Bewahren

  • Uhlakk legte den Kopf schief "Usupat... was?" fragend hob sich die linke Augenbraue. "Vai war wohl zu lange in Gefangenschaft. Aber bai ist froh dass na nicht vom Osten des nördlichen Siegels sprach." Er verschränkte die Arme und sah wieder nachdenklich drein.
    "Sicher wird es nicht lange dauern, bis der Norden ebenfalls diesen Geist zu Spüren bekommt... ... eine Wahl wird vai nicht treffen müssen.... es gibt nur eine Seite für Uhlakk. Die der Maah Toch!"
    Uhlakk stützte seine Arme wieder auf den Tisch und meinte mit ruhiger, vorsichtiger Stimmlage " ... Aber zu einer anderen Sache... erzähle vai von den Lethi. Vai hat auf all den Reisen noch nie von ihnen gehört. Wie waren sie und was ist ein Teleutaji? Oder möchte na lieber nicht darüber sprechen?"

  • Naira verzichtete darauf, ihm das Wort zu erklären. Es war ohnehin im Zorn gesprochen.
    Aber sie nickte zustimmend, als er sich Mahrukkaa verschrieb. Dies war, wenn man es genau betrachtete, die kulturelle Grundlage des Stammes und die Voraussetzung, um mit den anderen Rassen im Frieden zu leben.
    So wie es für die Lethi der Unterschied von Licht und Dunkel war.


    Sie dachte einen Moment lang nach, während sie die Antwort einlud zu ihr zu kommen. .. das erste Mal würde sie nach der Wandlung ihr Volk beschreiben - IHRE Beschreibung als Atani der Uruks aussprechen.


    "Die Teleutaji sind das dritte und letzte Blut der magischen Spitzohren. Sie sind entstanden, als das Leben entstand. Sie sind alle von denen getötet worden, deren Nachfahren die weißen Snuruks sind. Nur ein Stamm hat überlebt, weil sie mit der Magie das Gegenteil von dem getan haben, was die anderen tun - sie haben sich hingegeben und getrennt.
    Wir wollen nicht herrschen über die Welt, aus der wir bestehen. Wir wollen uns nicht über die Welt verbreiten. Wir wollen sie nicht gestalten. Wir wollen uns nicht vermehren.
    Wir wollen uns bewahren, so wie wir die Welt in uns bewahren.
    Wir sind ewig gleich. Unverändert in der Dunkelheit.
    In gewisser Weise. ... sind wir fester in unseren Ansichten über Veränderungen als die Eisernen."

    Sie grinste kurz, mehr als Kommentar.
    "Hier in Sah'tubaah lebt Naira. Mit ihr hat ein neuer Weg für den Stamm begonnen, genährt vom Brustkorb der Mahru. Die Lethi haben hier auf Mitraspera nicht nur die Nachfahren der ermordeten Teleutaji gefunden. Sie haben zurück in den Kreis und voran in die Finsternis dieser Welt gefunden!"


    Sie war sich bewusst, dass er nicht alles verstehen würde. Doch sie vermutete, dass er intuitiv erfassen würde, worum es ihr ging.

  • Uhlakk verfolgte voller Ehrfurcht ihre Worte. Mitgefühl stieg in ihm auf und er öffnete weit die Augen und Ohren. Naira war also nicht nur Atani, es steckte viel mehr in ihr.
    Mit ihr sollte er sich gut stellen. Sie sollte beschützt und bewahrt werden.


    "Unverändert in der Dunkelheit..." hallte es flüsternd leise von Uhlakks Lippen während Naira erzählte und er stellte sich die Sterne vor. Gebannt lauschte er weiter.
    Als sie ihre Rede beendete fragte er "Atani? Bedeutet das, na kann das Gleichgewicht der Welt bewahren? " hoffnungsvoll schaute er sie an.
    Die Sonne stieg immer höher empor und das Licht wurde immer intensiver. Nairas Gewand leuchtete förmlich.

    „Auk iglaach navaak!“ Möge das Blut unsrer Feinde in Strömen fließen!

