[in der Großen Halle] Kires Gemach

  • Ein Funkeln durchzuckte Valentins Augen. Das ausgesprochene Vertrauen auf seine Fähigkeiten beflügelten den jungen Mönchen.


    "Dann lasst mich Euch begleiten... auch ich habe nach Paolos Trutz zurückzukehren."
    Der Geschwächte Zustand des Protektors ließ erneute Sorge in ihm aufkeimen.
    "...zumal es nicht schaden kann, wenn Euch ein Heiler begleitet."

  • "Möglicherweise fällt ja unser aller Reise in die Hauptstadt zusammen."
    Lag es nur an der Reiseart, die den jungen Mönch mit Zarim erwartete - offenbar konnte der dem schnellen Lark-Ritt weit weniger abgewinnen als der Alchemist - oder sagte ihm die Reise mit dem Protektor etwa grundsätzlich eher zu als die Gesellschaft Zarims?
    "Ich werde noch zusammensuchen, was ich für meine Arbeit in Paolos Trutz benötige und vielleicht ein paar Gespräche führen. Die Bewohner dieser Festung sollen schließlich zumindest das Gefühl haben, ich gehöre zu Exilia, wenn ich schon derart selten hier bin. Dann wäre auch ich für eine Abreise bereit."
    Der Gedanke an Gespräche, die er noch zu führen gedachte, erinnerte ihn an jenes Gespräch, das einer der Gründe gewesen war, Exilia zu besuchen und dessen Inhalt er über der Unterredung mit dem Protektor völlig vergessen hatte.
    "Ist Keel Windkling zur Zeit eigentlich zugegen? Auch ihn würde ich vor meiner Rückreise gern sprechen."

  • Kire schüttelte den Kopf.


    "Keel ist in der alten Welt und besucht seine Familie - bisher ist es mir nicht bekannt, wann er wieder zurückkehrt" antwortete er dem jungen Alchemisten.


    Danach begann er einige Pergamente zusammen zu packen.

  • "Wann also gedenkt Ihr aufzubrechen?"
    Schlagartig wurde ihm bewusst, wie lange er sich hier nicht mehr hatte blicken lassen und wie wenig er tatsächlich über diese Siedlung wusste, über das Leben und Eigenarten hier in Exilia.


    "Gibt es vor meiner Abreise evtl. noch etwas zu tun?"
    Er überlegte, ihm war nichts bekannt von einer medizinischen Versorgung der Siedlung, aber vielleicht waren ihm die Heiler auch einfach nie bekannt gemacht worden.


    "Ich habe in den vergangenen Monaten mehr noch als eine gewöhnliche Ausblidung zum Heiler erhalten, vielleicht kann ich mich hier irgendwo nützlich machen bevor wir aufbrechen - das heißt sofern Ihr noch etwas Zeit benötigt, ansonsten stehe ich natürlich zum Aufbruch bereit."

  • Kire sah nachdenklich zu Valentin.


    Ihr könntet vielleicht einige Behandlungsweisen aufschreiben und diese zu Av'Sha bringen. Einige der Siedler leiden unter Unwohlsein, magenbeschwerden und Viele überanstrengen sich täglich. Wenn ihr Ideen zur Linderung dieser - kleineren Übel verfassen würdet, wäre uns sehr geholfen. Größere Krankheiten" sprach der Protektor und hielt Inne. Kurz huschte ein Lächeln über sein Gesicht "... haben uns wie auf ein Wunder bisher verschont"

  • "Und ein Wunder ist dies wahrhaftig! Bei unserer Ankunft wurden wir nicht auf die Erkennungsmerkmale der Pestilenz kontrolliert. Sicherlich ist diese in den vergangenen Wochen deutlich seltener hier im Norden aufgetreten und dennoch halte ich diese Kontrollen für wichtig."


    Er dachte an die Zeit wärend des Feldzuges mit dem Grauen Lager. Er selbst hatte zeitweise die medizinische Versorgung am Tor übernommen.
    Dann nickte er.


    "Sehr wohl Kire, ich werde mich an Av'Sha wenden und mir von den kleineren Übeln berichten lassen."

  • Kire hob beschwichtigend die Hand:"Lasst die Pestilenz und deren Krankheiten meine Sorge sein, Valentin. Ebenso könnte eure rasche Passage auch mit euren Reittieren zu tun haben, oder?"fragte er etwas provozierend.

