Die Sonne stand tief am Horizont, als die beiden Gestalten das Tor zum Palast durchschritten. Es lag eine gewisse Gewohnheit in ihrem Schritt, in der Art wie sie sich anmelden ließen, in dem Wartezimmer verharrten, an Wachen und Naldar vorbei gingen. Ihre Kleidung sprach von einer längeren Reise, offenbar hatten sie sich zwar Mühe gegeben, sich präsentabel zu machen, aber man sah an den staubigen Stiefeln und Mantelsäumen, dass sie nicht erst gestern aufgebrochen waren.
Dankend wurden die Getränke angenommen, die man ihnen anbot, um die Wartezeit zu verkürzen und sich zu erfrischen, während außerhalb der Mauern die Sonne unterging. Als sie schlussendlich gerufen wurden, schimmerten die warmen Lichter von Paolos Trutz durch die Fenster, zu wolkenverhangen war der Himmel in dieser Nacht. Vielleicht ein Zeichen der Dringlichkeit, dass man sie so spät noch empfing, vielleicht lag es auch daran, dass die Frau, vor der sie nun knieten, wenig Zuneigung für das Taggestirn empfand.