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  • Naira lachte. Und zwar gutmütig und fröhlich. Uhlakks Sicht der Dinge gefiel ihr.


    "Naja", sagte sie grinsend, "wahrscheinlich würden die meisten eher sagen, dass Naira für sie ein Widerspruch ist. Und wenn du die ganze Welt mit allen Leuten drin meinst - dann würden wir Lethi dir sagen, dass wir sie gar nicht alle da wirklich drin haben müssen... vielleicht wär es für ein `Gleichgewicht´ sogar sehr viel eher gut, sehr sehr viele Wesen daraus zu entfernen. Angefangen mit den Verfemten natürlich."


    Dann jedoch wurde sie wieder still und blickte auf die Landschaft, die immer grüner und dunstiger im Morgenlicht wurde.
    Es war noch nicht die Zeit, ihm mehr über ihre Bestimmung zu sagen. Dazu war er noch zu verwirrt und hatte noch nicht einmal Mahrukkaa wiedergesehen.
    Hier ging es nicht um sie.
    Doch er schien so sehr einen Trost - ein Floß - zu erhoffen, dass sie versuchte, ein bisschen davon mitzuteilen.


    "Naira vereint Licht und Dunkel, indem sie beides trennt. Vai vereint Kreislauf und Ewigkeit, indem sie sie trennt. Ich vereine Sturm und Warten, indem ich sie trenne..."


    "...und noch vieles mehr, was ich dir nicht sagen darf!", dachte sie.


    Etwas in ihrem Bauch schmerzte, und ihr Geruch verstärkte sich einen Moment lang so, dass sie es selbst wahrnehmen konnte. Sie fühlte den Drang loszustürmen und einzutauchen in die schwindenden Schatten der Umgebung - doch sie lehnte sich nur noch tiefer zurück in das Fell, die Lider ein wenig schließend, und fühlte das gleichmäßige Pochen, das sie einlud zu warten... einfach zu warten.

  • Uhlakk grinste das die Hauer blitzten. Hatte er was komisches gesagt? Er sollte doch lieber bei Krieg und Waffen bleiben... davon verstand er mehr. Aber nun beschäftigte ihn das Gesagte.
    In seinem Kopf wirbelten die Worte von Kami, seinem treuen Freund wieder. Jenen Freund den er mit der schrecklichen Nachricht an Mahru entsannt hatte. Die Worte hallten wie Echos von den Wänden, mal lauter mal leiser.
    "Die Welt lebt im Gleichgewicht, Uhlakk... ... IN und YO sind eins, und doch zwei... " Dann überschlugen sich die Worte mit denen Naira's. "... wenn eins überwiegt, kommt die Stille und dann fängt das Andere an... Naira vereint Licht und Dunkel, indem sie beides trennt... ... Gegensätze ziehen sich an... ...Vai vereint Kreislauf und Ewigkeit, indem sie sie trennt.... ... IN ist die Blume und YO das Schwert... ...Ich vereine Sturm und Warten, indem ich sie trenne..."

    Uhlakk konnte nicht mehr. Er schüttelte den Kopf und Grunzte. Was war nun richtig und was falsch? Oder ging es gar nicht darum? Er würde es noch enträtseln. Aber nicht jetzt und nicht hier. Der klein gewachsene Ork reckte sich im Sitz und lehnte sich schließlich an.
    "Vai versucht zu verstehen, aber noch ist vai nicht soweit." Er stand auf stützte sich auf das Geländer und blickte in die Runde.
    "Möchte die Atani von Sah'tubaah vai mehr von Kjona zeigen? Die Arus, die man nicht essen darf..." Er grinste Naira an.

    „Auk iglaach navaak!“ Möge das Blut unsrer Feinde in Strömen fließen!

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  • "Dabru", sagte sie einfach und lachte auch wieder.
    Es war gut, dass der Uhlakk so deutlich zeigte und sagte, was in ihm war.


