep out the worst of the cold, so that the woman sat on skins on the floor very close to it and stretched her corpse-pale hands towards the fire. There was a woolen blanket around her shoulders, which would be enough for two people and even three times for her. So she sat and pondered the coming time ...


    The Roughnights were at the door. A dangerous time, but also an important one... At least in the old homelands, where the gods speak to you and every seeing eye could perceive their miracles without problems. Everything was different here on this continent. Even if you couldn't hear the gods here, they had to be there ... at least listening. Because if you focused particularly, you could see them working through the elements. But this was difficult even with seeing eyes ... More difficult on some days than on others. When the signs announced the darkest night of Samhain a few moons ago, a hope had arisen in the woman. And that night had been darker, she not only believed in it - she had seen the second moon in the moon!


    The woman shivered so she pulled the blanket tighter around herself after taking a long sip of tea. The cold nights, the Roughnights or whatever else they were called, are a time when the ancestors are closer to you than usual. But the restless also roam through the nights, so you should stay in the house. But here there was nothing more than a feeling of it ... Nevertheless, some preparations had to be done in the next few days, so that the animals and the Celts living here were particularly well protected during this time - they were the capital of this place. The woman had to smile when she thought that last year a traveler thought that the horses would suffer from a serious illness, where their hair would fall out in clumps of blood. He had probably never seen runes of protection.


    At that moment the gatelike door at the front of the nave swung open. A man entered - a giant over seven feet. And at least half as wide. Packed with baskets and covered in snow. Without putting the baskets down, he shook off the snow in the door and took ropes from the corner next to the door, put one at a time for each basket, threw the ropes one by one over a beam without failing and pulled the baskets into the beams with one hand. He locked the door and as he walked he took a bundle of sage from a herbal rope and threw it into the fire. In the firelight you could guess that his skin had a reddish sheen. Sage smoke began to impregnate the room, while the giant towered over the hearth.


    The small, seated woman looked at him. She was looking forward to spending the coming time with him. And as suddenly as the man had come, so suddenly was her trust in the gods again. It was their job to keep the faith and the gods here and ready for the day of their full return. And what was better suited for this than the twelve holy nights, which came with their respective aspects at a rapid pace.


    From Nebelwacht

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    Der Strohstern

    Von allen Rassen, die man auf Faerûn antreffen mochte, waren die Menschen sicherlich die Eigenartigsten. Ihre Bräuche und Völker waren so unterschiedlich, dass Chez'ahe manchmal glaubte, jeder Einzelne von ihnen brauche etwas, das ihn von den Unzähligen seiner Art unterschied. Nur, um sich in dem bloße Ausmaß ihrer Population behaupten zu können. So unterschiedlich, wie ihre Bräuche waren, waren auch die Menschen selber. In dem einen Ort griff man die Ilythiiri und ihre Handelskarawane ohne Vorwand an, im Nächsten traf man auf eine Siedlung, die wie leergefegt wirkte, weil Späher das Dorf vor den nahenden Dunkelelfen gewarnt und daraufhin alle Reißaus genommen hatten. Und in Diesem hier, da kam man ihnen fröhlich singend und tanzend entgegen, lud sie auf heißen Kräuterwein und warmen Eintopf ein, für den jeder der fünf Haushalte in dieser mickrigen Siedlung einen Teil der eigenen Wintervorräte geopfert hatte, und bat sie ans wärmende Lagerfeuer. Auch wenn nicht alle der Siedler so glücklich über die Anwesenheit der Ilythiiri zu sein schienen, wie die junge Frau, die den Anstoß zu dem freundlichen Empfang gemacht hatte.

    "Ihr seid also Händler?", fragte die Frau mit dem blonden Haar und füllte etwas Eintopf in eine Holzschale.

    "Xas. Wir sind auf dem Rückweg nach Ched Nasad. Der Schneefall hat uns ein wenig überrascht und der Pass ist zugeschneit. Der Umweg kostet uns zwei Tage mehr als geplant."

    Eigentlich hatte die Qu'essan aus dem Hause Arrd'uis, amtierende Val'Sharess, beabsichtigt, hier weitere Handelspartner auszumachen. Doch das hier waren nur einfache Bauern und für die hatte sie keine Verwendung. Keine, bis auf ein eine.

    "Eure Karawane lagert weiter südlich im Wald? Holt doch Eure restlichen Männer dazu. Das Fest, das wir heute feiern, soll uns zum Teilen unserer Habseligkeiten anhalten. Um dem Frieden eine Chance zu geben und Bündnisse zu wahren. Lasst den Rest Eures Trupps doch nicht frieren, wenn es hier guten Eintopf und heißen Gewürzwein für sie gibt!"

    Einer der Männer, hagere, aber abgehärtete Bauern, spuckte hörbar aus.

    "Enara! Wir haben selber kaum ausreichend Essen für die, die für diesen Eintopf hart gearbeitet haben!"

    Die Frau wollte dem Mann widersprechen, aber Chez'ahe hob die Hand, um abzuwinken.

    "Es wird späte Nacht. Wir brechen ohnehin bald auf." Enara lächelte schmal. "Wirklich? Wie schade." Sie drückte ihrer Tochter, einem kleinen, blonden Mädchen die Schüssel Eintopf in die Hand.

    "Nun iss erst einmal etwas!"

    "Ich bin gleich fertig!", protestierte das Kind und zog einen Knoten in die rote Schnur mit der sie schon die ganze Zeit über aus Stroh ein kleines Gebilde flocht, das Chez'ahe bereits in mehrfacher Ausführung an den Häusern und in den Bäumen der Siedlung ausgemacht hatte. Neben bunten Glasscherben, die in den Bäumen glitzerten und das Licht von den Kerzen auf den steinernen Fenstersimsen der Häuser und Hütten reflektierten, schienen sie den Schmuck des Festes der Rivvel darzustellen.

    "Fertig!" Das Mädchen sprang auf und reichte das Strohgebilde Chez'ahe. Im Hintergrund spürte die Jabbress die vier Männer, die sie begleitet hatten, zu den Waffen greifen. Sie nahm das Geschenk entgegen, auch wenn sie damit nichts anzufangen wusste. Zumindest schien es symbolisch mit diesem Fest hier in Verbindung zu stehen. Das Mädchen strahlte, nahm dann die Schüssel mit dem Eintopf von ihrer Mutter entgegen und lief eilig davon. Enara blickte ihr kurz nach.

    "Sie ist ziemlich schüchtern", erklärte sie, erneut schmal lächelnd. "Vielleicht kommt Ihr mit Euren Händlern ja im Frühjahr wieder. Wir könnten Euch einige unserer Waren aus Eigenproduktion anbieten. Schaffelle und einiges an eingelegtem Gemüse."

    Die Drow steckte das Strohgebilde, das entfernt an einen Stern erinnerte in ihre Manteltasche.

    "Sicher."

    Im heruntergebrannten Lagerfeuer, an dem sie standen, brach ein glühender Stamm in sich zusammen und ließ knisternd Funken in den Nachthimmel aufsteigen. Chez'ahe schlang sich den dicken Mantel aus Rothéwolle und dichtem Kaninchenfell enger um den Leib. Ihr war kalt und langweilig. Die Karawane war sicher bereit für den Aufbruch und die Späher mussten ihre Aufgabe, die die Val'Sharess ihnen aufgetragen hatte, längst erledigt haben. Ein schmaler Sichelmond würde gerade hinter den dichten Winterwolken stehen. Bald war Neumond.

    Bei Nacht zu reisen, war für die Augen der Ilythiiri angenehmer, auch wenn die dichte Schneedecke nun viel Licht der Gestirne reflektierte. Seit die Seuche in einigen Teilen der Welten wütete, war der Handel komplizierter geworden. Den Leuten mangelte es an Gütern und Kupfer. Ob der nächste Sommer wohl eine Überfahrt nach Mitraspera ermöglichen würde? Es hatten sich zuletzt Gelegenheiten ergeben den Handel auch dort für das Qu'ellar Arrd'uis zu ermöglichen. Vor der Seuche. Der Kontakt zu ihren Verbündeten, dem Qu'ellar Amfei'n, war seit dem auch spärlicher geworden. Chez'ahe gab ihren Männern ein Zeichen zum Aufbruch. Die Zeit würde die Antwort bringen.

    "Wir wollen euer Fest nicht weiter stören. Behaltet euer hart erarbeitetes Gut, den Eintopf und den Wein für euch. Der Winter wird hart."

    Enara nickte.

    "Ich wünsche Euch eine sichere Rückreise."

    "Die werden wir haben."


    Als der kleine Trupp Ched Nasadyr durch den Wald marschierte, betrachtete Chez'ahe das weiße, kalte Pulver zu ihren Füßen. "Schnee", so nannte man das gefrorene Wasser, das in winzigen, dann und wann auch mal größeren Flocken vom Himmel fiel. Magie trug die Drow über die Schneedecke hinweg ohne Fußspuren zu hinterlassen. Ein Blick auf die Ilythiiri vor und neben ihr verriet der Jabbress, dass diejenigen, die den Handelstrupp das erste Mal mit an die Oberfläche begleiteten durch das Schneegestöber mehr als beunruhigt waren. Ein solches Phänomen gab es im Unterreich immerhin nicht. Weder die Eisflocken, die vom Himmel fielen, der im Vergleich zu den teilweise engen Tunneln tief unter der Erde unendliche Weite bedeutete, noch der Regen, der manchmal unerbittlich auf die Oberweltler herabregnete und sie jämmerlich durchnässte. Nur in den Winter-Zyklen wurde der Regen zu Eisflocken. Kein Wunder bei der klirrenden Kälte. Vor allem hier, in den nördlichen Reichen Faerûns kam der Schnee stets überraschend und in überwältigender Menge von oben herab. Sie dachte kurz an die Menschen, die hier lebten. Im nächtlichen Wald war die Siedlung schnell zu finden gewesen. Viel Licht und Musik führten unverkennbar zu den Wohnstätten der Siedler. Wie unvorsichtig. Es dauerte nicht lange, bis der kleine Trupp wieder bei der tatsächlich schon zum Aufbruch bereiten Karawane ankam.

    "Jabbress!" Einer der Späher kam auf die Hausvorständin des Qu'ellar Arrd'uis zu.

    "Habt ihr die Orkhorde auf die Spur zur Siedlung gebracht?", wollte die Drow wissen.

    "Xas. Sie müssten jeden Moment dort ankommen. Es wird sie lange genug aufhalten, dass wir den Zugang zum Unterreich erreichen, bevor sie zu uns aufschließen können. Selbst wenn der Schneefall die Pferde und die Planwagen noch weiter ausbremsen sollte. Bei den Witterungen wird es den Orks erst einmal egal sein wer oder was sie ernährt."

    Chez'ahe nickte zu den Ausführungen des Spähers. "Sehr gut. Weitere Verzögerungen möchte ich weitestgehend vermeiden."

    Aus dem nächtlichen Wald, von dort wo wahrscheinlich nur für Ilythiiriaugen sichtbar in der Ferne ein seichtes Licht von Kerzenschein und Lagerfeuer den Ort der Menschensiedlung markierte, ertönten Schreie, die das monotone, raschelnde Geräusch von fallendem Schnee störten.

    "Gehen uns dort Erträge verloren?", wagte der Späher zu fragen.

    Chez'ahe striff mit ihren Fingern, als sie die Hände in ihre Manteltaschen schob, den Strohstern, den das Bauernkind ihr geschenkt hatte.

    "Nau. Diese Iblith hatten nichts zu bieten."


    Vom Qu'ellar Arrd'uis


    Text von Sarah Matschkowski

    Zeichnung von Marik Kriese



    The Strawstar

    Of all the races that might be encountered on Faerûn, humans were certainly the strangest. Their customs and peoples were so different that Chez'ahe sometimes believed that each and every one of them needed something that set them apart from the innumerable of its kind. Only to be able to assert themselves in the sheer extent of their population. The people themselves were as different as their customs. In one place the Ilythiiri and their trade caravan were attacked without pretext, in the next one came across a settlement that appeared to be empty because scouts had warned the village of the approaching dark elves and then ran away. And in this one, they met them happily singing and dancing, invited them to hot herbal wine and warm stew, for which each of the five households in this puny settlement had sacrificed part of their own winter supplies, and asked them to sit by the warming campfire. Even if not all of the settlers seemed as happy about the presence of the Ilythiiri as the young woman who had initiated the friendly welcome.

    "So you are a trader?" Asked the woman with the blond hair and poured some stew into a wooden bowl.

    "Xas. We are on our way back to Ched Nasad. The snowfall surprised us a little and the pass is covered in snow. The detour costs us two days more than planned."

    Actually, the Qu'essan from Arrd'uis, the reigning Val'Sharess, had intended to find further trading partners here. But these were just simple farmers and she had no use for them. None, except for one.

    "Your caravan is camped further south in the forest? Bring the rest of your men to join us. The festival we are celebrating today is supposed to motivate us sharing our belongings. To give peace a chance and to preserve alliances. Don’t leave the rest of your troop to freeze if there is good stew and hot spiced wine for you! "

    One of the men, lean but hardened peasants, spat audibly.

    "Enara! We hardly have enough food ourselves for those who worked hard for this stew!"


    The woman wanted to contradict the man, but Chez'ahe held up a hand to wave the offer away.

    "It's getting late. We're leaving soon anyway." Enara smiled narrowly. "Really? What a shame." She put the bowl of stew into her daughter, a little, blonde girl.

    "Now eat something first!"

    "I'll be finished soon!" Protested the child and pulled a knot in the red cord with which she had been weaving a small structure by straw the whole time, which Chez'ahe had already seen several times on the houses and in the trees of the The settlement. In addition to the colorful shards of glass that glittered in the trees and reflected the light from the candles on the stone windowsill of the houses and huts, they seemed to represent the ornament of the Rivvel Festival.

    "Finished!" The girl jumped up and handed the straw formation to Chez'ahe. In the background the Jabbress could feel the four men who had accompanied her take up arms. She accepted the gift even if she didn't know what to do with it. At least it seemed to be a symbol related to this festival. The girl glared, then took the bowl of stew from her mother and hurried away. Enara looked after her for a moment.

    "She's pretty shy," she explained, smiling thinly again. "Perhaps you will come back with your traders in the spring. We could offer you some of our goods from our own production. Sheepskins and some pickled vegetables."

    The drow put the straw structure, vaguely reminiscent of a star, into her coat pocket.

    "For sure."


    In the burned down campfire by which they were standing, a glowing trunk collapsed and crackled sparks into the night sky. Chez'ahe wrapped her thick coat of red wool and thick rabbit fur more tightly around her body. She was cold and bored. The caravan was sure to be ready to leave and the scouts must have done the job the Val'Sharess had given them long ago. A narrow crescent moon would stand just behind the thick winter clouds. Soon there was a new moon.

