Ein Gespräch zu viert

  • Sylvana ging wie es sich gebührte auf ein Knie nieder und senkte den Blick für den Moment.


    Eure Exzellenz...


    Ihr Gesicht war eine ruhige Miene, reglos und gleichgültig. Wie das Gesicht eines Konfessors.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Walays, Sylvana, sie nickte den beiden zu.


    Du kannst Dich erheben und Dich setzen, Sylvana.



    Dann blickte sie zu Vorn.


    Nun, jetzt da wir den internen Teil besprochen haben... Setz Dich doch...
    Sie deutete auf einen der Stühle.

    [...]die Nyame ist eine sehr verständnisvolle Person... Mit einem Gespühr für Schwächen wie ein Bluthund. [...]

  • Ich denke da wir vier den Rücken bilden auf dem das nördliche Siegel ruht, sollte es auch keinerlei Geheimnisse geben und auch wenn Vorn ein Dunkelelf ist und ihr eure Sitten habt, so kann ich es nicht dulden das er als mein Stellvertreter zu Schaden kommt.


    Er schaute seine Nyame an.


    Vorn hat einmal mehr bewiesen was er wert ist als ich in Gefangenschaft war und soweit ich weiß gehört er nicht dem Hause Zress an oder täusche ich mich in dieser Sache.
    Ich weiß es mag sich jetzt dreist anhören in deinen Ohren aber ich gestatte nicht, dass du den von den Elementen Auserkorenen Thul-heen züchtigst, welcher mit mir verbunden ist.
    Er ist weder dein Sklave noch dein Spielzeug, du weißt wie sehr er sich dir verbunden fühlt sei Stolz darauf, dass er auch dir treu zur Seite steht.

  • Sylvana saß ungerührt daneben. Dieses Gespräch musste irgendwann kommen, dass war ihr sowie auch Vorn immer bewusst gewesen. wenn sie aber ehrlich zu sich selbst war, dann musste sie sich eingestehen, dass sie sich sehr lange keine wirklichen Gedanken mehr darüber gemacht hatte.


    Wenn walays sie nicht direkt gefragt hätte, hätte sie vermutlich auch so schnell kein wort darüber verloren. Vorns Erinnerungen und sein Denken hatten manchmal doch einen sehr deutlichen Einfluss auf sie... es hätte dieses Gespräch vermutlich noch einmal eine Weile verzögert, aber gewiss nicht verhindert.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Vorn war auch sehr ruhig, auch wenn er sich das Schmunzeln nicht verkeifen konnte: *Wenn es erlaubt ist würde ich mich dazu äußern. Dieser Schlag..und ich hoffe ihr Pflichtet mir bei Yabress, hatte nicht mit meiner Funktion als Spielzeug und noch weniger mit meinem Sklaven dasein zu tun. Es war die Antwort auf eine das überschreiten einer Grenze, mehr aus Zorn als aus irgendwelchen anderen Gründen und ich gebe zu das dieser Zorn durchaus berechtigt war.*

  • Sie zog leicht eine Augenbraue hoch, ignorierte den Wunsch danach, ihn einfach anzuschreien.


    nun, Walays, Du ... hörst... was er sagt?
    Es war eine Antwort auf Worte von ihm. Keine Angst, ich spiele nicht um des Spielens Willen mit ihm.
    Und was seine Position angeht: Du hast Recht, er ist nicht Mitglied des Qu'ellar Zress. Wenn Du es direkt wissen willst: eigentlich IST er mein Eigentum. Ein Verhältnis, in welches er sich freiwillig begeben hat.

    [...]die Nyame ist eine sehr verständnisvolle Person... Mit einem Gespühr für Schwächen wie ein Bluthund. [...]

  • Walays wußte durch Vorn`s ausbildung viel über Dunkelelfen, dennoch gab es immer wieder Dinge die ihn verwirrten.