    "Lass uns zuerst nach unten gehen, in die Höhlen", fing sie an, während sie sich erhob.
    Sie strich sich sorgsam das weiße Kleid zurecht und lief dann leichtfüßig die Stufen zum Erdboden hinab. Dort nahm sie eine der Laternen - sie war aus einem großen weißen Ei gefertigt und in der Mitte brannte eine Kerze.


    Sich nach Uhlakk kurz umsehend, schritt sie in Richtung der Pflanzungen. Irgendwie hatte sie es eilig, und sie bemerkte es selbst.
    Genauso wie sie gern aus dem Bereich seiner Nase fortkommen wollte.
    Es waren eben zu viele Erinnerungen gewesen, zu viele Bilder, die sich in ihr regten und sie ins Dunkel riefen.
    In den Höhlen würde es besser sein.


    Und außerdem gab es dort etwas zu essen!

  • Er drehte sich um und folgte der Atani. Bevor er jedoch die Stufen hinunter ging, fiel ihm ein das es in Höhlen meistens kalt ist. Daher drehte er nochmal um und rief im Sprinten Naira zu "Vai zieht noch schnell das Gewand über!" dann verschwand er in der Tür. Kurze Zeit später traf er schnaufend an der Seite der Lethi ein. Durch seine Nüstern strömte der verlockende Duft von Naira..... oh wie lange war das nur her... so etwas gutes geschnuppert zu haben. Uhlakk ertappte sich wie er Naira beschnüffelte und zuckte zurück...

  • Die Lethi hörte das Schnuppern hinter sich und wich aus, sich nach ihm umdrehend.
    Sie war sehr versucht, ihn anzufauchen, wie es ihre Art war, wenn sie sich spontan bedroht oder bedrängt fühlte...


    Aneinander zu schnuppern gehörte jedoch zum Uruk-Dasein. Sie selbst schnupperte an anderen Leuten und ließ sich beschnuppern - gleichgültig ob es Uruks, Goblins oder... andere Wesen waren.
    Vor wenigen Tagen, auf dem Treffen des Nordens, hatte Mahrukkaa sie gezwungen, sie an dem Spitzohr schnüffel zu lassen.
    Und dann war der Konflikt losgebrochen... "Du kannst dich nicht mehr unter Uruks blicken lassen, so wie du stinkst!", hatte es abfällig geheißen!
    In dieser Stunde hatte Naira sogar erwägt, sich zurück in den Westen, in den unterirdischen Tempel Terras, zurückzuziehen...
    Aber später, nach dem Geständnis, war Mahrukkaa versöhnlicher gewesen: "Ach, die Männchen werden es nicht verstehen", hieß es da, "so genau werden sie es nicht zuordnen können. Du brauchst dir keine Sorgen machen. Und selbst wenn..."


    Also hatte Naira gebadet und ihr Haar gekämmt, bis es Funken sprühte. Das dünne braune Kleid abgelegt und die dichten weißen Kleider, die sie sonst nur außerhalb Sah´tubaahs, unter Najorim, trug, angelegt.
    Sie hatte hier gesessen und gewartet und kein Geruch konnte mehr an ihr haften, den sie nicht selbst erzeugt hatte.


    Aber jetzt schnupperte der Stachelbeerfarbige! Und das erschreckte sie zutiefst!


    Sie war hin- und hergerissen, zu fauchen und nicht zu fauchen.
    Schließlich zog sie nur kurz ihre Oberlippe hoch, in Andeutung eines Fletschens. Ihre Augen blickten aber verwirrt und sie hüpfte ein Stück weiter von ihm fort.
    Schnell drehte sie sich wieder zum Weg um.


    "Die Höhlen gehen viel weiter in den Berg, als dass es da so kalt wäre", fing sie hastig an zu berichten. "Unten wird es wieder wärmer. Wir ziehen Grubenwürmer, Saugnapfwürmer und Grauglanzkäfer dort. Sie nähren sich von dem Schlamm, den wir mit Extrakten aus den Kräutern anreichern... das schmeckt ganz besonders, wirst du sehen!"

