Der Weg in die Dunkelheit

  • Das Lied das Sylvana umgab war aus dem Gleichgewicht.


    Sie hatte sich zurück gezogen, ließ seit gut zwei Tagen niemanden an sich heran. Die Tür zu ihren Räumen strahlte eine Wärme ab, dass jene die der Dunkelsicht mächtig waren einen Bogen darum machten oder ihr Gesicht abwandten.


    Einzig und allein wenn es Pflichten zu erfüllen gab, trat sie in Erscheinung und war dann für jeden so unerreichbar, dass sie selbst kaltherzigen Drowpriesterinnen in nichts nach stand. Ihre Miene war versteinert, Emotionen verborgen hinter einer glühenden Mauer aus brennendem Fels.
    Das sie sich noch immer hier unten aufhielt hatte einen guten Grund. Sie war hier Terra nahe, so nahe, dass das Feuer in ihrem Inneren nicht gänzlich die Oberhand gewann. Hier war sie umgeben von jenen Dingen die ihren Fels geformt hatten.


    Überall war Dunkelheit. Und jene griff mit vehementer Grausamkeit nach ihrem Herzen. Man hatte sie geopfert, verkauft und verraten. Es war blanke Ironie...


    Vorn hatte einmal zu ihr gesagt "Wer mit Dämonen tanzt wird eines Tages selbst einer sein."


    Aber im Grunde waren es jene die diesen Tanz nur vom Hören-Sagen kannten die noch so viel dämonischer geworden waren.


    Soviel Falschheit floss durch die Fäden ihrer Magie, dass sie den Zustand schmerzfrei zu sein nicht mehr zu kennen glaubte. Lügen vergifteten sie und es waren nicht mal ihre eigenen. Seit beinahe zwei Stunden stand sie reglos in der Mitte ihres Raumes, mit den Händen auf der glatten leicht spiegelnden Tischplatte aus Stein abgestützt, und starrte ins Nichts.
    Sie hörte das leise Flüstern in ihrem Kopf, spürte die blauen Flammen die sich durch ihre Seele fraßen und konzentrierte sich auf den physischen Schmerz, damit ihre Gefühle ihren Verstand nicht benebelten.


    Verrat...


    Wenn ein Konfessor etwas nicht dulden konnte, dann war es Verrat.


    Alles trat in den Hintergrund. Der Schmerz, die Erinnerungen, die Trauer und die Wut, ja... sogar die Verbindung... und alles was sie vor sich sah war der Vorhof in Samar... im Kreise des Rates. Jener Ort an dem man richtete. Dort war kein Scheiterhaufen aufgeschichtet, nein... der Tod im Feuer wäre eine Belohnung... dort stand nichts weiter als ein alter, schartiger Richtblock und ein dunkelbrauner Weidenkorb.


    Sie schloss die Augen. Die Dinge nahmen ihren Lauf.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Sie hörte das leise Klicken des Schlosses. Es durchbrach ihre selbst gewählte Stille wie ein bedrohliches Donnern. Sie musste sich nicht umdrehen, um zu wissen wer den Raum betreten hatte.


    Sie hielt die Augen geschlossen und richtete sich etwas auf. Mit fahrigen Fingern strich sie sich eine rote Haarsträhne aus der Stirn in der es im matten Licht des Raumes zum ersten Mal seit Monaten golden schimmerte.


    Manchmal war es unpraktisch, dass Vorn zu jeder zeit freien Zugang zu ihren Räumen hatte. Kaum jemand zögerte noch, wenn er zu ihr wollte.
    Langsam drehte sie sich zu ihm um, auch in ihren grünen Augen lag ein goldener Schimmer... neben einem fiebrigen Glanz.


    Die Hitze die von ihr ausging war bemerkenswert. Ihr Gesicht eine versteinerte Miene... sie war sich nicht sicher ob es gut war, dass er jetzt hier war... im Grunde fühlte sie nichts genaues hinter dem Schleier aus blauem Feuer.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Sylvana löste sich vom Tisch auf dessen kalter Tischplatte, sollte er mit den Augen eines Drow unterwegs sein, rotglühende Hände zu sehen waren. Jetzt wo er da war, versuchte sie die Hitze die von ihr ausging zurück zu schrauben... Es gelang ihr allerdings nur mäßig.


    Sie hob sachte eine Augenbraue.


    Als wenn dich das abhalten würde...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Wundert dich das? Ich bin wütend... ich hasse... Die Dinge die vor mir liegen zeigen nur wenige Richtungen auf in die es mich führen kann oder führen wird.


    Ihre Stimme war, trotz der Worte die sie sagte, so ruhig, dass man ihr nicht glauben wollte von Hass und Wut zu sprechen. Doch Vorn und vielleicht ein paar andere wussten es besser. Konfessoren wurden gefährlich, je ruhiger sie waren...


