Rückkehr aus Alur Kaas

  • Die Sonne stand tief am Horizont, als die beiden Gestalten das Tor zum Palast durchschritten. Es lag eine gewisse Gewohnheit in ihrem Schritt, in der Art wie sie sich anmelden ließen, in dem Wartezimmer verharrten, an Wachen und Naldar vorbei gingen. Ihre Kleidung sprach von einer längeren Reise, offenbar hatten sie sich zwar Mühe gegeben, sich präsentabel zu machen, aber man sah an den staubigen Stiefeln und Mantelsäumen, dass sie nicht erst gestern aufgebrochen waren.

    Dankend wurden die Getränke angenommen, die man ihnen anbot, um die Wartezeit zu verkürzen und sich zu erfrischen, während außerhalb der Mauern die Sonne unterging. Als sie schlussendlich gerufen wurden, schimmerten die warmen Lichter von Paolos Trutz durch die Fenster, zu wolkenverhangen war der Himmel in dieser Nacht. Vielleicht ein Zeichen der Dringlichkeit, dass man sie so spät noch empfing, vielleicht lag es auch daran, dass die Frau, vor der sie nun knieten, wenig Zuneigung für das Taggestirn empfand.

    “Shadows are where magic comes from. Your dark and dancing self, slipping behind and ahead and around, never quite looking at the sun.”

    — Catherynne M. Valente

  • Dem klassischen Procedere folgend, hatten beide ihre Waffen am Eingang abgegeben und eine Wache begleitete sie durch die Gänge. Sie war aufmerksam, aber nicht sonderlich angespannt. Die beiden Gäste waren bekannt und in der Theorie sollte keine Gefahr von ihnen ausgehen.


    Neben der Drow kniete wie immer eine Sklavin am Boden, als die beiden das Arbeitszimmer betraten.


    Ka'Shalee beobachtete die beiden, als sie eintraten, wartete ab, bis sie der Etikette genüge getan hatten.

    Erhebt Euch.

    Was hat Venril diesmal angestellt? Es ist nicht schlimmer, als der Nachbau des Weltenbrechers... Oder?

    Ihre Stimme enthielt eine Mischung aus Ironie und Sorge, vielleicht eine minimale Spur von Amüsement. So einem fatalistischen Amüsement, was auftauchte, wenn es zum Weinen nicht reichte...

    [...]die Nyame ist eine sehr verständnisvolle Person... Mit einem Gespühr für Schwächen wie ein Bluthund. [...]

  • Ardon fiel es nicht besonders schwer mit der Albin Schritt zu halten, musste jedoch ab und an aufpassen diese in der Stadt nicht aus den Augen zu verlieren. Öfter sah er sich um und warf interessierte Blicke auf die Gebäude, Banner und Architektur, die er hier vorfand. Innerhalb des Palastes wurde es noch etwas deutlicher und manchmal drehte er seinen Kopf, um in einen der Gänge im Palast zu spähen und sich ein Bild vom gesamten Ausmaß und der Architektur dieses Gebäudes zu machen. Zuerst hatte er auch noch versucht sich den Weg einzuprägen, gab dies jedoch nach kurzer Zeit wieder auf - im Zweifel würde es wohl reichen den flackernden Fackeln zu folgen, wenn er die Nyame suchen sollte...


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    Auf ihr Geheiß erhob sich der Chaot. Ehe er auch nur überlegen konnte, welchen der Ansätze für dieses Gespräch er jetzt nehmen sollte, hatte die Nyame ihm diese Entscheidung abgenommen und sich für den direktesten Weg entschieden.

    Offensichtlich war ihr wohl schmerzlich bewusst, warum die beiden hier sind und - viel wichtiger noch - woher sie kamen und erwartete deshalb keine allzu erfreulichen Nachrichten.


    Er atmete hörbar angestrengt aus. Ka'shalee sah wie Ardon einen kurzen seitlichen Blick zu Aisala hinüberwarf, sich dann aber wieder nach vorne richtete.

    "Meine Nyame." ergänzte er noch einmal respektvoll und nickte dabei kurz mit dem Kopf. "Vaenril per se hat dieses Mal eher weniger angestellt. Naja, außer dass To'sek und ein paar weitere Soldaten der Ratio ebenfalls bei der Feier anwesend waren. Und er seine Festung noch nicht so wirklich im Griff hat..." eröffnete er ihren Bericht mit einem leichten Zögern in der Stimme, dass vermuten ließ hier würde noch deutlich mehr folgen. Dennoch sprach er nicht direkt weiter sondern überließ stattdessen Aisala das Wort, um ihrer beider Bericht zu beginnen.

    ~ We must change, and change, until Change is our Master, for no being, not god, not mortal, can catch and hold that which has no form.