  • Nach der Reaktion der Atani fragte sich Uhlakk ob er sich nun nach Menschenart schämen müsste, aber da er kein Mensch, sondern ein orkischer Ork war, sog er den Duft in sich auf. Er wurde schwächer als sich Naira von ihm ein Stück entfernte. Er folgte ihr auf Schritt und Tritt. Dann besann er sich doch und lies den betörenden Duft einfach Duft sein.


    "Das hört sich richtig lecker an Atani! Ich hoffe wir nehmen eine Hand voll...."

  • Die Miene der Lethi verdüsterte sich, da sie sein anhängliches Verhalten durchaus bemerkte.
    Sie war es gewohnt, den Abstand zu anderen Wesen genau zu beobachten und jede Annäherung zu wittern... denn auch sie konnte ihn riechen.


    "So wie dieser Kelnos hinter mir hergeschlichen ist!", dachte sie zornig. Sie hatte beständig Angst gehabt, dass der Drow ihren Geruch erkennen würde!
    Wie gern hätte sie ihn an der Kehle gepackt und ihm gezeigt, wer sie war!
    Aber sie durfte ihm nicht zu nahe kommen - obwohl schon vor ihm stehend, hatte sie umkehren und weggehen müssen, so als gäbe sie klein bei!!


    Sie konnte nur darauf setzen, dass alles Baden und Salben genutzt haben würde. "Für Uhlakk rieche ich wahrscheinlich nur nach Weibchen", beruhigte sie sich.


    Leichten, leisen Schrittes führte sie ihn zu den Pflanzungen, die im Morgenlicht in grüngelblichen und graubläulichen Schattierungen dalagen. Auf dem höchsten Punkt der terrassenförmigen Anlage war der blanke Fels des Berges im Hintergrund zu erkennen.
    Ein Pfad leitete sie zum Eingang der Höhlen.


    Schon die vordersten Gruben waren fachkundig geschaffen und sahen doch fast so aus, als wären sie natürlichen Ursprungs. Nur die Anzahl der Würmer, die sich in den Suhlen umeinanderwanden, war wahrhaft erstaunlich.
    Das waren keine Pfützen und Tümpel für eine Familie oder einen kleinen Trupp - es waren Vorratströge!

  • Uhlakk's unbeugsame Willensstärke kehrte zurück. Er vergrößerte den Abstand zu Naira und konnte sich wieder auf das Wesentliche konzentrieren. Sie war schließlich DIE Atani.
    Sie waren bereits an den Höhlen angekommen. Uhlakk streifte mit der Klaue die Höhlenwand. Sie war feucht und mit Moos bewachsen und der Anblick der ihn erwartete beeindruckte ihn. Es waren soooooo viele Würmer. Man hätte damit sicher ein ganzes Reich versorgen können.


    "Atani, das ist na's Werk? Beeindruckend! Man könnte ja Heere damit durchbringen." Sicher übertrieb er etwas, aber er fand es angemessen.

  • Das Spitzohr nickte stolz, aber auch nachdenklich.
    "Es ist - noch nicht genug", sagte sie bestimmt. "Wir brauchen Nahrung."


    Skeptisch beäugte sie den Inhalt der Tröge, streifte ihren langen weißen Ärmel zurück und fasst mit der kleinen Hand, ohne zu zucken, in die quirlige Masse.
    Offenkundig hatte sie Routine bei dieser Prüfung.
    Sie zog die Hand heraus und leckte den Lehm ab, einen der Würmer mit einschlürfend.
    Es machte ein lautes "Ffffff" und das Spitzohr schmatzte, anscheinend zufrieden.


    Sie wandte sich um und führte ihn weiter. Die Höhlen gingen offenbar weit in den Berg hinein, auch neigten sie sich immer mehr in die Tiefe.
    Graublaue und graugrüne Käfer glänzten im schwankenden Licht der Laterne an den erdig duftenden Wänden.


    Es war ein Ort der Fülle - einer Fülle, die unabhängig war von der Sonne, von der Jahreszeit draußen...


    "Was vermisst Uhlakk am meisten?", fragte das Spitzohr plötzlich, wie sie dahinschritten.

