Bewahren

  • "Oh, das weiß ich sehr wohl! ", erwiderte Naira, plötzlich ernst geworden, und zog eine Augenbraue sehr hoch.
    "Fortbestehen ist manchmal notwendig. .. Fortpflanzung. Auch die Lethi, die Verborgenen, gilt es zu bewahren. Wir sind unsterblich, aber unsere Körper können dezimiert werden. Zeit für die Jagd - Zeit für einen neuen Weg. Es mag Krieg bedeuten, dabru!"
    Sie sah hierbei auch einmal auf Uhlakk.
    "Naira ist bereit zu allen Kämpfen, wenn sich das Alte erhebt und sich gegen die Wandlung stellen will! Wir werden überdauern - ungemischt, unsterblich, unveränderlich in unserem Brustkorb! Hier in Sah'tubaah werden die Verborgenen, die Kinder der Tiefe bewahrt! Und ich bewahre die Stämme der Uruks, die dem Pfad der Mshrukkaa folgen!"


    Ihre Stimme war immer leidenschaftlicher geworden. Es schien mehr dahinter verborgen, was sie stark bewegte.

  • Uhlakk konnte nur noch zuhören und lernen. Er hatte so vieles verpasst und nahm nun so viel Neues auf.
    Als das Alter zu Sprache kam meinte er trocken "Vais Haare werden auch inzwischen grau..." dann schaute er kurz in die Runde. "Vai hat so vieles verpasst. Aber wie auch immer. Ob sich Mahru nun verändert hat oder nicht. Vai rakuum dom-ota Mahrukkaa inei Djschhabuk Maah!" sagte er schließlich entschlossen und schlug sich mit der Faust auf die Brust.
    Dann schaute er Naira in die Augen "Vai begrüßt nas Kampfgeist, Atani!"

    „Auk iglaach navaak!“ Möge das Blut unsrer Feinde in Strömen fließen!

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  • "Die Lethi sind jetzt untrennbar von der Wandlung dieser Welt, nicht mehr dagegen, keine Welpen mehr, Warkari!", gab sie zurück, sich wieder fangend.
    Aber ihre Augen blitzten.
    Überhaupt waren die Augen dieses Spitzohr so glänzend - so beweglich. Wie bei einer Maus, die blitzschnell durchs Gesträuch rennt und dabei viele geheime Dinge verrichtet...

    "Zeit der Gefährten! Die Najorim und ihr schwaches Blut können uns nichts mehr anhaben, und auch die weißen Elfen mit ihrer gespaltenen Zunge! Wir folgen dem festen Pfad, dem Pfad der Mahrukkaa, dem Pfad der Finsternis. Und wenn Terra uns ruft, werden wir da sein! Wir brauchen keine fremden Gemeinschaften mehr - die Gemeinschaft des Blutes und des Brustkorbs ist alles!"


    Ihre Worte waren an Uhlakk gerichtet, aber Kaa-Ash konnte deutlich hören, dass Naira ihre Botschaft an sie wandte.

  • " Es wird so sein, wie Naira es sagt!" grollte die Uruk.


    Ihr war nicht ganz klar, welchen Pfad der Finsterniss Naira meinte und ein wenig Besorgniss machte sich in Kaa-Ash´s Herz breit...Besorgnis um die grüne Uruk.
    Ja, sie hatte Naira wie eine Tochter angenommen, das würde Gründe gehabt haben.
    Aber da war noch mehr und das verstand sie nicht so ganz....

  • Uhlakk hörte ihr gespannt zu. Er verstand nicht ganz den Sinn ihrer Worte, doch dachte sich Uhlakk es ginge hier um Krieg mit jedem der den Uruks schaden würde. Aber warum den Weg der Finsternis einschlagen? War Mahru schon so weit? So tief gesunken?


    Uhlakk räusperte sich "Bei allem Respekt, Atani, aber was meint na mit dem Weg der Finsternis?" Er richtete sich auf und sah Naira ernst an, dann Kaa-Ash und wieder Naira.

  • "Naira ist bereit sich zu vermehren."
    Die Lethi sprach es langsam und deutlich aus.
    "Die Welpen werden von den Dschabukmaah beschützt. Naira wird eine Saaba sein. Ich bitte euch, als Atani und Maah und auch als Lethi - uns zu bewahren. So wie es gesagt wurde, von Mahrukkaa, vor drei Sommern..."


