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    Wo: Kimberleys Arbeitszimmer
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    Das blaue Wachs knisterte leicht in der Kerze, während es langsam aufweichte. Schwer in Gedanken versunken beobachtete sie es, vielleicht einen Moment zu lang, als es sich verdunkelte. Leise fluchte sie und drückte es auf das gefaltete Papier, ließ es kurz antrocknen und siegelte es anschließend.


    Verbunden...


    Zwei Schriftstücke, die schon lange überfällig waren. Zwei Schriften, die schon vor einem Jahr hätten rausgehen sollen. Es wurde Zeit. Diese beiden hatten den weitesten Weg von allen. Sie legte sie auf den kleinen Stapel, der sich bereits auf dem Schreibtisch gebildet hatte. Zwei würden in Paolos Trutz bleiben, die anderen verteilten sich auf verschiedene Orte.


    Vergangenes...


    Kimberleys Blick ging in die geöffnete Schatuelle mit den Stücken, die ihr am Herzen lagen. Über ein Jahr und sie hatte von den Freunden nichts mehr gehört. Die Sorge wuchs. Die Kette mit den Holzperlen glitt durch ihre Finger bis zum Kreuz. Sie blickte hinab. Das Fest müsste vor ein paar Wochen stattgefunden haben. Leise seufzte sie und ließ sich in den Stuhl zurückfallen.


    Die Kerze auf dem Tisch stand weiter hinten und nicht wirklich nahe zum Schreiben. Eine Karte, auf dem ersten Blick vielleicht wie von einem Kartenspiel mit einer jungen Frau darauf, lehnte dagegen. Daneben stand ein kleiner blauer Engel.
    Das Licht, das durch das Fenster kam war fahl und matt. Der Winter des Nordens nahte.


    Eis...


    Der Feldzug war schon wieder so lange her. Doch die Kämpfe an der Front, die Expedition zum Sturmberg, haben die Zeit im Nachhinein so schnell vergehen lassen. Vorsichtig legte sie die Kette zurück und rückte das Schulterschild der Garde an ihrer Schulter zurecht. Nun war sie es auch offiziell nach Außen hin, ein Mitglied der Garde. Der Kreis war geschlossen.


    Freiheit...


    Man lernt nie aus, egal um was es geht. Die Ströme suchten sich ihren Weg und so würde sich zeigen, welchen Weg sie nehmen würde. In wenigen Stunden ging es zurück an die Front...


    So griff sie erneut zu der Feder...

  • Sie schreckte zusammen bei dem Geräusch, auch wenn es doch eigentlich kein seltenes war und die Feder hinterließ einen großen Tintenfleck auf dem Papier.
    Sie brauchte zwei Herzschläge, bis sie das Klopfen und die Stimme zuordnen konnte


    Ja. Komm herein Mahrukkaa.

    Mögen wir auf dem Pfad der Elemente

    im Angesicht von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

    unserem Schicksal und Herzen treu sein.

  • Mit dem ihr eigenen Schwung betrat die Grüne das Zimmer Kimberley´s, legte den Kopf schief, diese betrachtend und sie prüfte unzweifelhaft die Gerüche des Zimmers durch das schnobern der Nüstern. Sagten diese etwas über Kimberleys Gemütslage aus?


    "At´lakk Maah Kimberley. Du hast viel Arbeit?"

  • Es war nur leicht wahrzunehmen, doch je dichter die Grüne kam, umso mehr merkte sie es. Ein Hauch von Traurigkeit lag in der Luft und eine leichte Aufruhe. Das Fenster hinter Kimberley war ungewohnter Weise geschlossen. Der Falke war nicht zu sehen. Eine Schatulle stand jetzt auf dem Schreibtisch. Der rote Deckel mit dem Ordensengel war darauf zu sehen.


    Kimberley sah müde aus. Was durch die Reisen zwischen den Grenzen und Paolos Trutz und den Kämpfen kein Wunder war. Leicht lächelte sie, als die Freundin eintrat, steckte die Schreibfeder in die Halterung und erhob sich


    Ich grüße dich. Was verschafft mir die Ehre deines Besuchs?

    Mögen wir auf dem Pfad der Elemente

    im Angesicht von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

    unserem Schicksal und Herzen treu sein.