  • Uhlakk trotte Naira hinterher und war erstaunt. Auf die Frage die die Atani plötzlich in den Raum warf, stutzte er zu erst.
    Er wusste nicht so recht was er sagen sollte. Er vermisste einiges.... Nicht nur materielle Dinge wie Rüstung und Waffen... auch Zuneigung und das Gefühl des inneren Friedens.... bis jetzt war er immer in Gefangenschaft oder auf der Flucht... ... als er so drüber nachdachte stolperte er über einen Stein "Schnarsch!" Uhlakk hob den nackten Fuß und rieb sich die Zehen. Dann sagte er mimosenhaft "Ja, gute Stiefel!" er musste grinsen, was im Schein der Laterne fast erschreckend wirkte. Wieder im normalen Ton ergänzte er "Im Ernst, vai weiß nicht... da ist einiges.... aber am meisten... einen guten Kampf und...." Uhlakks Mine drückte Unsicherheit aus. Er wusste nicht wie er es sagen und ob er es sagen sollte.... er überlegte lange. Dann sagte er "... und ein Weibchen...? " schnell fügte er hinzu "wobei es für einen Warkhari eher zweitrangig ist." er räusperte sich kurz verlegen und kratzte sich am Kopf... "... manchmal wünscht sich Uhlakk auch einfach nur Ruhe und Frieden... Ich kann es na nicht sagen... im Augenblick..." versuchte er auszuweichen.

    „Auk iglaach navaak!“ Möge das Blut unsrer Feinde in Strömen fließen!

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  • Sie hörte ihm interessiert zu und dachte einen Moment darüber nach.
    Es war wichtig zu verstehen, was einer jagte.


    "Kämpfe und Stiefel gibt es im Norden genug, und auch Frieden - mehr als in allen anderen Gegenden dieses Kontinents. Selbst diejenigen Najorim, die sich über die anderen Rassen erhoben fühlen, verstehen es meistens, das in Gesellschaft nicht deutlich herauszuposaunen..."
    Die Atani glitt fast lautlose durch die Höhlen. Ihre Hände berührten die Felswände, als würde sie sich daran entlang tasten und hangeln - als suchte sie nach bestimmten Vorsprüngen und Scharten, um sich leiten zu lassen wie eine Blinde.


    "Eine Kampfgefährtin jagt Uhlakk", setzte sie fort und es klang, als spräche sie zu sich selbst.
    "Ist na noch ein Welpe? Oder hat er schon Welpen? Was machen Uruks, wenn sie Welpen bekommen? Also ich meine die Männchen?"

  • "Aha, gut zu wissen dass vai hier auf su' urak Kosten kommen wird!" Uhlakk folgte Naira durch das Dunkel, welches vom fahlen Licht der Laterne erhellt wurde. Er tastete sich die Wand entlang, immer der Lethi hinterher.


    Auf die weiteren Fragen antwortete er "Jagen? Würde vai es nicht nennen.... die meisten Uruk-Weibchen sind ebenso Krieger wie die Männchen. Es gibt nur wenige Clans die sich mehr auf Ackerbau oder die Jagd konzentrieren. Zumindest war es in meinem Land und meinem Clan so. Also sollte es leicht sein eine Kampfgefährtin zu finden. Ob es dann eine gibt die zu vai passt... aber was reded vai da..." er pausierte kurz und fragte sich wo dieses Gespräch wohl hinführen würde. "Na muss wissen, vai kommt aus einem Jäger Clan, aber durch meine Zeit in den Arenen der Najori, wurde vai zum Warkahri! Und NEIN, ich bin kein Welpe mehr." Wieder machte er eine Pause und konzentrierte sich auf die Dunkelheit und die Laterne. Dann fügte er fast entsetzt hinzu "Welpen? Hört sich an als ob Orks Hunde werfen.... in meinem Clan nennt man die Welpen BUBHOSH! Das klingt besser." Er grunze schelmisch und sprach dann mit ruhiger Stimme weiter. "Als Uhlakk noch bubhosh war, ging mein Chaga mit mir in den Wald und lehrte mich den Wert der Natur. Ich lernte die Tiere und Pflanzen kennen.... wie man einfache Waffen baut. Ja, in meinem Clan wurden die bubhosh von den Chaga und den Sabaa gelehrt... Allerdings kann ich na nicht sagen wie es in anderen Clans ist. Ich hörte da verschiedenes. Einige lassen ihre bubhosh schon früh um ihr Essen kämpfen um den stärksten heraus zu suchen. Die Anderen werden dann getötet oder in niedere Ränge gesteckt. Manche Clans behüten ihre bubhosh wie ihren Augapfel, andere überlassen sie sich selbst. Uhlakk hat aber nie wirklich danach gefragt, vai hatte bisher keinen Gedanken daran verschwendet." Die Worte hörten sich schroff an, hatten aber einen sehnsüchtigen Unterton dabei.

