In einer dunkeln Ecke

  • Wer ? Sylvana + Begleiter ?, Wolfsreiter, andere nach Absprache


    Nach der langen Zeit der Reise genoss der Reiter den Komfort der neuen Taverne. Er hatte sich in eine dunkle Ecke gesetzt und genoss die Wärme des Kamins.


    Ob Sylvana ihm würde helfen können ?


    Langsam döste er vor sich hin

  • Das Stimmengewirr in der Taverne hatte fast eine einlullende Wirkung. Zeit verrann mit jenen die kamen und gingen... Laut prasslete der Regen dumpf gegen die Fenster.


    Es war das erste Mal, dass sie hier her kam und sie fand es fast ein wenig... seltsam, dass man diesen Ort vorgeschlagen hatte. Nicht, dass es ihr etwas ausmachte sich einmal aus dem Palasthügel heraus zu bewegen, aber die letzten Treffen dieser Art hatten meist seltsame Begleiterscheinungen hinterlassn. Gehüllt in einen schwarzen Umhang mit silbernen Stickereien betrat sie die Taverne und blickte sich aufmerksam um, ohne die triefende Kapuze von ihrem Kopf zu ziehen.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Irgend etwas ließ ihn aus seinem Schlaf schrecken. Anscheinend war das Band mehr gewachsen, als er sich eingestanden hatte. Er fühlte, dass sie da war.


    Kaum merkbar hob er den Kopf und musterte die Neches'Re. Auch wenn sie versuchte unerkannt zu bleiben, ihre Präsenz wurde immer stärker, seit sie im neuen Amt weilte.


    Doch trotz allem wirkte sie ... anders ... als noch vor Doerchgardt. Er kannte dieses Gefühl nur zu gut. Zerrissenheit ...


    ABBIL! Hier drüben!

  • Sylvana strich sich die Kapuze vom Kopf und blickte mit hochgezogener Augenbraue, jedoch mit regloser Miene zu jenem Mann, der gerufen hatte.
    Dann erkannte sie ihn und atmete durch... langsam bewegte sie sich auf ihn zu und rückte sich vorerst schweigsam einen Stuhl zurecht.


    Sie setzte sich und blickte ihn aufmerksam an.


    Eine sehr ungewöhnliche Art mich zu treffen, nicht das ich was dagegen einzuwenden hätte...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.


  • Ich freue mich ebenso, euch unbeschadet hier anzutreffen. Diesen Ort schlug eine der Wachen am Tor vor, sind wir hier sicher oder sollten wir woanders reden ?


    Nach allem was passiert ist, frage ich mich eh, ob es überhaupt soetwas wie einen sicheren Ort gibt.


    Ihm war anzusehen, dass er Schlimmes durchlebt haben musste. Sein Wappenrock zerfetzt, die Kleider schmutzig und das alles überschattet von einer Mischung aus Müdigkeit und ruheloser Hetze.

  • Er beugte sich leicht nach vorn und flüsterte schon fast


    Wisst ihr wie es ist, zwischen allen Stühlen zu sitzen ? Ich fürchte, ich habe mich durch mein Handeln für den Norden dem Tod ausgeliefert. Walays sprach darüber, mich richten zu müssen, wenn ich nicht meinen Schwur breche.

  • Nach einiger Zeit, entschloss sich der Schankwirt seinen Platz an der belebten Theke aufzugeben und verabschiedete sich anscheinend mit einer humorvollen Bemerkung.


    Die hochgewachsene, für einen Wirt, recht schmale Gestalt näherte sich sicheren Schrittes den Gästen, die in der abgeschiedenen Ecke der Herberge Platz gefunden hatten.
    Doch hielt er vier Fuß abstand und ging nicht sofort zum Tisch. Er verneigte sich, in einer Geste die eher zum Hofe passte, als man es wohl in einer Herberge erwartet hätte.


    Ich wünsche einen angenehmen Abend. Es freut mich nicht nur Stammkunden begrüßen zu können. Verzeiht mir, wenn ich als einzige Bedienung momentan fungiere,
    aber der Umbau der Herberge ist noch im vollen Gange.


