Im Netz des Schicksals

  • Ruhe...


    Nach nichts sehnte sie sich mehr. Sie konnte immer noch die Blicke in ihrem Rücken spüren. Seraphim die sich um sie sorgten, um ihre Sicherheit bemüht waren... nach der Anrufung hatte sie sich einige Zeit mit Vorn in Ruhe unterhalten können und es hatte einen Augenblick über all das was auf sie hereinbrach hinweggeholfen. Dann jedoch hatte sie die Pflicht erneut eingeholt und Vorn war noch einmal ins Lager zurück gegangen um das ein oder andere zu klären.


    Für Ka'Shalees Sicherheit war gesorgt. Sie erhielt regelmäßig Bericht... alle mussten sich ausruhen... mussten verarbeiten was sie gesehen hatten.


    Nachdenklich blickte sie in den Himmel und dachte über alles nach was geschehen war und auch über jene Dinge, die nicht geschehen waren...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Ich kann ihre Stimmen hören...


    Walays hatte sie alle gehört. Ka'Shalee hatte ihr gesagt, dass es gut war, was sie getan hatten. Das es vielleicht das einzige war, was ihm hatte helfen können. Tief in Gedanken versunken fragte sie sich, ob es noch mehr gebracht hätte wenn sie den Siedlern deutlicher gemacht hätte wie wichtig es war intuitiv und frei aus seinem Herzen heraus zu rufen, zu bitten und zu wünschen... ob es noch mehr gebracht hätte, wenn sie freier mit den Flammen getanzt hätte. Es war ihr nicht zur Gänze gelungen das Lied hervorzulocken... aber es hatte funktioniert...


    Fragen wanderten durch ihren Verstand. Viele davon... Hätten sie mehr tun können, als zu rufen, zu bitten... seinen Namen zu schreien und zuzusehen? Niemand würde es je erfahren. Aber es hatte sie alle darin bestärkt nicht an Walays zu zweifeln.


    Das Mondlicht tauchte die Wiese in ein unwirkliches Licht. Jetzt wo sie einige Minuten für sich ganz alleine hatte konnte sie all die Dinge die geschehen waren langsam für sich ordnen. Denn auch wenn sie es ungern zugab, dann musste sie sich eingestehen, dass es im Augenblick Dinge gab um die sie sich eher Gedanken zu machen hatte. Einfach, weil es Dinge waren um die sie sich auch wirklich aktuell kümmern konnte.


    Und ihre Gedanken führten sie zum Beginn der Feierlichkeiten zurück. Hin zu Zerahl...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Sie verharrte in den Schatten in weitem Abstand, doch ließ sie die Umgebung der Mutter Konfessor, die sich nur als dunkler Schemen am Nachthimmer abzeichnete nicht aus den Augen. Sie war froh darüber gewesen, zwischendurch eine Weile vertreten worden zu sein, auch wenn es ihr unangenehm war ihren Posten verlassen zu haben. Aber eine unterkühlte Wache wäre zu nichts zu gebrauchen gewesen. Sie beneidete Sylvana darum, dass ihr solche Dinge irgendwie nie zu schaffen machten.


    Kimberley verstand durchaus ihren Wunsch, alleine zu sein.


    Doch Befehl war Befehl. Auch wenn sie diesen gerade sehr weit ausdehnte. Ein Gegenbefehl wäre da einfacher gewesen.


    Ein bitterer Geschmack lag auf ihrer Zunge, seid sie Walays in ihrem Traum gesehen hatte. Sie wäre am liebsten aufgesprungen und zu ihm hingerannt. Aber irgendetwas hatte sie festgehalten, aufgehalten. Sie nahm einen Schluck aus dem Wasserschlauch. Kühl rann die Flüssigkeit ihre Kehle hinab. Während sie das Gefäß wieder verschloss, wanderte ihr Blick kurz in Richtung der Zelte und den letzten Feuern. Ihr Gedanken drifteten ab zu dem Gespräch mit Lucian. Sie hätte es gerne zu Ende geführt.


    Ein anderes Mal...


    Ein Ast knackte im Unterholz in ihrer Nähe und ließ sie den Blick ruckartig wieder in Sylvanas Richtung wenden. Sie ermahnte sich selbst zu mehr Achtsamkeit. Es war wieder ruhig.

    Mögen wir auf dem Pfad der Elemente

    im Angesicht von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

    unserem Schicksal und Herzen treu sein.

  • Wer bist du?


    Sylvana raffte den Umhang um ihre Schultern und atmete leise durch.


    Hast du alles gehört was ich zu Zerahl gesagt habe?