  • Innerlich seufzte Naira. Als Welpe hatte sie mit ENTSETZEN davon gehört, wie Uruks aber auch Menschen und andere Rassen mit ihrem Nachwuchs umgingen.
    Welche Einstellung diese Völker alle dazu hatten, sich überhaupt andauernd zu vermehren...
    Und noch in diesem Frühjahr war sie geneigt gewesen, die Drow für wahnsinnig zu halten, weil sie ihre Männchen derartig zurichteten!
    Aber inzwischen hatte sie verstanden, welche Kräfte hinter diesen abscheulichen kulturellen Besonderheiten wirkten - und dass umgekehrt die Lebensweise der Lethi für die meisten Lebewesen unvorstellbar war...
    So vieles hatte sich verändert, seit sie das alles selbst gesehen hatte...



    "Naira hat nicht viel über Kinder von ihrem Stamm erfahren. Die Vermehrung ist unwichtig für uns. Außer in Zeiten der Not, wenn der Fortbestand des Stammes in Gefahr ist natürlich. Wie die Lethi zeugen, wie ihre Kinder aussehen, wie sie großwerden... Dieser Lehrstoff war noch nicht an der Reihe gewesen, als vai an die Oberfläche kam.", sagte sie zur Erklärung vorweg.
    "Wie das bei Uruks ist oder bei den Najorim - alles, was Naira darüber gelernt hat, hat sie sich mühselig zusammengefragt. Und das war ganz schön schwierig! Das Meiste haben Creo und Mahrukkaa erzählt. Und Mahrukkaa nennt sie Welpen. Mahrukkaa hat Naira eine Welpe genannt und später dann eine Maah... oder?"
    Sie war sich selbst nicht mehr sicher.
    "Von bubosh hab ich noch nie gehört! Bei den Lethi heißt es paw´is. Aber es ist gut, dass ihr eure Kinder etwas von der Welt lehrt. Ich frage mich, wie lange es dauert, bis sie geboren werden - und bis sie herumlaufen und sehen. Die Saaba der Dschabukmaah verstecken ihre Kinder bei sich; sie kommen nicht mit auf den Feldzug, außer sie sind noch im Leib der Mutter."


    Offenbar schien sich das Spitzohr sehr für dieses Thema zu interessieren, denn sie sprach schneller und schien von Aspekt zu Aspekt zu springen.


    Der Weg hatte sich mittlerweile verändert und die Höhlen waren enger, niedriger und gewölbter geworden. Sie sahen nicht mehr aus, als seien sie künstlich geschaffen worden.
    Sie mussten nun schon weit unten sein; die Wärme hatte zugenommen.
    Naira bemerkte, dass Uhlakk sich des Öfteren seitwärts drehen musste, um an Vorsprüngen vorbeizupassen. Sie blieb stehen und blickte sich kurz um.
    "Vai führt dich wieder zurück; wir können einen Eimer für das Frühstück mitnehmen. Vielleicht wird sich Mahrukkaa oder Kaa-Ash uns anschließen."