    Die Worte klangen in der Luft, tief in der Lethi fanden sie ein Echo in ihrer Erinnerung.
    'Bewahren', hatte sie versucht über ihre Augen und über den Raum hinweg zu sagen.
    Mahrukkaa hatte es in ihr gesehen und die Welpe Naira hatte es den Hütern der Tiefe gesagt. .. und obschon niemand dem allen Bedeutung beigemessen hatte und die junge Elbe wie ein verlorenes, störrisches Kind angesehen worden war, das sich nirgends einfügte - so saß sie doch nun hier. Sprach es erneut aus, am Ende ihrer Suche, und alles schien sich zu erfüllen. ..


    Sie hatte freilich Uhlakks Frage gehört. ... doch das würde Zeit benötigen. .. sie würde es beiden zeigen, wenn sie sich sicher sein konnte, dass sie dieses eine Mal richtig verstanden worden war!

  • Uhlakk blieb der Mund offen stehen..... jetzt war ihm einiges klarer....
    Der Grüne setzte sich wieder... langsam.... ruhig... dann beugte er sich vor zu Naira und schnüffelte nochmals den Duft ihrer Fruchtbarkeit. Dann zog er sich wieder langsam zurück.


    "Nun.... DAS... hatte ich nicht erwartet!" Sagte er verwundert und blickte Stirnrunzelnd zu Kaa-Ash

  • Naira ließ sich beschnüffeln und lächelte dabei. Sie hatte sich entschieden, den Kreis des Lebens zu akzeptieren und sie hatte die größte Gefahr überwunden und sogar den Elementen mehr "gedient", als es wahrscheinlich die meisten von ihr erwartet hätten.
    Es war etwas Gutes, sich zu vereinen! Das hatte sie nun doch eingesehen.
    Eine Maah war eben so!

  • Jetzt schaute auch Kaa-Ash mehr als verblüfft drein.
    Sie hatte sich ihren Teil gedacht und vorher geschwiegen.
    Nun war sie sich sicher, dass Mahrukkaa bereits mehr wußte als sie selber..oder nicht?


    " Na ist hier sicher, das weiß Naira!"bestätigte sie der Lethi den Schutzanspruch.
    In den Augen Kaa-Ash´s lag etwas, dass schwer zu deuten war...etwas das mit der Vergangenheit zu tun hatte..und mit Welpen. Doch es war nichts gefährliches daran.


    "Weiß Mahrukkaa , weiß na´s Saaba davon?"fragte sie neugierig nach und kaute dann ob dieser Neuigkeit wild auf einem Stück Fleisch herum.

  • "Mahrukkaa weiß, dass ich die Jagd beendet habe und keine Welpe mehr bin. Sie weiß, dass die Zeit der Vereinigung da ist. Sie ist voller Vorsicht und Misstrauen, weil die Männchen oft trügerisch sind. Aber wir vertrauen auf den Segen Terras, dass Naira stark und von Magie erfüllt sein wird!", antwortete die Lethi stolz.
    Es war neu für sie, im Mittelpunkt des Interesses zu stehen oder zumindest irgendwie für andere spannend zu sein!
    Unwillkürlich scharrte sie mit den Füßen auf dem Boden und lächelte glücklich.

  • Uhlakk grinste und seine Hauer traten hervor "Vai gönnt dir dein Glück und ganz nach dem Weg des Ashdaimo, wird Uhlakk die Schwächeren schützen!" Er legte ihr eine Klaue auf die Schulter während er sprach "Deine Welpen werden sicher sein bei den Uruks. So wie es Kaa-Ash schon sagte und die Maah Toch versprach." Er erinnerte sich an den Weg des Ashdaimo. Nur langsam, aber sicher...

    „Auk iglaach navaak!“ Möge das Blut unsrer Feinde in Strömen fließen!

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  • Das Spitzohr nickte anerkennend und dankbar. Nun war dieser Teil geschafft!
    Es war wichtig, dass die Uruks das Bewahren verstanden - wenngleich sie wohl nicht erfassten, was es bedeutete, die Teleutaji vor der endgültigen Auslöschung zu bewahren.
    Kurzlebige Wesen, nahe der Zeit des Feuers... Naira ihrerseits konnte nicht erfassen, wie es sein mochte, das Ende vor sioch zu sehen, und sie erfasste auch nicht, was es dem bedeutete, dessen Haare grau wurden.


