Ein Abschied auf Zeit

  • Ort: Spiegelwelt/Entdeckerbanner
    Zeit: Am Morgen vor dem großen Aufbruch
    Wer: Jeder der mag.


    Ulrich hatte sich früh aus seinem Bett begeben. Er hatte noch einiges zu tun bevor er abreisen konnte. Er zog sich leichte Kleidung an. Er würde für die nächste Zeit das letzte Mal, dass er sein Grün-Weißes Sommergewand tragen würde. Er gürtete sein Schwert und atmete tief durch. Nun hieß es Abschied nehmen. Ein neuer unbekannter Weg lag vor ihm. Doch er würde ihn gehen. Er machte sich auf den Weg ins Entdeckerbanner, seine Freunde mussten von seinem Weg erfahren.


    Er trat in den Pavillion der Gruppe um Violante und Mahrukkaa.


    Guten Morgen Freunde!

  • Es war noch recht ruhig im Lager jener, die Ulrich aufsuchte.
    Eine kalte Feuerstelle, der Tisch übersäht mit Geschirr und Trinkgefäßen, Essensresten des letzten Abends.
    Dazwischen Waffen, verdreckte Verbände und erbärmlich zerschlagene Rüstungen auf denen das Blut wie Rost wirkte.
    Die Mitglieder der Garde von Walays und jene die mit ihr reisten hatten am vorherigen Tag offenbar viel einstecken müssen, geblutet und gelitten.


    Die Uruk selbst saß Gedankenverloren auf einer Sitzgelegenheit und drehte einen Becher in den Klauen.
    Auch ihre Kleidung sah erbarmungswürdig aus, zerfetzte Stoffe und Lederteile, getrocknetes Blut das wie Schorf im Stoff klebte, vermischt mit der Erde dieser Welt, die wie ein Dunghaufen stank.


    "Ulrich" sie wurde aus ihren Gedanken gerissen und blickte müde zu dem Krieger auf.
    Die Stimme war kaum wieder zu erkennen, leise kratzig und brüchig.


    Ulrich konnte das sehen , was sie nur wenigen zeigte - die Erschöpfung, die folgte wenn man wieder und wieder über Grenzen gegangen war.


    " Du bist früh auf."Ihre Augen wanderten musternd über ihn, aber langsamer als sonst.
    "Möchtest du einen Tee? Das Wasser sollte gleich fertig sein"
    Normalität, einfach Dinge tun, den Geist beruhigen.
    Sicherlich wollte Ulrich etwas wichtiges , aber für den Moment wollte sie einfach ausblenden wo sie war.

  • Ulrich sah zu Mahru hinüber. Er lächelte sanft. Der Orkin schien es wie ihm zu gehen. Ach er war über die Grenzen seines Körpers gegangen. Sein Rechter Ärmel war um einiges Dicker als der linke und der Arm hing steif herunter man sah an der Hand noch getrocknetes Blut. Ulrich begann damit das Lager aufzuräumen wärend er mit ihr sprach.


    Einen Tee fände ich wunderbar. Ich freue mich auf einen echten Tee. Aber den werde ich wohl erst auf der anderen Seite genießen können.


    Er nahm mit der linken Hand der Reihe nach das eine oder andere und räumte es weg.

  • Pepin sah überaus gehetzt aus, als er an das Lager trat. Gerüstet mit Leder und dem Panzerarm trag er in einer Hand eine seiner Bomben, bereit diese jederzeit einzusetzen. Der Tod der Dame Kaproziosa und die besonderen Umstände darum hatten ihn nicht schlafen lassen. Er wusste dass drei der Dynastien ein Auge auf ihm ruhen ließen und so hatte er sich zwischen den Bannern bewegt um ihnen keine Gelegenheit zu geben ihn doch noch zu erwischen. Er hatte einfach zu viel Wissen von den Negatoren angesammelt, als das er dies sich hätte gestatten können. Seine Hände hielten drei bräunliche Federn, welche er unbewusst ebenso wie das Falkenglöckchen immer wieder berührte. Seine Blicke indessen huschten hin und her, stets auf der Suche nach einem verdeckten Attentäter oder Magier.
    Als er die Orkin und den Mann erblickte trat er näher an das Feuer. Vorn hatte angewiesen sich unter ihrer Bewachung zurück in den Norden zu begeben und gemessen an den Umständen erschien dies das Beste zu sein.