  • Mahrukkaa trug für ihre Verhältnisse schlichte Kleidung, Leder und Leinen. Doch am Gürtel baumelte eine Schwertscheide mit zwei Einhandwaffen, während am rechten Oberarm der Schild der Garde saß.


    Sie griente Kimberley über die Hauer an, umging einfach den Tisch, als hätte sie nichts bemerkt und reichte Arm und Klaue zum Kriegergruß..mit der Option, sollte ihr Gegenüber es wünschen, kurz umarmt zu werden. Ein menschlicher Brauch den sie sich offenbar abgeschaut hatte, den sie aber nicht jedem zugestand, so von ihr begrüßt zu werden.


    "Hm....sagen afal es so...ein ..Bauchgefühl."
    Sie wiegte leicht den Kopf und musterte Kimberley aufmerksam.


    "Und die Aussicht auf Gesellschaft eines Wesens, dass ich Schätze"schmunzelte sie dezent und zog aus dem Beutel den sie umhängen hatte eine verzeihrte zweihenkelige Flasche.

  • Auch Kimberley trug heute Schlicht. Der grüne Wappenmantel hing mit ihrer Rüstung am Rüstungsständer. Sie trug ein schlichtes Kleid mit dem Nordwappen auf dem Gürtel und dem Streitkolben an der Seite.


    Sie nahm ihren Arm und grüßte sie. auch gewohnt in der Umarmung zur Begrüßung.


    Ein Bauchgefühl? So so...


    Sie deutete mit einer Handbewegung an, dass sie sich gern setzen sollte.


    Und was bringst du da feines mit?

    Mögen wir auf dem Pfad der Elemente

    im Angesicht von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

    unserem Schicksal und Herzen treu sein.

  • Ein belustigtes Schnauben drang aus den Nüstern der Uruk, als sie es sich gemütlich machte und vorher die Henkelflasche vor Kim auf den Tisch stellte.


    "Ist was neues - der Oger hat rumprobiert. Mit Waldfrüchten,Beeren und etwas Wein und Gewürzen. Ich mag es lieber Warm."
    (Gewürzwein/Glühpunsch)
    Die Flasche war in jener Art verziert , die Kimberley in letzter Zeit häufiger bei den Uruks gesehen hatte- so auf dem Feldzug und dem Vorstoß zum Sturmberg. Kupferige oder Messingfarbige Zeichen,Symbole oder waren es Buchstaben, welche in interessantem Kontrast zur Gefäßfarbe (d`grün) standen.


    Unvermittelt wurde sie ernst.
    "Kimberley, wie lange kreuzen sich unsere Pfade bereits und wieviel Weg haben wir gewollt oder ungewollt schon nebeneinander zurückgelegt. Glaubst du, deine Worte hätten nicht etwas berührt, als du das Schild annahmst?"
    Ihr Blick schien zu sagen "Wir haben schon beide viel Blut gelassen auf diesen Schlachtfeldern, alleine und gemeinsam".
    Erinnerte sie sich an jenen Abend auf der Siegesfeier im Westen, als die Uruk bestimmter Umstände deutlich gewahr wurde?
    Oder an den Moment beim Vorstoß, wo sie sich um Kimberley sorgte, die man grade zusammengeflickt hatte und zwischen Eric und ihr Entscheiden mußte?


    "Und....ich weiß noch sehr genau welche Art von Tross sich ungefähr vor einem Jahr aus Yunalesc fortbewegte..."Ihr Blick fiel automatisch kurz auf die Gegenstände auf dem Schreibtisch.


    Anschließend hob sie den Blick und sah Kimberley an.

  • Oh, das klingt hervorragend.
    Sie ging hinüber zu der Kommode und holte zwei Becher. Einen moment sah sie grübelnd auf die Flasche. Ihr kam eine Idee, aber diese würde sie später ansprechen.


    Bewusst das erste Mal gesehen habe ich dich bei den Pforten. Wirklich zu tun hatten wir auf der Siegesfeier des Westens. sie schmunzelte leicht, als sie sich an die Manderinen erinnerte.


    Sie erwiderte den Blick von Mahru ruhig und bemerkte auch den Blick auf die Gegenstände. auf dem Stapel mit den fertigen Nachrichten lagen vier Briefe. Beim oberen konnte sie sehen, dass es von blauem Siegellack geschlossen wurde.