    Ich bin hier... ind en Tiefen von Terra, um mich zu sammeln... für eine Aufgabe die ich erfüllen muss wenn ich will, dass das Opfer das Walays gebracht hat und das das Opfer, dass mein Orden jeden Tag aufs Neue bringt nicht zu einer Farce wird.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Inzwischen nicht mehr, nein. aber Walays wurde Archon auf Grund eines Befehls. Wir kamen her auf Grund eines Befehls... wir sind geblieben auf Grund eines Befehls...


    Die Wut in ihr flammte auf.


    Jene denen ich diene haben uns verraten und verkauft... nehmen bereitwillig in Kauf wie meine Leute tagtäglich ihr Leben lassen. Wir sind als Ketzer verschrien und man lässt uns in dem Glauben alles sei Bestens... 7 jahre haben sie uns gegeben, um zu beweisen, dass das was wir hier tun richtig ist...


    Sie holte Luft, ihre Stimme blieb bedrohlich ruhig, nur die Hitze um sie herum und das Band mit Vorn verriet den herannahenden Vulkanausbruch.


    Einmal, bereits im ersten Jahr hat man uns gefoltert... uns geprüft... und wir haben bestanden... und jetzt? Jetzt schicken sie uns Inquisitoren in die eigenen Reihen, heimlich und inkognito... um uns erneut zu prüfen!
    Die Dinge die sie uns vorwerfen, diesen Dingen machen sie sich selbst schuldig... mit jeder Schlacht in der sie fern bleiben, mit jeder ausbleibenden Antwort auf unsere Berichte... mit jeder Lüge der sie mir und Walays begegnen... MIR! Einem Konfessor...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Vorn hatte nicht vor diese Wut noch zu schüren, aber die Seraphim hingen nach an Samar, zu viele Ketten reichten noch in dieses Land zurück. Das hatte der Feldzug wieder bewiesen: *Was beweißt das Sylvana, das sie Regeln auf stellen um sie selbst wieder zu brechen. Das sie versuchen etwas was sie nicht verstehen so zurechtzubiegen das es in ihr Weltbild passt. Sie begegnen dir wie sie einem Werkzeug begegenen, denn was spielt es für eine Rolle ob man eine Werkzeug anlügt. Die Wahrheit wird von denen geschrieben die die Macht haben, frage ist nur ob du ihrer Wahrheit folgen willst wenn du sie als Lüge erkannt hast.*

  • Sylvanas Blick veränderte sich. Die Wut wurde abgelöst von einer seltsamen Kälte und Gleichgültigkeit.


    Macht... sie haben keine Macht... Nicht auf diese Weise. aber das kann sich ändern, wenn wir es einfach geschehen lassen. Ich kann keine Seraphim brauchen die gegeneinander Krieg führen in einem Land, dass unsere Kräfte in einem ganz anderen Krieg beansprucht. Sollen sie ihr blindes Leben leben, aber nicht ohne jenen die nicht wissen was wir hier tun zu zeigen, dass auch für sie der Weg hier her offen steht. Es gibt genug Menschen in Samar, die diesen, unseren Weg gehen würden, wenn sie von ihm wüssten. Und deshalb muss jemand, der von Bedeutung ist ihnen davon erzählen...


    Sie wandte sich von ihm ab und ging zu einer der Truhen in denen ihre Sachen verstaut waren.


    Ich muss vor den Rat der Sechs treten und die Anklage gegen den erzritter und meinen Bruder vertreten. Ich bin die Stimme meines Volkes...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Ich spiele nach Meinen Regeln.


    sagte sie kühl.


    Und nein... werden sie nicht. Ich muss in Samar vor den Rat der Sechs treten und den Erzritter anklagen. Da genügt kein Brief, oder eine Bitte herzukommen. Und mit diesem Vorhaben ihn anzuklagen breche ich mehr als nur eine Regel.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • *Wenn du nach deinen Regeln spielst, was machst du in dem Moment wo die nach Samar reist? Es sind ihre Regeln und es ist ihr Spiel du hast bis jetzt nur deinen Spielraum innerhalb der Regeln erweitert mehr nicht. Wo beginnen die Regeln die du für dich selbst definierst und die der anderen?* Er zuckte mit den Schultern: *Du klagst ihn an, aber es bleibt ihr Spiel und in Samar wirst du dich diesem Spiel unterwerfen.*

  • Es ist sicher besser, wenn mein Volk weiter belogen wird und nichts von dem erfährt was sich hier für sie bietet...


    warf sie zynisch ein.


    Regeln hin oder her, ich kann ihnen nur auf bestimmten Wegen einen Schlag versetzen. Denn nur eine Verletzung ihrer Regeln wird jene die zeifeln dazu bewegen ihren Kopf anzuschalten... oder ihr Herz zu fragen...


    Dann sah sie zu ihm hinüber.