    Einmal editiert, zuletzt von Ardon ()

  • Aïsala erhob sich, sobald es ihr befohlen wurde und verschränkte die Hände vor der Körpermitte. Sie hatte Ardons Blicke gesehen, vielleicht sollte sie dem Chaoten später eine Führung durch die Hauptstadt anbieten, als Ausgleich für seine Mühen sie in seinem Protektorat ein wenig herumzuführen. Auch wenn wahrscheinlich Merle die bessere Führerin war, sie mied persönlich die Gegenden der Stadt, die Ardon mit hoher Wahrscheinlichkeit am interessantesten empfinden würde.

    Auf den leicht amüsierten Tonfall Ihrer Exzellenz antwortete sie ebenfalls mit einem Lächeln, erlaubte sich einen vielsagenden Blick zu dem Mann neben ihr, als er versuchte ihren Gastgeber zu verteidigen und es gleichzeitig nicht ganz schaffte, schon einmal die ersten Andeutungen zu machen. Sie beschloss, dem Ganzen zumindest einen Rahmen zu geben, Exzellenz war eine vielbeschäftigte Person und selbst sie konnte nicht immer um jegliche Feierlichkeit in ihrem Siegel wissen.


    "Vielleicht fange ich ein paar Schritte zuvor an, wenn Exzellenz gestatten." Sie wartete nur kurz ab, die beiden elementaren Kraftkugeln in ihrer rechten Hand klickten kaum vernehmbar gegeneinander, als sie sie zwischen den Fingern herumrollte - eine neue Angewohnheit, die sich aber bewährt hatte.

    "Vaenril, der auf dem Convent im vergangenen Frühsommer nun durch unseren Archont Kop-tar Protektor über die dem Basilisken zugeordneten Gebiete geworden war, scheint die Zeit genutzt haben, um aus Drada D'Issan auszuziehen und eine bereits vorhandene, ältere Siedlung als Hauptstadt auszusuchen - Alur Kaas, wie er sie so kreativ benannt hat. Abgesehen von Angriffen durch Ceriden, lokale Raubtiere und irgendwelche Monströsitäten aus dem naheliegenden Sumpfgebiet, hielt er diese teilweise instand gesetzte Festung wohl für sicher genug, um zur Feier des bald einjährigen Bestehens eine Art Neujahrsfest auszurichten - schließlich erfolgte das mitrasperanische Neujahr erst vor kurzem. Ich weiß nicht, nach welchem System er seine Gäste einlud, abseits von Drada D'Issan waren aber nur Ardon und ich aus dem Norden vertreten. Ansonsten einige Personen aus der Feste der Vielfalt, eine Abordnung von L'ost Noire und beinahe zwanzig Mitglieder der Schwarzen Phalanx, inklusive ihrer Anführerin Aria, auf welche wir noch zu sprechen kommen werden.

    Wie Ardon bereits erwähnte, scheint auch ihn der allgemein bekannte Mangel an guter Dienerschaft zu schaffen zu machen, auch wenn Ardon und ich natürlich hier und dort pädagogisch eingegriffen haben um seinen Leuten ein wenig Manieren beizubringen. Leider, und er schien sich dieses Umstands absolut bewusst zu sein, denn dieser Umstand war uns bis zuletzte verschwiegen worden, war auch eine Delegation der Armee des Zweifels eingeladen worden, unter der Führung von To'sek."

    Ihr Tonfall, bei der Erwähnung der schlechten Dienerschaft schon herablassend, war sehr deutlich feindselig geworden. "Was zumindest in dem Zusammenhang Sinn ergab, dass es natürlich einen neuen Weltenbrecher gab. Eure Exzellenz wird es vielleicht erfreuen, dass er Euren Anordnungen Folge geleistet hat und dieses neue Modell nur noch mithilfe der Energien der fünf sakralen Elemente betrieben wurde. Was es jedoch ein wenig in seiner Wirkungsweise einschränkte. Ich gehe davon aus, dass er die Ruinenstadt nicht zufällig wählte - sie bietet zwar eine bessere Grundlage zum Wiederaufbau und zur Verteidigung, als eine Lichtung im Öligen Sumpf, aber vor allem konnte er dadurch mithilfe des Weltenbrechers Nor-Nas alte Gewölben erreichen. Ich gehe nicht davon aus, dass dieser Umstand Zufall war."

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    — Catherynne M. Valente

  • Etwas erleichtert darüber nicht umfänglich über die gesamten Abläufe berichten zu müssen, ließ Ardon die Albin erzählen und beobachtete dabei Ka'shalees Reaktionen.


    Nach einer kurzen Denkpause setzte er noch einmal dazu an, einige Details aus seinem Gedächtnis zu ergänzen. Es kam ihm gelegen, dass Aisala statt ihm einen Überblick gab und das große Bild beschrieb, während er hauptsächlich Informationen aus seiner Erinnerung ergänzte und dabei Überlegungen anstellte.