    Sie schloss die Augen. Ja, das hatte sie. Alles. Aber es machte ihr Herz weniger schwer als er vielleicht vermutet hatte. Ihr war bewusst, dass er sich, wenn er sich entscheiden musste es aber nicht wollte, nicht für sie entscheiden hatte können. Im Endeffekt hatte er die einzig richtige Wahl getroffen und auch wenn zuvor seine Wahl auf Ka'Shalee gefallen war, so wusste sie um seine Beweggründe. Und verstand sie gut. Hatte es das, was es bereits gab geschwächt? Nein... nein, das hatte es nicht.


    Ich werde diesen Raum nicht ohne Sylvana verlassen.


    Sie mussten es nicht aussprechen, um zu wissen wie wichtig sie inzwischen füreinander waren. Allerdings beunruhigte es sie, dass es jetzt so viele andere gab die es augenscheinlich ebenfalls wussten. Allerdings... tat es gut, dass er sich nicht dagegen stemmte.


    Sylvana spielte mit ein paar Haarsträhnen und verlor sich in ihren Gedanken...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Nicht weit entfernd gab es noch jemanden der seinen Gedanken nachging. Eigentlich sollte Vorn mit dem erreichten zufrieden sein aber sein Stimmung war im Grunde finster. Ka´Shalee war wieder da und er war darüber mehr als erleichtert, der Blutschwur den er auf sich genommen hatte entsprach dem was er sowieso getan hätte und war einer von vielen. Zerahl hatte sie wieder verlassen und Vorn war einfach nur froh ihn los zu sein, egal was der Hexer vielleicht erreicht hatte und ob er Ka´Shalee geholfen hatte. Das was er Sylvana angetan hatte wollte der Drow ihm nicht vergeben. Noch schlimmer war es das er sie zurückgelassen mit mehr Fragen und Unsicherheit als vorher, für Vorn waren diese Spielchen leid und er war nicht bereit sich diesen zu beugen.

  • Nachdenklich betrachtete sie ihre Handgelenke.


    Ich will das nie wieder an dir sehen, hast du verstanden?


    Sein Blick bei diesen Worten hatte sich in ihre Erinnerung gebrannt wie ein Feuer, das nichts weiter zurücklassen würde, als schwarze Erde. Langsam ließ sie die Hände sinken, blickte hinüber zu Kimberley und gab ihr ein Zeichen das alles in Ordnung, damit sie sich nicht wunderte wenn sie es sich im Gras gemütlich machte.
    Langsam sank sie nach hinten, schob ihre Hände unter den Hinterkopf und konnte so bequemer in die Sterne schauen. Vorn war ebenfalls in der Nähe, das wusste sie...


    Tief sog sie die kühle Nachtluft in ihre Lungen, fühlte das Gras unter ihren Fingern. Diese Nacht war auf ihre Art... unglaublich friedvoll.


    Eine Gabe für eine Gabe... in deiner einsamsten Stunde, dann rufe...


    Sie hasste Zerahl nicht für das, was er getan hatte. Auch wenn es ihr nicht gefiel und vor allem nicht zusagte, dass er sie mit einer Frage zurückgelassen hatte, auf die es augenscheinlich keine Antwort gab.


    Du bist unvollständig...


    Allerdings... wusste sie zumindest wann sie das Gefühl hatte vollständig zu sein... leise, ohne es zu merken summte sie eine Melodie die mit Sicherheit nur zwei Personen an diesem Ort kannten.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Das Zeichen, dass die Mutter Konfessor ihr gab nahm sie kaum wahr. Sie war noch hinter der Höhe, an dem sie das Feuer angerufen hatten, auf keinen Fall dichter. Doch dass Sylvana sich setzte beunruhigte sie nicht. Sie war für sich. Warum solle sie Haltung wahren. Sie gönnte der Frau diese Ruhe. Sie hatte sie viel zu selten. Um so mehr tat es ihr Leid, dass sie ihrer Bitte auf Einsamkeit nicht vollkommen nachgekommen war. Ein Grund mehr, warum sie sich so weit im Hintergrund hielt, ein Grund mehr, warum sie auch außer Sichtweite blieb. Sie wusste, dass ihr bewusst war, dass sie nicht alleine war, doch musste sie sie nicht auch noch bei jedem Blick, den sie vielleicht in Richtung Lager, warf daran erinnert werden.


    Nachdenklich strich sie über ihre rechte Hand. Vor ihrem inneren Auge war sie wieder auf den Falkeninseln. Sie sah den Wächter der Toten, sie sah jenen Gott, der sie nicht hatte mit ihm gehen lassen wollen, sie an die Hand nahm... je länger diese Tage zurück lagen um so mehr fühlte sie sich leer. Sie hatte in dem Moment gefühlt wie es ist jemanden an seiner Seite zu haben.
    Es war lächerlich.
    Das Leben war der Orden. Für anderes war kein Platz. Ablenkung stand nicht zur Debatte. Und doch konnte sie mit diesen Impulsen, die sie seitdem verspürte, nichts anfangen.


