Für eine Handvoll Reis

  • Gut dann also Met und für mich ist zum Essen Brot ausreichend. antwortete Wu Schenk.


    Er wandte seine Aufmerksamkeit Owen zu, die Frau tunlichst nicht anschauen "Nun sie ist nushi, eine Frau. Der Respekt vor ihrer Familie und ihr gebietet es sich vorzustellen und zwar bei ihrem Vater oder Gatten. Da du sie zu kennen scheinst ... " erklärte er mit einer Selbstverständlichkeit.

  • Ich weiß nicht wo ihr her kommt. Doch bei uns ist es eine Selbstverständlichkeit des guten Benehmens eine freie Frau auch mit dem gebührenden Respekt zu behandeln. Und dazu gehört nicht über sie hinweg zu sprechen sondern mit ihr. Und genauso kann sich eine freie Frau bewegen mit oder ohne wen sie auch immer möchte., sagte Gjesken an Wu gewandt. Dann drehte sie sich zu Edeltraut um und sagte etwas an sie gewandt, worauf hin Edeltraut hinter die Theke verschwand. Nur Verrückte hier..., murmelte sie noch kaum verständlich zu sich selbst, bevor sie sich wieder zu Owen und Wu umdrehte.

  • Da sich Owen nicht gemüßigt fühlte die Vorstellung zu übernehmen und die Frau sich echauffierte erkannte Wu seinen Irrtum recht schnell. Mit einem freundlichen Lächeln drehte er sich direkt der Frau zu „Wie der Meister meines Meisters immer sagte, „Jener, welcher den Spatz mit einem Sonnenvogel verwechselt ist ein Narr. Der aber der seinen Fehler wiederholt ist ein Dummkopf.“ Mit einer neuerlichen Verbeugung sprach er weiter „Selbstverständlich lag der Fehler auf meiner Seite gute Frau. Ich weiß auch nicht was mich annehmen ließ jemanden vom Stande einer nushi vor mir zu haben. Ich bitte aufrichtig um Verzeihung.

  • "Nushi" verbesserte Wu Owen in dessen Aussprache. "Bei ihr handelt es sich um eine Frau, gleich ob Gattin oder Tochter, von edlem Stande ab dem Range eines nan." Er zögerte als er das rechte Wort suchte "... eines Barons oder höher gestellten Herren.".

  • Als Wu erklärte, was er mit nushi meinte, musste Gjesken lächeln. Ich kann mir auch nicht erklären, wie ihr auf so eine Idee kommt., antwortete sie Wu. Der Begriff des Sonnenvogels war ihr geläufig, dennoch stellte sie Wu die Frage: Wie kann es möglich sein, einen Sonnenvogel mit einem Spatz zu verwechseln? Ihre Frage war durchaus ernst gemeint, auf die Tiere bezogen, war die Vorstellung über die Möglichkeit einer Verwechslung der beiden Tiere für sie doch mit viel Alkohol verbunden.

  • Gjesken beließ es dabei. Sie nickte lediglich als Zeichen dafür dass sie verstanden hatte. Was verschlägt euch in diese Gegend?, fragte sie den Neuankömmling und nahm nebenbei einen Becher, welchen Edeltraut auf den Thresen gestellt hatte und nahm einen Schluck.

  • EY!, donnerte die Stimme Schenks hinter ihnen hervor. Ihr könnt euch auch nen Tisch suchen und da Platz weg nehmen! Dann versperrt ihr wenigstens nicht meinen Sichtbereich!, sagte Schenk in einem schroffen Ton zu Wu und Owen. Macht schon. Ich bring euch dann eure Bestellung an den Tisch. Find euch dann hier drinnen schon. Los jetzt., forderte er sie auf und machte mit seinen Armen eine wedelnde Bewegung in Richtung des Raumes.

    Aaliyah von Ateş<br />Stadträtin Êrengards<br />zuständig für innere Angelegenheiten und Recht

  • Wu zuckte bei dem Ausbruch des Wirts merklich zusammen. Ein sonderbares Land, so voller Wiedersprüche, Gewalt, welche sich auch immer wieder im Umgang untereinander deutlich machte. Letztlich war es jedoch sein Haus in welchem er sich befand, sodass sich der Reisende kurz verbeugte und hernach anschickte einen Platz weiter hinten zu sichern.
    Nachdem er sich gesetzt hatte wandte er sich an die Frau.


