Stumm betete er zum Eynen. Seine Lippen bewegten sich lautlos, als er im Geiste alle möglichen Lobpreisungen und Bekenntnisse durchging. Fest krallten sich seine Fingerkuppen in den wehenden schwarzen Mantel seines Begleiters. Dieser schien, ganz im Gegensatz zu dem jungen Heiler, die nie erlebte, hohe Geschwindigkeit zu genießen und jauchtzte hin und wieder vergnügt auf, wenn er dem Laufvogel bedeutete eine schnelle Kurve zu nehmen.
Sie waren am frühen Morgen aufgebrochen und befanden sich nun, da die Sonne langsam Richtung Horizont wanderte, bereits in der Nähe ihres Zielorts. Von den Stadttoren Paolos Trutzs bis nach Exilia bloß einen Tag! Unvorstellbar. Eine Geschwindigkeit die kein Pferd der Welt hätte erreichen können.
Obwohl er erst vor Kurzem das Reiten erlernt hatte wurde beiden Gefährten recht schnell klar, dass es keinen Zweck hatte jeweils einen der Tiere zu reiten. Anfänglich war Valentin in panische Schreie verfielen, als das gefiederte Ungetüm sich mit voller Geschwindigkeit in Bewegung gesetzt hatte, was dazu führte, dass Zarim ihm einen Platz auf seinem Lark anbot. Ohnehin war mehr als genug Platz auf dem Vogel, selbst ein Dritter hätte ohne größere Mühe auf dem Rücken Platz finden können. Nun lief der zweite Lark mal hinter ihnen, mal neben ihnen her.
Bäume und Büsche rauschten vorbei, Vogelgezwitscher verlor sich im Zugwind der in seine Ohren Drang und sein Haar aufwülte. Valentin kniff die Augen zusammen.
"Exilia!", Erleichterung, Vorfreude und Erstaunen darüber die Siedlung innerhalb eines Tages erreicht zu haben schwangen in seiner Stimme mit. Innerlich sandte er ein kurzes Dankgebet an den Eynen, der ihn wiedereinmal sicher an sein Ziel geleitet hatte.
Die Holzpalisade rückte stetig näher, als sie nah genug heran waren senkten die Laufvögel ihre Geschwindigkeit und verfielen in einen auslaufenden Trab.