  • Stumm hatte Av´Sha den Boten durch die Siedlung in eine große Halle aus Stein geführt. Schweigend waren sie an den Wächtern der Halle vorbeigegangen , welche nicht einmal versucht hatten, sich der seltsamen Frau in den Weg zu stellen. Weiter führte sie ihn, bis ans hintere Ende der Halle. Unterwegs liefen zwei junge Menschen an ihnen vorbei, ein blonder Jüngling und eine Art Mönch.


    Ohne viel zu sagen, klopfte Av´Sha an einer Tür aus Ebenholz.
    Nur ein kleiner Augenblick verstrich, als die Tür aufgezogen wurde. Eine junge Frau, mit Nerben über dem rechten Auge und einer unnatürlichen Augenfarbe öffnete Diese. Sie hatte einen schlanken Körperbau, doch sprach ihre Haltung und Gang ihr eine nicht zu unterschätzende Erfahrung zu.


    Sie tuschelte der gehörnten Maid kurz etwas zu, worauf sie die Tür kurz Schloss.


    Einige Augenblicke später wurde sie wieder geöffnet und stand einfach offen.


    "Kire wünscht euch zu sprechen - tretet also ein" sprach Av`Sha zu dem Boten.

  • Magnus zählte im Geiste jeden einzelnen, den er als "eventuel Tiefling"
    identifizieren konnte, sofern sein eher ungeschultes Auge dies zu lies.
    Er verfolgte den Auftrag seines Herren gewissenhaft.


    Habt Dank, Mylady.


    Magnus nickte und durchschritt dann die Eibenholztür. Sein Blick schweifte
    durch den Raum und sucht die Person, die wohl am ehesten Protektor Kire
    Schattenhaar sein könnte.

  • Die Tür schloss sich hinter dem Neuankömmling wieder. Die blonde Frau stand hinter der Tür und verschwand im Schatten des Raumes.


    Im Raum befand sich ein schwerer Tisch, vor dem ein Stuhl aus schweren Ebenholz stand. Eine Gestalt erhob sich aus dem Stuhl und bewegte sich langsam in die Mitte des Raumes. Kire war in mehrere samtene Gewänder gehüllt, welches eine mehrteilige Robe ergab.


    Mit einem scharfen Blick musterte er den Neuankömmling. Sein Gesicht war Kire unbekannt.


    "Seid gegrüßt, ich heiße euch in Exilia willkommen. Sagt mir, was wollt ihr?"

  • Magnus verneigte sich höflich.

    Ich grüße, Protektor Schattenhaar und bedanke mich für diesen Empfang.
    Meine Name ist Magnus, ich bin ein Bote aus Paolos Trutz und wurde von
    Phelarion Dunkelstahl geschickt um Euch um ein Treffen mit ihm zu
    bitten.


    Ihr werdet doch sicherlich nach Doerchgard aufbrechen? Er schlägt dies
    auch als geeigneten Treffpunkt vor.

  • Kires Miene verzog sich kein Stück.


    "Phelarion Dunkelstahl, ja? So sagt mir, wer ist dies und was begehrt er. Während der Erstürmung Doerchgardts habe ich viel zu tun und muss viele Persönlichkeiten konsultieren. So sagt mir, warum ich meine Zeit mit Eurem Herren verbringen sollte? Ebenso glaube ich, dass wir uns etwas abseits von Doerchgardt treffen sollten, oder lud mich Euer Herr gerade zum Plausch in die Feste der Feinde ein?" fragte Kire scharf nach.


    "Versteht mich nicht falsch, aber auf mich warten nahe Doerchgardts wichtige Aufgaben - da ist es unersichtlich, ob ich Zeit für einen Fremden opfern werde, dessen Namen mir nichts sagt und mich kein Reiz dazu treibt" endete Kire.

  • Magnus nickte, er war Bote und als solcher gewohnt von harschen Tönen
    in Frage gestellt zu werden. Er ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.

    Protektor, ihr habt natürlich recht. Ein Treffen innerhalb der Mauern
    Doerchgards ist im Moment noch etwas unsicher. Die Heere Mitrasperas
    werden sich vor den Toren der Stadt versammeln und Phelarion wird sich
    dem Norden anschließen. So es denn Eure Zeit dort erlaubt, würde er darum
    bitten, von Euch empfangen zu werden.