    Traveling at night was more pleasant for the Ilythiiri's eyes, even if the thick blanket of snow reflected a lot of light from the stars. Trading had become more complicated since the plague ravaged some parts of the world. The people lacked goods and copper. Would next summer make a crossing to Mitraspera possible? Opportunities recently arose to enable the Qu'ellar Arrd'uis to trade there as well. Before the plague. Contact with their allies, the Qu'ellar Amfei'n, had also become sparse since then. Chez'ahe signaled her men to leave. Time would bring the answer.

    "We don't want to disturb your party any longer. Keep your hard-earned goods, the stew and the wine to yourself. The winter will be hard."

    Enara nodded.

    "I wish you a safe return journey."

    "We will have them."

    As the small band of Ched Nasadyr marched through the forest, Chez'ahe looked at the white, cold powder at their feet. "Snow" was the name given to the frozen water that fell from the sky in tiny, sometimes larger flakes. Magic carried the drow across the blanket of snow without leaving any footprints. A look at the Ilythiiri in front of and next to it revealed to the Jabbress that those who accompanied the trading force to the surface for the first time were more than alarmed by the snowstorm. After all, there was no such phenomenon in the Underdark. Neither the flakes of ice that fell from the sky, which, compared to the sometimes narrow tunnels deep under the earth, meant infinite space, nor the rain that sometimes poured relentlessly down on the upper worlders and soaked them miserably. Only in the winter cycles did the rain turn into flakes of ice. No wonder while it was this freezing cold. Especially here, in the northern realms of Faerûn, the snow always came down surprisingly and in overwhelming quantities. She thought briefly about the people who lived here. The settlement was easy to find in the nightly forest. Lots of light and music unmistakably led to the settlers' homes. How careless. It did not take long until the small group returned to the caravan that was actually ready to leave.

    "Jabbress!" One of the scouts approached the housekeeper of the Qu'ellar Arrd'uis.

    "Did you track the orc horde to the settlement?" Asked the drow.

    "Xas. They should get there any minute. It will hold them up long enough for us to reach the access to the Underdark before they can catch up with us. Even if the snowfall slows the horses and covered wagons even further. When it comes to the weather the orcs don't care who or what feeds them. "

    Chez'ahe nodded at what the scout said. "Very good. I would like to avoid further delays as far as possible."

    From the nightly forest, from where in the distance a shallow light from candlelight and campfire marked the place of the human settlement, probably only visible to Ilythiiri eyes, there were screams that disturbed the monotonous, rustling sound of falling snow.

    "Are we losing any income there?" The scout dared to ask.

    Chez'ahe brushed with her fingers the straw star the farmer's child had given her as she slipped her hands into her coat pockets.

    "Nau. These Iblith had nothing to offer."


    From Qu'ellar Arrd'uis


    Text by Sarah Matschkowski

    Drawing by Marik Kriese

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    Eure Nord-Orga

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    Your North-Orga

    in Collaboration with Leofortis

  • enlish below

    Das Mädchen mit der Fledermaus

    Vor sehr, sehr langer Zeit lebte ein sehr liebes Mädchen in einem kleinen Dorf. Ihre Familie war arm und konnte sich oft nicht einmal einen Laib Brot leisten. Aber dennoch war sie gütig und gab selbst von dem Wenigen, was sie zum Leben hatte, noch etwas ab. Die anderen Kinder im Dorf ärgerten das Mädchen oft, weil sie so arm war und gaben mit all den schönen Dingen an, die sie selbst besaßen. Manchmal schubsten die Kinder sie oder lachten sie aus. Einmal sogar nahmen sie ihr die frisch gewaschene Wäsche weg, warfen sie in den Schlamm und sagten hämisch: „So schmutzig wie du bist, brauchst du doch eh keine saubere Wäsche!“

    Doch das Mädchen wurde nie wütend oder laut und wehrte sich auch nie gegen ihre Peiniger. Auch wenn sie nach Hause kam, erzählte sie ihren Eltern nie etwas von den gemeinen Dingen, die die anderen Kinder taten. Nur wenn sie abends im Bett lag, war sie oft traurig und wünschte sich wenigstens einen Freund im Dorf zu haben, mit dem sie lachen und spielen konnte.


    Eines Tages, als das Mädchen am Fluss die Wäsche wusch, hörte sie von irgendwoher ein leises Fiepen. Sie schaute sich um und fand im Wasser ein kleines Tier, was offenbar in den Fluss gefallen war. Ohne zu zögern stand sie auf und watete durch den Strom auf das Tier zu. Das Wasser war sehr kalt, denn es war gerade Winter. Das Mädchen blieb schließlich in der Mitte des Flusses stehen und wartete geduldig, bis die Wellen das Tier in ihre Hände trieben.

    Als sie es aus dem Wasser hob, sah sie, dass das Tier eine kleine Fledermaus war. Ihr Flügel schien gebrochen zu sein, weswegen sie nicht mehr fliegen konnte. Das Mädchen wickelte die Fledermaus behutsam in ein Tuch, um sie warm und trocken zu halten.

    „Keine Sorge“, sagte das kleine Mädchen zur Fledermaus, „ich kümmere mich um dich, versprochen!“. Auf dem Weg zurück ins Dorf kamen einige Kinder an und sahen, dass sie mit ihren Händen etwas verborgen hielt und stellten sich ihr in den Weg. „Was hast du da?“, fragten die Kinder. „Gib das her!“

    Zum ersten Mal weigerte sich das kleine Mädchen und sagte laut: „Nein!“.

    Die Kinder waren zunächst von der Reaktion überrascht, wurden dann jedoch sehr zornig und stießen das kleine Mädchen zu Boden und nahmen ihr das Stoffbündel ab. Als sie dann aber sahen, was sich darin befand, schmissen sie es wieder zu Boden und sagten voller Ekel: „Igitt! Wie hässlich! Wie kann man nur so widerlich sein?! Sowas Abscheuliches passt zu dir, du Schmutzfink!“ Während sie das Mädchen auslachten und gingen, krabbelte sie zu der fiependen Fledermaus und nahm sie wieder behutsam in ihre Hände.

    „Tut mir leid, dass sie so gemein zu dir waren. Ich finde, du bist überhaupt nicht hässlich.“ Traurig ging das kleine Mädchen nach Hause und kümmerte sich um die Verletzungen der Fledermaus. Es dauerte sehr lange, bis ihr Flügel wieder verheilt war. In dieser Zeit nahm das Mädchen die Fledermaus überall mit hin, ganz egal, was die anderen Kinder sagten.


    Eines Morgens, als das Mädchen in ihrem Zimmer aufwachte, war die Fledermaus verschwunden. Egal wie sehr sie nach ihr suchte, sie konnte sie nicht finden. Dann fiel ihr auf, dass sie das Fenster über Nacht nicht richtig geschlossen hatte. Sie steckte ihren Kopf zum Fenster hinaus und freute sich, dass die Fledermaus wieder gesund war: „Mach's gut, Fledermaus! Komm mich bald wieder besuchen!“, rief sie hinaus.


    Es verging fast ein Jahr und es wurde wieder Winter. Der erste Frost legte sich über die Erde und das alljährliche Lichterfest stand bevor. Überall wurden schon Laternen vor die Türen gestellt und an Bäume und Leinen gehängt, um die Göttin Gaia zum Fest einzuladen. Auch das kleine Mädchen wollte Gaias Licht in die Dunkelheit tragen und baute sich eine kleine Laterne, die sie bei sich ins Fenster stellte. Die Laterne war vielleicht nicht so groß und prunkvoll wie bei den anderen Dorfbewohnern, aber ihr Licht erhellte das Zimmer und gab dem kleinen Mädchen ein Gefühl von Hoffnung.

    Das Mädchen saß am geöffneten Fenster und schaute etwas wehmütig von Weitem auf den Dorfplatz, wo alle anderen Kinder mit ihren Freunden singend und lachend zum Lichterfest gingen. Sie seufzte leicht und dachte laut: „Ich brauche keine Begleitung, ich kann das alles auch von hier gut sehen.“

    „Du kannst doch einfach mit mir hingehen.“, sagte plötzlich eine unbekannte Stimme neben dem kleinen Mädchen. Verwundert schaute dieses sich um und sah, dass auf ihrer Fensterbank die kleine Fledermaus saß. „Fledermaus! Du kannst sprechen?!“, entfuhr es dem Mädchen überrascht. Die Fledermaus nickte und antwortete lächelnd: „In den Nächten vom Lichterfest ermöglicht Gaia manchen besonderen Menschen uns Tiere zu hören. Das kommt aber höchstens alle paar hundert Jahre mal vor. Ich wollte mich bei dir bedanken, dass du dich so gut um mich gekümmert hast, obwohl die anderen alle gemein zu dir waren. Die Göttin weiß von deiner guten Tat und ist sehr stolz auf dich.“

    „Was die Anderen gesagt haben, war mir völlig gleich, mir war nur wichtig, dass du wieder gesund wirst.“, entgegnete das Mädchen. Die Fledermaus flatterte auf die Schulter vom Mädchen und flüsterte fiepend: „Das bin ich. Und jetzt bin ich zurück, um mit dir auf das Fest zu gehen.“

    Also machten sich die beiden gemeinsam auf den Weg zum Dorfplatz, die Fledermaus saß immer noch auf der Schulter. Am Dorfplatz angekommen überraschte es wenig, dass die anderen Kinder sie wieder hänselten und in Gelächter verfielen. „Du siehst ja aus wie eine Hexe!“, brüllte jemand. „Eine Hexe?! Verbrennt sie!“, forderte ein anderer. In diesem Moment wurden plötzlich alle Laternen des Dorfes gleißend hell und blendeten die Dorfbewohner. In dieses Licht hinein sprach eine weibliche Stimme: „Genug ist genug! Ich bin die Schöpferin allen Lebens. Wer gutherzig und gnädig mit meinen Geschöpfen umgeht, mit dem will ich auch gnädig sein. Sei gewiss, kleines Mädchen, dass du fortan unter meinem Schutze stehst und immer reich an Glück sein sollst, solange du lebst. So spreche ich und was ich spreche, wird sein!“ Mit diesen Worten verschwand das gleißende Licht wieder und unter den Dorfbewohnern herrschte betretenes Schweigen.

    Das Fest fand bald ein Ende, die Kinder sahen ein, dass sie im Unrecht waren und entschuldigten sich bei dem Mädchen. Von diesem Zeitpunkt an kam die Fledermaus das Mädchen immer wieder besuchen. Die Eltern des Mädchens fanden bald eine neue Arbeit und wurden angesehene Bürger des Dorfes. Nie wieder mussten sie Hunger leiden und das Mädchen fand endlich ein paar Freunde, die mit ihr spielten. Seitdem war sie immer glücklich und lebte unter dem Segen Gaias bis an ihr Lebensende.


    Von Aldarias Wacht




    The girl with the bat

    A very, very long time ago a very lovely girl lived in a small village. Her family was poor and often couldn't even afford a loaf of bread. But she was kind and gave something even of what little she had to live with. The other children in the village often annoyed the girl because she was so poor and bragged about all the beautiful things that they owned. Sometimes the children would push her or laugh at her. Once they even took the freshly washed laundry away from her, threw it in the mud and said maliciously: "As dirty as you are, you don't need clean laundry anyway!"

    But the girl never got angry or loud and never defended herself against her tormentors. Even when she got home, she never told her parents about the mean things the other children did. Only when she was in bed in the evening she was often sad and wished she had at least a friend in the village with whom she could laugh and play.


    One day, while the girl was doing laundry by the river, she heard a faint squeak from somewhere. She looked around and found a small animal in the water, which apparently had fallen into the river. Without hesitation, she got up and waded through the stream towards the animal. The water was very cold because it was winter. The girl finally stopped in the middle of the river and waited patiently for the waves to drive the animal into her hands.

    When she lifted it out of the water, she saw that the animal was a small bat. Her wing seemed to be broken, which is why she could no longer fly. The girl gently wrapped the bat in a cloth to keep it warm and dry.

    “Don't worry,” said the little girl to the bat, “I'll take care of you, I promise!”. On the way back to the village, some children came and saw that she was hiding something with her hands and stood in her way. “What do you have there?” Asked the children. "Give give to us!"

    For the first time the little girl refused and said aloud: "No!".

    The children were initially surprised by the reaction, but then became very angry and pushed the little girl to the ground and took the bundle of cloth from her. But when they saw what was inside, they threw it back on the ground and said in disgust: “Yuck! How ugly! How can you be so disgusting?! Something horrible suits you, you filthy bitch! ”While they laughed at the girl and left, she crawled to the squeaking bat and carefully took it back in her hands.

    “I'm sorry they were so mean to you. I don't think you're ugly at all.” Sadly, the little girl went home and attended to the injuries to the bat. It took a long time for her wing to heal again. During this time, the girl took the bat with her everywhere, no matter what the other children said.


    One morning when the girl woke up in her room, the bat was gone. No matter how hard she looked for it, she couldn't find it. Then she noticed that she hadn't closed the window properly overnight. She stuck her head out of the window and was happy that the bat was healthy again: “Take care, bat! Come visit me again soon! ”She called out.


    Almost a year passed and winter came again. The first frost settled on the earth and the annual festival of lights was imminent. Lanterns were placed in front of the doors everywhere and hung from trees and ropes to invite the goddess Gaia to the festival. The little girl also wanted to carry Gaia's light into the darkness and built a small lantern that she placed in her window. The lantern might not be as big and ornate as the other villagers' homes, but its light illuminated the room and gave the little girl a sense of hope.

    The girl sat at the open window and looked a little sadly from afar at the village square, where all the other children went to the festival of lights with their friends, singing and laughing. She sighed slightly and thought out loud: "I don't need any company, I can see all of this from here too."

    "You can just go with me.", spoke an unfamiliar voice next to the little girl suddenly. Surprised, she looked around and saw that the little bat was sitting on her windowsill. "Bat! You can speak?! “, the girl asked in surprise. The bat nodded and replied with a smile: “On the nights of the Festival of Lights, Gaia enables some special people to hear us animals. But that happens every few hundred years at most. I wanted to thank you for looking after me so well, even though the others were all mean to you. The goddess knows of your good deed and is very proud of you. "

    "I didn't care what the others said, it was just important to me that you get well again," replied the girl. The bat fluttered on the girl's shoulder and whispered, “That I am. And now I'm back to go to the party with you. "


    So the two made their way to the village square together, the bat still sitting on their shoulder. When she arrived at the village square, it was hardly surprising that the other children teased her again and fell into laughter. "You look like a witch!" Someone yelled. "A witch?! Burn her!”, demanded another. At that moment, all the lanterns in the village suddenly became bright and dazzled the villagers. A female voice spoke out of this light: “Enough is enough! I am the creator of all life. I want to be gracious to those who treat my creatures kindly and graciously. Be certain, little girl, that from now on you will be under my protection and that you will always be rich in happiness as long as you live. This is how I speak and what I speak will be!” With these words, the glistening light disappeared again and there was an embarrassed silence among the villagers.