    Wenn ihr irgendetwas braucht, Wein, Braten oder eine Übernachtung zögert nicht Eure Wünsche zu äußern.“


  • Seid gegrüßt, bringt mir einen großen Krug kaltes Wasser und 2 Becher bitte.


    Zu Staub zerfallen ... wenn alles so einfach wäre.


    Ich habe in meinem Leben 2 Schwüre geleistet. Der eine band mich auf mein Leben an den Norden dieses Landes, den anderen legte ich vor den Kan und Rikan ab.


    Ich schwor wie andere auch, als Nachfolger der alten Herrscher Mitrasperas für einen Ausgleich zu sorgen und für den Frieden zu streiten. Weder darf ich meine Hand gegen eines der Elemente erheben, noch den Xerikan für persönliche Ziele missbrauchen.


    Ich war nicht der einzige, der dies auf sein Leben schwor.


    Er atmete tief durch und man sah den Kampf in seinen Augen.


    Wer wäre ich, wenn ich diesen Schwur brechen würde ? Ich habe mein Leben für diese Angelegenheit gegeben und alles getan, um für ein neues Mitraspera zu streiten, Seite an Seite mit Drows und dem Chaos, genau wie ihr es tut Neches'Re Sylvana.


    Ich kann mich nicht dieser Pflicht entbinden, ich bin ein Werkzeug des Nordens, ich bin eine Waffe die für den Frieden kämpft, vermögt Ihr mich zu führen ?


    Bei genauerem Hinsehen konnte man eine einzelne Träne in seinen Augen erkennen.

  • Auch sie warf einen kurzen Blick zur Bedienung und für jenen Augenblick setzte sie ein freundliches Lächeln auf.


    Seid gegrüßt, habt Dank, aber ich bin noch unentschlossen...


    Dann sah sie zu Wolfsreiter zurück.


    Habt Ihr auch geschworen keine Hand gegen die Verfemten zu erheben? Ich kenne den Wortlaut Eures Schwures nicht, doch ich halte wenig von Schwüren die nur an Worte gebunden sind... In Eurem Fall bin ich mir sicher, dass sie aus Überzeugung gesprochen wurden, doch sehe ich, nach Zerfall des Xerikans keine Bindung mehr in dieser Sache.


    Ich fürchte das dies eine Sache ist, die Ihr mit Euch sebst ausmachen müsst. Mich bindet vor allem das Wissen und der Glaube an eine Zukunft an dieses Land, fernab von Herrschern alter oder neuer Zeit.


    Sie warf einen Blick auf den zerfetzten Wappenrock.


    Ihr seid vor allem Euch und den Schöpfern verpflichtet, ob Schwur oder nicht. Denn nur Euer Herz vermag Euch den Weg zu weisen, den ihr zu gehen habt... wie glaubt Ihr kann ich Euch da eine Führung sein, wenn Ihr Euch selbst nicht mehr vertraut?

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.


  • Ich stand neben Euch, als Ihr die Schärpe der Neches'Re anlegtet und neben mir in die Schlacht zogt, ein "Dann sollen sie mich halt töten" auf den Lippen.


    Ihr habt ebenso erfahren, wie ich mich jetzt fühle.


    Ich schwor, jeden Siedler Mitrasperas gleich zu achten, ob alte oder neue Schöpfung.


    Ich werde die zerstören, die mich angreifen, ohne Gnade und ohne Skrupel, der Schwur bezog sich lediglich auf Angriffe.


    Nach einer kurzen Denkpause


    Zusammenfassend bin ich einzig und allein diesem Land verpflichtet, allen die hier leben ob erste oder zweite Schöpfung.


    Darum habe ich Euch aufgesucht Sylvana, nur an Eurer Seite kann dies alles einen Sinn haben.


    Ich brauche weder Reichtum, noch Macht oder Ämter. Ich will nur meinen Schwur erfüllen und meinen Beitrag für eine Zukunft in Frieden leisten.


    Wenn Ihr es wünscht, werde ich an Eurer Seite sein, ob als Auge, Schwert oder Gedanke, mein Leben gehört diesem Land und damit Euch.


