Im Schein einer Laterne

  • Lorick war bisher immer mein Leibheiler... bis... naja... lassen wir das... Was Ravi angeht, sie kann einiges, so wie viele von uns, aber gezielt für heilung sorgen... das lag in der letzten Zeit eher in Cupas Händen. Allerdings habe ich mich ja auch in den letzten Monaten durchaus zurückgehalten und wenig Heilung bedurft...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Sie kann sicherlich... es ist ihre Entscheidung ob sie das auch will... Wir haben schon einmal darüber gesprochen. Vielleicht ist es sinnvoll wenn ich sie dazu noch einmal frage...


    Die Neches Re strich sich eine Dread hinter das Ohr zurück.


    Im Grunde waren viele Dinge in der letzten Zeit mehr als nur zu kurz gekommen. Es war so viel zu tun und so vieles worum sie sich sorgte, dass sie eigentlich gar nicht mehr daran gedacht hatte, dass sie ihren "Tross", ihre Begleiter... ihre Gefährten... hätte auf gewisse Dinge ansprechen müssen.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Das Feuer in der Mitte hat sich etwas beruhigt, es tanzt nicht mehr ... stattdessen ist der Waffenmeister deutlicher in den Flammen zu erkennen ... fast so als würde er in den Flammen sitzen. Es gibt keine schwarzen Stellen ... es ist auch kein Körper ... er ist einfach da ....


    ... dass sind viele Flammen, die auf dich aufpassen ...


    sagt er nachdenklich ... aber ruhig.


    ... isst dasss was Tarabass meint, dass man benötigt ... wenn man Waffenmeister isst ... Funken, die auf einen aufpassen?? ... Aber isst esss nicht unsere Aufgabe dasss zu tun??

  • Sie neigte leicht den Kopf und schien darüber nachzudenken.

    Xas... es ist unsere Aufgabe... aber es kann ebensogut ihre Aufgabe sein auf uns Acht zu geben. Der Avatar hat mir einmal gesagt, dass wir alle Funken sind, die für ihn leuchten sollen... dass wir das Feuer und seine Wahrheit in die Herzen aller Wesen tragen sollen... und das tun wir, nicht wahr? Aber auch er war stets dankbar uns an seiner Seite zu wissen... sich sicher sein zu können, dass wir uns um seiner selbst willen sorgen... und ihn begleiten und nicht, weil andere es befehlen.


    Wie das Herdfeuer... das Geborgenheit schenkt, auch bewahrt werden muss, damit es nicht erlischt.


    Ihr Blick fiel auf den Stoffstreifen an ihrem Gürtel.


    Wir sollen leuchten... das können wir nur, wenn man uns bewahrt. Es ist ein Geben und Nehmen...


    Dann sah sie in die Ferne.


    Meine Begleiter sind bei mir, weil ich ihnen wichtig bin... Argol hat mich gesucht als es dir nicht gut ging, weil du ein Teil einer Gemeinschaft bist... in dieser Gemeinschaft achtet man aufeinander. Ich kann dir eine Geschichte dazu erzählen, wenn du möchtest. Sie stammt aus meiner Heimat...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • ...sssehr gern ...


    war es kurz und knapp zu hören ... dabei wird das Feuer merklich ruhiger, dass Knacken der Holzscheite wirkt leiser ... die Flammen wärmen angenehm die Gesichter, jener die um das Feuer sitzen ... für einen Augenblick ist alles still.

  • Bevor Sylvana anfängt ergänzt Liandra leise noch etwas.


    "Es ist genau das was Tarabas meint. Ihr seid genauso für uns wie wir für Euch da. Wenn du am erlöschen bist und am Boden wherlos liegst, dann schützen wir dich und entzünden dich neu. Wenn wir bedroht sind oder deine Hilfe brauchen, dann bist du für uns da. Genau wie Sylvana das auch erklärt hat."


    Sie blickt ins Feuer.