    Sie widerstand dem Impuls mit dem dünnen Armreif an ihrem Handgelenk zu spielen und faltete stattdessen die Hände ineinander.


    Was genau möchtest du mir sagen Mahru?

    Mögen wir auf dem Pfad der Elemente

    im Angesicht von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

    unserem Schicksal und Herzen treu sein.

  • "Das ist schon eine Lange Zeit, wenn man das bedenkt"auch ihr Grinsen verriet Kim, dass sie ebenfalls an die Szene mit den Mandarinen dachte - und an diese unendlich großen ,erstaunten Augen , Erkennen und Mut fassen.


    Mindestens genauso ruhig antwortete die Grüne:
    "Nun, ich werde nie wie ein Familienmitgleid für dich sein, sondern immer die Freundin. Die Kampfgefährtin in der Garde...das hindert mich aber nicht daran ein Auge auf dich zu haben und da zu sein, wenn es notwendig ist. Und ich habe das Gefühl, das du mich brauchen kannst. Es liegt bei Dir." legte die Uruk die Karten auf den Tisch.
    Sie führte fort , wass sie auf dem Vorstoß angefangen hatte. Für ihre Gardegeschwister da sein, ihnen wenn möglich Hilfe, Schutz, Geborgenheit zu sein....Mahrukkaa legte den Kopf etwas scheif. Sie war sich nicht sicher wie erwünscht es bei Kim sein würde...aber diese war ihr wichtig.

  • Nun hob sie eine Augenbraue


    Ich wollte in jener Nacht verdeutlichen, dass ich niemanden so nahe an mich heranlasse nur weil ich das Schild der Garde trage. Da braucht es mehr von meiner Seite aus.


    Sie atmete tief durch
    Ich kann nicht sagen wer einmal ein enger Freund wird oder gar für mich ein Stück Familie wird. Das wird die Zeit zeigen, wie immer, wenn wir Bindungen eingehen. Ich kann und will es aber nicht automatisch garantieren nur weil ich das Schild trage. Das Schild zwingt mich nicht. Und dieses wollte ich euch deutlich machen. Bei dem einen wird es mehr sein, beim anderen weniger, aber ich weiß nicht, wie es laufen wird. Aber meine Freundschaft zu dir wird nicht weniger tief nur weil wir nun beide ein Teil der Archontengarde sind. Du bist eine derjenigen, die sich vorher schon diese innige Freundschaft verdient hat.
    leicht legte sie den Kopf schief
    Auch wenn wir uns in einigen Dingen sehr unterscheiden.

    Mögen wir auf dem Pfad der Elemente

    im Angesicht von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

    unserem Schicksal und Herzen treu sein.

  • "Ich denke, dass hatte ich schon so verstanden an diesem Abend. Sieh es einfach so, ich komme als Freundin zu Dir, weil es sich gerade richtig anfühlt." sprach die Uruk.


    Dann lachte sie halblaut auf.
    "Ich würde mich schütteln, wären wir nicht so verschieden.....Also, ..."
    sie legte leichte die Klaue auf die Brust, dort wo das Herz schlug.
    "Gibt es etwas , wo ich Dir bei einem guten Schluck heute einfach Freundin sein kann.?"

  • Jetzt, wo Mahrukkaa eine Weile hier saß konnte sie merken, dass der Raum nicht wirklich warm war wie sonst.


    Leicht nickte Kimberley bei Mahrukkaas Worten und ihr Lachen stimmte in das von Mahrukkaa mit ein.


    Dann erlaub ich mir mal die gute Flasche zu öffnen?
    sie stellte die Becher daneben


    Nun, ich weiß es nicht. Einige Dinge, wie der Kontakt und zu Freunden und die Sorge um sie arbeite ich gerade selbst auf sie nickte leicht in Richtung des Briefstapels. Nach Lucians Tod habe ich mir etwas vorgenommen, was ich Stück für Stück versuche umzusetzen und mich daran zu halten

    Mögen wir auf dem Pfad der Elemente

    im Angesicht von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

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  • Mit einer einladenden Geste gen Flasche meinte die Uruk:
    [color=teal"Es wundert mich eh, dass du sie noch nicht offen hast...sonst seid ihr doch immer alle so schnelld amit zu testen was es wieder aus den Braustuben und Küchen der Orks so gibt...auf dem Fest habt ihr alle jeder mindestens für einen Ork gefuttert!"[/color] vergnügt gluckste sie.