    The party soon came to an end, the children saw that they were wrong and apologized to the girl. From then on, the bat kept coming to visit the girl. The girl's parents soon found a new job and became respected citizens of the village. They never went hungry again, and the girl finally found some friends who played with her. Since then she has always been happy and lived under the blessing of Gaia until the end of her life.


    From Aldarias Wacht

  • english below

    Winter über Wind und Meer

    Die kurzen Stunden relativer Helligkeit waren bereits fast vergangen gewesen, als Auria an diesem Tag zu Beginn des Blaumonds zu Myrhenka gekommen war. Die Haut des steinernen Kolosses hatte im Licht der untergehenden Sonne geglänzt, als diese für einen Moment die dichte, dunkle Wolkendecke durchbrochen hatte, die seit einer gefühlten Unendlichkeit über dem ganzen Land hing und ihre Last in einem stetigen Nieselregen über Exilia ergoss. Für die Jahreszeit war es ungewöhnlich warm, aber dennoch entschieden ungemütlich.

    Auria war für einen Moment am Rand der Großen Wiese stehengeblieben, hatte den Kopf in den Nacken gelegt und zu ihm aufgeschaut. Der Regen hatte etwas nachgelassen und die Strahlen hatten sein Gesicht erreicht, sodass es - obgleich weiterhin unbewegt - in einem wohligen Glanz aufzuleuchten schien.

    Sie lächelte hinauf und stapfte über die Wiese zu ihm herüber, mehrere riesige Pfützen umgehend. Ihren Lieblingsplatz zu seinen Füßen hatten die Pfützen noch nicht erreicht und sein Körper schützte sie hier auch vor der Nässe von oben.

    Sie breitete das Rothfell aus, dass sie unter dem Arm getragen hatte, fischte aus ihrem Korb mehrere Kerzen, die sie um sich herum aufstellte und entzündete, setzte sich auf das Fell, wickelte sich in ihren Umhang und lehnte sich an Myrhenkas rechten Fuß. Dann wickelte sie den noch warmen Laib aus, den sie auf dem Weg aus der Bäckerei geholt hatte, und biss herzhaft hinein. Vorzüglicheres Brot konnte man nicht backen.

    Eine Weile war sie ausschließlich mit Kauen beschäftigt. Als sie gegessen hatte, zog sie eine Pergamentrolle aus ihrem Korb. Für heute hatte sie Meister Balthâsars „Allgemeine Betrachtungen des immergrünen Streifenpippaus unter besonderer Berücksichtigung exilianischer Bodenkunde“ ausgesucht. Das klang interessant.

    Sicher, sie wollte weiterhin Schmiedin werden und verbrachte inzwischen den größten Teil jeden Tages bei ihrem Vater in der Schmiede. Vor etwa vier Jahren hatte er sie ihren ersten Nagel schmieden lassen (er stak noch heute im Balken neben ihrem Bett) und sie hatte seither mehr gelernt, als mancher Lehrling von sich sagen konnte. Sie war schon elf Jahre alt und im Frühjahr würde sich entscheiden, ob sie offiziell als Lehrling in der Schmiede eingeteilt würde. Ronto hatte immer betont, dass ihr Fleiß und ihr Geschick schon dafür sorgen würden.

    Andererseits konnte sie inzwischen besser lesen, als mancher Tempeldiener im Panstoicheon. Kaum ein Tag seit Myrhenkas Tat im Sommerwinter des Jahres 14 n.d.E. war vergangen, an dem sie ihn nicht besucht hatte. Anfangs hatte sie ihm vor allem viel erzählt. Von so ziemlich allem, was ihr durch den Kopf gegangen war - einfach, weil sie nicht wollte, dass er sich einsam fühlte. Und weil es keinen geduldigeren Zuhörer gab.

    Kurz darauf hatte man ihr das Lesen beigebracht und sie war schnurstracks zu Myrhenka gelaufen, um ihm stolz diese neue Fähigkeit zu zeigen. Von da an hatte sie ihm jeden Tag vorgelesen - und zwar alles, was sie in die Finger bekam: Die öffentlichen Schriften mit tagesaktuellen Neuigkeiten aus der Großen Halle genauso wie so ziemlich jeden Band aus der Bibliothek, den man ihr anvertraute - nur die Übersetzungen der zwergischen Abhandlungen zum Bergbau vermied sie, denn damit hätte sie Myrhenka vermutlich keine Freude gemacht.

    Ihre Neugier und ihre Begeisterung angesichts der wundersamen Phänomene dieser Welt waren in den letzten Jahren nur noch mehr gewachsen und die Fragen, die sie in ihren einseitigen Gesprächen mit Myrhenka diskutierte, waren immer komplexer geworden.

    Da tat es gut, einem Stück Eisen im Schweiße des eigenen Angesichts beibringen zu dürfen, welche Form für es bestimmt war.

    Als sie geendet hatte, war die Kälte in ihre Glieder gekrochen. Der Nordwind hatte sich verstärkt und riss Lücken in die Wolkendecke, sodass vereinzelt die Sterne herab blinkten. Es wurde Zeit, nach Hause zu gehen, aber einen Augenblick noch blieb sie sitzen. Sie hatte in all den Jahren keine ausdrückliche Antwort von Myrhenka bekommen, aber manchmal glaubte sie inzwischen, eine Regung oder Reaktion von ihm spüren zu können. Meist war es wie ein diffuses Gefühl, eine Emotion, die sie empfand, ohne, dass sie von ihr selbst ausging, so schwach, dass sie sich nie ganz sicher sein konnte.

    Myrhenka war alt. Offenbar selbst für jene seiner Art. Seit einigen Monaten hieß es, er würde nicht mehr lange in Exilia bleiben können. Aber Auria wolle sich nun nicht solchen traurigen Gedanken hingeben.

    Myrhenka hatte ihre Gesellschaft und der Text bestimmt gefallen. Jetzt glaubte sie, zeitgleich eine schläfrige Zufriedenheit und die Aufforderung, nach Hause zu gehen, zu spüren.

    Sie packte ihre Sachen zusammen und stapfte in Richtung der behaglichen Wärme ihres Hauses, wo ihre Mutter sicherlich schon auf sie wartete.

    Eine brennende Kerze hatte sie für Myrhenka zurückgelassen.

    Als sie am nächsten Morgen geweckt wurde, spürte sie gleich, dass sich die Welt verändert hatte. Die Vorhänge vor den Fenstern waren noch geschlossen, aber es schien heller zu sein, als am vorigen Morgen. Und es schien auch stiller zu sein. Nach einem Moment erkannte sie, dass es das beständige Tröpfeln des Regens der letzten Wochen war, das nun fehlte.

    Nachdem sie von ihrer Mutter erfahren hatte, dass Ronto sie erst am Nachmittag in der Schmiede erwartete und sie hastig den warmen Weizenbrei verschlungen hatte, den sie ihr in die Hand gedrückt hatte, stürmte Auria nach draußen.

    Die Welt war verändert! Es hatte geschneit!

    Einen Augenblick sog Auria das Bild in sich auf, noch halb geblendet von der weißen Pracht. Dann hörte sie von Osten vielstimmiges Kinderlachen herüberschallen und rannte los. Der Atem blieb in kleinen weißen Wolken hinter ihr.

    Auf der Großen Wiese tollten gut zwei dutzend Kinder herum. Schneebälle flogen und nicht weit von Myrhenka bauten einige Kinder eine große Schneeschildkröte und etwas, das vielleicht sein Ebenbild sein sollte. Die großen Pfützen zu seinen Füßen hatten Hektor und Garmsch’, die ihre Besen gerade an die Mauer lehnten, vom Schnee befreit und auf ihrer spiegelglatten Oberfläche rutschten lachend viele Kinder herum. Und Auria sah auch ein paar Erwachsene.

    Bevor sie sich ins Getümmel stürzte, blickte sie hoch in Myrhenkas Gesicht.

    Sie war sich sicher: Er lächelte.

    Von Exilia



    Winter above wind and sea

    The brief hours of relative brightness had almost passed when Auria had come to Myrhenka that day at the beginning of the bluemoon. The skin of the stone colossus had glistened in the light of the setting sun when for a moment the thick, dark cloud cover broke up that had hung over the whole land for what felt like infinity and poured its burden over Exilia in a steady drizzle. It was unusually warm for the time of year, but still decidedly uncomfortable.

    Auria had stopped for a moment at the edge of the Great Meadow, tilted her head back and looked up at him. The rain had subsided a little and the rays had reached his face so that - although still immobile - it seemed to glow with a pleasant glow.


    She smiled up and stomped across the meadow to him, avoiding several huge puddles. The puddles had not yet reached her favorite place at his feet and his body protected her from the wetness from above.

    She spread out the roth-fur that she had carried under her arm, fished several candles from her basket, set them up around her and lit them, sat on the fur, wrapped herself in her cloak and leaned against Myrhenka's right foot. Then she unwrapped the still warm loaf that she had fetched from the bakery on the way and took a hearty bite. You couldn't bake better bread.

    For a while she was only chewing. When she had finished she pulled a roll of parchment from her basket. For today she had chosen Master Balthâsar's “General considerations of the evergreen striped pipau with special consideration of Exilian soil science”. That sounded interesting.


    Sure, she wanted to continue to be a blacksmith and now spent most of every day with her father in the forge. He had let her forge her first nail about four years ago (it was still stuck in the beam to her bed until today) and since then she had learned more than many apprentices could say of themselves. She was already eleven years old and in the spring it would be decided whether she would officially be assigned as an apprentice in the forge. Ronto had always emphasized that her diligence and skill would take care of it.

    On the other hand, she could now read better than many temple servants in the Panstoicheon. Hardly a day since Myrhenka's deed in the summer winter of 14 a.D. had passed when she hadn't visited him. At first she had told him a lot above all. Pretty much everything on her mind - simply because she didn't want him to feel lonely. And because there was no more patient listener.

    Shortly afterwards she had been taught to read and she had run straight to Myrhenka to proudly show him this new skill. From then on she had read to him every day - everything she could get her hands on: The open publications with the latest news from the Great Hall as well as pretty much every volume from the library that was entrusted to her - just the translations of the dwarven treatises on mining she tried to avoid, because Myrhenka would probably not have enjoyed them with them.

    Her curiosity and enthusiasm for the wondrous phenomena of this world had only grown in recent years and the questions she discussed in her one-sided conversations with Myrhenka had become more complex.

    So it felt good to be able to teach a piece of iron in the sweat of your own work which shape was intended for it.


    When she finished, the cold had crept into her limbs. The north wind had increased and tore gaps in the cloud cover, so that the stars blinked down here and there. It was time to go home, but she sat there for a moment. In all these years she had not received an explicit answer from Myrhenka, but sometimes she thought she could sense a movement or reaction from him. Mostly it was like a diffuse feeling, an emotion that she felt without emanating from herself, so weak that she could never be entirely sure.

    Myrhenka was old. Apparently even for those of his kind. For months it had been said that he would not be able to stay in Exilia much longer. But Auria doesn't want to indulge in such sad thoughts.

    Myrhenka must have enjoyed her company and the lyrics. Now she thought she felt a drowsy contentment and an invitation to go home at the same time.

    She packed up her things and stomped towards the cozy warmth of her house, where her mother was certainly waiting for her.

    She had left a burning candle for Myrhenka.


    When she was woken up the next morning, she immediately felt that the world had changed. The curtains on the windows were still closed, but it seemed brighter than the previous morning. And it seemed quieter too. After a moment, she realized that it was the steady trickle of rain of the past few weeks that was now missing.

    After learning from her mother that Ronto was not waiting for her in the forge until that afternoon and that she had hastily devoured the warm wheat porridge that she had put in her hand, Auria stormed outside.

    The world was changed! It was snowing!

    For a moment Auria absorbed the picture, still half dazzled by the white splendor. Then she heard many children laughing from the east and ran. The breath stayed behind her in little white clouds.


    A good two dozen children romped around on the large meadow. Snowballs flew, and not far from Myrhenka, some children built a large snow turtle and something that perhaps should be Myrhenkas likeness. Hektor and Garmsch’ , who were leaning their brooms against the wall, had cleared the snow from the large puddles at his feet, and many children were laughing and sliding around on their mirror-smooth surface. And Auria saw a few adults too.


    Before jumping into the fray, she looked up at Myrhenka's face.

    She was sure: he was smiling.

    From Exilia

  • Vorankündigung Nord-Adventskalender Türchen #11

    english below


    Etwas vorher angekündigt, damit jeder Bescheid weiß.

    Am 11.12.2020, lose ab 20h planen wir eine online Nord-Weihnachtsparty. Geplant ist ein loses Beisammensein über Zoom oder Discord mit Bild, Ton und netten Getränken zu allen möglichen Themen, dem Leben und der Welt.

    Genauere Infos wo wir uns treffen kommen dann Freitag.


    Beste Grüße, eure Nord-Orga




    A bit announced in advance so that everyone knows.

    On December 11th, 2020, starting at 8 p.m., we are planning an online North Christmas party. A loose get-together is planned via Zoom or Discord with picture, sound and nice drinks on all sorts of topics, life and the world.

    More information about where we meet will come on Friday.


    Best regards, your North-Orga

  • english below

    Ein Hauch von Frieden

    Ein langes Jahr auf Mitraspera neigt sich dem Ende entgegen. Es verspricht ein langer und kalter Winter zu werden. Der Schnee, der zu fallen begonnen hat bedeckt das ganze Land unter seinem weißen Mantel, und verbirgt viele Narben, die Krieg und Zerstörung in das Land Geschlagen haben. Jeder versucht das Beste aus der schweren Lage zu machen, die uns alle im Moment in Klauen hält. Fast alle Arbeiten ruhen, und nur selten verlässt ein Lebewesen den warmen Herd seines Heimes. Selbst das Leben in den großen Städten scheint weniger hektisch als sonst zu sein. Aller Zwist und Neid unter den Völkern scheint zu ruhen. Auch wenn es nur für eine kurze Zeit sein mag, so ist dies doch ein Hauch von Frieden, in diesen schweren Zeiten.

    Wir Wünschen allen Völkern und Lebewesen eine besinnliche Zeit und Glückseligkeit egal welche Götter sie auch verehren. Nehmt euch einen kurzen Moment und genießt den Frieden und die Ruhe. Besinnt euch auf unser altes Credo das den Norden groß gemacht hat.
    In diesem Sinne Einigkeit, Stärke, Zusammenhalt


    Von Aiden


    Caleum Lancea

    In Ardens Lanceam beginnt die Winterfeier, dass wir das Licht dieser dunklen Zeit sind und dass das Ignis-Artefaktschwert neu erschaffen wurde, names “Ignis Wut”.


    Die Feierlichkeiten begannen eine Woche vor dem dunkelsten Tag des Jahres und dauerten einen Monat mi Turnieren in mehreren Disziplinen, dabei öfter Waffen-Turniere.

    Am dunkelsten Tag werden diejenigen, die verschieden sind, gefeiert und ihre sterblichen Überreste auf dem höchsten Gipfel von Caelum Lancea verbrannt. Ihre Namen werden in den Berg gemeißelt, um für immer in Erinnerung zu bleiben.