    Der Grund warum er um diesen Empfang bittet, ist recht einfach:

    Der Bote machte eine Pause. Durchaus passend und nicht zu lang.

    Er ist von Eurer Art.

    Magnus blickte den Protektor an, und versuchte dessen Regungen darauf
    zu deuten.

  • "...Meiner Art... soso..." antwortete Kire.


    In ihm pulsierten die wildesten Gedanken umher. Hatten SIE ihn etwa gefunden? Seine Schöpfer hatten ihn eine Ewigkeit nicht mehr behelligt - einer seiner Art würde bedeuten, dass sie es nun geschafft hatten, Gefäße zu binden.


    Wieder blickte er zu dem Boten. Er wusste nicht was vorging, ein Teil in Kire drängte, auf Nummer sicher zu gehen und Venya den Boten augenblicklich exikutieren zu lassen. Eine einfache Handbewegung würde reichen - wohingegen eine Andere Stimme auf Vernunft plädierte. Er hatte sich immerhin jahrhunderte Lang als einen Tiefling ausgegeben und sich einen Namen gemacht. Es wäre nicht klug, voreilig zu handeln.


    Entschlossen tat Kire ein paar Schritte auf den Boten zu. Die Augen zu Schlitzen verengt fragte das seltsame Spitzohr:"Und von welcher...ART... mag ich sein? Sprecht klar und nicht in Floskeln!".
    Ein leichtes Glühen war in Kires Augen zu sehen und es war durchaus offensichtlich, dass er nicht zu Scherzen aufgelegt war.

  • Magnus stutzte, kurzzeitig verspürte er das Gefühl von Aggressionen, die
    ihn beunruhigten.

    Verzeiht mir Protektor, natürlich sollte ich deutlich sprechen. Mit den Worten
    "von Eurer Art" meinte ich nichts anderes, als das Phelarion ebenso ein
    Tiefling ist. Und wenn mich mein ungeschultes Auge nicht täuscht, leben hier
    im Hofstaat, neben Euch noch einige weitere.

    Magnus benötigte Mühe und Willenskraft, doch selbst im Angesicht der
    eventuellen Bedrohung sprach er in der bisherigen ruhigen Weise und ließ
    sich nicht aus dem Konzept bringen.

  • Die Äußerung des Menschens ließ Kire etwas ruhiger werden.


    "So ihr Euer Urteil traut - und eurer Beobachtung - dann sollte euer Herr wissen, dass es keine Art gibt. Ein Jeder von uns ist Anders, nur die Umstände der Geburt vereinen uns" antwortete Kire. Er verkniff sich jeden bitteren Unterton, wusste er doch, dass er sich von den Tieflingen in mehreren Punkten deutlich unterschied. Er war keiner von ihnen, lediglich passte er gut in das Muster, nachdem man diese Wesen kategorisierte.


    "Rassen interessieren mich nicht - hier ist jeder willkommen. Die Abstammung sagt nichts über das Wesen aus - daher ist mir die Aussage, dass er mich Aufgrund unserer ART sehen möchte nicht schlüssig genug. Also... Magnus, meine Zeit ist beschränkt. WAS möchte Euer Herr von mir?" sprach Kire zu dem Boten.

  • Magnus schaute verwirrt. Die Wortwahl, die sein Gegenüber verwendete,
    entsprach nicht unbedingt dem, was ihm zu vor mitgeteilt wurde.

    Phelarion sprach in der Tat davon, dass der überwiegende Grund seines
    Wunsches darin begründet liegt, dass ihr ebenso wie er ein Tiefling seid.


    Protektor, ich bin leider als Mensch wenig bewandert im Wissen über ihr
    Volk, alles was ich weiß, kenne ich von Phelarion. Er zeigte mir worauf ich
    achten muss, um einen Tiefling zu erkennen und unterscheiden zu können.
    Doch sprach er ebenso davon, dass ihr Volk untereinander recht gesellig ist,
    unter anderem, weil sie sich nicht gegenseitig den Lichtbringern ans Messer
    liefern, die immer noch verblendet sind und irgendwelche dunklen Kräfte
    in den Tieflingen sehen.