    Gut dann würde ich gerne erfahren wie er aus diesem Verhältnis befreit werden kann, gerade wir als Herrscher sollten darauf bedacht sein uns mit Personen zu umgeben die ihre Dienste aus freien Stücken erledigen und nicht aus dem Grund herraus das sie unser Eigentum sind.

  • Sylvana blickte ruhig auf. Sie erinnerte sich an die Worte von Valas, als er sein Amt niedergelegt hatte...


    Jene denen Ihr Vertrauen schenkt sollten nicht in einem Dienstverhältnis zu euch stehen...


    Ihre Gedanken kreisten unbemerkt um viele Dinge die damit zusammen hingen. Mit Ka'Shalee... mit Vorn... mit seiner Freiheit die ihm sein höchstes Gut war... und so vielen anderen Dingen...


    Sie schwieg vorerst weiter und saß aufrecht am Tisch. Allerdings strich sie sich eine Haarsträhne aus der Stirn... eine Geste die sie, wenn man sie gut genug kannte, immer verriet, wenn sie intensiv über etwas nachdachte.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Vorn hatte sich zurückgelehnt, das ganze versprach gerade äußerst intseressant zu werde. Er musste nur aufpassen das nicht zu deutlich wurde, das ihn diese Situation sehr amüsierte. Es war auch schwer zu erklären, er hatte diese erworbene Freiheit um das Dasein als Eigentum von Ka´Shalee aufgebaut...aber Walays hatte in einem Punkt recht, der Nutzen dieser Position war dahin. Als Stellvertreter war er wieder ein Teil des Spiels um Macht und Einfluss. Er war kein unbekannter Sklave der aus dem Hintergrund agieren konnte. *Das Problem ist ich bin das Eigentum der Malla Yabress...sollte das irgendwann anderes sein wird das an meinen Verhalten kaum etwas ändern. So oder so ist es ihre Entscheidung ob sich daran etwas ändert. Mein verhalten war nie das eines Sklaven...ich glaube das steht außer Frage.*

  • Sie versuchte, ihre Gedanken zu sortieren und diese so auszudrücken, dass jemand, der die Kultur nicht kannte, sie verstand... unmerklich mußte sie an Sambar denken, als sich ihre Worte bildeten. Sie hoffte, das Walays ihre Worte besser verstehen würde, als sie seine in solchen Situationen verstanden hatte.


    sehr ruhig, mit langsamer Stimme begann sie zu sprechen...


    Im Hinblick auf "Eigentum" ist Vorn etwas... nun ja... spezieller.
    Zuerst solltest Du wissen, dass dies dazu führte, das Vorn mehr als nur einmal das Leben bekam, wärend er den Tod verdiente - sowohl durch mich, wie auch durch andere meines Hauses.


    Eigentum bedeutet Schutz, denn keiner, der nicht über der Jabress steht, will diese Verärgern.


    Schutz bedeutet Leben, und Leben ist eines der hohen Ziele.


    Um seine Ziele zu erreichen, tut man die Dinge, die dazu notwendig sind.


    Dies zu tun bedeutet, die Jabress nicht zu erzürnen, nicht gegen sie zu agieren.


    Dies bedeutet für die Jabress Sicherheit. Sie hielt kurz inne. Und vielleicht so etwas wie eine Art Vertrauen.


    Sie ließ die Worte einen Moment lang sacken, bevor sie fortfuhr.


    Das erste Mal, als ich auf Vorn traf, war er ein Shebali, ein Hausloser, ohne Wert innerhalb der Gesellschaft. Niemand wäre zur Verantwortung gezogen wurden, wenn er ihn gefoltert, verstümmelt oder getötet hätte. Er wurde zu meinem Eigentum, da ich seinen Wert erkannte.
    Und, lass es mich so formulieren: ich habe mich an diese Beziehung gewöhnt.


    Was die Art des Agierens zwischen uns angeht: er hatte stets mehr Freiheiten als ein gewöhnlicher Rothe.
    Und in Bezug auf den Grund Eures ... "Besuches"...: das, was Sylvana mitbekam ist... normal.... für unser Volk. Es ist nicht spezifisch für den Umgang mit Eigentum. Es ist der gewöhnliche Umgang mit jemand anderem, der einen niedrigeren Rang inne hat, sofern dieser Verfehlungen begeht.