    "Exakt. Vielleicht noch ein wichtiges Detail zur Technik des Weltenbrechers: es sollte die bereits früher von uns erbaute Version sein. Der Gedanke, dass Vaenril deshalb jetzt diese Festung als sein Protektorat ausgewählt hat, erscheint mir auch sinnvoll... So wie ich die neue Funktionsweise verstehe, sorgt die Beschränkung auf die fünf Elemente unter anderem dafür, dass der gewünschte Zielort nicht mehr frei gewählt werden kann."


    Einen Moment zögerte Ardon. Er überlegte, ob es jetzt sinnvoll wäre erst mit dem Bericht fortzufahren, indem er ihr die Art und Weise schilderte, wie sorglos die anderen Siedler den Weltenbrecher trotz Aisalas Warnung eingesetzt hatten. Er entschied sich jedoch dazu vielleicht mit einer etwas weniger drastischen Information zu beginnen.


    "Und zu der Belagerung der Festung durch irgendwelche Viecher und Monströsitäten aus der Region... zwei Alchemisten - einer davon aus Drada d'Issan - haben mir anhand einer Probe bestätigt, dass es sich bei einigen der mutierten Kreaturen um Wesen der Öligen Pestilenz handelt." Ardon beendete seinen Satz - die Stimme schwer von Abscheu und Zorn - und musste sich offenbar zusammennehmen, um bei dem Wort "Pestilenz" nicht abfällig auf den Boden des Arbeitszimmers der Nyame zu spucken. "Sie stammen wohl aus dem nordwestlichen Teil des neuen Protektorats, etwa in Richtung von Kláh Akash und sind, nachdem wir sie mehrfach zurückschlagen konnten, in eine unbekannte Richtung abgezogen."


    Er zog eine finstere Miene und wartete auf eine Reaktion der Nyame.

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  • Sie hörte dem Ausführungen zu, immer wieder zeigte ihr Blick ein "nicht wirklich?!".

    Sie schloss die Augen, als Ardon geendet hatte, atmete tief durch.

    Es gab die Situationen im Leben, in den viele Personen drei Wege sahen: sich einfach dem Wahnsinn hinzugeben, so weiter zu machen wie bisher und die Realität zu ignorieren oder die komplette Absurdität der Situation einfach hinzunehmen und ihr mit sehr dunklem Humor zu begegnen. In den vergangenen Jahren war der erste Weg immer wieder attraktiv gewesen, jedoch hatte sie sich doch lieber für letzteren entschieden.

    Sie öffnete die Augen wieder.

    Wie gut, dass wir in einem so kleinen Kreis sind. Auch für die Zukunft wünsche ich, derlei Gespräche in einem möglichst kleinen Rahmen zu führen...


    Ich fasse zusammen: mein Archon hat einem der größten Paktierer im Norden ein Protektorat gegeben, während ich nicht anwesend war. Selbiger Protektor lädt dahin die Armee des Zweifels ein. Sie unterbrach den Gedankengang. Aisala: macht Euch bitte eine Notiz, zeitnah mit Gawayn zu sprechen: ich warte immernoch auf die Protokolle zur Untersuchung der Kane unter der Fragestellung, ob sie als verfemt anzusehen sind, oder eher wie die Ouai und Kel'goron.

    Ohne Pause griff sie wieder den vorherigen Gedankengang auf:

    Neben diesem Umstand verwendet er erneut ein Artefakt, dass mit etwas Pech diese Sphäre zerstören kann, das vermutlich Unmengen von Energie benötigt, die wir gerade nicht haben.

    Gut, immerhin öffnet er damit einen Zugang zu Nor'Nas Labor, das anscheinend im Norden liegt.


    Sie machte eine kleine Pause.


    Schade, ich war bei den Kreaturen davon ausgegangen, dass es sich um ein paar weitere geflohene Experimente aus der Forscherphase von Urquart handelt. Dass es sich um Pestilenz handelt, ist wirklich unerfreulich.

    Aber da dies erst Eure Einleitung war, Aisala, schätze ich, dass es noch schlimmer wird... Fahrt fort.

    Sie machte eine passende Handbewegung und bedeutete der Albe fortzufahren und griff dann zu einem Silberkelch, aus dem sie einen Schluck trank.

    [...]die Nyame ist eine sehr verständnisvolle Person... Mit einem Gespühr für Schwächen wie ein Bluthund. [...]

  • Die Angesprochene ließ die beiden Kraftkugeln in einer Falte ihrer Gewandung verschwinden, öffnete betont langsam die lederne Umhängetasche an ihrer rechten Seite - sie hatte wenig Interesse auszuprobieren, ab wann die Wache ihren Moment gekommen sah - und zog Papier und Stift hervor. Als ihr Blick darauf fiel, was dort bereits notiert war, verzog sie kurz das Gesicht, schrieb dann aber in kurzen Worten die Erinnerung bezüglich der Khanforschung auf den bereits sichtlich mitgenommenen Zettel.