    Abermals legte Magnus eine Pause ein. Er atmete ruhig, sammelte sich
    und brachte dann einen Vorschlag.

    Phelarion ist hauptsächlich an dem Kontakt zu anderen Tieflingen
    interessiert. Er ist darüberhinaus auch offenen für die Bildung von
    gemeinsammen Geschäften. Dies könnte für beide sehr profitabel sein.


    Wenn ihr sagt, dass jeder bei Euch willkommen ist, dann wird es doch
    Euch doch sicherlich möglich sein, sich in einem gemeinsamen Treffen
    mit ihm auszutauschen. So könnt ihr euch selbst ein Urteil bilden.


    Wenn dies für euch nicht möglich ist, so werde ich jede Botschaft zu
    Phelarion zurückbringen, die ihr mir auftragt. Auch wenn Phelarion mir
    gegenüber die Worte verwendete: Es wird ihn sicherlich sehr erfreuen,
    wenn er hört, dass andere Tieflinge im Norden Mitrasperas Einzug halten.

  • Kire musterte den Menschen erneut.
    Er war sich unsicher, ob das, was dieser von sich gab stimmte - oder ob mehr dahinter verborgen lag.


    "Nun, wenn euer Herr ein treffen wünscht, so kann dies ermöglicht werden. Am ersten Abend des Kreuzzuges wird im neutralem Lager ein Fest stattfinden. Dort werde auch ich mich aufhalten. Ich denke, dass dies noch der beste Zeitpunkt sein wird, um ein Treffen zu arrangieren, da ich nicht weiß, wie sich die nächsten Tage entwickeln werden. Was das erfreut angeht..." antwortete Kire und legte eine kurze Pause ein.


    "Da kann ich weniger zu äußern. Tieflinge, Orks, Drows, Menschen, Elben - ihre Geburrt sagt nichts über ihren Charakter aus... nun gut, lassen wir die Drow Außen vor. Auch unter... MEINEM... Volk gibt es Kreaturen, die mordlustig sind und auf der Stelle gerichtet werden sollten, genau wie bei Menschen, Orks und Elben auch. Die letzten Monate waren schmeerzlich und lehrreich - glaubt mir ich musste einige meiner Anschauungen ändern. Aber ihr habt eure Antwort, Magnus. So überbringt sie eurem Herren. Ach ja, anbei interessiert mich dann doch - in welchem Lager wird er siedeln?"

  • Magnus nickte zufrieden.

    Sehr wohl protektor, ich werde meinem Herren diese Nachricht
    überbringen. Am ersten Abend, im neutralen Lager. Ich nehme an,
    er wird sich dort zu euch durchfragen können? Ihr werdet an seiner
    Erscheinerung sicherlich schnell erkennen können. So viele Tieflinge
    wird es ja nicht geben. Er hat kleine goldene Hörner, trägt wallende rote
    Kleidung und ist, da dort Kämpfe zu erwarten sind, mit Leder gerüstet.

    Seine Haltung entspannte sich, da er seinen Auftrag somit erfüllt und eine
    gute Antwort bekommen hatte.

    Phelarion ist Anhänger Magicas und wird somit in ihrer Nähe seine Zelte
    aufschlagen. Die meiste Zeit wird er jedoch wohl zusammen mit dem
    Heer des Nordens verbringen.

    Wieder folgte eine kurze Pause.

    Da Ihr selbst Protektor hier im Nördlichen Siegel seid, werdet ihr euch
    doch auch diesem Heer anschließen? Vielleicht werden die Herren ja
    Seite an Seite stehen, in der Schlacht die der Norden zu schlagen hat.

    Magnus' Worte wurden lockerer, und er wartete eigentlich nur auf das
    Zeichen, dass alle Fragen geklärt sind.

  • "Magica also..." murmelte Kire.


    "Wir ALLE haben eine Schlacht zu schlagen, doch meine Kräfte werden an anderer Stelle innerhalb dieser Schlacht gebraucht. Das nördliche Heer sollte nur so von gut ausgebildeten Kämpfern strotzenm da wird man mich und meine wenigen Mannen kaum missen" antwortete Kire.


    "Sofern ihr nichts mehr begehrt, würde ich meiner Arbeit weiter folgen" gab das merkwüdige Spitzohr von sich.