    Caelum Lancea ist ein ständig brennender Leuchtfeuer, das mit der heiligen Flamme von Ignis brennt und sogar Licht auf die anderen Berge wirft. An diesem Tag gibt es keinen Gesang, Turniere, Tänze oder Training. Es ist oft ein absolut stiller Tag, bis der letzte Tote verbrannt ist und die letzten Funken zu Ignis aufsteigen. Dann wird die Stille durch das Dröhnen des Krieges unterbrochen und die Feierlichkeiten gehen weiter.


    Von Lunorth



    A hint of peace

    A long year on Mitraspera is drawing to a close. It promises to be a long and cold winter. The snow that has begun to fall covers the whole land under its white mantle, hiding many of the scars that war and destruction have wrought on the land.

    Everyone is trying to make the best of the difficult situation that is keeping us all in the grip of the moment. Almost all work is dormant, and only rarely does a living being leave the warm hearth of its home. Even life in the big cities seems less hectic than usual. All strife and envy among the peoples seem to have rested. Even if it is only for a short time, it is still a breath of peace in these difficult times.

    We wish all peoples and living beings a peaceful time and happiness no matter which gods they worship. Take a short moment and enjoy the peace and quiet. Remember our old creed that made the north great. In this sense unity, strength and solidarity


    By Aiden


    Caleum Lancea

    In Arden's Lanceam, the winter party is starting to celebrate that we’re the light of this dark time and that the Ignis artifact sword was recreated. Ignis Anger.


    The festivities started a week before the darkest day of the year, and continued a month after. With tournaments in multiple disciplines, often about matches of arms.

    On the darkest day, those who have left us are celebrated and their bodies burned on top to the highest peak of Caelum Lancea, and their names are carved in the mountain to be forever remembered.

    Caelum Lancea is a constantly burning pyre that burns with the sacred flame of Ignis, shedding light on the other mountains.

    At that day, there is no singing, tournaments, dancing or training. It is a day that is often in silence. Until the last one is burned and the sparks are raised to Ignis. Then the silence is broken by the roar of war and the festivities continue.


    By Lunorth

  • english below

    Wintergedicht

    Aeris Atem wird kalt,

    und friert unsere Zehen.

    Wenn wir in der Frühe ans Tagewerk gehen,

    ist die Stadt in Schnee gemalt.


    Flocken fallen heut dicht

    im dimmen Licht,

    das die Straßen erhellt.

    Ein Klirren tönt nördlich und leis,

    wo auf dem Meer Eis

    an den Klippen zerschellt


    Zum Abend nach unserm Gang

    gibt es Gebäck.

    Von Schiffes Deck,

    Hört man Gesang.


    Exilantisches Wintergedicht, erstmals gehört im Fischereiviertel, Quelle unbekannt




    Winterpoem

    Aeris breath grows cold

    and brings us fresh snow.

    When out in the morning we leave to tow

    the sun leaves the town glowing gold.


    The alleys gleam bright

    in early light.

    Flakes dance in the air.

    Ice on the sea makes a sound,

    northward bound,

    ringing haunting and fair.


    When the days work is done

    and we retire,

    I sing at the fire

    and eat a hot bun.



    Exilian winterpoetry, first heard in the fishing dictrict, source unknown

  • english below

    Falsch Verstandener Stolz

    Melancholie und Trauer hing weiterhin schwer in der Luft des Hauses Keramion. In dem alten herrschaftlichen Fachwerkgebäude im Zentrum von Paolos Trutz seines verstorbenen Vaters schwelgte Tarim in Erinnerung. Flog’ in Gedanken zurück zu besseren Tagen, wo die Sonne durch den Erker strahlte und blitzend von Schreibzeug sowie verschiedensten Entwürfen von Keramiken reflektiert wurde und somit in der großen Stube des Meisters verzückte, überweltliche Muster an Wände und Decke warf. Die Schwaden von Justus’ Pfeiffenkraut wie mystische Musen im Raum, während Justus selbst fast fanatisch mit Zeichenkohle über myriaden von Blättern hing und Entwurf nach Entwurf zu Papier brachte, waren einst ein typisches Bild seines Vaters. Justus Keramion, verstorbener Patriarch der Keramion-Familie und der schönsten und fähigsten Keramikwerke auf Mythodea. Dies war einmal…


    Nun war der Raum kalt und die fahle Wintersonne erhellte nur den allzu präsenten Staub, welcher undurchdringlich in der Luft hing. Die Papiere und Dokumente lagen noch genauso unsortiert im Raum und auf den Tischen, als Tarim, seine Geschwister und seine Mutter versuchten, die geheime Keramikzusammenstellung und Verarbeitung zu finden, die ihr geliebter Vater niemals an irgendjemanden verriet. Nur ungefähr war es den Geschwistern bekannt, aber die perfekte Verarbeitungsweise und Zusammenstellung hatten sie in den letzten Jahren nicht reproduzieren können. Und seitdem konnten sie ihre Keramiken kaum noch loswerden. Der Ruf war mit dem Tode von Justus dahin und die Stadtwachen vermuteten zwar, dass sein Tod kein normaler Unfall war, doch konnte niemand etwas tun oder einen Schuldigen finden. Selbst der Protektor hatte nur beschwichtigend und Schulter zuckend im Palast gestanden und konnte ihnen nicht helfen. Der Tiefpunkt war sogar dann erreicht, als ihnen der Protektor die Keramikbestände abkaufte, diese zu kleinen Stücken zerschlug, um damit die neuen Südmauern der Stadt im Kern aufzufüllen.

    Und auf genau solche Trümmerstücke von Keramik blickte Tarim nun herab. Sein verzweifelter Wutausbruch vor Jahren aufgrund des Verlusts und der verzweiflung, dass sein Vater ihnen nicht etwas mehr vertraute und somit die Familie langsam vor die Hunde ging.


    Nur auf dem Schreibtisch stand noch eine seiner letzten Kreationen. Justus war sehr besessen davon und stolz auf dieses Stück, was eine Mischung aus Tintenfass, Schreib- und Schreibzeugablage darstellte. Ein ziemlich übertrieben großes Stück an Keramik. Die feinen Zeichnungen und Schnörkel waren wahrlich meisterhaft. Aber genau dies löste mittlerweile Abneigung und Abscheu hervor. Wie oft hatte Tarim sich verausgabt, wie oft Entwürfe gezeichnet, Prototypen auf der Werkbank geformt und im Ofen gebrannt. Aber die Anerkennung seines Vaters konnte niemand ergattern.


    Schiere Wut stieg in ihm auf und verzweigte sich in seinem Körper wie diese vermaledeiten Schnörkel auf diesem Monster einer unnützen Keramik. Sie stach in seinem Arme und Hände, trieb sie voran und wollten in die unsägliche Kreation fahren, hob sie in die Luft und beförderte sie in einer einem Trebuchet würdigen Geschoss-Flugbahn durch die Stube gegen die Wand. Weißes Masse zerstob in sich aufreißenden zackigen Rissen. Ein Stück wurde zu Dutzenden und Hunderten. Klirrend und krachend ging das klobige Meisterstück in den Kreislauf ein und seine Überreste verteilten sich auf dem Stubenboden.


    Tarims taube Arme hingen noch immer in der Luft vor ihm, nicht begreifend, was gerade geschehen war. Erste Wellen kalten Schweißes und Panik machten sich in seinem Bewusstsein breit.

    “Das war seine letzte und liebste Kreation…” Was würde seine Mutter über ihn denken, wenn sie dies irgendwann sehen würde.

    Doch halt. Etwas stimmte nicht. Neben den unzähligen Trümmern seiner Existenz dort auf dem Boden zeichnete sich etwas ab, was dort hätte nicht sein sollen. Ein Stapel von zusammengebundenen Pergamenten… sie waren in der Keramik versteckt gewesen.

    Mit weit aufgerissenen Augen stürtzte Tarim zu Boden. Die stechenden Hinterlassenschaften seines Vaters in den Knien ignorierend, griffen die zitternden Finger nach den Seiten. Bebend bewegten sich die Seiten in seinen Blick. Salzige Tropfen bedeckten kurz darauf die Blätter...


    Von Nord-Orga



    Pride misunderstood

    Melancholy and sadness continued to hang heavy in the air of the Keramion house. In the old stately half-timbered building in the center of Paolos Trutz Tarim reminisced about his late father. In his mind he flew back to better days, when the sun shone through the bay window and was reflected in a flash by writing utensils and various designs of ceramics, casting rapturous, otherworldly patterns on the walls and ceiling in the master's great room. The swathes of Justus' pipe-weed hung like mystical muses in the room, while Justus himself hung almost fanatically with charcoal over myriad sheets, putting draft after draft to paper, were once a typical image of his father. Justus Keramion, late patriarch of the Keramion family and of the most beautiful and capable ceramic works on Mythodea. This was once upon a time...


    Now the room was cold and the pale winter sun only illuminated the all too present dust which hung impenetrably in the air. The papers and documents were still just as unsorted in the room and on the tables as Tarim, his siblings and his mother tried to find the secret pottery composition and processing that their beloved father never revealed to anyone. Only approximately it was known to the siblings, but they had not been able to reproduce the perfect processing method and composition in the last years. And since then they could hardly get rid of their ceramics. The reputation was gone with the death of Justus, and although the city guards suspected that his death was not a normal accident, no one could do anything or find a culprit. Even the Protector had only stood in the palace placating and shrugging his shoulders and could not help them. The low point was even reached when the Protector bought the ceramic stocks from them, smashed them into small pieces to be used to fill up the new southern walls of the city in the core.


    And it was precisely such rubble pieces of pottery that Tarim now looked down upon. His desperate rage years ago because of the loss and the despair that his father did not trust them a little more and thus the family slowly went to the dogs.

    Only on the desk was still one of his last creations. Justus was very obsessed with it and proud of this piece, which was a mixture of inkwell, writing and writing utensil tray. It was a rather over-the-top piece of pottery. The fine drawings and flourishes were truly masterful. But it was precisely this that by now provoked distaste and disgust. How often had Tarim labored, how often had he drawn designs, shaped prototypes on the workbench, and fired them in the kiln. But no one could grab his father's approval.


    Sheer rage rose up in him and branched out in his body like those miserable squiggles on that monster of a useless pottery. It stabbed into his arms and hands, driving them forward and wanting to drive into the unspeakable creation, lifting it into the air and propelling it through the parlor against the wall in a projectile trajectory worthy of a trebuchet. White mass dispersed in ripping jagged cracks. One piece became dozens and hundreds. Clanking and crashing, the chunky masterpiece went into circulation and its remains scattered across the parlor floor.


    Tarim's numb arms still hung in the air in front of him, not comprehending what had just happened. The first waves of cold sweat and panic spread through his consciousness.

    "That was his last and dearest creation..." What would his mother think of him if she saw this someday.

    But wait. Something was wrong. Next to the countless debris of his existence there on the floor, something stood out that shouldn't have been there. A stack of parchments bound together... they had been hidden in the pottery.

    Eyes wide, Tarim crashed to the floor. Ignoring the stinging in his knees by this residue of his fathers’, trembling fingers gripped the pages. Trembling, the pages moved into his gaze. Salty drops covered the leaves shortly thereafter....

    By North-Orga

  • english below

    Die Herausforderung mit den Plätzchen

    Die kalte Jahreszeit war gekommen und somit die Herrschaftszeit Aeris. In ganz Winterfeld war friedliche und besinnliche Stille eingekehrt.

    In ganz Winterfeld? Nein mit Nichten. Im Hause Conchobair war das anders.

    Ein Aufschrei schallte aus dem Haus, dass so manche Straßenkatze und umliegenden Bewohner aufschrecken ließ.

    „Idra bist du denn des Wahnsinns!? Du kannst mir doch nicht einfach auf die Finger hauen!“ Schrie Landuin und hielt sich schmerzerfüllt die Hand.

    „Und ob ich das kann junger Mann! Jedes Jahr, seit ihr ein kleiner Junge wart, versucht ihr es immer wieder auf ein Neues eines der Plätzchen zu stibitzen!“ Schimpfte seine Haushälterin mütterlich und drohte mit dem Kochlöffel in der Hand. Ein weiterer Hieb würde direkt folgen, wenn der Ritter auch nur den Ansatz eines neuen Versuchs unternahm.

    „Ja… und jedes Jahr scheitere ich an deiner Wachsamkeit.“ Klagte das Aeriskind und hielt sich immer noch die Hand.

    „Diese Plätzchen sind nicht für euch, sondern für die Kinder im Waisenhaus. Ihr bekommt morgen eure Eigenen. Übt euch also in Geduld… Aeriskind!“ Tadelte sie Landuin und legte den Holzlöffel beiseite. „Und nun hinaus aus meiner Küche. Ihr habt doch sicherlich wichtigere Dinge zu tun als eine alte Frau in ihrer Küche zu belästigen.“ Sagte Idra und warf den Hausherrn aus der Selbigen.

    Bis morgen? Das wäre ja noch ein ganzer Tag! So lange wollte der Albernier einfach nicht auf die Plätzchen warten. Diese wunderbaren, mit Honig überzogenen, Plätzchen. Allein bei dem Gedanken lief ihm schon das Wasser im Mund zusammen.

    „Irgendwann wird sie ja aus der Küche herauskommen müssen.“ Murmelte der Ritter zuversichtlich.

    „Das habe ich gehört!“ Erklang es schlagartig hinter der Küchentür. Landuin zuckte kurz und kaum merklich zusammen. Diese Frau hatte nicht nur die Augen eines Habichts, sondern auch die Ohren eines Luchses. Unverrichteter Dinge ging der junge Conchobair ab und grübelte darüber nach, wie er erfolgreich eines der Plätzchen erobern könnte.

    Die Haushälterin setzte ihre Arbeit in der Küche fort. Jedes Jahr zur Winterzeit, wenn das Erleuchtungsfest der Herrin Hesinde näher rückte, backte Idra zu diesem Anlass ihre Plätzchen. Nicht nur für ihre Familie und den Hausherrn sondern auch für ihre Mitmenschen. Wie sehr die Frau darin aufging, davon zeugten die unzähligen Päckchen auf dem Tisch, die mit Plätzchen gefüllt waren. Sie gingen nämlich nicht nur an die Bewohner von Winterfeld, sondern auch an viele andere Orte auf Mitraspera. Hinter vorgehaltener Hand sagte man, dass diese Köstlichkeiten sogar Einzug in den Herrscherpalast in Paolos Trutz gehalten haben. Wahrlich aber sicherlich nur ein Gerücht?

