Aus Fyllas Worten wurde Korpa genauso wenig schlau, wie diese aus ihren. Was hatte der Zweifel an Mut mit kindischem Verhalten zu tun? Nun es stimmte, Kinder sagten direkter was sie dachten und meinten, so gesehen war daran vielleicht etwas wahres. Also hatte sie wohl das Recht verwirkt Schwäche offen anzusprechen. Nun darüber würde sie sich nicht beschweren.
Doch als Fylla fortfuhr verengten sich Korpas Augen zunehmend.
Ein langsames betontes Durchatmen entfuhr ihr, es kostete sie einiges an Selbstbeherrschung Fyllas Worte nicht als Kampfaufforderung zu sehen.
Mitgefühl?!
Sie löste die verschränkten Arme und schob sich Zeigefinger und Daumen auf den Nasenrücken um diesen mit geschlossenen Augen zu drücken. 91...92...93..100.
oO Du bist nicht bei den Kaan, das war keine Kriegserklärung! Oo.. da war sie sich jedenfalls größtenteils sicher. Andere Länder andere Sitten, ein Glück dass sie dies nicht zum ersten Mal erlebte. Also senkte sie die Hand, öffnete dabei die Augen und hielt ihren Geduldsfaden fest, während sie ihr Puls zur Ruhe zwang.
„Deine Worte erzielen bei mir nicht den Eindruck, als würdest du mir glauben.“..ganz ruhig – ein Mantra konnte nicht schaden- „Ich sagte bereits ich fürchte mich nicht. Schließlich hast du es gerade selbst gesagt, warum sollte ich sonst mit einem Schiff fahren? Meiner Erfahrung nach ist es unter Deck bei bestimmten Situationen gefährlicher, als an Deck.
Nur weil etwas normalerweise nicht vorkommt, heißt das nicht es könnte nicht passieren. Ich habe bereits erlebt, wie ein Schiff bei einem zu hohem Wellengang kentert. An Deck wird man vermutlich nur über Bord gespült, unter Deck kann es erheblich schwieriger sein an die Wasseroberfläche zu gelangen. Wenn du also schon einmal eingeklemmt unter Deck festgesessen hättest, während sich die Kabine mit Wasser füllt, würdest du dann nicht logischerweise das nächste Mal etwas anderes ausprobieren?
Ich verstehe nicht ganz weswegen du meiner Logik nicht folgen kannst. Mir erscheint es vollkommen logisch.“ und daran würde sie sich auch festhalten, es war sachlich und logisch, zumindest in ihrem Kopf und dabei ließ sich das Gefühl recht gut beiseite schieben.
Das ein Teil von ihr Angst hatte, war ihr selbst bewusst, einer der Gründe warum sie auf einem Schiff war. Sich seiner Angst zu stellen, bedeutete allerdings nicht unvorsichtig zu werden und unter Deck in einer Kabine zu sein, hatte sich als eine Falle herausgestellt, da trotze sie lieber dem Wetter. Wie gut das sie kein Mensch ist, sonst hätte das durchaus komplizierter werden können.