    "Bevor ich zeitlich fortfahre, würde ich gerne noch an einigen Stellen ebenfalls ergänzen, vielleicht, damit wir diese Themen dann direkt ablegen können. Meinen Analysen zufolge befindet sich Nor-nas Labor ebenfalls auf der primären Ebene, allerdings sehr tief im Inneren des Berges, weit weit unter der Oberfläche. Der Weltenbrecher benutzt Vaenril zufolge aktuell das in Nor-nas Gewölben eingelagerte und noch durch sie hergestellte und dann verworfene Modell als Zielpunkt. Er scheint auch von diesem festen Punkt nicht mehr abzuweichen. Nach wie vor durchdringt der Weltenbrecher die Sphären um an sein Ziel zu gelangen, meine Hinweise auf die sinnlosen Risiken und die Energieverschwendung wurde von den anderen Anwesenden ignoriert - Ardon ausgeschlossen und tatsächlich muss ich an dieser Stelle auch Vaenril selbst und Aria von der Phalanx in Schutz nehmen, da sie schlichtweg abwesend waren.

    Nun, das Labor ist in unserer Sphäre. Extrem tief unter der Erde, tief genug, dass bei Zusammenbruch der Verbindung die Dummen auf der anderen Seite nicht wie zuerst behauptet ersticken, sondern schlichtweg erdrückt werden, so zumindest meine Theorie, da sich kein Mangel an Aeris nachweisen ließ. Deswegen stellt sich die Frage, von welcher Tiefe wir sprechen, ich würde aber davon ausgehen, dass es durchaus in Nor-nas Sinne war, einen Ort zu errichten, der ohne ihre Forschungen nicht zugänglich wäre.

    Was die Verschwendung elementarer Energien angeht, so haben die Siedler dieses Mal nur ihre eigenen Kräfte verbraucht. Was je nach Person natürlich Verschwendung oder endlich einmal eine sinnvolle Verwendung war."

    Sie faltete das Papier ordentlich zusammen. "Bezüglich der Pestilenz", sie schien mit dem Wort weniger Probleme zu haben als der Chaosanhänger, "gibt es natürlich auch unangenehme Details. Sie scheinen von Akhe’Raan erschaffen worden zu sein, einem hochrangigen Mitglied der Pestilenz. Die Wesen scheinen natürlich im Sumpf vorzukommen, die Pestilenz bemächtigt sich ihrer im Schlaf und trennt sozusagen Zhul von Ka'zhul, sperrt das Bewusstsein zusammen mit dem Traumselbst auf der ätherischen Sphäre ein. Der nun willen- und besitzerlose Körper wird von ihnen übernommen, korrumpiert und zur weiteren Verbreitung genutzt. Oder, wie wir es erlebten, um anzugreifen. Allerdings scheint der nun erschlagene Akhe’Raan Gegenspieler zu einer wesentlich aggressiveren Kabale gewesen zu sein, weswegen ich nicht davon ausgehe, dass diese Vorgänge mit seinem Tod ein Ende gefunden haben."

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    — Catherynne M. Valente

    Einmal editiert, zuletzt von Aïsala ()

  • Bei den Worten, dass dies endlich eine sinnvolle Verwendung für die Personen darstellte, musste die Nyame leicht schmunzeln. Sie hörte weiter zu.

    Ich denke auch, dass die Personen in Nor'Nas Labor eher ersticken würden, als zerquetscht zu werden, schließlich scheint es in einer Höhle oder einer anderen Art von Hohlraum zur liegen. Die darin enthaltene Luft würde vermutlich einige Stunden oder vielleicht auch Tage reichen, bis man dort erstickt.


    Die Forschung an den Kreaturen klingt für mich nach einer Vorstufe von Forschung an intelligenten Wesen. Wir sollten also auf der Hut sein, falls vielleicht auch irgendwann Menschen auf diese Art und Weise besessen werden. Sinnvoll wäre es herauszufinden, ob es irgendwelche Anzeichen für die Fremdeinwirkung gibt.

    Sie hielt kurz inne.

    Bei den Worten, dass dies endlich eine sinnvolle Verwendung für die Personen darstellte, müsste die Nyame leicht schmunzeln. Sie hörte weiter zu.

    Ich denke auch, dass die Personen in Nor'Nas Labor eher ersticken würden, als zerquetscht zu werden, schließlich scheint es in einer Höhle oder einer anderen Art von Hohlraum zur lieben. Die darin enthaltene Luft wurde vermutlich einige Stunden oder vielleicht auch Tage reichen, bis man dort erstickt.