    Nachdem Idra die letzten Plätzchen aus dem Ofen geholt und verpackt hatte, nahm sie einen kleinen Teller und legte ein einzelnes Plätzchen drauf. Dazu schrieb sie etwas auf einen kleinen Zettel und legte diesen dazu. Wie jedes Jahr, wenn sie dann die Küche verließ, um sich anderen Dingen zu widmen, würde Landuin irgendwann in die Küche schleichen und den Teller samt der Botschaft entdecken. Er würde wie immer den Zettel lesen und über die Nachricht bewegt lächeln. Dann würde der Ritter das Stück Papier wieder auf den Teller legen und das Plätzchen, dass er doch so gerne erobern wollte, unberührt lassen. Denn der Inhalt der Botschaft erfüllt das Aeriskind mit Stolz indes war ihm mehr wert, als es diese Tat je sein könnte. Daher würde er so geduldig warten, wie es ein Aeriskind sein konnte, um am morgigen Tag, voller Vorfreude und Glückseligkeit, seine eigenen Plätzchen zu bekommen.


    Von Wolfsmark



    The challenge with the cookies

    The cold season had come and with it the reign of Aeris. Peaceful and contemplative silence had come to all of Winterfeld.

    In all of Winterfeld? No, not at all. In the house of Conchobair it was different.

    A cry resounded from the house, which startled many a street cat and the surrounding inhabitants.

    "Idra have you gone mad!? You can't just slap my fingers!" Shouted Landuin, holding his hand in pain.

    "You bet I can, young man! Every year since you were a little boy you've been trying to steal one of the cookies over and over again!" Scolded his housekeeper motherly, threatening with the wooden spoon in her hand. Another blow would follow directly if the knight made even the hint of another attempt.

    "Yes... and every year I fail your vigilance." Complained the aeris-child, still holding his hand.

    "These cookies are not for you, but for the children at the orphanage. You will get your own tomorrow. So practice patience... aeris-child!" She reprimanded Landuin and put the wooden spoon aside. "And now get out of my kitchen. Surely you have more important things to do than harassing an old woman in her kitchen." Idra said and threw the master of the house out of the kitchen.

    Until tomorrow? That would be a whole day! The Albernian just didn't want to wait that long for the cookies. Those wonderful, honey-coated cookies. Just the thought made his mouth watery.

    "She'll have to come out of the kitchen sometime." Murmured the knight confidently.

    "I heard that!" Sounded abruptly from behind the kitchen door. Landuin winced briefly and barely noticeably. This woman had not only the eyes of a hawk but also the ears of a lynx. Undone, the young conchobair departed, pondering how he might successfully capture one of the cookies.

    The housekeeper continued her work in the kitchen. Every year at winter time, when the Illumination Festival of Lady Hesinde approached, Idra baked her cookies for the occasion. Not only for her family and the master of the house, but also for her fellow men. The countless packages on the table, filled with cookies, testified to how much the woman was into it. They went not only to the inhabitants of Winterfeld, but also to many other places on Mitraspera. It was said that these delicacies had even found their way into the ruler's palace in Paolos Trutz. But surely this is only a rumor?

    After Idra had taken the last cookies out of the oven and wrapped them, she took a small plate and put a single cookie on it. She wrote something on a small piece of paper and put it on the plate too. As every year, when she then left the kitchen to attend to other things, Landuin would eventually sneak into the kitchen and discover the plate along with the message. He would read the note as he always did and smile, moved by those lines. Then the knight would put the piece of paper back on the plate and leave the cookie untouched that he so wanted to conquer. For the contents of the message filled the aeris-child with pride, while it was worth more to him than this deed could ever be. Therefore, he would wait as patiently as an aeris-child could be to receive his own cookie tomorrow, full of anticipation and bliss.

    From Wolfmark

  • Vorankündigung Nord-Adventskalender Türchen #18

    english below


    Etwas vorher angekündigt, damit jeder Bescheid weiß.

    Am 18.12.2020, lose ab 20h planen wir eine online Nord-Weihnachtsparty. Geplant ist ein loses Beisammensein über Zoom mit Bild, Ton und netten Getränken mit Spiel und Gespräch (z.B. Werwolf oder ähnlich).
    Genauere Infos wo wir uns treffen kommen dann Freitag.


    Beste Grüße, eure Nord-Orga




    A bit announced in advance so that everyone knows.

    On December 18th, 2020, starting at 8 p.m., we are planning an online North Christmas party. A loose get-together is planned via Zoom with picture, sound and nice drinks to games and talk.
    More information about where we meet will come on Friday.


    Best regards, your North-Orga

  • english below

    Das Geschenk

    Langsam machte sich die Dunkelheit bemerkbar, die schwerer auf dem Land lag. Auch in Caradon war es gemütlicher geworden. Die Menschen waren mehr in den Häusern und wachend über das Feuer ihrer Heimstätten. In dieser Zeit war Balerian - unter Freunden nur Bal genannt - zu Besuch bei dem Senator Loki Feuerdorn. „Ich soll vom Onkel ganz freudelisch grüssen und habe dir einen Schratz mitgebracht.“ Er lächelte stolz zu dem kleinen Mann, der ihm im Sessel gegenüber saß. Schrätze waren kleine Fundsachen, eine Mischung aus Schatz und Schrott, liebevoll von Bal so getauft. Bal war ein leidenschaftlicher Sammler von kuriosen Dingen und sah selbst im wertlosen Tand noch irgendwo was schönes oder sinnvolles. Bal reichte ihm ein Säckchen in dem sich ein Stück von einem Kerzenständer befand. Genau genommen nur noch das obere Teil in welches die Kerze gesteckt wurde.

    „Ich nenne es Daumdick! Weil die Delle ist genau einen Daumen dick, also eigentlich einen meiner Daumen dick, deine passen zweimal rein, Senator.“ Er strahlte stolz über beide Wangen und auch Loki musste lächeln.

    „Den hast du ganz alleine gefunden?“, fragte er den jungen Wolf nachdenklich.

    „Neee nicht ganz. Also ... der Onkel war im Dorf, wo wir uns verfahren haben.“

    Kurz runzelte der Senator die Stirn. „Ihr habt euch verfahren?“ Hakte er nach.

    „Ja, hab ich doch erzählt, dass wir jetzt in Verfahren machen. Also wir fahren Waren von da nach dorthin.“ Erklärte der junge Wolf stolz.

    „Ihr transportiert also Waren, ja?“

    Bal stoppte kurz und nickte dann hastig. „Genau... Transformierende Waren... ganz wie der Onkel sagt.“ Kurz seufzte Loki und nickte bedächtig.


    Manchmal würde er Rapir so gerne mal Nachhilfe in Sprachen geben, aber es hatte doch irgendwie seinen eigenen Charme.

    „Da haben wir also die Waren transformiert und Rapir hat an den Brüsten von der Frau geschnuppert. Roch wohl sehr gut, dann hat er sie nämlich angelec...“

    Harsch fiel ihm der Senator ins Wort. „Danke Bal, du wolltest sagen wie du zum Schratz gekommen bist.“ Bevor er weiter ausführen würde was Rapir so alles in Tavernen tut.

    „Ohhhh ja, äh.. also da hab’ einen Schratz getauscht. Dafür habe ich mein Drehrumherum geopfert.“

    Kurz rieb sich Loki über die Augen. „Dreh... was?“ Bal lächelte wissend und stolz was erklären zu können. „Na das war ein Drehrumherum. Das ist ein Stück Eisen mit einem Drehwurm.“ Erklärte er wie selbstverständlich.

    „Eisen mit Drehwurm.. verstehe.“ Eigentlich wollte er aber nicht gestehen, dass er rein gar nichts verstand. „So und dann bekamst du dieses Daumdick, ja?“

    Der junge Wolf schüttelte den Kopf. „Nee, da bekam einen Splitter der Hohnkerbe von Lichthafen.“

    Kurz stutzte Loki und lachte dann schallend auf. „Was für eine Hohnkerbe?“

    Tian wirkte etwas betroffen. „Lachst du mich aus, Senator?“

    Der schüttelte den Kopf. „Nein, aber ich versuche zu verstehen, was für eine Hohnkerbe du meinst.“

    Bal schmatzte kurz mit Keksen im Mund und erklärt. „Na.. die Hohnkerbe von Lichthafen. Die Frau sagte es wäre auch ein Schratz und daher haben wir getauscht. Sie war ... Braun und an den Ecken scharf, es war mal bemalt, ganz bestimmt, da waren bunte Linien.“

    Langsam begriff Loki das es sich wohl um eine Tonscherbe gehandelt hatte. Er nickte sachte. „Und weiter?“

    Bal war erfreut, dass seine Erklärung wohl für Erleuchtung gesorgt hatte und fuhr fort. „Inzwischen war der Freund von der Frau, dessen Brüste gut rochen, zurück. Der hatte Rapir gepackt und die schlugen sich.“ Kurz weiten sich die Augen. „Rapir hat sich geprügelt in der Taverne.“

    Tian hob beschwichtigend die Hände. „Nein nein, Senator, der war hoch diplomatisch. Der hat sogar gesagt, das Fell sei Verwandter und würde die Intelligenz noch steigern von dem Mann.“

    Loki sackte im Sessel etwas tiefer zusammen. „Sagte er das.“ Murmelte er wiederholend. „Hoch diplomatisch.“ Die Ironie in der Stimme des Senators war nicht zu überhören, aber Bal war zu gutgläubig und naiv um sie zu vernehmen.

    „Und da ist der andere ausgerastet. Rapir meinte Diplomatie wäre gescheitert... und hat sich gewehrt und dabei zerbrachen Dinge. Am Ende habt Rapir sein Auge gekühlt, der Mann seine Lippen und sie haben Bier getrunken und sich über die Frau mit den Brüsten unterhalten. Am nächsten Tag als wir wieder nüchtern waren fand ich den Schratz neben mir. Das war ein Zeichen und ich dachte sofort an dich.“ Loki lächelte sanft.


    Trotz allen Wirrungen und Problemen, gab es diese Momente der Herzlichkeit und der Güte. „Balerian weißt du was?“

    Der junge Wolf sah zu ihm auf. „Ja ganz viel sogar... aber viele können damit nichts anfangen.“

    Der Senator nickte langsam. „Ich weiß, aber ich mag dich weil du so bist wie du bist. Ebenso wie Rapir. Egal was andere denken... am Ende zählt dieser Schratz und den Weg, den er hierher nahm und den Boten, den er bringt. Aber...“ Er machte eine Pause. „Sag Rapir er soll aufhören an fremden Dekolletés zu schnuppern.“ Den abgebrochenen Teil des Kerzenständers legte er auf den Tisch seines Büros und jedes Mal wenn er ihn sah musste er an einen jungen Wolf denken, der auf seine völlig eigene Art ihm eine Freude machen wollte.


    Von Aestoris



    The gift

    Slowly, the darkness that lay heavier on the land made itself felt. Caradon had also become more comfortable. People were more in the houses and watching over the fire of their homes. During this time, Balerian - known only as Bal among friends - was visiting the senator Loki Feuerdorn. "I am to greet from the uncle quite joyfully, and I have brought you a teasure." He smiled proudly at the little man sitting in the armchair opposite him. "Teasures" were small found objects, a mixture of treasure and scrap, lovingly named so by Bal. Bal was a passionate collector of curious things and saw even in the worthless trinkets still somewhere something beautiful or useful. Bal handed him a small bag containing a piece of a candlestick. Actually only the upper part in which the candle was put. "I call it a thumb dent! Because the dent is exactly one thumb thick, well actually one of my thumbs thick, yours will fit twice, Senator." He beamed proudly across both cheeks and Loki had to smile too.

    "You found that one all by yourself?" He asked the young wolf thoughtfully.

    "Nah not quite. So ... the uncle was in the village where we got lost."

    Briefly, the senator frowned. "You got lost?" He huffed.

    "Yes, I told you, we're doing procedures now. So we bring goods from there to there." Explained the young wolf proudly.

    "So you are transporting goods yes?" Bal stopped for a moment, then nodded hastily.

    "That's right... Transforming goods... just like uncle says." Briefly Loki sighed and nodded thoughtfully.


    Sometimes he would so love to tutor Rapir in languages, but it had its own charm somehow.

    "So there we were transforming the goods and Rapir was sniffing the woman's breasts. It must have smelled very good, because then he started to..."

    The senator harshly interrupted him. "Thank you Bal, you were going to say how you got to the teasure." Before Bal goes on to elaborate on what Rapir does in taverns.

    "Ohhhh yeah, uh... so there I traded a teasure. I sacrificed my spin for that."

    Briefly, Loki rubbed his eyes. "Spin... What?"

    Bal smiled knowingly, proud to be able to explain something. "Well that was a turn-around. That's a piece of iron with a twist." He explained as a matter of course. "Iron with a twist worm... I see."

    However, Loki didn't want to confess that he understood purely nothing. "So and then you got this thumb dent, right?"

    The young wolf shook his head. "Nah, there got a sliver of the hollow notch of Lighthaven."

    Briefly Loki stumbled, then laughed uproariously. "What kind of hollow notch?"

    Bal looked a little affected. "Are you laughing at me, Senator?"

    The senator shook his head." No, I'm trying to understand what kind of sneer notch you mean."

    Bal smacked his lips briefly with cookies in his mouth and explained. "Well... the sneer notch of Lighthaven. The woman said it was a teasure too, so we swapped. It was ... Brown and sharp at the corners, it used to be painted, for sure, there were colorful lines."

    Slowly Loki realized that it was probably a shard of clay. He nodded gently. "Go on.."

    Bal was pleased that his explanation had provided enlightenment and continued. "In the meantime, the friend of the woman whose breasts smelled good was back. He had grabbed Rapir and they were fighting."

    Briefly, Lokis eyes widened. "Rapir was fighting in the tavern."

    Bal raised his hands placatingly. "No no, Senator, he was highly diplomatic. He even said the fur was kin and would add to the intelligence of the man."


    Despite all the confusion and problems, there were those moments of warmth and kindness. "Balerian you know what?"

    The young wolf looked up at him. "Yes quite a lot actually... but many can't do anything with it."

    The senator nodded slowly. "I know, but I like you because of who you are. Just like Rapir. No matter what others think... in the end what matters is this teasure and the path it took to get here and the courier it brings. But..." He paused. "Tell Rapir to stop sniffing other people's décolletage." He put the broken part of the candlestick on the table of his office and every time he saw it he had to think a young wolf who in his completely some way wanted to please him.


    From Aestoris

  • english below

    Jul in Nebelwacht

    Mairead sah zum Himmel. Es war zunehmender Halbmond und die von den Kelten gefeierte Wintersonnenwende nahte. Sie wurde in ganz Nebelwacht von verschiedenen Vorbereitungen zum Fest begleitet.

    Auch Mairead hatte in Vorbereitung auf die Festlichkeiten ihre monatliche Reise nach Paolos Trutz vorgezogen, um rechtzeitig mit ihrem Ziehsohn Hannes zurück zu sein. Ein seltsamer Zufall hatte sie im Laufe dieses Jahreszyklus zur Verantwortlichen für den entzückenden Vierjährigen gemacht und vor allem Ann’dra und Doireann hatten sich gewünscht, ihn nun endlich kennenlernen zu dürfen. Jedoch konnte er wegen einer größeren Verletzung nicht reisen.

    Die Priesterin seufzte leise. Das würde sie den beiden nun wohl beibringen müssen, denn sie stand bereits kurz vor den Stadttoren von Acair.