  • Als Ulrich ihr zu verstehen gab, dass er einen Tee nehmen würde, erhob sich die Uruk von ihrem Sitz.
    Ihr war nicht entgangen, dass seine Verletzungen nicht geheilt waren...so wie bei jedem hier würde das mehr Zeit in Anspruch nehmen.


    Also schaute sie nach dem Wasser , holte die getrockneten Teezutaten hervor und Becher.
    Doch als sie gewahr wurde, was Ulrich da tat, trat sie auf ihn zu und legte vorsichtig ihre Klaue auf seine Hand.
    "Es ist gut, aber das ist nicht deine Aufgabe....oder ist es um dich selber abzulenken?"
    Die Worte von Kalotta kamen ihr wieder in den Sinn. Über die Wichtigkeit kleiner Gesten und Dinge in dieser Zeit hier.


    Pepin erhielt ein leichte Kopfnicken und ebenso einen prüfenden Blick. "Wie ein gehetztes Tier...kein Wunder.....seltsamer kleiner Mann".
    "Kann ich Dir helfen, Pepin?" sie löste ihre Klaue von Ulrichs Hand.

  • Pepin schüttelte langsam mit dem Kopf, die Ork fixierend, das Umfeld jedoch nicht aus dem Auge lassend. „Nein nur etwas zu essen und eine genaue Zeit der Abreise, ich werde dann da sein.“
    Dem genauen Beobachter mochte auffallen das seine Hände nervös zuckten, ja teilweise von silbrigen Schein umgeben zu sein schienen. Aber dies war sicherlich nur der schon wieder brennenden Sonne geschuldet.

  • Die Nacht war kurz. Und Tovak konnte sein Versprechen noch einmal im Lager der Orkin vorbeizuschauen, nicht einhalten. Also musste er vor dem Aufbruch noch einmal sind in das Banner der Entdecker aufmachen, um es einzuhalten.


    Er wußte, wo sie anzutreffen sein würde und er hoffe, das sie anzutreffen sein. Es war in den letzten Tagen oft ein Glücksspiel gewesen, wo er mal gewann und mal verlor.

    Eine Stimme, Eine Kraft, dein Licht wird mich leiten.....<br /><br />Ich bin nur verantwortlich, für das was ich schreibe. Nicht für das was andere daraus lesen.

  • Ulrich sah kurz auf. Ein kurzer tiefer Blick in Mahrus augen konnte zeigen, dass er es gerade brauchte für jemanden zu sorgen. Er räumte weiter auf.


    Lass mich doch, ich mache das gerne. Ihr habt mich immer wieder bei euch aufgenommen. Daher lass mich doch ein wenig zurück geben. Ich habe hier Dinge gesehen und getan, diese zu verarbeiten wird mich noch eine menge Zeit kosten.


    Ulrich nickte Pepin und Tovak grüßend zu als diese eintraten. Danach räumte er weiter auf.

  • Ein kaum merkliches Nicken signalisierte Ulrich, dass sie verstanden hatte.
    Ihr Blick wanderte zum Zelt von Violante, dort war es momentan noch ruhig. Aber je mehr Leben das Lager füllen würde, desto größer die Chance das sie ebenfalls aufstehen würde.


    Auf dem Tisch lag noch etwas Obst herum, sowie etwas Wurst und Käse, Brot. Davon packte die Grüne Pepin auf einen Teller und reichte ihm diesen.


    "Trink wenigstens auch etwas. Und Ich habe mich noch nicht mit Violante abgesprochen, doch ich denke es ist in unserer aller Interesse schnellstmöglich hier zu verschwinden.....Wer weiß wie schnell neue Truppenverbände hier sind , keiner von uns weiß welchen Weg sie zurück legen müssen."


    Als Tovak ins Lager stapfte begrüßte sie ihn auch mit einem Nicken, wandte sich dann aber erstmal dem kochenden Teewasser zu, sowie der allseits beliebten braunen Brühe....die hier mehr denn je nach Bracke schmeckte.

  • "Guten Morgen" begrüßte Tovak alle Anwesenden.


    "Ich habe es gestern nicht mehr geschafft, es wurde einfach zu spät, oder es hat zu lange gedauert, bis wir den Weg für nächstes Jahr gefunden hatten"

    Eine Stimme, Eine Kraft, dein Licht wird mich leiten.....<br /><br />Ich bin nur verantwortlich, für das was ich schreibe. Nicht für das was andere daraus lesen.

  • Ulrich räumte auf, und sah dann zu Tovak.