    Die Forschung an den Kreaturen klingt für mich nach einer Vorstufe von Forschung an intelligenten Wesen. Wir sollten also auf der Hut sein, falls vielleicht auch irgendwann Menschen auf diese Art und Weise besessen werden. Sinnvoll wäre es herauszufinden, ob es irgendwelche Anzeichen für die Fremdeinwirkung gibt.


    [...]die Nyame ist eine sehr verständnisvolle Person... Mit einem Gespühr für Schwächen wie ein Bluthund. [...]

  • "Davon würde ich ausgehen." Sie zögerte, schien dann zu bemerken, dass es etwas uneindeutig war, worüber genau sie sprach. "Bezüglich des Erstickens, Exzellenz. Damit muss das Labor aber in ungeahnten Tiefen liegen, noch wesentlich tiefer als die uns bekannten Gebiete des Unterreichs."

    Eine weitere kurze Pause, leise klickten erneut die Kraftkugeln aufeinander. "Unseres Wissens nach sind keine Forschungen bekannt, eher ein reines Inbesitznehmen der Körper. Es kam zu Übergriffen der Pestilenz auf die Siedler von Alur Kaas, wenn ich nichts verwechsel, geschahen diese aber durch ein Mitglied der Kabale von Noxarac, welches es geschafft hatte, die Stadtmiliz zu infiltieren. Wie Ardon bereits erwähnte, Vaenril hat ein eindeutiges Problem mit seinem Personal. Nun, der Rote Theriac, wie sie das Zeug genannt haben, welches die Leute befiel und apathisch machte, scheint beendet worden zu sein. Wobei unklar ist, ob der Einfluss des Roten Theriacs auch Wesen von... höherer Intelligenz als Schlammmonster für den Übergriff aus dem Traum empfänglich gemacht hätte." Das Klacken verstummte. "Worüber ich Thyrion als Sphärenmeister des Traumes gerne direkt informieren wollen würde, Exzellenz. Er wird dann vielleicht auch in seiner üblichen zuvorkommenden Art die Mitglieder des Winterhofs über ihr offensichtliches Versagen aufklären." War das eine Art Genugtuung in ihrer Stimme? Im Grunde würde der Protektor der Basilisken wahrscheinlich sogar versuchen können, irgendeine Art Ersatz für seinen Schaden zu verlangen - allerdings gab es da auch dieses Sprichwort mit Glashäusern und Steinen...

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  • Sie überlegte...

    Wurde diese Apathi magisch untersucht?

    Ich empfinde es als durchaus plausibel, Apathie als eine Form der geistigen Abwesenheit zu betrachten. Somit wäre es ähnlich wie bei jenen Kreaturen. Nur hat das Übernehmen der Personen im zweiten Schritt nicht funktioniert.


    Und was Eure Wort mit "keine Forschung" angeht: ich denke nicht, dass jemand im ersten Versuch eine derart komplexe metaphysische Mechanik zum Laufen bekommt. Es wird Forschung gegeben haben, auch wenn diese uns unbekannt ist.

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  • Der Chaot lauschte dem Bericht und den Anmerkungen ihrer Exzellenz und überlegte, was ihm noch dazu einfiel und was er korrigieren musste. Den Kommentar über Kreaturen aus Lord Urquarts Forschungsphase ignorierte er geflissentlich - die Nyame würde es auch bei nächster Gelegenheit wieder erwähnen, wenn sie ihm einen Dämpfer verpassen wollte oder sie tatsächlich ein Problem mit den aktuellen Zustände hatte.


    "Die Zusammenfassung zur Sache Vaenril in den Punkten Paktiererei, Vertrauensbasis und Personalproblemen ist insoweit wohl richtig..." begann er etwas nachdenklich. "Glücklicherweise hat er es dieses Mal aber so gewirkt, als ob er wenigstens ein bisschen eingesehen hat, dass der Ratio nicht vertraut werden kann - besonders in allen Sachen, die mit der Pestilenz zu tun haben. Und dass wir ihnen in keiner Sache mehr helfen werden."