    Nur weil ich an der Oberfläche anders agiere, nur weil ich mich im Umgang mit den Wesen der Oberfläche zurückhalte, bedeutet dies noch lange nicht, dass dies der Weg meines Volkes wäre.


    Liebe, Zuneigung und Freundlichkeit sind Schwächen innerhalb der Reihen meines Volkes.
    Haß, Angst und Schmerz sind es, die den Meinigen die richtige Richtung weisen.


    Hast Du in den letzten Wochen Izzdan beobachtet?
    Er hat meine Schwäche erkannt, die Schwäche, die ich im letzten Jahr inne hatte. Er wird gegen mich aufbegehren, so ich ihn nicht in Bälde nach den Regeln meines Volkes behandele...

    [...]die Nyame ist eine sehr verständnisvolle Person... Mit einem Gespühr für Schwächen wie ein Bluthund. [...]

  • Sylvana schloss einen Augenblick die Augen und atmete dann leise durch. Ihre Stimme war ruhig und gesetzt.


    "Wenn ich dazu etwas sagen darf Exzellenz?"


    Sie blickte wieder auf.


    "Vorn ist nicht Izzdan. Es ist eine Sache wenn ihr jemandem wie Izzdan verständlich machen müsst welche Stellung ihr inne habt, welche Bedeutung ihr in einem Leben wie dem seinen habt und was er sich erlauben kann und was nicht. Auch wenn ich nicht in einer Kultur wie der Euren aufgewachsen bin, so glaube ich doch sehr genau zu verstehen mit welcher Vehemenz ihr diese Dinge tun müsst und auch warum. Doch denke ich, nein... ich bin mir sicher, da Ihr selbst das Wort Vertrauen ins Spiel gebracht habt, dass Vorn vermutlich der einzige in eurem Volke ist vor dem ihr euch nicht behaupten müsst. Vorn respektiert euch ob ihr ihn bestraft oder nicht und die Dinge die er sagt wird er euch nicht sagen, weil er dumm ist und nicht weiß, wie Ihr reagieren werdet... Ich denke er tut dies um euch wichtige Impulse zu geben."


    Sie lehnte sich ein wenig zurück, das was sie sagen wollte zu verpacken war schwierig.


    "Nicht weil ihr nicht selbst darauf kommt, sondern weil die Gedanken derer die euch umgeben auch andere Blickwinkel ermöglichen und hilfreich wie nützlich sien können. Jene denen Euer Leben inzwischen auch dann nicht egal wäre, wenn ihr nicht die Krone der Nyame tragen würdet."


    Sie machte eine Pause und konnte einen Moment lang gar nicht glauben was sie da gerade gesagt hatte... sie machte eine leicht wedelnde Bewegung mit der Hand, um ihre folgenden Worte zu untermalen.


    "Ich will ihn weder in Schutz nehmen für sein loses Mundwerk, dass uns zur Zeit zumindest teilweise erspart bleibt, noch macht es mir etwas aus, dass mich manchmal unvorbereitet eine Auswirkung dessen ebenfalls betrifft. Aber ich kann mich nur wiederholen... Vorn ist nicht Izzdan. Wenn ihr ihn vor anderen bestraft, um ihnen klar zu machen wer ihr seit und was sich gehört, so verstehe ich das, jedoch denke ich, dass dies im privaten Rahmen nicht nötig ist, denn der Sinn erschließt sich mir nicht."


    Sie blickte einen Augenblick zu Vorn und dann ungerührt zurück zu Ka'Shalee.


    "Mal ganz davon ab, dass ich mir ziemlich sicher bin, dass Ihr nur genau das tut womit er so oder so rechnet. Dann verliert eine Strafe ihren Sinn denn sie wäre ein Ergebnis absichtlicher Provokation und dann sogar eine Belohnung für die vorangegangenen Erwartungen und Gedankengänge."