    "Ich kann Tarabas nicht mit Waffen oder im Kampf schützen wie er das für mich tun könnte. Ich kann mich aber sehr wohl um seine Gesundheit und um etwaige Verletzungen kümmern. Und genau das tue ich auch. Aber nicht nur für ihn, sondern für jeden anderen Waffenmeister und zum Teil auch für jeden Freund. Einfach weil ich es so wünsche. Bei Tarabas tat ich das schon bevor er Waffenmeister wurde...seit 15 Jahren..schon"

  • Sylvana nickte bei Liandras Worten...


    Und so wie du mich zu schützen wünscht, um meine Flamme zu bewahren... so wünsche ich mir dich schützen zu können... Meine Mutter hat mir einmal eine Geschichte erzählt, die mir erklärt hat wie wichtig man einander sein kann auch wenn andere es vielleicht nicht verstehen.


    Die Neches Re blickte auf ihren Armreif und spielte mit der anderen Hand weiter an dem Stoffstreifen. Für einen Moment schwieg sie... dann begann sie mit ruhiger Stimme zu erzählen:


    Es begab sich, an einem Morgen nach einer sternenklaren Nacht, dass sich zwei Wesen trafen, die unterschiedlicher nicht hätten sein können.
    Ein Mädchen, das von den Sternen kam und ein Fuchs der unter der Erde wohnte.
    „Guten Tag.“ sagte das kleine Mädchen.
    „Guten Tag.“ antwortete grimmig der Fuchs.
    „Wer bist du?“ fragte das kleine Mädchen. „Du bist so anders als ich.“
    „Ich bin ein Fuchs.“ sagte der Fuchs.
    „Komm und begleite mich“, schlug ihm das kleine Mädchen vor. „Ich bin so alleine auf meinem Weg.“
    „Ich kann dich nicht begleiten“, sagte der Fuchs. „ich bin noch nicht gezähmt!“
    „Ah, Verzeihung.“ sagte das kleine Mädchen und fügte nach einiger Überlegung hinzu:
    „Was bedeutet 'zähmen'?“
    „Du bist nicht von hier“, knurrte der Fuchs, „was suchst du?“
    „Ich suche Menschen“, sagte das kleine Mädchen. „Was bedeutet 'zähmen'?“
    „Die Menschen“, grummelte der Fuchs, „die sind dumm. Das ist sehr lästig. Und Mörder. Sie töten Wesen die anders sind als sie. Du siehst aus wie ein Mensch. Willst du mich auch töten?“
    „Nein“, sagte das Mädchen, „ich suche Freunde. Was heißt 'zähmen'?“
    „Zähmen, das ist eine in Vergessenheit geratene Sache. Auch bei mir zu Hause.“ sagte der Fuchs.
    „Es bedeutet, sich 'vertraut machen'.“
    „Vertraut machen?“


    Der Wechsel der Stimmlagen schien Sylvana Freude zu machen... es weckte Erinnerungen an Zeiten in denen sie noch nicht an Kampf und Tod hatte denken müssen. An Zeiten in denen ihre Mutter ihr viele Geschichten erzählt hatte... auf die gleiche Weise...