    Kimberley... egal was du tun musst. Wir sind bei dir. Und wir vertrauen dir...


    Die Prüfung des Engels. Sie hatte mit Sylvana und den anderen darüber nicht sprechen dürfen. Und doch hatten sie alle zu ihr gestanden. Sie waren alle da gewesen, hatten auf sie geachtet und ihr keinerlei Vorwürfe gemacht, dass sie ihr Schwert, Schild und Rüstung niederlegte, obwohl sie den Grund nicht kannten. Ihre Finger schlossen sich um den Schwertgriff an ihrer Seite. Es war erschreckend gewesen, wie nackt sie sich ohne diese Dinge gefühlt hatte.


    Sie hatte all das aufarbeiten wollen. Zurückkehren auf die Inseln um Antworten zu erhalten. Doch nun war es nicht mehr möglich.


    Ich stelle es dir frei zu gehen...


    Sie tat es...
    doch neue Aufgaben hatten sie eingeholt. Die Aufgabe, die Davion ihr gegeben hatte, dürfte nicht aufgeschoben werden. Und diese war für sie persönlich zu wichtig, um sie aus der Hand zu geben, auch wenn sie einiges davon immer noch nicht verstand.
    Das Leben war der Orden...


    Schwach drang das leise Summen Sylvanas an ihr Ohr und holte sie aus ihren Gedanken.


    Kimberley, habt ihr manchmal Heimweh?...


    Sie hatte sich gefragt, wie er auf diese Idee gekommen war. Ja, sie vermisste Samar ab und an, aber das war schon alles. Ihr fehlte etwas, doch konnte sie nicht sagen, was es war. Leise seufzte Kimberley. Warum waren manche Dinge inzwischen so kompliziert. Sie hasste solche Momente in denen ihre Gedanken Zeit hatten an die Oberfläche zu kommen und sie diese nicht zurückhalten konnte.


    Sie wünschte Dariel wäre hier gewesen...

    Mögen wir auf dem Pfad der Elemente

    im Angesicht von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

    unserem Schicksal und Herzen treu sein.

  • Vorn zögerte einen Moment, ein Gespräch würde nicht ausbleiben und die Frgae war in diesem Moment einfach nur wo an Anfangen sollte.
    Er trat auf die Wiese, er konnte Kimberley die nicht weit von Sylvana Wache hielt und fragte sich ob er sich daran gewöhnen würde das ihm ständig Jemand folgte. "Sylvana ..du und der Mond das wird zur Gewohnheit." Er schmunzelte.

  • Ihr Blick blieb gen Himmel gerichtet und sie ließ das Lied ausklingen bevor sie ihm antwortete.


    "Stört es dich?" fragte sie mit einem neugierigen Unterton.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Sie setzte sich in Ruhe auf, strich sich das Haar aus der Stirn und musterte ihn forschend.


    "Du hast den selben Blick wie gestern. Etwas beschäftigt dich und du weißt nicht wie du darüber sprechen sollst."

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Sie nahm wahr, wie die Gestalt sich aus der Dunkelheit abhob und auf Sylvana zusteuerte. Ihre Hand schloss sich fester ums Schwert, ihr Blick verengte sich, in der Hoffnung mehr zu erkennen auf der vom Mond erhellten Wiese. Das weiße Haar reflektierte gut und sie entspannte sich langsam wieder. Die Größe, die Frisur, die Haltung, es war "vornähnlich".
    Sie lächelte für sich.

    Mögen wir auf dem Pfad der Elemente

    im Angesicht von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

    unserem Schicksal und Herzen treu sein.

  • "Das war zu erwarten. Du wolltest mir aber sicher nicht erzählen, dass sie unangenehm überrascht war... "


    Sie runzelte leicht die Stirn.


    "Es hat Folgen..." , stellte sie fest, "Welcher Art?"

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Sie hob skeptisch eine Augenbraue.


    "Ein ehrlich gemeintes Opfer? Was könnte das sein? Mal ganz davon ab, dass Ka'Shalee sich langsam darüber Gedanken machen sollte, ob es klug ist weiterhin den Weg der Göttin zu gehen."

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Sie gab ein verächtliches Schnauben von sich.


    "Vorn die Zeiten sind vorbei in denen du nur mit halben dingen herausrücken kannst und ich es entweder nicht merke oder schlichtweg ignoriere. Lass dir also nicht alles aus der Nase ziehen. Lolth schwimmen hier allmählich die Fälle davon und wenn du ehrlich zu dir selbst bist, dann bist du nicht ganz unschuldig daran... genau so wenig wie ich es inzwischen auch nicht mehr bin."

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.