  • (OT: Entschuldigt das ich so lange ausgeklinkt war )


    Oberhalb, außerhalb der Höhlen:


    Kaa-Ash hatte sich irgendwann zurück gezogen aus dem Gespräch und hatte anschließend eine Nachricht verfaßt.
    Nun war sie beim Kochplatz am Feuer unter den Sonnensegeln.
    Die Sonne war weiter hinaufgestiegen am Himmel - es würde ein warmer Tag werden, doch der leichte Wind würde die schärfste Hitze nehmen.


    Eine braune Hobgoblin briet Fleischstreifen und Speck über dem Feuer, daneben lagen Spieße an denen Schlangen mit Wurzelgemüse gar wurden.
    Kaa-Ash selber hatte die Klauen in einer Art trockenem Brei, der wie eine Art Brot-Teig wirkte und formte daraus flache Fladen, die direkt auf heißen Steinen gebacken wurden.
    Ein würziger Geruch wabberte durch die Luft.


    Nachdenklich walkte die Uruk mit ihren Klauen den Teig....sie dachte nach - Über Uhlakk und andere Dinge.

  • Uhlakk hörte die Worte Nairas doch konzentrierte sich mehr auf den Weg. Er war zwar kleiner als jeder andere Ork, aber hier hatte sogar er langsam Probleme durch zu kommen. Ein mal streifte er sogar die Decke der Höhle mit seinem Haar. Er bewunderte die Lethi dafür wie sie ihren schlanken Körper durch die Höhle schlängelte. "Wenn sie so gut kämpfen könnte wie sie sich bewegt.... sie wäre eine gute Wahl." dachte er sich. Uhlakk verwarf den Gedanken aber wieder. Niemals würde man ihm gestatten die Atani..... Nein, der Gedanke MUSSTE weichen.... ... aber warum das Interesse an bubhosh? Hatte das mit ihrem Duft zu tun?


    Die Aufforderung umzukehren war eine willkommene Ablenkung. "Vai dachte schon afal gehen in den Schlund Kuruls! Dann lass uns umkehren. Die Frage über die bubhosh beantworte ich Naira gerne später. Aber um vais Neugierde zu befriedigen, wo hätte der Weg sein Ende gefunden?" Er sprach während er sich drehte ging ein paar Schritte und ließ die Lethi dann die Führung übernehmen.

    „Auk iglaach navaak!“ Möge das Blut unsrer Feinde in Strömen fließen!

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  • "Kein Ende! ", antwortete Naira. "Es geht immer weiter in den Fels. .."
    Sie schwieg eine Weile, während sie weiter gingen.
    "Man kann gut ruhig sein dort und lauschen. ", ergänzte sie dann. Es klang liebevoll, so als bedeute ihr dieser Ort etwas Persönliches. Fast schwärmerisch.
    Den Rest des Weges waren sie still.
    Uhlskk konnte wieder beobachten, wie die Lethi den Stein unter ihren Händen hinweg gleiten ließ.
    Ihre Füße machten nun keinen Laut mehr, und auch ihre Bewegungen waren schneller und leichter als zuvor - so als habe sie der Gang in den Höhlen munter gemacht. Aber vielleicht wsr es auch nur der Morgen.


    Mit einem Holzeimer voll Würmer trafen sie bei Kaa-Ash ein.

  • "Kein ENDE?" sagte Uhlakk verwundert als sie Richtung Ausgang unterwegs waren. "Also doch in Kuruls Schlund...." dachte er sich als die Stille nur durch seine plumpen Schritte gestört wurde. Als Naira mit ihrer Feststellung die Stille unterbrach meinte er "Hört sich an als ob man dort neue Kraft findet!" und ließ es im Raum stehen. Uhlakk sagte nichts mehr und beobachtete nur die Lethi und ihre Bewegungen. Instinktiv tat er es ihr gleich und ließ seine Klauen über den Fels streichen. Seine Krallen kratzen zum Teil darüber und durchschnitten hier und da die Stille. Nach einiger Zeit und ein paar Würmer später, schwenkte Uhlakk den Holzeimer mit Grubenwürmern vor Kaa-Ash's Nase hin und her...


    "Ut'gosh, Kaa-Ash. Schau mal...."