    „Gewiss“, sagte der Fuchs. „Noch bist du für mich nichts als ein kleines Mädchen, ein Mensch, der hunderttausend Menschen völlig gleicht. Ich brauche dich nicht, und du brauchst mich ebensowenig. Ich bin für dich nur ein Fuchs, der hunderttausend Füchsen gleicht. Aber wenn du mich zähmst, werden wir einander brauchen. Du wirst für mich einzig sein in der Welt. Ich werde für dich einzig sein in der Welt...“
    „Ich beginne zu verstehen“, sagte das kleine Mädchen. „Es gibt ein Feuer, ich glaube es hat mich gezähmt...“
    „Das ist möglich“, sagte der Fuchs, „man trifft an der Oberfläche alle möglichen Dinge...“
    „Oh, das ist nicht an der Oberfläche“, sagte das kleine Mädchen.
    Der Fuchs schien sehr aufgeregt:
    „In deinem Inneren?“
    „Ja.“
    „Gibt es auch einen Mörder in deinem Inneren?“
    „Ich glaube nicht.“
    „Nichts ist vollkommen.“ raunte der Fuchs.
    Aber der Fuchs kam auf seinen Gedanken zurück:
    „Mein Leben ist eintönig. Ich töte und die Menschen jagen mich. Alle Menschen gleichen einander, alle Füchse gleichen einander. Ich langweile mich also ein wenig. Aber wenn du mich zähmst wird mein Leben voll vom Licht der Sterne sein. Ich werde den Klang deiner Schritte kennen, der sich von allen anderen unterscheidet. Die anderen Schritte jagen mich zurück unter die Erde. Der deine wird mich wie Musik aus den Tunneln locken. Und schau! Du siehst in der Ferne die Feuer der Menschen? Ich brauche kein Feuer. Es bereitet mir höchstens Schmerz. Die Feuer erinnern mich an nichts. Du aber hast feuerrotes Haar. Und wenn du mich einmal gezähmt hast, wird das Feuer mich an dich erinnern. Und ich werde den Tanz der Flammen lieb gewinnen.“
    Der Fuchs verstummte und sah das kleine Mädchen lange an.
    „Bitte... zähme mich!“ sagte er.
    „Ich möchte wohl“, antwortete das kleine Mädchen, „aber ich habe nicht mehr viel Zeit. Ich muss Freunde finden und viele Dinge kennenlernen.“
    „Man kennt nur die Dinge, die man zähmt.“ sagte der Fuchs. „Die Menschen haben keine Zeit mehr irgendetwas kennenzulernen. Wenn du einen wahren Freund willst, so zähme mich!“
    „Was muss ich da tun?“ sagte das kleine Mädchen.
    „Du musst sehr geduldig sein“, antwortete der Fuchs. „du setzt dich zuerst ein wenig abseits von mir ins Gras. Ich werde dich verstohlen, so aus dem Augenwinkel anschauen, und du wirst nichts sagen. Die Sprache ist die Quelle der Missverständnisse. Aber jeden Tag wirst du dich ein bißchen näher setzen können...“

    Die Stimme der Neches Re war noch immer ruhig, klang jedoch für den Augenblick belegt. Tief atmete sie ein während ihr Blick sich in der Ferne verlor. Als sie den aufkommenden Gedanken wieder abgeschüttelt hatte sprach sie weiter...


    Und am nächsten Morgen kam das kleine Mädchen zurück.
    „Es wäre besser gewesen, du wärst zur selben Stunde wiedergekommen“, sagte der Fuchs. „Wenn du zum Beispiel um vier Uhr nachmittags kommst, kann ich um drei Uhr anfangen glücklich zu sein. Je mehr die Zeit vergeht, um so glücklicher werde ich mich fühlen. Um vier Uhr werde ich mich schon aufregen und beunruhigen; Ich werde erfahren, wie teuer das Glück ist. Wenn du aber irgendwann kommst, kann ich nie wissen, wann mein Herz da sein soll... Es muss feste Bräuche geben.“
    So machte das kleine Mädchen den Fuchs mit sich vertraut. Und als die Stunde des Abschieds nahe war:
    „Ach!“ sagte der Fuchs, „ich werde unvollständig sein ohne dich.“
    „Das ist deine Schuld“, sagte das kleine Mädchen, „ich wünschte dir nichts Übles, aber du hast gewollt, dass ich dich zähme...“
    „Gewiss.“ sagte der Fuchs.
    „Aber nun wirst du dich schlecht fühlen.“ sagte das kleine Mädchen.
    „Bestimmt.“ sagte der Fuchs.
    „So hast du also nichts gewonnen.“
    „Ich habe“, sagte das kleine Mädchen, „Die Wärme der Sonne gewonnen.“
    Dann fügte er hinzu:
    „Geh die Feuer wieder anscheuen. Du wirst begreifen, dass dein Feuer das einzige ist in der Welt. Du wirst wiederkommen und mir Leb wohl sagen, und ich werde dir ein Geheimnis schenken.“