    Für einen kurzen Moment konnte man wieder stolz in den blauen Augen erkennen.



    Was kann ich tun, um diesen Weg zu gehen ?

  • Eine Zukunft in Frieden...


    Ich glaube daran, dass es eine friedlichere Zukunft geben kann, aber keine gänzlich in Frieden. Es kann nie nur schwarz oder weiß, hell oder dunkel geben... gut oder böse... Dieser Krieg wird niemals enden, nicht so wie viele es sich falsch erhoffen.


    Sie schlug unter dem Tisch nachdenklich ein Bein über das andere und strich sich dann den Stoff an den Hüften glatt.


    Ich will euch nicht die Hoffnung nehmen, nur euren Blickwinkel in dieser Sache erweitern. Nur weil ein Krieg kein Ende haben wird, bedeutet das nicht, dass die Zukunft die vor uns liegen mag glücklich sein kann.


    Für einen Moment schloss sie die Augen und erinnerte sich an den Moment von dem er sprach... dann suchte sie wieder seinen Blick.


    Ihr sprecht von mir wie von einer Nyame. Ich bin nicht das Land, ich bin ein Teil davon, so wie jeder hier... Ihr solltet zu allererst aufhören davon zu sprechen, dass ihr die erste wie auch die zweite Schöpfung respektiert... die Gesetze des Nordens sind da hart und unerbittlich. wenn ihr dem Wohl des Landes dienen wollt werde ich Euch solange ich in Eurem tun den Sinn erkenne, nicht in Eurem Wege stehen und Euch eine Hilfe sein. Zumindest, sofern dies in meiner Macht liegen mag.


    Ihr seid auf dem Weg ein Seraphim zu werden, so begegne ich euch primär als Mutter Konfessor, nicht als Neches Re... Euer Weg sollte euch vorerst in die Reihen des Ordens führen, dort müsst ihr euren Platz finden... Ich denke... der Rest kommt dann von ganz allein.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.


  • Ihr sagt es gibt nicht nur schwarz und weiß, es gibt grau ...


    Wie kann ich die zweite Schöpfung verneinen, wo doch meine Vorfahren sie erschaffen haben ? Was kann ein "Verfemter" für seine Existenz ? Er hat sich nicht ausgesucht, untot oder leer zu sein, er wurde erschaffen als ein Instrument, aus einer Laune heraus derer, die meine Ahnen sind.



    Auch er dachte an Momente zurück, von denen NIEMAND bisher etwas wusste.



    Ich vertraue Euch nun mein Leben an: Wisst Ihr eigentlich, wer den Luminoselfen ihr Banner zurückbrachte und wie das geschah?


    Eine Gruppe untoter Siedler gab es mir im Tausch, sie baten mich darum, einmal leben zu dürfen und nach 70 Jahren zu sterben, wie einer von uns.


    Sie flehten mich förmlich an, sie in ein Leben zu führen, ins Licht, in eine wahre Existenz.


    Sie erkannten in mir den, der ich bin.


    Es war offensichtlich, dass er von seinen Gefühlen übermannt wurde



    Wisst ihr, dass ich lachende Viinshar gesehen habe ? Dass auch sie Schmerzen und Ängste kennen ?


    Ich muss stark für die sein, die unter dem Banner des Nordens leben wollen, so wie Walays und Ihr es auch wart.


    Habt Ihr nicht das Chaos aus der Dunkelheit geführt ? Sie kämpfen heute an unserer Seite, genau wie die Drow.



    Ich habe zugelassen, dass diese Aufgabe mich zerreisst, ich bin durch den Strudel der Leere gegangen, ich habe Erinnerungen geopfert, um Naldar zu retten. Ich bin die Wand, die zwischen denen steht, die sich bekriegen und doch nicht ohneeinander leben können.


    Und doch werde ich nicht scheuen, jeden zu töten, der sich uns und unserer Aufgabe in den Weg stellt.


    Daher denke ich auch, dass ich gegen keines der Gesetze des Nordens verstoße. Ich nutze lediglich meine Kontakte, um unser Ziel zu erreichen.


    Und wie ich Euch reden hörte, ist mein Ziel auch Euer Ziel.