    Nun man kann es wohl Studienzwecke nennen. Ich habe lange das Wesen der intelligenten Lebewesen und der von ihnen gebildeten Gemeinschaften studiert und fand es an der Zeit mir die ganze Sache einmal in der Praxis anzuschauen. Dieses Land hier schien mir am geeignetsten da es keine Jahrhunderte lang gewachsene Gesellschaftsstruktur gibt. Jeder ist hier quasi fremd und gliedert sich mit der Zeit ein. Letztlich bin ich wohl etwas zu weit gewandert, wenn man dem besorgten Gesicht Owens glauben darf.“ fügte er mit einem Lächeln hinzu.


    Aber wollt ihr euch nicht auch vorstellen, des Ausgleichs wegen?“ fragte er vorsichtig, einen neuerlichen Fehler befürchtend nach.

  • Owen nickte als Wu erklärte was eine Nushi war, dann mischte sich der Schwertmeister nicht weiter in das Gespräch ein.
    Als Schenk lospolterte konnte sich Owen ein Grinsen nicht verkneifen.
    "Ich bin doch eine Bereicherung für deinen Sichtbereich..." scherzte der Mann und machte sich auf den Weg zu einem freien Tisch.
    Als Wu auf Owen´s besorgtes Gesicht zu sprechen kam musste dieser lachen "Sei froh das du mein besorgtes Gesicht noch nicht sehen musstest...dazu braucht es etwas mehr..."

  • Gjesken musste grinsen, als Schenk die beiden Männer etwas schärfer ansprach. Auf Owens Kommentar, dass er eine Bereicherung für den Sichtbereich wäre, meinte sie nur knapp: In deinen Träumen vielleicht., dann nahm sie ihren Becher und folgte den beiden zum Tisch. Dort angekommen hörte sie Wus Ausführungen über den Grund seines Aufenthaltes zu und dachte daran, dass sie selbst erst seit wenigen Monden hier war.
    Als Wu darauf kam, ob sie sich nicht auch vorstellen wollte, schien sie etwas ertappt. Das hatte sie bei der ganzen Verwirrung anfangs ganz vergessen. Oh tut mir leid., sagte sie freundlich. Mein Name ist Gjesken Bjornsdóttir.

  • Edeltraut schwebte mit einem Tablett in Händen zu dem Tisch der Gäste. Sie tafelte routiniert alles auf was sie bestellt hatten. Guten Hunger wünsche ich., sagte sie zu den dreien und verschwand, dann wieder an einen Nebentisch um diesen abzuräumen.

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  • Nach all der Aufregung wünsche ich uns die notwendige Ruhe um die Speisen, welche der Meister der Genüsse uns zubereitet hat auch zu genießen.“ sprach Wu von der Betonung her einem Segen gleich und begutachtete sein Brot. Der Wirt hatte noch ein Stückchen Käse danebengelegt, was der Reisende dankbar registrierte. So brach er sich kleine Bröckchen von Brot und Käse und führte sie sehr langsam den Mund zu. Vom Tempo und der Masse, welche er auf diese Weise in sich aufnahm mochte man schlussfolgern, dass er überhaupt keinen Hunger zu haben schien.


    Bei all der Aufregung habe ich ganz vergessen mich zu erkundigen womit du dein täglich Brot verdienst.“ eröffnete Wu erneut die Runde in Richtung Gjesken gewandt.

  • Gjesken hatte nichts zu Essen bestellt und hatte so die Gelegenheit die Essweise Wus etwas zu betrachten. Er schien sich viel Zeit zu nehmen, doch sagte sie nichts dazu. Als Wu sie ansprach antwortete sie: Derzeit verdiene ich an kleineren Aufträgen. Ich Nadelbinde und fertige das ein oder andere Stück für jemanden an. Sobald das Frühjahr anbricht, will ich ein Stück Land bewirtschaften und sehen was der Boden hier so hervor bringt, dann sehe ich weiter. Sie schien sich schon Gedanken gemacht zu haben und erinnerte sich in diesem Moment selbst daran, dass sie noch einmal mit Alexij sprechen wollte um ihn an die Landfläche zu erinnern, welche sie brauchte.

  • Wu hörte aufmerksam den Ausführungen Gjesken`s zu während Owen es sich schmecken ließ. Er pausierte zwischendurch, da er sehr schnell bemerkte wie sein Magen sich weiterer Nahrung verweigerte. So trank er vorsichtig den heißen Tee. „Sicherlich ein erhebendes Gefühl zu sehen wie neues Leben aus dem Land entsteht, aufgrund der eigenen Arbeit. Hast du denn keine Angst vor diesen Gestalten die Owen erwähnte?“. Er blickte kurz auf uns musterte die Vorgänge im Wirtshaus. „Gibt es eigentlich in dieser Stadt einen Meister der Geschichten?