    "Pfad der Finsternis", griff sie Uhlakks Frage wieder auf.
    Sie überlegte einen Augenblick.


    "Naira hat lange versucht, unter den Najorim zu überleben, dabru? Die, die nur das Licht des Tages kennen - eines einzigen Tages. Sie öffnen ihre Augen beim Aufgang der Sonne und schließen sie für immer, wenn sie untergeht..."
    Ihre Gesichtszüge wurden ganz ruhig und sie blickte hinaus vor sich, in die aufgehenden Strahlen. Ihre Wangen leuchteten im gelblichen Schein, und sie sah aus, als sähe sie etwas entgegen.
    "Da, wo ich herkomme, ist es finster. Nur in der Nacht jagen wir. Nur in der Nacht kommen wir aus den Schatten und nähren uns. Aber die meiste Zeit liegen wir in der Dunkelheit und warten... in der Tiefe, im Fels."

    Sie atmete wieder tief ein und lächelte.
    "Ich sehe die Schönheit des Lichts, und ich werde mich immer erinnern an diejenigen, die es mich lieben lehrten. Aber mein Brustkorb gehört der Finsternis. Die Finsternis hat mich gerufen; sie hat mir einen Namen gegeben, hier, auf dieser Welt, an der Oberfläche. Die Finsternis kennt Zauber, die Ewigkeit und Kreis verbinden... Naira muss sich nicht mehr den Najorim beugen! Sie muss nicht mehr fürchten, gemischt zu werden, wenn sie eine Gemeinschaft sucht! Das Blut bleibt rein; die Magie ist rein. Und was im Dunkel selbst gemischt wurde, hat Naira wieder getrennt! Lethi bleibt Lethi, Finsternis bleibt Finsternis. Und sie haben ihre Seelen verbunden... Die Dunkelheit, die Finsternis lehrt den Weg der Traumwesen... den Weg der Eisernen. Aber ewig führt sie mich den Weg der Schatten, den Weg, den auch Mahrukkaa geht... Denn Leben heißt nicht nur Kreislauf - Leben ist auch in der Ewigkeit. Im Kreis gehen wir, aber wir sind ewig. Ich bin bei der Finsternis und die Finsternis ist in mir. Saaba des Tages, Gefährtin der Nacht. Eins verwandelt sich in das Andere..."

  • Uhlakk hörte der Lethi zu und versuchte wenigstens zu verstehen. Als der grüne Krieger endlich meinte es verstanden zu haben, verwirrten ihn die letzten Worte der Lethi wieder.
    Erst wollte er eine weitere Frage stellen und öffnete schon den Mund.... unterließ es aber dann. Er würde es schon irgendwann verstehen. Statt dessen sagte er "Bubhosh ud Taagtuga" und nickte "Deswegen ist Naira in der Höhle zu neuem Leben erwacht.... dabru?"

  • Uhlakk wusste nicht was er sagen sollte.... "Vai meinte.... in der Höhle fühlte sich na besser als im Licht. Vagtu-utareek!"
    Er machte eine entschuldigende Geste mit den Klauen.

  • Uhlakk musste mit lachen. Er wollte Naira fragen, wieviele Lethi denn bereit sein könnten ihr..... aber er verwarf den Gedanken wieder. Es wäre nicht passend. Statt dessen fragte er etwas ungeschickt und neckisch "Hat na schon einen ... wie sagen die Tarki..... Verehrer für die Balz?" und lächelte wie ein Schelm.

  • Das Spitzohr hörte auf zu lächeln und seine Augen verengten sich etwas.
    Sie schniefte und hob den Kopf ein wenig.
    "Hab ich doch gesagt!", warf sie hin. "Vai muss sich nicht mischen mit irgendeiner anderen Rasse! Lethi bleibt Lethi. Und da ich die einzige Lethi an der Oberfläche bin... der Atani der Finsternis sorgt mit einem Ritual dafür, dass Naira Welpen bekommt! Damit der Stamm weiterbesteht und bewahrt wird!"

  • Uhlakk blieb Stumm. Er konnte sich sowas nicht vorstellen. Kinder aus Magie geboren.... mit Magie konnte er sowieso nichts anfangen.
    "Vai kennt sich mit Dush... ähm... Magie nicht aus. Vai verläßt sich nur auf vai's Schwert und Sha Zu. Aber wird dies nicht sehr viel Goma erfordern?" eine besorgte Mine zeichnete sich auf sein Gesicht...