    Bei ihren Gedanken über den Weltenbrecher und Nornas geheimen Räumlichkeiten warf er allerdings ein paar Bedenken ein. "Der Weltenbrecher ist, wie ihr in mir schon als Lanze beschrieben hattet, doch nicht wirklich das Problem hier. Wenn man ihn zur Herstellung einer einmaligen Verbindung genutzt hätte und diese dann offen gelassen hätte, bis wir uns um unsere Angelegenheiten gekümmert hätten, wären die negativen Auswirkungen weniger schlimm gewesen. Nur haben die anderen anwesenden Siedler - Phalanx, Basilisk und andere, es für sinnvoller gehalten die Verbindung wiederholt zu öffnen und zu schließen. Die dafür benötigte Energie wurde allerdings - soweit ich es verstanden habe - tatsächlich aus den Speichern der anwesenden Siedler genommen." Er löste seinen Blick von der Nyame und blickte in Richtung Zimmerdecke, während er seine Erinnerungen zusammenkratzte. "Zum tatsächlichen Ort der Gewölbe, in die wir uns jetzt begeben haben - tief unter der Erde auf dieser Sphäre, hat Aisala schon alles erklärt. Nur würde ich sagen, dass es sich dabei nicht um Nornas Labor handelte, sondern um Nornas Gewölbe, beziehungsweise 'Norna's Vault', und dass es sich hierbei um unterschiedliche Orte handelt. Vor einigen Jahren ist Vaenril ja bereits mit zwei oder drei seiner Leute in Nornas Labor gewesen und dort innerhalb weniger Stunden bis zu vielleicht einem Tag beinahe erstickt. Das wäre in einem so großen Gewölbe wie dem jetzt aufgefundenen wohl eher unwahrscheinlich. Außerdem hatte er weder damals noch jemals danach etwas über irgendwelche Artefakte oder Rätsel erzählt und auch keine Verletzungen durch die mehreren Wächtergolems davongetragen. Demnach muss das jetzt nicht ihr Labor gewesen sein, sondern ihre Gewölbe, in denen sie Dinge aufbewahrte." Er warf einen kurzen Blick zum Alb herüber, ob sie noch weiteres zu ergänzen hatte oder ob sie mit den dort aufbewahrten Dingen und Wesen fortfahren wollte. Als die beiden dann begannen über Zhul und Ka'zhul, Übernehmen von Personen im Traum und geistige Abwesenheit zu reden, versuchte er angestrengt nicht in diese zu verfallen und stattdessen zuzuhören und die Dinge entsprechend einzuordnen.

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  • Die Nyame sah positiv überrascht aus, als Ardon anmerkte, dass Vaenril offenbar nicht mehr mit der Ratio zusammenarbeiten wollte.


    Der Blick zur Decke zeigte eine weiße Decke mit Stuckarbeiten am Übergang von den Wänden zur Decke. Wo anderen Ortes kleine Engel oder florale Motive diesen Teil des Raumes verzierten, so waren es hier stilisierte Spinnenweben. In den Ecken der Decke wohnten gewöhnliche Spinnen, die man offenbar nicht entfernte.

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  • "Die Apathie wurde meines Wissens nach nicht magisch untersucht. Wobei ich ehrlich zugeben muss, aufgrund gewisser sprachlicher Probleme weniger gut passiv informiert zu sein als gewöhnlich. Ich hoffe sehr, dass sich dies noch in den nächsten Tagen ändert, ich habe einige der anwesenden Personen um entsprechende Berichte gebeten. Es verhält sich also ein wenig wie mit den Forschungen der Pestilenz - die Logik diktiert, dass es sie geben muss, ich kann aber keine Beweise bieten." Man merkte, dass diese Unwissenheit durchaus an ihr nagte, die Kugeln klickten noch einmal hart aufeinander.

    "Bezüglich Vaenril muss ich Ardons Aussage bekräftigen. Ich kenne den Mann weniger lange, aber es scheint, als würde das menschliche Sprichwort über alte Hunde und das Erlenen von neuen Kunststücken an dieser Stelle nicht zu gelten. Oder als hätte To'sek nun endlich genügend Dummheiten begangen, damit selbst ein so nachgiebiges und vertrauensseliges Wesen wie er einsehen muss, dass eine Zusammenarbeit nicht möglich ist." Als Ardon sie bezüglich der verschiedenen Räumlichkeiten von Nor-na, sei es nun Labor, Gewölbe oder vault, verbesserte, nickte sie nur. Er hatte diese Orte wesentlich länger erkundet, sie war zum ersten Mal dort gewesen und hatte sich den größten Teil der Zeit geweigert, sie zu betreten.

    "Ich konnte nicht frei reisen, allein, weil es im Bezug auf die Pestilenz niemals weise ist, den Traum ohen Begleitung und weitergehende Analysen zu bereisen. Aber ich werde Thyrion darüber informieren und mit ihm beratschlagen, was dort vor sich gegangen sein könnte, Exzellenz. Und natürlich auch, wie der Rest des Nordens davor geschützt werden kann, wenn der Winterhof erneut seinen Dienst verschläft."

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    — Catherynne M. Valente

  • Ich hätte Vaenril bis heute eher als machtgierig, neugierig und unerfahren mit diesem Kontinent betrachtet. Ein Mangel an Erfahrung führt hier gerne zum Paktieren...


    Weshalb bezeichnet Ihr ihn als nachgiebig und vertrauensselig?


    Und was die Feay angeht: ich höre schon, wie sie sich herausreden, dass weder Traumkörper noch Traumselbst bei dem betroffenen Rivvin beschädigt worden, noch der Geist der Person in Mitleidenschaft gezogen wurde. Schließlich erfuhren diese Siedler vermutlich Schaden durch andere Siedler und nicht ursächlich durch die Pestilenz. Außerdem ist der Wortlaut des Paketes, dass sie die Träume der Siedler des Nordens schützen. Sie werden sich herausreden. Wie immer...