    Ihr Kopf neigte sich leicht zur Seite.


    "Vertrauen ist... ein guter Punkt. Hier in diesem Kreis sitzen Personen denen ihr nichts beweisen müsst... Ihr habt unseren Respekt und unsere Treue, weil Ihr die seid die Ihr seid. Mit oder ohne Krone."

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Jene denen Euer Leben inzwischen auch dann nicht egal wäre, wenn ihr nicht die Krone der Nyame tragen würdet."
    Sie blickte ein wenig irritiert bei diesen Worten, versuchte dies jedoch zu überspielen. Vielleicht mochte es diese geben, auch wenn sie dies bezweifelte. Den Tag, an dem sie die Krone absetzte setzte sie gleich mit dem Tag ihres Todes...

    Du ahnst nicht, wie sehr sich die beiden ähneln, abgesehen von dem Punkt, dass Vorn nicht die Klinge gegen mich erheben würde...
    Aber das soll nicht Gegenstand dieses Gespräches sein.


    Ich weiß darum, dass Vorn vieles ausspricht, was andere verschweigen. Und ich schätze ihn dafür sehr, auch wenn er dies vielleicht nicht immer mitbekommen hat.
    sie schmunzelte leicht.


    Doch gibt es auch dabei Grenzen, Grenzen, deren Überschreitung ich nciht ungestraft belasse - egal, wer dies tut. Und eine dieser Grenzen ist mein Glaube an die Göttin udn die Göttin selbst.
    Und nein, ich möchte nicht, dass einer von Euch
    sie schaute zuerst Walays, dann Sylvana in die Augen,
    diesen Satz als eine herausforderung betrachtet.

    [...]die Nyame ist eine sehr verständnisvolle Person... Mit einem Gespühr für Schwächen wie ein Bluthund. [...]

  • Sylvanas Ton blieb ungezwungen.


    Sie war immer Teil Eures Lebens, es ist dumm zu glauben oder vermessen zu verlangen sich dessen zu verschließen. Selbst wenn man sich gänzlich den Elementen zuwendet wird die Furcht vor der Macht der Göttin präsent bleiben. Gerade Glaube und Furcht sind, ähnlich wie HIngabe, jene Dinge die man nur schwer ändert oder abzulegen in der Lage ist.
    Denn diese sind es die den Göttern erst ihre Macht über uns verleihen...


    Es ist für mich ein Unterschied Urgewalten, oder Göttern zu dienen... oder auf jene zu achten, wie im Fall der Seraphim, die uns den Weg weisen.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Vorn hatte Sylvana überrascht angeschaut, aber bei Ka´Shalees Worten entglitten ihm dann doch für einen Moment die Gesichtzüge. Was diese Grenze anging...er hatte diesen Schritt machen müssen. Für ihn waren die Drow zur Zeit gespalten und dieser Spaltung mußte entgegengewirkt werden. Das konnte Ka´Shalee in ihrer Position als Prieisterin und Nyame und das ohne großes Blutvergießen, allein als Vorbild und als eine Möglichkeit Macht zu Gewinnen unabhänig von Lolth. Den Weg den er gehen konnte war blutig und würde sich gegen jene wenden die eine Gefahr für ihn und jene Drow waren die an die Elemente glaubten. Sie waren ein Gefahr auch für Ka´Shalee, den sie würde dsa Symbol des Wandels bleiben ob sie wollte oder nicht.

  • Du missverstehst den Klerus der Göttin:
    Es ist nicht Furcht, sondern Hingabe in meinem Herzen.
    Dies sollte man nicht falsch sehen.


    Sie bemühte sich, ruhig zu bleiben und keine Grundlagen-Diskussion des Glaubens zu beginnen.

    [...]die Nyame ist eine sehr verständnisvolle Person... Mit einem Gespühr für Schwächen wie ein Bluthund. [...]