    “Die neue Befestigungsanlage ist Ann’dra wahrlich gut gelungen.”, dachte sie, als sie die Wachen passierte. Sie war hier bekannt und wohl auch berüchtigt, nachdem wenige Male im Zusammenhang mit ihrem Besuch seltsame Dinge passierten. Die Wachen fragten nicht einmal, was sie hier wolle. “Abergläubisches Volk!”, schmunzelte die keltische Priesterin kopfschüttelnd auf dem Weg zum Langhaus.

    Dort angekommen, wurde ihr von einer Unfreien geöffnet und sogleich kam ihr der Duft von eifrigen Händen in den Küchen des Hauses entgegen. Keltische Gastfreundschaft beinhaltete immer reichliche Mahlzeiten und so fand sich Mairead, kaum dass sie wusste wie ihr geschah, an einem reich gedeckten Tisch Ann’dra, Doireann und Lemnagh gegenüber.

    Ann’dra erzählte Stolz von der alten Tradition, dass Acair zu den Feierlichkeiten im Hause des Righ “Fisch am Stock” mitbringen würde. Verschiedene Fischsorten wurden an Stöcken gebraten und zum Fest mit verschiedenen Kräuterpasten kalt verspeist.

    Nach einem fröhlichen Abend und einer kurzen Nacht begab sich die Familie der CearFin zusammen mit der Priesterin auf den Weg nach Darachcaer. Denn dort hatte Mical, der Righ des Keltenstammes, zum Fest geladen.

    Auch hier waren schon seit Wochen Vorbereitungen im Gange, indem Ciara, die Braumeisterin und auch Senatorin der Subhachas Keyll, ihre ganze Kunst darauf verwendete Starkbier und auch ganz besondere Bier-Kreationen herzustellen. Letzthin hatte sie ein Bier hergestellt, dass mit Uisge verschnitten war: eine Variante, die so manchen trinkfesten Kelten sein Gleichgewicht kostete.

    Das Erste, was Mairead in Darachcaer auffiel, war, dass die Räume mit Tannenzweigen geschmückt waren. Diese Tannenzweige waren kunstvoll mit bunten Bändern verziert, an denen kleine rote Äpfel und Nüsse hingen.

    “Margarete!” kam es unisono grinsend aus Ann’dras und Maireads Mund gleichzeitig. Niemand anderes konnte mit so viel Liebe fürs Detail Räume auf diese Art schmücken.

    Die Familie Feffasack, bestehend aus Margarete, Arnulf und drei Kindern, waren weit gereiste Leute und die Gewürzhändlerin verstand es immer wieder Interessantes von ihren fernen Aufenthalten mitzubringen. Seien es Gewürze, Rezepte oder Traditionen.

    Und so kam es, dass diese ganz unkeltische Dekoration seit ein paar Sonnenzyklen in Darachcaer dazu gehörte.

    Wie immer bei den Kelten waren die Begrüßungen laut und überschwänglich. Vielleicht noch lauter als sonst, denn die Calamuspest hatte Nebelwacht schwer getroffen, so dass das Reisen innerhalb des Protektorates für einige Zeit Gefahren barg.

    Schnell füllten sich die Räume. Nachdem Mical seine Gastgeberpflicht mit einer kurzen Rede und der Freigabe des Festbieres Genüge getan hatte, wurde gesungen, getanzt, gelacht, Geschichten erzählt, gegessen und getrunken.

    Zu später Stunde erfüllte plötzlich ein fantastischer Duft nach Äpfeln und Zimt und noch so viel mehr die Räume, dass jedem das Wasser im Munde zusammenlief.

    “Apfelcrumble!” Das Rezept, dass sogar die Nyame des Nordens zu schätzen wusste, zählte zu einem der Höhepunkte des Abends.

    Nicht lange danach wurde in einem traditionsreichen Ritual durch die Priesterschaft unter Leitung von Kenneth, der Winter verabschiedet und der “Sommerkönig” willkommen geheißen.

    Als Priesterin war dieses Ritual eines ihrer Liebsten. Nun war es also soweit: endlich würden die Nächte wieder kürzer werden und die Kraft der Sonne wieder Wachstum und Frucht ermöglichen.

    „Gu leír mar seo!“

    „So wird es sein!“ schallte es aus den Kehlen der anwesenden Kelten zum Ende des Rituals, was auch gleichzeitig das Ende des Festes einläutete.


    Von Nebelwacht



    Jul in Nebelwacht

    Mairead looked up at the sky. The crescent moon was widening and the winter solstice, celebrated by the Celts, was approaching. It was accompanied by various preparations for the festival throughout Nebelwacht.

    In preparation for the festivities, Mairead had also preferred her monthly trip to Paolos Trutz in order to be back in time with her foster son Hannes. A strange coincidence had made her responsible for the adorable four-year-old over the course of this annual cycle, and Ann’dra and Doireann in particular had wished they could finally get to know him. However, he was unable to travel due to a major injury.

    The priestess sighed softly. She would have to teach them that now, because she was already close to the city gates of Acair.

    “Ann’dra has done a really good job of the new fortification,” she thought as she passed the guards. She was known and arguably notorious here after strange things happened a few times in connection with her visit. The guards didn't even ask what she was doing here. “Superstitious people!” Smiled the Celtic priestess, shaking her head on the way to the nave.

    When she arrived there, the doors were opened to here by someone an unfree one and the scent of eager hands in the kitchens of the house met her immediately. Celtic hospitality always involved copious meals, and so Mairead, as soon as she knew what was happening to her, found herself at a richly laid table across from Ann’dra, Doireann and Lemnagh.

    Ann’dra proudly shared the old tradition that Acair would bring “fish on a stick” to the Righ house celebrations. Different types of fish were fried on sticks and eaten cold with different herbal pastes for the festival.

    After a happy evening and a short night, the CearFin family set out with the priestess on the way to Darachcaer. Because Mical, the righ of the Celtic tribe, had invited to the festival there.

    Here, too, preparations had been going on for weeks, as Ciara, the master brewer and Senator of the Subhachas Keyll, used all her art to produce strong beer and very special beer creations. Recently she had made a beer that was blended with Uisge: a variant that cost some hard-drinking Celts their balance.

    The first thing Mairead noticed in Darachcaer was that the rooms were decorated with pine branches. These fir branches were artfully decorated with colorful ribbons from which small red apples and nuts were hanging.

    “Margarete!” It came out of Ann’dra's and Mairead's mouths grinning in unison. Nobody else could decorate rooms in this way with so much attention to detail.

    The Feffasack family, consisting of Margarete, Arnulf and three children, were well-traveled people and the spice dealer always knew how to bring back interesting things from her distant stays. Be it spices, recipes or traditions.

    And so it came about that this completely unceltic decoration had been a part of Darachcaer for a few solar cycles.

    As always with the Celts, the greetings were loud and exuberant. Perhaps even louder than usual, because the Calamuspest had hit Nebelwacht hard, so that traveling within the Protectorate was dangerous for some time.

    The rooms quickly filled. After Mical had done his host duty with a short speech and the release of the festival beer, people sang, danced, laughed, told stories, ate and drank.

    At a late hour suddenly a fantastic scent of apples and cinnamon and so much more filled the rooms that everyone's mouth watered.

    "Apple Crumble!" The recipe, which even the Nyame of the north appreciated, was one of the highlights of the evening.

    Not long afterwards, in a traditional ritual by the priesthood under the direction of Kenneth, the winter was bid farewell and the “Summer King” welcomed.

    As a priestess, this ritual was one of her loved ones. Now the time had come: finally the nights would get shorter again and the power of the sun would allow growth and fruit again.

    "Gu leír mar seo!"

    “That's how it will be!” Rang out the throats of the Celts present at the end of the ritual, which also heralded the end of the festival.


    From Nebelwacht

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    Der Protektor beschenkt

    Kerzenlicht und wohlig warmer Feuerschein aus dem Kamin erhellten die kleine Stube. Der kalte Nachtwind pfiff durch die Fugen in den geschlossenen Fenstern und ließ das warme Licht auf den schillernden Schmuckbehängen spielen, mit denen die Statue des herrlichen Protektors behängt war. Die Winterzeit war erneut in den Norden gekommen und mit ihr das Wiegenfest des großartigsten Herrschers, den Neu-West-Barmenien je erblickt hatte.

    Zu Füßen des herrlichen Abbildes, auf einem weichen Fell vor dem Kamin, saß der junge Shatar und rieb sich die müden Augen, festen Willens noch bis zur Mitternachtsstunde wach zu bleiben. Jedes Jahr im Blaumond fand er unter der Statue Geschenke vor und heute Nacht würde er den Überbringer erwarten.

    Die Zeit und jeder Augenblick zogen sich in gähnende Länge. Träge sank sein Kinn auf die Brust, doch der Junge schüttelte sich wach und nahm einen langen kräftigenden Schluck aus seinem Krug. Das warme Gebräu befand sich noch auf halben Wege, da hörte er ein leises Knarzen draußen auf dem Dach. Der kleine Shatar hielt wie eingefroren in der Bewegung inne und lauschte. Wieder ein Knarzen, dann ein Knacken. Leise leichte Tritte. Er hatte sich nicht verhört. Erwartungsvolle Stille legte sich über den Raum. Der Junge schluckte schwer und sah sich furchtsam um. Der Wind rüttelte immer noch an den Fenstern und die Glöckchen am Behang der herrlichen Statue klingelten leise.

    Ein Tosen, Prusten und Stöhnen, gefolgt von einem markigen Fluch, durchbrach die Spannung wie einen Donnerschlag. Eine Wolke aus Ruß und Asche wallte aus dem Kamin und der kleine Shatar musste seine Augen von der Feuerstelle abwenden, als ihn seine Kehle zu einem staubigen Husten reizte. Mit verschwommenem Blick versuchte er die rußige Wolke im Zimmer zu durchdringen, doch es war nichts zu sehen. Nur die leisen Tritte, die sich leichtfüßig durch den Raum bewegten, drangen an seine Ohren. Er wartete mit angehaltenem Atem, bis sich die dunkle Wolke verzogen hatte. Und er staunte nicht schlecht angesichts des großen Berges an funkelnden Geschenken, die die Beine des herrlichen Abbildes bis zur Hüfte verdeckten.

    Der Junge sprang auf die Füße und rannte zur Tür, riss sie auf und raus auf die mitternächtlichen Straßen. Da sah er ihn, bereits auf dem nächsten Dach, einen weiteren Haushalt zu beschenken, eine mächtige Gestalt mit langen dunklen Haaren und auch einem solchen Bart. Gekleidet in einen pelzigen Umhang und einen großen Sack auf der Schulter konnte kein Abbild seiner Herrlichkeit gleichen. Staunend schaute er ihm nach und einem breiten Lächeln der Freude auf den jugendlichen Zügen, wünschte er dem ganzen Land:

    Einigkeit, Stärke, Besinnlichkeit!

    Von Neu West-Barmenien



    The Protector presents

    Candlelight and a cozy, warm glow from the fireplace lit the little room. The cold night wind whistled through the joints in the closed windows and let the warm light play on the shimmering ornamental hangings with which the statue of the splendid Protector was hung. Winter had come again to the north and with it the cradle of the greatest ruler New West Barmenia had ever seen.

    At the feet of the splendid image, on soft fur in front of the fireplace, sat the young Shatar and rubbed his tired eyes, determined to stay awake until midnight. Every year in the Blue Moon he found gifts under the statue and tonight he would be waiting for the messenger.

    Time and every moment dragged on for a yawning length. His chin sank lazily on his chest, but the boy shook himself awake and took a long, nourishing sip from his mug. The warm brew was halfway there when he heard a faint creak outside on the roof. The little Shatar paused as if frozen and listened. Another creak, then a crack. Quiet, light kicks. He hadn't misheard. Expectant silence fell over the room. The boy swallowed hard and looked around fearfully. The wind was still rattling the windows and the bells on the hangings of the magnificent statue rang softly.

    A roar, snort, and groan, followed by a pithy curse, broke the tension like a clap of thunder. A cloud of soot and ash billowed out of the fireplace and little Shatar had to avert his eyes from the fireplace when his throat made him cough in dust. With a blurry look he tried to penetrate the sooty cloud in the room, but nothing could be seen. Only the quiet footsteps that moved lightly through the room reached his ears. He waited with bated breath for the dark cloud to clear. And he was amazed at the large mountain of sparkling gifts that covered the legs of the splendid image up to the hips.

    The boy jumped to his feet and ran to the door, yanked it open and out into the midnight streets. Then he saw him, already on the next roof, giving presents to another household, a mighty figure with long dark hair and such a beard. Dressed in a furry cloak and with a large sack on his shoulder, no image could match his glory. He looked after him in amazement and with a broad smile of joy on his youthful features, he wished the whole country:

    Unity, strength, contemplation!


    From Neu West-Barmenien

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    Räucherfest

    „Ein Fest?“ Die Stimme der älteren Frau ließ erkennen, dass sie sich keinerlei Mühe gab, ihre Abneigung zu verbergen.

    „Xas?“ Ihr Lehrling rutschte ein wenig unwohl auf seinem Stuhl hin und her, sein Blick huschte kurz zu ihrem Gesicht, um dann auf ihrer stattlichen Sammlung an Federkielen zu verharren.

    „Wegen der Calamus-Pest“, begann er, deutete ihr Schweigen als eine Aufforderung sich zu erklären. „Ab dieser Woche werden an mehreren Punkten der Sel’Delmah große Feuer entzündet, an denen entsprechende Kräuter und Flechten verbrannt werden. Gerade an den Zugängen und an einigen Stellen, wo der Luftzug sie entsprechend weiter verteilen wird.“

    Stille.

    „Das Ganze soll eine Weile anhalten, aber um dem Zeitpunkt etwas mehr Gewicht zu verleihen, wird eine Art Fest geplant“, ergänzte er weiter, viel zu schnell.

    „Offensichtlich sollen diese Maßnahmen verhindern, dass wir an einer Pest verrecken wie Vieh, Dummkopf. Ich verstehe nicht ganz, warum man etwas, was dem reinen Überleben dienen soll, noch zusätzliches Gewicht verleihen muss.“ Die Bibliothekarin hob eine weiße Braue und lehnte sich etwas in ihrem Stuhl zurück, um ihre Arme oberhalb des Schreibtischs zu verschränken.

    „Weil der Rauch unangenehm sein wird, ich habe mir sagen lassen, er brennt in den Augen und atmet sich auch nicht sonderlich angenehm. Vielleicht versucht man es damit ein wenig abzumildern?“ Wenn er noch schneller sprach, würde er gleich noch vergessen zu atmen.

    „Mit einem Fest?“

    Eine Pause.