    Du willst dein Volk bewahren, ich das meine...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • *Nur gehen ich dafür nicht nach Arach Suliss, oder Ka´Shalee. Würde ich diesen Vorschalg machen du würdest mich für verrückt erklären.* Vor noch einer Woche währe zu diesem Zeitpunkt längst Zornig geworden, jetzt blieb er ruhig. *Zur Zeit glauben sie noch das ihr ihren Regeln unterworfen seit, sonst würden sie nicht immer wieder wagen gegen euch vorzugehen. Du gehst nach Samar und lieferst dich ihnen aus...du hoffst das der Rat der Sechs auf dich hört, das sie erkennen das du für die Wahrheit stehst. Meine Einschätzung ist das du enttäuscht wirst, sie werden dich töten und zwar im Nahmen eurer Gesetze.*

  • Das Amulett unter seiner Kleidung wurde warm.


    Blaue Flammen blitzten vor ihrem inneren Auge auf und sie fuhr sich über die schmerzende Schläfe.


    Es gib nicht viele Dinge die ich tun kann, Vorn... also muss ich abwägen welches das kleinere Übel für mein Volk darstellen wird. Die Sorge um mein Leben wird mich nicht davon abhalten... diesen Triumph, dass ich bleibe, weil ich weiß, dass es mich das Leben kosten kann, werde ich ihnen nicht gönnen... es wirft das was wir hier tun zurück. Mein Bleiben schürt Zweifel...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • *Dann haben sie gewonnen und erreicht was sie wollten. Du wirst deinem Volk auf diesem Weg nicht helfen. Denn eines weißt du nicht wie weit reichen die Lügen was glaubt das Volk.* Er schaute sie direkt an: *Du wirst gezwungen hier und jetzt eine Entscheidung zu treffen, willst du den Kampf in Samar aufnehmen oder dich dem Kampf in Mythodea weiterhin stellen...aber eines ist sicher beides wirst du nicht tun können.* Er machte eine kurze Pause: *Ich könnte auch in die alte welt zurückkehren und versuchen aus den Städten herraus Dunkelelfen davon zu überzeugen den Weg hierher zu finden. Es wird am Ende nur eines zur Folge haben meinen Tot, denn ich kann Mythodea nicht auf die alte Welt anwenden. Aber du glaubst das wenn du nach Samar gehst, wenn du ihnen nur die Wahrheit sagt werden sie die Lüge erkennen. Das ist eine falsche Hoffnung und sie wird dich zerstören.*

  • Sie war sich nicht sicher was schlimmer war. Die Tatsache, dass sie sehr wohl wusste, dass er recht hatte und sie ihrem Tod entgegen gehen würde, oder dass er einfach da stand und altklug daher redete anstatt sich wie sonst aufzuregen und aus der Haut zu fahren.


    Terra hatte ihm die Ruhe wieder gegeben... und diese war auch nötig... irgendwie wünschte sie sich aber tief in ihrem Inneren, dass in Anbetracht der Tatsache das sie sterben würde, diese Ruhe nicht greifen würde.


    Es schmerzte sogar... irgendwie...


    Wenn es dir um den Kampf in Mythodea geht und du recht hast und ich einen Fehler mache...


    Sie hob die Schultern, schluckte ihre Enttäuschung die sie nicht verstand und die aufkeimende Wut hinunter.


    Es ist noch nicht lange her, da sagte ich es zu Leomir als es um Skarrs Rettung ging... Für Mythodea, für die Elemente... für das nördliche Reich jeder von uns ist ersetzbar. Ka'Shalee und Walays sind beide wieder zurück... du bist hier... Von uns Vieren bin ich diejenige die noch am leichtesten zu ersetzen ist.


    In all dieser Vielfalt von Gedanken und Sorgen die auf sie eingestürzt waren, schien sie das was Vorn ihr in jener Nacht gesagt hatte völlig vergessen zu haben. Und das er so ruhig blieb und das alles sehr nüchtern zu betrachten schien, machte den Umstand nicht besser.


    Ihr war danach laut zu werden, sich aufzuregen, zu brennen... aber seine Ruhe nahm ihr den Wind aus den Segeln. Sie ließ sich auf einen der Stühle sinken und sah von ihm weg. Wenn sie seine Hände nicht sah, konnte er es nicht schlimmer machen... alles in ihrem Inneren krampfte sich zusammen.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Das sie sich wegdreht machte es nicht besser. Sie war dabei eine Dummheit zu begehen, eine große Dummheit. Vorn war sich sicher das sie es eigentlich wußte, aber Stolz und Verantwortungsgefühl sie davon abhielten das zu aktzeptieren. Er spührte einen Funken Zorn über diese Verweigerung. Es war leicht sich seinen Worten zu entziehen indem man nicht hinschaute. Ihre letzten Worte waren lächerlich und entsprachen nicht ansatzweise der Wahrheit, aber seine Handzeichen würden in Leere gehen. Er verschränkte die Arme und wartete sie würden sich auf kurz oder lang diesen Fragen stellen müssen. Eine lange Stille trat ein.