    Was ist denn der Weg fürs nächste Jahr Tovak? Ich hoffe Ihr habt es geschafft. Wir waren zumindest erfolgreich auch wenn ich diese Schlacht nicht vergessen werde und dabei beinahe meinen Arm verloren habe.

  • Die Orkin kam auf diese Weise ihm recht nahe, als sie ihm den Teller reichte. Sein Geruch war geprägt von Angst, zugleich aber einer ungeahnten Aggressivität, eine Kombination, welche sich vorher wohl dergestalt nicht wahrgenommen haben mochte bei ihm. Der kleine Erfinder schien ausgehungert zu sein und sich nur mit Mühe zu beherrschen als er die Hälfte in seine Tasche packte und leise murmelte „Nur nichts verschwenden.“ Den Rest schlang er förmlich herunter bemüht nur keinen Krümel zu Boden zu werfen. Zwei Becher Wasser wurden im Sturz gelehrt, während zwei Äpfel ebenfalls in die Tasche wanderten. Bei Tovaks Worten hielt er plötzlich inne, blickte diesen an, als ob er ihn zum ersten Mal sehen würde und sicherte danach weiter die Vorräte.

  • "Pepin, in wenigen Stunden werden wir wieder in der Heimat sein. Oder besser gesagt. Raus aus diesem Konstrukt hier." versuchte Tovak Pepin von seinem hamstern abzuhalten.


    Hoffentlich ...dachte er für sich ..

    Eine Stimme, Eine Kraft, dein Licht wird mich leiten.....<br /><br />Ich bin nur verantwortlich, für das was ich schreibe. Nicht für das was andere daraus lesen.

  • Ulrich stoppte im räumen. So hatte hier also jeder sein Problem. Er war wiedereinmal nicht alleine. Jeder der in der Spiegelwelt war lässt ein bisschen von sich zurück.


    Tovak, was auch immer das bedeutet, ich hoffe ihr wisst was ihr tut. Es dürfen nicht noch mehr Freunde sterben. Mir reicht es langsam, um mich herum sterben sie wie die Fliegen, nur ich kann immer weiter gehen. Das ist ein seltsames und trauriges Gefühl. Weißt du wann der Aufbruch geplant ist?

  • "Nein, keine Ahnung wann sich der Heerzug Richtung Portal in Bewegung setzen wird. Aber ich hoffe als bald, als möglich." antwortete Tovak. "Und die Farben? Es sind Richtungsangaben, die wir brauchen, wenn wir im nächsten Jahr uns zum nächsten Teil des Traumdorns bewegen. So wie wir Nord, Ost, Süd und West kennen, sind es hier Farben."

    Eine Stimme, Eine Kraft, dein Licht wird mich leiten.....<br /><br />Ich bin nur verantwortlich, für das was ich schreibe. Nicht für das was andere daraus lesen.

  • Mahrukkaa hatte den Tee fertig aufgegossen und kurz ziehen lassen, nun drehte sie sich herum und reichte die Becher weiter.
    Doch ihr Blick lag auf Pepin.
    Auch wenn sie geschwiegen hatte, war ihr nicht entgangen wie er nach Gefühlen stank.
    Es biß ihr in den Nüstern.


    "Pepin, Violante wird sicher bald aus ihrem Zelt kommen und der Aufbruch nicht lange auf sich warten lassen. ..."
    Sie stutzte kurz.


    "Was sind...Strukturdaten?" das Wort war ihr unbekannnt und Pepin hatte dieser Tage so manches von sich gegeben was sie nicht verstanden hatte.


    An Tovak und Ulrich gewandt:
    " Tovak, würdest du ggf einen Teil der Reise in Mythodea mit mir Reisen? Ich würde mich gerne mit Dir über bestimmte Dinge unterhalten. Und dort haben wir die Zeit dafür.......Ulrich, du weißt das es im Krieg nun mal so ist....Wir haben Ronen verloren und so viele deren Namen unbekannt sind. Auch ich mußte dieses mal lernen, dass meine Kräfte mehr als begrenzt sind und ich entscheiden mußte wem und wo ich helfe. Und auch wenn es weh tut, ertrage es und geh deinen Weg weiter. Denn nur so können wir das eindämmen. "
    Sie lächelte schief über ihre Hauer und trat an Ulrich heran, hob den Arm und stupste ihn leicht mit einer halben Faust auf Herzhöhe an, eine Geste wie man sich manchmal bei affanartigen sehen konnte...Trost und Aufmunterung in einer kleinen Berührung.