    „Xas?“

    Das Geräusch, was ihr entfuhr, lag irgendwo zwischen einem Seufzen und einem Stöhnen. Sie hatte nach einem möglichst jungen Lehrling verlangt, da Miz’ri daran glaubte, dass ein Geist für ihre Arbeit möglichst früh geformt werden müsste. Aber er war jünger, als sie es jemals gewesen war, zumindest wenn ihr Gedächtnis sie nicht trog – was so gut wie ausgeschlossen war, sie hatte allein von Berufswegen eine ausgezeichnete Erinnerung.

    „Geh‘ mir aus den Augen.“

    „Heißt das, ich darf gehen?“, er freute sich eindeutig zu sehr, schob noch ein „Jabress?“ hinterher, als ob es irgendetwas verbessern würde. Sie hob die Hand und machte eine Geste zur Türe hin. Ihr Lehrling schaffte es noch, sich auf dem Weg zur Tür gleich dreimal artig zu verneigen, dann konnte sie ihn den schmucklosen Flur geradezu herunterrennen hören.

    Seit wann schickte man ihr Hundewelpen?

    *


    Einige Stunden später stand der junge Mann auf einer gut besuchten Straße und atmete begeistert die verschiedenen Gerüche ein. Er hatte alles auf eine Karte gesetzt, als er sich beworben hatte auf diesen sonderbaren Kontinent zu reisen und mehrfach hatte er während der langen Seereise diese Entscheidung bitterlich bereut.

    Aber nun war er hier, gehörte dann zu den ersten, die nach Charnag’ran umgesiedelt waren. Die einfache Zeltstadt, die Unruhe der ersten Umläufe, die Unfälle und Zusammenstöße mit der meist tödlichen Flora und Fauna der Höhle, das alles hatte er mit zusammengebissenen Zähnen ausgestanden. Einige, die mit ihm angekommen waren, hatten inzwischen ihr Leben verloren, waren von den Tieren oder herabstürzendem Gestein bis zur Unkenntlichkeit zerrissen worden. Aber noch war er hier, noch lebte er und derzeit hatte er den Eindruck, dass sich für ihn die Dinge zum Positiven wendeten. Die Bibliothekarin war häufig missmutig und würde ihn wahrscheinlich ohne mit der Wimper zu zucken für eine Prunkausgabe irgendeines Lexikons an den nächstbesten Dämon verkaufen, aber sie war weniger aufbrausend als seine alte Herrin. Charnag’ran wuchs und gedieh und er nahm diese Stimmung in sich auf wie die Gerüche nach Holzfeuer, Räucherwerk und schweren Gewürzen. Von einem Händler an der Ecke erwarb er einen Becher stark gewürzten warmen Wein, lehnte sich mit dem Rücken gegen eine Hauswand und beobachtete einfach nur das Treiben.

    Es war ein Sehen und Gesehen werden, wer sich sicher genug war, zeigte sich auf den belebten Straßen und knüpfte Kontakte. Er fiel in seinen grauen Roben kaum auf, aber andere schienen sich für die Gelegenheit herausgeputzt zu haben. Warum auch nicht, es gab sonst wenig Möglichkeiten dafür und das Protektorat hatte den Zugang zu einigen Materialien wesentlich erleichtert. Fellkrägen und -säume aller Arten schienen aktuell sehr hoch im Kurs zu stehen. Es war zwar warm genug in der Sel’Delmah, aber er musste zugeben, dass die einfarbigen oder gemusterten Streifen einladend weich und schwelgerisch teuer wirkten. Und damit definitiv begehrenswert.

    Einige Gesichter kannte er, zu wenigen hatte er Namen. Kurz meinte er den Protektor zu erkennen, in einem angeregten Gespräch mit einem anderen Mann, dessen Stimme ihm ebenfalls bekannt vorkam. Einige Soldaten hatten mehr als nur einen Becher Wein getrunken, ihre Gespräche wurden lauter und er warf immer wieder einen Blick in ihre Richtung, sollten sie beschließen sich etwas Zeitvertreib zu suchen – er wusste aus Erfahrung, dass ein kaum bewaffneter Bibliothekslehrling ein ideales Ziel bot.

    Dem Gedanken folgend beschloss er, etwas mehr Abstand zwischen sich und diese Gruppe zu bringen. Eilig gab er den Becher zurück, dann ging er weiter die Straße herunter. Offenbar gab es an der Oberfläche ebenfalls Veränderungen, denn mehrere Händler hatten andere Nahrungsmittel in ihrer Auswahl, als er von den letzten Umläufen gewohnt war. Auf seine Nachfrage hin verwies man auf den Winter, der oben wohl tobte, sprach von knietiefem Schnee, gefrorenen Flüssen und tödlicher Kälte. Wie konnte man dort nur freiwillig leben wollen? Schnee kannte er keinen, aber sein Bedürfnis danach andauernd zu frieren, war ungefähr so groß, wie einen Streit mit den noch immer hörbaren Sargtlinen zu beginnen. Stattdessen erwarb er einen kleinen Beutel voll Gebäck, dazu einen Laib Pilzbrot und zwei gut abgehangene Mettwürste. Letztere hatten sowieso auf seiner Liste gestanden, das Gebäck war wie der Wein eine Ausnahme für das Fest. Mit diebischer Freude angelte er einen der schmalen, etwas krümeligen Teigbrocken aus dem Säckchen und schob ihn sich in den Mund. Was er gegessen hatte, konnte man ihm nicht abnehmen, eine reine Sicherheitsmaßnahme. Das hatte natürlich nichts mit mangelnder Selbstdisziplin zu tun.

    Mit seinen Einkäufen auf dem Arm schlenderte er weiter die Straße herunter, wo eine kleine Gruppe sich offenbar bereit machte, Musik aufzuspielen. Neben ihnen angeschlagen war ein Aushang, der ihn darüber informierte, dass heute und in den kommenden Tagen noch einige andere Darbietungen zu erwarten waren. Einige Namen klangen eher nach Bewohnern der Oberfläche und er fragte sich, ob das vielleicht der Grund war, warum der Protektor selbst sich für dieses Fest so sehr zu interessieren schien. Es war ein wohlgehütetes Geheimnis, dass er sich sehr dafür einsetzte, Charnag’ran zu einem Ort der Künste auszubauen – kurzum, es wusste eigentlich jeder. Ein weiteres Gebäckstück wanderte wie von selbst in seinen Mund, dann führte ihn seine Nase auch schon zum nächsten Stand, der verführerisch nach in Fett ausgebackenen Süßspeisen roch. Egal was Miz’ri sagte, er würde sich an diese neue Tradition definitiv gewöhnen können.


    *


    Am nächsten Tag fand die Bibliothekarin einen kleinen Teller mit Gebäck, sowie eine Flasche Wein auf ihrem Schreibtisch vor. Sie musste nicht lange überlegen, wer hier versuchte sich bei ihr anzubiedern, ihr demonstrativ in der hintersten Ecke Bücher abstaubender Lehrling reichte ihr als Hinweis. So wie er sich bewegte, hatte da jemand eindeutig über seinen Durst getrunken, was bedeutete, dass heute wohl ein Tag war, an dem mehrere schwere Bücherkisten zu verräumen waren und die Türen aus unerfindlichen Gründen andauernd zufallen würden. Lautstark.

    Miz’ri prüfte das vor ihr liegende Essen auf Gift, bevor sie mit spitzen Fingern ein mit Nüssen belegtes Teigviereck vom Teller nahm. Wenigstens wusste dieser Lehrling, wie man sich weniger unbeliebt machte. Damit würde er sich vielleicht ein wenig länger halten als der letzte.


    Von Sel’Velkyn



    A Festival of smoke

    “A celebration?” The elderly woman’s voice betrayed how little an effort she made to hide her disdain.

    “Xas?” Her apprentice shifted uneasily in his chair, his gaze flitted towards her face just to then stare pointedly at her large collection of quills.

    “It’s because of the Calamus pest”, he started again, thinking her silence might be a demand to explain himself. “From this week on there will be several fires fanned within the Sel’Delmah, to burn certain herbs and lichen. Especially around the gates and at places where the circulation will spread the smoke the widest.”

    Silence.

    “The whole thing will be going on for a while, but to put more emphasis on it, a kind of festival will take place,” he added another sentence, way too quickly.

    “Apparently these measures should prevent us from dying like cattle, you idiot. I do not understand why something that serves the simple cause of survival, needs more emphasis.” The librarian lifted a single white brow and leaned backwards in her chair so she could cross her arms above the heavy writing desk.

    “Because the smoke will be unpleasant. I was told it’s going to burn in the eyes and it’s not pleasant to breathe near one of the fires. Maybe they are trying to soften the blow?” If he’d talk even quicker, he surely would forget to breathe.

    “With a celebration?”

    A long pause.

    “Xas?”

    The noise she made sounded something like a mixture between a sigh and a groan. She had asked for an especially young apprentice, because Miz’ri believed firmly a mind needed to be molded into her kind of work as young as possible. But this one was younger than she had ever been in her life, at least if her memory did not betray her – which was as good as impossible, an impeccable memory was an occupational necessity.

    “Get out of my sight.”

    “Does this mean I am allowed to go?” He sounded way too excited, then caught himself and managed to slip a breathless “Jabress?” behind his words. As if that helped anything. She lifted her hand and gestured towards the door. Her apprentice managed to do not one but three small bows on the short way to the door, then the door slammed shut and she could hear his footsteps almost sprinting down the plain corridor.

    Since when did they send puppies instead of apprentices?


    *


    A few hours later the young man stood on a busy street and excitedly breathed in the different scents. He had risked it all when he applied for a group of civilians bound towards this strange new continent. More than once during the long voyage he had severely regretted this decision.

    But here he was, one of the first to move on towards Charnag’ran. A simple camp made out of tents at first, the unrest of the first cycles, the accidents and the run-ins with the often-deadly flora and fauna of this unknown place – he somehow had survived it all with gritted teeth. Some of those who came with him were dead already, crushed between a beast’s fangs or tons of stones and gravel in some kind of accident. But until now he was here, he was alive and right now he was under the impression that things were turning out towards the better. The librarian was generally grumpy and would probably sell his soul to the next best demon if it promised a special edition of some off lexicon in return, but she was a lot less short-tempered than his last mistress. Charnag’ran grew and prospered and he took in this atmosphere just as he did with the scent of burning wood, incense and heavy spices wafting from the streets. From a vendor at the corner he got a mug of hot mulled wine, then leaned his back against one of the simple walls of the next house and simply watched the people around him.

    As with many other occasions, this was a game of seeing and being seen. Whoever felt safe enough wandered the streets and cultivated their social connections. He was an unremarkable figure himself, dressed in plain grey robes, but others seemed to have dug a little deeper into their closets. Why not, he mused, there were few opportunities for dressing up and the protectorate opened the access to some materials previously too expensive for many. Fur trimmings and ruffs seemed to be the current fashion. The Sel’Delmah was warm enough to go without, but he had to admit that the plain or multi-colored strips of fur looked invitingly soft and sinfully expensive. Which definitely made them a thing to be desired.

    He recognized a few faces, knew names of even less. For a short time, he thought he’d seen the protector, talking animated with another man he could not catch a glimpse of but recognized his voice from somewhere. A group of soldiers had treated themselves to more than just a few mugs of the mulled wine, their conversation growing louder. He looked in their direction every now and then, weary of the moment they’d decide to find themselves a bit of entertainment – a barely armed apprentice librarian was the perfect target for such “fun”, he knew this from experience.

    Following this thought he decided to get a bit more distance between himself and the group. With a certain haste he brought back the mug to the vendor, then trailed down the street. There must have been changes on the surface, too, because several of the vendors offered different foodstuffs as he was used to from the last cycles. Upon his inquiry he was told several stories about knee-deep snow, frozen rivers and deadly cold. How could anybody want to live there? He had never seen snow, but he knew about being cold and his desire to spent cycles nearly freezing to death was roughly as great as to turn around and pick a fight with the drunken sargtlin. He purchased a small sack filled with pastries instead, a loaf of mushroom bread and two well-hung smoked sausages. The latter had been on his grocery list anyway, the pastries were an exception for the occasion, just as the wine had been. With childish delight he fished the next piece of crumbly dough out of the sack and put it into his mouth. They couldn’t take something away from him, he had already eaten, right? Of course, this was a safety precaution it had nothing to do with his lack of self-control.

    His purchase held tightly in his arms he wandered further down the street where a small group of musicians started clearing some space and setting out their instruments. A noticed nailed to the wall next to them informed him that today and tomorrow would have a whole list of different performances. A few of the names sounded distinctly surface-like and he wondered if this might be the reason the protector himself got involved in the planning of the festival. It was a well-kept secret he planned on making Charnag’ran into a central point for artists of all kinds – thus being said basically everyone knew about it. Another piece of pastry wandered into his mouth as if by magic, then his nose told him to take a sharp turn to the left. The alluring scent of fried sweets wafted towards him. No matter what Miz’ri was saying, he could very well get used to this new tradition.


    *


    On the next day the librarian found a small dish of pastries and a bottle of wine on her desk. She did not need to think twice who was trying to get on her good side again, the shadow of her apprentice dusting books in the far-off corner of the library was enough of a hint. By the way he moved the young man did have a few drinks too many which of course meant that today was the day she needed several heavy trunks moved from one side of the room to another. At least twice. And it meant that today a lot of doors would suddenly small shut. Loudly.

    Miz’ri cast a quick spell to detect any poison that might have been hidden within the gifts, then carefully picked up a rectangular piece of pastry covered with nuts. Well, at least this apprentice knew how to make himself less out-of-favor. Maybe he would keep up a little longer than the last one.


    By Sel’Velkyn

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    Kyostal fuer'yon im Schnee

    Man sagt, dass die Menschen in Mythodea ihre eigenen Legenden schreiben und so ist es auch mit den Ereignissen, von denen ich hier berichten möchte. Es war in der Zeit, wo das Julfest nicht mehr fern war und sich der Schnee Meterhoch auftürmte.


    Für Aegir Anskarson war es der vierte Winter im Nördlichen Reich. Er war harte Winter gewöhnt, wenn er aber in diesen Tagen hinaus blickte, entfuhr immer wieder ein tiefer Seufzer. Es würde wieder den ganzen Tag dauern um den Hof und die Wege zu den Tieren zu räumen. Sie waren auf den Winter gut vorbereitet, es gab genug zu Essen und auch den Tieren ging es gut. Wenn nur der Verdammte Schnee nicht wär. Mit diesen Gedanken ging er ins Bett.

    Es war noch dunkel, als er sich am nächsten Tag aus dem Bett quälte und sich anzog. Er griff sich die Schneeschaufel und versuchte die Haustür zu öffnen. Sie gab nicht nach, erst als er sich mit aller Kraft dagegen warf, ging sie einen Spalt auf. Es dauerte einige Zeit bis er den Schnee vor der Tür soweit geräumt hatte, dass er auf den Hof gelangte. Mit offenem Mund schaute er sich um. Jemand... etwas hatte den Schnee in der Nacht geräumt und platt getreten. Zwar türmte sich Schnee jetzt nur an den Gebäuden auf, aber dies war schnell erledigt. Er war ratlos, wer hatte das getan? Er blickte sich um und sah seltsame Hufspuren, die auf dem gesamten Boden verteilt waren.