    Ein jeder sollte die Gelegenheit haben, sich dem Nordbanner zu beugen und an unserer Seite zu streiten, meint Ihr nicht ?


    Wärt Ihr nicht von Stolz erfüllt, wenn sich eine Gruppe Untoter den Geistlichen der Seraphim stellen würde, um von Ihnen in die Endlichkeit aufgenommen zu werden ?


    Wir können vielleicht nicht diesen Kontinent befrieden, aber wir können den Norden zu einem Ort des Friedens und der Einigkeit machen.


    Was den Orden angeht, so werden wir sehen, was die Zeit bringt. Unsere Lebensbänder sind miteinander verbunden und die Vorsehung muss es gewollt haben, dass ich einer der Euren werde.



    Nutzt dieses Geschenk, dass ich Euch anbiete. Ich werde im Hintergrund die Dinge tun, die getan werden müssen, was immer Walays und Ihr von mir verlangen möget. Selbst wenn es mein Leben ist ...

  • Plötzlich kam ein Raunen in der Herberge auf.


    Die Tür war aufgegangen und ein kleiner dicklicher vom Regen nasser Mann schritt durch die Flügeltür. Doch das raunen galt nicht ihm sondern der Troll der hinter dem Mann sich durch die Flügeltür zwängte, da seine 2,65 m nicht ausreichten ungebückt durch die schon große Tür zu passen. Er trug einen riesen Topfhelm und Stachelschulterplatten und in seiner linken Hand eine Stachelkeule. Dabei fletschte er seine gebrochenen Stoßzähne.
    Wasser ran in Strömen über die olive grüne Haut des Trolles und bildete große Pfützen am Eingang.

  • Immer noch erregt aber auch ein wenig neugierig drehte er sich um und wollte ergründen, warum plötzlich so eine Unruhe in der kleinen Taverne herrschte.


    TROLL ? Hier ?


    Leicht verwundert sah er sich das Schauspiel an, während der Troll zur Mitte des Raumes schritt.

  • Sylvana achtete nicht auf den Troll, ihre Augen lagen weiterhin auf ihrem Gesprächspartner.


    Jedes Paktieren ist ein Verstoß gegen das Gesetz des Nordens. Einige würden euch für weniger als eine Unterhaltung mit den Verfemten verurteilen. Ich sage, achtet auf das was ihr sagt... und wenn es Dinge gibt die ihr tun zu müssen glaubt ... so lasst euch nicht erwischen...


    Ich bin Konfessor, auch ich muss immer beide Seiten anhören... ich bin zerrissen in dieser Welt zwischen den Dingen die ich muss, Dingen die ich darf und Dingen die ich mir wünsche...


    Es mag sein, dass die Verfemten nichts für ihre Existenz können, aber ich lehne es ab mich für sie verantworltich zu fühlen, weil es meine Ahnen waren die sie erschufen. Im Grunde sehe ich genau darin meine Pflicht... Fehler wieder gut zu machen... oder zumindest dafür zu sorgen, dass die Auswirkungen dem Land nicht weiter schaden. Auch ich kann nichts für meine Existenz und dennoch... das es Wesen wie mich gibt ist falsch, dass man Wesen wie mich schuf... ist falsch... Unabhängig von den Personen die dies betrifft. Nur führe ich keinen Krieg, töte keine Kinder, um mich der Illusion eines Lebens hinzu geben... stehle keine Erinnerungen...


    Sie musste tief einatmen...


    Das Thema ist schwierig und die Wahrheit dahinter vielschichtig. Ich töte nicht, wenn ich nicht muss... aber es gibt wenig, was die Verfemten tun, was ihnen das Recht geben würde, zu existieren. Es soll eine Zeit der Koexistenz gegeben haben... dennoch glaube ich zur Zeit, dass dieser Krieg vielleich sogar notwendig ist... und unsere Aufgabe es ist den Schaden den wir sowie die anderen dabei anrichten, so gering wie möglich zu halten...


    Es geht mir nicht mehr um die Siedler, oder die Verfemten... es geht mir um das Land... und seine Seele.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.