    [color=teal]"Der Westen hat mit Lucian einen großen Mann verloren, dass ist wahr - darf ich fragen , was du dir vorgenommen hast?"[/color]Neugierde schimmerte in den Worten.

  • Sie öffnete die Flasche, nahm den Duft der beeren und Gewürze auf und goss beiden ein. Dann reichte sie der Freundin den Becher und stellte die Flasche auf den Tisch zwischen beide.


    Ich habe bei Lucian einen Fehler gemacht. Einen Fehler, den ich bis heute bereue und der mir eine Lehre sein soll. Und daher habe ich mir vorgenommen, Freunde nicht mehr als.. hmm wie soll man sagen... dass ich mir mehr bewusst mache, dass wir alle sterblich sind. Jeder einzelne von uns und dass ich es nicht als selbstverständlich mehr sehe, dass wir uns beim nächsten Mal sehen und uns sprechen werden.

    Mögen wir auf dem Pfad der Elemente

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  • "Nar, in der Tat ist es nicht selbstverständlich dass wir uns wieder sehen oder alte Freunde, Kampfgefährten..."
    Nachdenklich glitt ihr Blick zu dem geschlossenen Fenster, spürte der Kühle im Raum nach.


    "Du hast dich bei Lucian nicht verabschieden können, richtig?"
    Dieses Gefühl war der Uruk bekannt...Verlust.


    Sie mußte daran denken wie er ausgesehen hatte...auf Maites Burg. Und sie nichts anderes zu tun hatten als an ihm rumzudoktorn und ihn in ihrem Egoismus nicht gehen lassen wollten.


    "Er hat bemerkenswert lange durchgehalten. Ich verstehe nicht, warum wir alle in unserem sterblichen Egoismus vor manchen Dingen die Augen verschließen. Ein ähnliches Schicksal wie Lucian hatte vor 2 Sommern eine der Ignis-Tänzerinnen auf dem Feldzug. JEmanden gehen zu lassen ist unglaublich schwer......"
    Sie senkte den Blick, griff nach dem Becher und hob ihn.


    "Auf die , welche auf anderen Pfaden wandeln als wir!"

  • Nein.. ich wollte ihn im Frühjahr besuchen, als ich im Westen war. Als ich von seiner Krankheit hörte, entschloss ich mich ihm seine Ruhe zu lassen. Ich.... ich hätte nicht gedacht, dass dies meine letzte Gelegenheit gewesen ist. Ich weiß nicht, ob mir nicht bewusst war, wie schlimm es um ihn steht oder ob ich es nur nicht wahrhaben wollte.


    Sie hob ihren Becher leicht
    Auf die, die auf anderen Pfaden wandeln als wir und die wir nicht vergessen werden.

    Mögen wir auf dem Pfad der Elemente

    im Angesicht von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

    unserem Schicksal und Herzen treu sein.

  • Stille senkte sich über den Raum, als beide tranken.


    "Glaub mir...zusehen zu können wie jemand geht...und er sich verändert, ist auch nicht das angenehmste. Und dabei sterben wir jeden Tag etwas, verändern uns. ...Du schreibst also jetzt Briefe als Erinnerungen oder wie genau willst du das umsetzten?"

  • Sie trank still einige Schlucke. Schmeckte den süßwürzigen Geschmack. Das leichte Brennen und die dadurch entstehende Wärme in Hals und Bauch, doch diese Wärme hielt nicht lange an.


    Nein, zumindest nicht als ersten schritt. Ich will versuchen auch jenen nahe zu sein, die weiter weg sind. Jene, wo ich glaube, dass es ihnen gut tut, wenn sie wissen, dass jemand an sie denkt. und jene freunde, die schon seit langem nicht mehr hier waren versuchen zu schreiben und hoffen, dass es nicht zu spät ist zu erfahren, wie es ihnen geht.

    Mögen wir auf dem Pfad der Elemente

    im Angesicht von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

    unserem Schicksal und Herzen treu sein.

  • "Wichtig ist das du an das glaubst, was du da tust, dann hat es einen Wert.....Allerdings...wo ist die Wärme hin,die ich sonst in deiner Nähe gespürt habe? Es ist so..ungewohnt frostig hier bei dir... "forschend sah die Grüne Kim an.