    Sie zuckte mit den Schultern.

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  • Ardon antwortete prompt auf ihre Frage. "Naja, er lädt To'sek und andere Khane wieder und wieder ein und erwartet ein anderes Ergebnis als vorher. Und sie haben ihn immer hintergangen. Irgendein Mark oder wichtiger Urpsrung der Pestilenz auf den letzten Frühjahrsfeldzügen, er stellt sich weiter auf dem Feld gegen uns, jetzt der Kampf auf der Seite der Pestilenz... und sicherlich einiges, von dem wir noch nichts wissen."

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  • "Machthungrig? Mein Gespür für menschliche Regungen ist nicht sonderlich gut ausgeprägt, aber Machthunger würde ich dort nicht vermuten. Eher, wie Ihr sagtet, neugierig und wie Ardon ergänzte, etwas zu sorglos in manchen Dingen. Vielleicht ein gutes Beispiel dafür, dass vorgetäuschte Unwissenheit manches Mal besser ist, als gefährliches Wissen herumzureichen. Oder was passiert, wenn bei durchaus vorhandener Intelligenz immer nur diese, aber die Weisheit wenig gefördert wurde?" Trotzdem, ihr Tonfall war noch immer wesentlich versöhnlicher als im Bezug auf die Feen des Winterhofes. Kurz überlegte sie noch ihr Aufeinandertreffen am letzten Abend ebenfalls als Beispiel für eine gewisse Nachgiebigkeit anzuführen, beschloss aber, erstmal genug an der zweifelhaften Ehre des Protektors gekratzt zu haben.

    "Was die Feen angeht, deswegen verweise ich gerade auf Thyrion. Er sollte wissen, wie man seine Verwandtschaft dazu bringt, sich nicht wieder aus allen Verantwortlichkeiten herauszuwinden."

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    — Catherynne M. Valente

  • "Korrekt. Neugier, Mangel an Erfahrung mit diesem Land und statt Machthunger denke ich bei ihm eher an... Problemlösungswillen? Oder höchstens vielleicht den Willen, sich einen Namen zu machen. Aber wirklich nach Macht scheint er nicht zu streben." fügte er noch, vorerst abschließend, zur Causa Vaenril hinzu. Der Chaot drehte sich zum Alb, sah sie direkt an und warf ihr einen fragenden Blick zu. Da sie ihn nicht aufzuhalten schien und zur Thematik der Träume und Feen nicht mehr allzu brennende Fragen vorhanden waren, setze er noch einmal an: "Es gibt da auch noch etwas ganz anderes, was wir euch mitteilen sollten..."


    Obwohl es eigentlich eine einfache Sache war und er sich diese spezielle Erinnerung schon mehrfach selbst wiedervorgeführt hatte, war Ardon jetzt sehr bedacht die richtigen Worte zu wählen. Sein Blick war auf Ka'Shalee gerichtet, leicht gen Boden gesenkt. "Nachdem wir in Nornas Gewölbe vorgedrungen waren, die Schlösser geöffnet und beide Wächter umgangen hatten, sind wir auf einige Dinge gestoßen, die wir dort nicht erwartet hatten. Eben diese, die Norna dort aufbewahrt hat. Die eine Sache ist das Gefäß, in dem Wissen aus dem oder über das Atelier aus der Zeit vor der Zensur durch die alten Herrscher erhalten ist und das sich nun im Besitz der Talla'kesh befindet. Das andere Problem dabei ist allerdings, dass Norna unmittelbar neben diesem Gefäß - ob als Wächter, Gefangener oder beides - tief in ihren Gewölben Kor'zuhl-et1 eingesperrt hat."


    Ardon sah die Nyame nun an, atmete tief ein und sprach. "Meine Nyame.", begann er und zögerte ein letztes Mal bevor er fortfuhr: "Nachdem die anderen Gäste ihm unüberlegt viele Informationen über den Zustand unserers Landes, der Sphären und den aktuellen Kriegen gegeben hatten, hat er immer mehr von Macht, Alter, Herrschaft und Beherrschung gesprochen. Die Nachricht, die er mir für meine Nyame mitgegeben hatte, ist... dass er sie wissen lassen wird, wenn die Zeit und der Ort gekommen sei, an dem sie gehorchen müsse."


    Still wartete Ardon auf irgendeine Reaktion der Nyame auf seine letzten Sätze, wohlwissend dass er die restlichen Informationen im schlechtesten Fall vielleicht nicht mehr aussprechen können würde.