    „Du warst aber schon fleißig“ Seine Frau stand gähnend in der Tür. Aegir schaute sie verwirrt an. „Das war ich nicht…hier war irgendetwas.“

    Seine Frau blickte auf die Spuren und hielt die Hände vors Gesicht: „Das war der Julbock… der Julbock hat uns heimgesucht.“

    Aegir schnaubte: „Mach dich nicht lächerlich… das war schon in der alten Heimat nur Aberglaube. Wir sind hier in Mythodea.“

    Seine Frau verschränkte die Arme vor der Brust: „Dann erklär’ mir mal diese Hufspuren?“

    Aegir schaute sich um: „Kann ich nicht. Hol’ mir meine Axt und die Schneeschuhe; ich werden unseren Nachbarn aufsuchen.“


    Ein tiefe Schneise im Schnee führte ihn weiter fort von seinem Gehöft. Sie teilte sich und ging in die Richtung des Waldes, die andere führte zu dem Hof seiner Nachbarn und weiter zu dem kleinen Weiler. Bald waren sie eine Gruppe von acht Bewaffneten, die der Schneise in Richtung des Waldes folgten. Überall wurde von den seltsamen Spuren im Schnee gesprochen und dass der Julbock mehrere Höfe und den Weiler heimgesucht hätte.


    Die Männer betraten vorsichtig den Wald und folgten den Spuren und der Schneise im Schnee. Aber auf das, was sie vorfanden war keiner von ihnen vorbereitet. Sie erreichten eine Lichtung nur das hier vor kurzem noch Bäume gestanden hatten. Es sah aus als wäre Aeris selbst durch die Bäume gefahren und hätte sie gefällt.

    „So viel Holz“, dachte Aegir bei sich. Er hätte Wochen gebraucht, um diese ganzen Bäume zu fällen. Aber was hatte dies verursacht. Sie sahen immer mehr Schäden, tiefe Spuren im Holz, als hätte sich etwas mit Hörnern gegen die Bäume geworfen. Dünnere Äste waren abgenagt und lagen verstreut herum. Die Männer waren nervös. Etwas, was so einen Schaden verursachen konnte, musste äußerst gefährlich sein. Tiefer ging es in den Wald und sie trafen auf immer neue Spuren der Verwüstung, aber nicht auf das Wesen, welches sie verursacht hatte.

    „Der Julbock, es kann nichts anderes sein.“

    Aegir schüttelte den Kopf: „Wir sind nicht in der Alten Welt… bei den Elementen, du glaubst doch nicht daran, dass Tanngrísnir und Tanngnjóstr uns hier heimsuchen.“ Er konnte die Angst in den Augen der Männer sehen und je länger diese Jagd dauerte desto unsicherer wurde er selbst.


    Das Gelände wurde felsiger, doch die Spuren waren weiterhin deutlich zu erkennen. Aegir schaute zum Himmel, neuer Schnee kündigte sich an und sie würden vielleicht noch drei Stunden Tageslicht haben. Diese Jagd würde bald eine Ende finden.


    Dann geschah es. Einer der Männer gab einen erstickten Schrei von sich. Auf einem Felsvorsprung gegen das Rot der untergehenden Sonne stand etwas. Die Kreatur war so groß wie Pferd mit einem Kranz aus Hörnern um seinen massigen Kopf. Ganz still stand das Wesen dort und betrachtete die Männer. Dann gab es ein hohen Schrei von sich. Zwischen den Felsen tauchten sechs weitere dieser Wesen auf. Einige waren etwas kleiner, aber sie waren alle mit Hörner bewaffnet und schienen stark gepanzert.

    „Der Julbock!!!“, schrie einer der Männer.

    „Er hat seine ganze Sippe mitgebracht!!“, schrie ein Anderer. Panik brach aus und die Männer fielen übereinander und flohen Hals über Kopf. Nur Aegir fand den Mut noch einmal zurückzublicken und sah wie die Kreaturen hinter den Felsen verschwanden.


    Als er seinen Hof erreichte, war es wieder dunkel geworden und es schneite wieder. Ohne auf die drängenden Fragen seiner Frau zu reagieren, ging er in den Stall und schlachtete eine Ziege. Den Kopf setzte er auf einem Spieß vor seinen Hof. Dann legte er Obst auf einen Teller und nahm etwas Bier und gab es dazu. Es konnte nicht schaden die alten Bräuche wieder einzuführen.


    Von Nord-Orga




    Kyostal fuer'yon in the snow

    It is said that the people of Mythodea write their own legends and so do the events that I would like to tell you about here. It was at the time when the Yule Festival was not far away and the snow piled up meters high.


    For Aegir Anskarson it was the fourth winter in the Northern Realm. He was used to harsh winters, but when he looked out these days, a deep sigh kept escaping. It would take the whole day again to clear the yard and the paths to the animals. They were well prepared for winter, there was enough to eat and the animals were doing well too. If only it wasn't for the bloody snow. With these thoughts he went to bed.

    It was still dark when he struggled out of bed the next day and got dressed. He grabbed the snow shovel and tried to open the front door. It did not give in, only when he threw himself against it with all his might did it open a crack. It took some time until he had cleared the snow in front of the door enough to get into the yard. He looked around with his mouth open. Someone ... something had cleared and trampled the snow during the night. Snow only piled up on the buildings now, but that was done quickly. He was at a loss, who had done that? He looked around and saw strange hoof prints scattered all over the floor.

    "But you've already been busy" His wife was standing in the doorway, yawning. Aegir looked confused. "I wasn't ... there was something here."

    His wife looked at the tracks and held her hands in front of her face: "That was the Yule goat ... the Yule goat haunted us."

    Aegir snorted: “Don't be ridiculous ... that was just superstition in the Old World. We are here in Mythodea. "

    His wife crossed her arms over her chest: "Then explain these hoof marks to me?"

    Aegir looked around: “I can't. Get me my ax and snowshoes; I will visit our neighbor. "


    A deep swath in the snow led him further away from his homestead. It parted and went in the direction of the forest, the other one led to his neighbors' yard and on to the little hamlet. Soon they were a group of eight armed men following the aisle towards the forest. Everywhere there was talk of the strange tracks in the snow and that the Yule buck had visited several farms and the hamlet.


    The men carefully entered the forest and followed the tracks and the lane in the snow. But none of them were prepared for what they found. They reached a clearing only recently where trees had stood here. It looked as if Aeris had driven through the trees and felled them.

    "So much wood," thought Aegir to himself. It would have taken him weeks to cut all these trees down. But what caused this. They saw more and more damage, deep marks in the wood, as if something had thrown its horns against the trees. Thinner branches had been gnawed off and were scattered around. The men were nervous. Something that could cause such damage must be extremely dangerous. It went deeper into the forest and they encountered new traces of devastation, but not the creature that had caused it.

    "The Yule goat, it can't be anything else."

    Aegir shook his head: "We're not in the Old World ... with the elements, you don't believe that Tanngrísnir and Tanngnjóstr haunt us here." He could see the fear in the eyes of the men and the longer this hunt lasted, the more he became more insecure himself.


    The terrain became rockier, but the tracks were still clearly visible. Aegir looked up at the sky, new snow was coming and they might have three hours of daylight. This hunt would soon end.


    Then it happened. One of the men gave a choked scream. Something stood on a ledge against the red of the setting sun. The creature was the size of a horse with a wreath of horns around its massive head. The being stood there very still and looked at the men. Then there was a high-pitched scream. Six more of these creatures appeared between the rocks. Some were a bit smaller, but they were all armed with horns and appeared heavily armored.

    “The Yule goat !!!” one of the men shouted.

    "He brought his whole clan with him!" Shouted another. Panic broke out and the men fell on top of each other and fled headlong. Only Aegir found the courage to look back one more time and saw the creatures disappear behind the rocks.


    By the time he reached his yard it was dark again and it was snowing again. Without responding to his wife's pressing questions, he went into the stable and slaughtered a goat. He put his head on a spit in front of his yard. Then he put fruit on a plate and took some beer and added it. It couldn't hurt to reintroduce the old customs.


    By North-Orga

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    Wenn der Beamte dreimal schreit

    Es war einer dieser eiskalten Morgen in Paolos Trutz. Der Wind schnitt durch die Straßen und trieb feine Schneeflocken vor sich her. Eisblumen zeichneten sich in den Fenstern ab und Feuerschein leuchtete von innen heraus.


    Heinrich Teiner, ein stämmiger Nordmann und seines Zeichens N.O.R.D-Beamter, war auf dem Weg in die Amtsstube am Marktplatz. In Gedanken versunken an das Julfest seiner alten Heimat, schritt er durch die Gassen.

    Nach einer eisigen Böe wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Er schüttelte sich kurz vor Kälte. In einer der unzähligen Gassen hörte er Kinder weinen. Doch bevor er realisieren konnte, wo es genau herkam, war es auch schon wieder vorbei. Verwundert richtete er seinen Kaftan, blickte sich noch einmal um und ging weiter.


    Der Tag verging und das Tagewerk war verrichtet. Das Wetter draußen wurde bedeutend schlechter, die Temperatur war weiter gefallen und vom Himmel herab trieben große Schneeflocken gen Boden. Als Heinrich die Amtsstube verließ und sich auf den Heimweg machte, hatte er ein mulmiges Gefühl. „Mögen die Elemente den Julkindern hold sein bei diesem Wetter.“, murmelte er sich in den Bart, zog seine Kleidung enger an sich heran und schritt in die Kälte.


    Kurz bevor er die Gassen erreichte, an denen er zuvor zarte weinende Stimmen hörte, musste er an den Morgen denken. „Was das wohl war?“, fragte er sich. „Ich hoffe den Kindern geht es gut.“.

    Der Wind biss ihm ins Gesicht, als er es wieder hörte. An der selben Stelle wie am Morgen, doch dieses mal sollte es nicht wieder aufhören. Erschrocken suchte in der Richtung, aus der das Weinen der Kinder kam.

    „Das kann doch kein Zufall sein!“ Mit einer Vorahnung und einem schlechten Gefühl folgte er ihm. Als er dem Weinen immer näher kam, bemerkte er frische Spuren im Schnee. Doch dafür hatte er jetzt keine Zeit. Bei diesem Wetter konnte jede Sekunde zählen. Schritt für Schritt quälte er sich voran, bis er es erreichte.

    Hinter einem Stapel mit Kisten sah er sie. Drei Babys, allein gelassen und nur in eine Decke gehüllt.

    „Bei AERIS!“ entfuhr es ihm. Sofort zog er seinen Mantel und die Weste aus um die Kinder einzuhüllen. Er schnappte sich die drei und lief auf die nächste Tür zu.


    Angekommen an der Tür ballte er eine Faust und hämmerte dagegen. „Hallo? Ist das wer?“ Doch niemand folgte seinem Ruf.

    Als er weiter ging, um die nächste Tür aufzusuchen, verstummte das Weinen langsam. Er wusste, er hatte nicht mehr viel Zeit. Mit geballter Faust hämmerte er gegen eine schwere Eichentür.

    Wieder rief er: „Hallo? Ist das wer?“, und einen kurzen Moment dachte er, er hätte von Innen etwas gehört. Doch auch dieses Mal blieb ein Ruf unerhört.

    „Elemente, steht uns bei“, sagte er auf dem Weg zur dritten Tür. Doch dieses Mal hatte er einen Einfall. Warum sollte er Beamter sein, wenn er nicht mal drei Kinder retten konnte? Er hämmerte vor die Tür. „N.O.R.D Beamter, Heinrich Teiner! Sie haben erhebliche Steuerschulden! Öffnen sie sofort die Tür oder die Garde wird sie aufbrechen!“ Er hörte es im Inneren rumpeln und jemand bewegte sich schnell zur Tür. Die Tür ging auf und Heinrich fiel quasi mit Ihr in das Haus. Mit einer leicht vereisten Tunika und einem Bündel Mündel stand er vor einer älteren Dame.

    „Entschuldigung, ich hatte keine andere Wahl. Die Kinder wären sonst erfroren.“ Sofort nahm die Dame die Kinder und kümmerte sich mit Ihrem Mann um sie.


    Der durchgefrorene Heinrich lächelte und fragte sich: „War es das, was man Schicksal nennt? Aeris, ich danke dir!“


    Von Nord-Orga



    When the official yells three times

    It was one of those freezing mornings in Paolos Trutz. The wind cut through the streets and drove fine snowflakes before it. Ice flowers were visible in the windows and firelight shone from within.


    Heinrich Teiner, a burly Northman and a N.O.R.D official by trade, was on his way to the office on the market square. Lost in thought of the Yule Festival in his old homeland, he strode through the alleys.

    After an icy gust, he was torn from his thoughts. He shivered briefly from the cold. In one of the innumerable alleys he heard children crying. But before he could realize where it was coming from, it was over. Confused, he straightened his caftan, looked around once more and walked on.


    The day passed and the days’ work was done. The weather outside became significantly worse, the temperature had fallen further and large snowflakes were drifting down from the sky. When Heinrich left the office and made his way home, he had a queasy feeling. "May the elements be kind to the Jul children in this weather," he mumbled into his beard, pulled his clothes closer and stepped into the cold.


    Shortly before he reached the alleys where he had previously heard soft crying voices, he had to think of the morning. "What was that?" He asked himself. "I hope the children are fine."

    The wind bit his face when he heard it again. In the same place as in the morning, but this time it shouldn't stop again. Startled, he looked in the direction from which the children's crying came.

    “It can't be a coincidence!” With a premonition and a bad feeling, he followed it. As he got closer to the crying, he noticed fresh tracks in the snow. But he didn't have time for that now. In this weather every second could count. Step by step he struggled until he reached it.

    He saw them behind a pile of boxes. Three babies left alone and only wrapped in a blanket.

    "By AERIS!" He exclaimed. Immediately he took off his coat and vest to wrap the children. He grabbed the three of them and headed for the next door.


    When he got to the door, he clenched a fist and pounded on it. "Hello? Anyone there? ”But no one answered his call.

    When he went on to go to the next door, the crying slowly stopped. He knew he didn't have much time left. With a clenched fist he pounded on a heavy oak door.

    Again he called: “Hello? Anyone there? Somebody?! ”And for a brief moment he thought he had heard something inside. But this time, too, the call was left unheard.

    "Elements, help us," he said on the way to the third door. But this time he had an idea. Why should he be a civil servant if he couldn't save three children? He pounded on the door. "N.O.R.D official, Heinrich Teiner here! You have significant tax debts! Open the door immediately or the guard will break it!” He heard a rumble inside and someone moved quickly to the door. The door opened and Heinrich almost fell into the house with it. With a slightly iced tunic and a bundle of wardrobes he stood in front of an elderly lady.

    “Sorry, I had no other choice. Otherwise the children would have frozen to death.” The woman immediately took the children and cared for them with her husband.


    The frozen Heinrich smiled and asked himself: “Was that what you call fate? Aeris, thank you!"


    From Nord-Orga