Wann: im Begriff der Abreise aus dem Lager in Shang Men Rey
Wo: Im Lager der Neches Re, oder im direkten Umfeld
Wer: Jeder der möchte
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Sylvana hatte diese Nacht keine Ruhe gefunden. Das lange Gespräch des Vorabends hatte tiefe Spuren hinterlassen und zwar auf der einen Seite viele Tore geöffnet, die quälend lange verschlossen geblieben waren, aber auf der anderen Seite auch wieder viel Nebel und Stolpersteine herauf beschworen. Der Weg, auf den sie sich wagen wollte war gefährlich und vermutlich auch noch nicht zur Gänze zuende gedacht. Auch das mochte siene Vorteile haben, machte das Ganze aber nicht einfacher. In der nächsten Zeit würde sie viele Gespräche führen müssen... und in sich hinein horchen müssen, ob es eine gute Entscheidung war. Im Augenblick fühlte es sich gut an. Unglaublich gut. Und richtig...
Mal ganz davon ab, dass es sie von anderen Dingen ablenkte. Niemand war auf sie zugetreten und hatte sie gefragt, wie sie das Ganze empfunden hatte. Sie war dort gewesen, als Darius auf Walays eingeschlagen hatte... war dort gewesen, als der Westen sich herausnahm Walays unter seinen Schutz zu stellen. Schutz? Wovor? Für sie roch das alles geplant, zumindest in einem gewissen Rahmen... Für sie... hatte all das mit tiefem Schmerz zu tun. Sie hatte still in den Schatten gestanden und beobachtet wie Walays seine Freiheit wieder erlangte. Und irgendwo, tief in ihrem Inneren, hatte sie sich sogar für ihn gefreut. Wenn da nicht dieses seltsame andere Gefühl gewesen wäre... Das Gefühl, dass der Norden mal wieder vorgewführt wurde und das Walays mit der Entscheidung, sich den Tivar Kar'assil zu fügen, eigentlich alles verraten hatte, wofür der Norden unter seiner Führung immer eingetreten war.
Seufzend setzte sie sich ans Feuer und starrte in die Glut. Niemand hatte sie gefragt. Das hatte ihr den Raum gegeben sich abzulenken. Ihr Herz nicht noch einmal zu prüfen und zu quälen... und dennoch... hatte sie das Gefühl, dass ein richtiger Abschluss noch fehlte. Da war noch immer so viel Wut und so viele Fragen...
Müde fuhr sie sich mit der Hand durchs Gesicht und spürte noch immer das warme Kribbeln, welches Volcos Beistand hinterlassen hatte.
Glaubst du wirklich, dass du nur auf Ignis' Wille hier bist? Hast du inzwischen nicht auch ganz eigene Wünsche?
Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. Ein neuer Weg, eine neue Richtung für die Zukunft. Der Norden war erneut an einer Gabelung und man konnte nur gemeinsam den Weg formen, der vielleicht alles verändern würde. Aber Sylvana zweifelte nicht an ihren Siedlern. Alles würde sich fügen, früher oder später.
Viele Gedanken kreisten ihr durch den Sinn. Sie würde bald ein weiteres Mal das Gespräch mit Volcos und auch den anderen suchen... sie wollte nach KopTar sehen und sich seines ZUstandes vergewissern. Es galt noch Tovak aufzusuchen und sich etwas für Slaiga zu überlegen. Sie würde Melekh über ihre Entscheidung informieren müssen und viele andere kleine Feuer mussten beachtet werden.
Einfach wäre ja auch langweilig...