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  • Sie hörte interessiert und aufmerksam zu. Der Teil mit der Zensur von Wissen durch die alten Herrscher schien sie ein wenig zu irritieren, aber nicht wichtig genug zu sein, dass sie direkt einhakte.

    Die Erwähnung von Khorzul'Et 1 brachte ein wenig Sorge auf ihre Züge. Sie letzten Worte von Ardon schienen sie weniger zu treffen, als es vermutilch viele andere Herrscher getroffen hätten.

    Sie strich sich mit der Hand durch das Gesicht.

    Ihr spracht davon, dass der Weltenbrecher permanent auf diesen "Vault" eingestellt sei. Handelt es sich dabei um eine permanente Verbindung, die auch aus dem Inneren heraus genutzt werden kann, ohne dass man in der Lage ist, es zu verhindern. Oder haben wir nur einen bellenden Hund, der weiß dass er diesen Ort nicht verlassen kann?

    Khorzul'Et war meines Wissens nach nicht für seine geistigen Fähigkeiten berühmt, sondern eher für seine Kampfeskraft...

    Sie überlegte kurz oder vielleicht auch etwas länger: Ich bin mir gerade nicht einmal sicher, ob wir im Rahmen der Spiegelwelt-Problematik nicht alle bekannten Version von Khorzul'Et vernichtet haben Ihre Augen blickte nach oben, sie schien nach Gedanken zu suchen. Ich bin mir recht sicher, dass wir Khorzul'Et 1 vernichtet haben, dass andererseits allerdings auch Nor'Na diejenige war, die die verschiedenen Kopien dieser Person anfertigte. Möglicherweise handelt es sich um eine Kopie, die sie für sich selbst als Bewacher dieses Ortes erschuf. Mit etwas mehr Glück ist dieses Wesen dann wirklich gut an diesen Ort gebunden und kann ihn nicht verlassen. Mit dem durchschnittlichen Pech, wird irgendwer seine Fesseln lösen.


    Sie schaute wieder zu den beiden. Hat man dergleichen untersucht?

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  • Der Chaot war erleichtert aber auch etwas überrascht, dass seine Nyame diese Nachrichten mit einer Mischung aus Irritation und üblicher Erhabenheit aufzunehmen schien. Er ließ sie aussprechen, wartete ab und legte sich währenddessen eine Antwort zurecht, die sich nicht unmittelbar in zu vielen Details verlieren sollte.


    "Exakt, die Funktionsweise des Weltenbrechers in Alur Kaas erlaubt ohne Modifikation nur eine Verbindung in diese Gewölbe. Ob das Gegenstück am anderen Ort denselben Einschränkungen unterliegt, kann ich nicht sagen und habe ich nicht untersucht. Ich würde allerdings nicht davon ausgehen, da es einer der Prototypen von Norna sein sollte und diese sich vermutlich nicht auf 5 Elemente beschränkte. Viel schlimmer ist aber - und das ist jetzt eine sehr grobe Zusammenfassung - dass Kor'zuhl-et1 bereits hinausgelassen wurde, dann eine Zeit lang von den Anwesenden begleitet wurde, in Kontakt mit der Ratio kam und schließlich zurück in die Gewölbe gelockt wurde und dort niedergeschlagen eingesperrt wurde. Er wird jetzt also sauer sein, hat einen Weltenbrecher und genug Energie, um diesen zu bedienen, da die Vorrichtung, die ihn mehrere Tausend Jahre dort festgehalten hat, aus zwei Eissäulen bestand, die jeweils mit der Kraft von 400 Seelen aufgeladen wurden."


    " Angenommen natürlich etwas wie Khor'zuhl-et wird in der Tiefe nicht erdrückt oder erstickt einfach... was ja auch seit seiner Einsperrung nicht der Fall war, einige der Verantwortlichen vor Ort aber wohl hofften und damit ihr Handeln begründet haben." Seiner letzten Aussage über das blauäugige Handeln der Verantwortlichen wohnte ein abschätziger Unterton inne.


    "Übrigens", fügte er ein, "sind diese Eissäulen nach einer einmaligen Analyse wohl von der gleichen Beschaffenheit wie der Eiswall im Süden."


    Nach einer kurzen Denkpause ging er auf die Erzählungen über die Ereignisse in der Spiegelwelt ein. "Hmm, das war auch eine Überlegung, die wir vor Ort hatten, allerdings waren wir uns nicht sicher, ob wir mit der Vernichtung bei Version 1 oder erst später begonnen haben. Er selbst sprach auf jeden Fall von sich als Khor'zul und nicht als Kopie. Ich hatte auch zwischenzeitlich den Eindruck, man hätte diesem Wesen, sofern man diese Chance denn nicht in den ersten wenigen Minuten verspielt hätte, noch einige neue Charakterzüge und Ansichten vermitteln können, so als ob er noch nicht sehr viele Erfahrungen vor seiner Einsperrung hatte."

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