    Das kleine Mädchen ging, die Feuer wiederzusehen.
    „Ihr gleicht meinem Feuer gar nicht, ihr seid noch nichts“, sagte sie zu ihnen. „Niemand hat sich euch vertraut gemacht. Ihr seid wie mein Fuchs war. Der war nichts als ein Fuchs wie hunderttausend andere. Aber ich habe ihn zu meinem Freund gemacht, und jetzt ist einzig in der Welt.“
    Und die Feuer wirkten sehr beschämt.
    „Ihr seid schön, aber ihr seid leer“, sagte sie noch. „Man kann für euch nicht sterben. Gewiss, ein Irgendwer, der vorrübergeht, könnte glauben, mein Feuer sei euch ähnlich. Aber in sich selbst ist es wichtiger als ihr alle, da dieses Feuer es ist, dass ich am Leben gehalten habe. Da dieses Feuer es ist, dass ich genährt habe. Da dieses Feuer es ist, mit dem ich Geschichten geteilt habe. Da dieses feuer es ist, dass ich klagen oder sich rühmen gehört habe oder auch manchmal schweigen. Da es mein Feuer ist.“


    Und sie kam zum Fuchs zurück.
    „Leb wohl.“ sagte sie...
    „Leb wohl“, sagte der Fuchs.
    „Du siehst, die Zeit, die du für dein Feuer verloren hast, sie macht dein Feuer so wichtig. Die Menschen haben die Wahrheit vergessen“, sagte der Fuchs. „Aber du darfst sie nicht vergessen. Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast. Du bist für dein Feuer verantwortlich.
    Das kleine Mädchen nickte. Sie war also von nun an auch für den Fuchs, den sie sich vertraut gemacht hatte, verantwortlich.
    „Leb wohl.“ sagte der Fuchs. „Hier ist mein Geheimnis. Es ist ganz einfach: Das Wesentliche kann der Blick nicht erfassen. Man sieht nur mit dem Herzen gut.“

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Es war lange still gewesen und die Flammen pulsierten vor sich hin ... die Konturen des Waffemeisters deutlich zu erkennen ... und er war still wie tief in Gedanken ...


    ... die Gesschichte ssagt, dasss man zu den Funken, die dass Feuer verlassen haben eine genau sssoo sstarke Bindung haben kann wie zu den anderen Flammen?? ... Indem sssie Freunde werden??


    Es klingt Erstaunt aber ehrlich überrascht, als ware da etwas das er noch nicht gekannt hat.

  • Sie sagt insbesonders, dass jene die sich die Mühe machen und die Zeit nehmen, sich mit dir und deinen Bedürfnissen auseinanderzusetzen... dir mit der Zeit wichtig werden. Du sagtst vorhin, es wäre nicht in deinem Sinne wenn mir etwas zustieße... frage dich, warum...


    Sie sah ihn an.


    Es ist mir wichtig, dass es dir, nein... dass es euch allen hier, gut geht... weil ihr nicht irgendwelche Siedler, Wesen oder Streiter seid... sondern weil jeder von euch, in irgendeiner Form einzig für mich ist...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Sylvana blickte überrascht hinüber zu Argol. Sie konnte nicht verhindern, dass auch sie bei seinen Worten etwas verlegen wurde.


    Für den Moment hatte es ihr glatt die Sprache verschlagen... mehr als ein verlegenes...


    Danke... brachte sie nicht hervor.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Ein gebrummtes Xas. ist zu vernehmen.
    Er hatte langsam begriffen, wie die Verwandtschaft der beiden geartet ist.


    Nach einer gewissen Zeit, in der die Gedanken umherschweiften und über Ignis sinierten, beginnt sich ein breites Lächeln auf dem Gesicht von Argol einzunisten. Etwas verstohlen sieht er zu Sylvana und kann ein Lachen kaum unterdrücken. Eine Hand bewegt sich leicht nach oben. Mit der anderen hält er sie dann aber fest und unterdrückt ein Lachen. Er beginnt zu beben.
    Immer wieder erscheinen Bilder in seinem Kopf. Alle mit dem Titel: Leidenschaft...

    Söldner im Qu'ellar Xarann

    Schmied von Shang Meng Feyn

    Einmal editiert, zuletzt von Argol ()