Zweifel im Herzen

  • Gwaew-Gedo, da habt ihr recht zumindest zur Hälfte. Winter und Sommer, Schatten und Licht, um es einfacher zu halten. Und trotzdem wandeln die Höfe wie das Jahr. 4 sind es, 4 waren es und 4 werden es sein. Und jeder muss seine eigene Art des Gleichgewicht halten. Wir stehen immer zwischen der Dunkelheit und dem Licht. Der eine mehr zu der andere weniger. Grau und doch nicht neutral. Alptraum und Traum. , sprach der Faun leicht Gedanken abwesend.


    Welche seine Seite wahr, wusste er seit dem Beginn seines Lebens nicht sicher.


    Wenn dich die Dunkleheit ruft Lessa, antworte mit Licht. Vielleicht ist die völlige Abkehr noch nicht dein Weg, wohl aber das Gleichgewicht Die Stimme des Faun klang beschwichtigend, als ob er sich für das was,... nein wie er es gesagt hatte entschuldigen.

    ~~Dies soll euch erinnern, warum ihr einst Angst vor der Dunkelheit hattet.~~

    ~~Ich? Ich hatte schon so viele Namen, alte Namen, die nur der Wind und die Wogen aussprechen können. Ich bin der Sturm und das Lied des Eises und des Schreckens Vorbote... Ich bin ... Die Wandel, der durch die Stürme treibt...~~

  • Cupas beschwichtigende Art beruhigte und verwirrte Lessa gleichzeitig. Vielleicht waren sie und der Faun trotz äußerlicher und Alterunterschiede doch nicht so verschieden...
    '... wie Du folterst, brichst und Teile in Menschen zerstörst...' Cupa Worte klangen ihr immer noch in den Ohren. Vielleicht hatte der Faun die Worte nicht so hart gemeint, wie sie geklungen hatten, doch Lessa wusste, dies würde ihr noch eine ganze Weile zu schaffen machen.


    Aber hatte sie nicht auch schon oft Dinge gesagt, die sie hinterher bereut hatte ...?


    Wortlos nickte Lessa Cupa zu, die Entschuldigung akzeptierend.


    "Licht... " Sie dachte über das Wort nach. Woher kamen der Schatten, der Schmerz, der ihr Leben verdunkelte? Die Antwort war klar. Aus der Vergangenheit. Einer Vergangenheit, die sie lange verdrängt und vergessen hatte ...


    "Vielleicht ist es an der Zeit, Licht auf den Schatten zu werfen, der mich begleitet ..." sagte sie nachdenklich, und ihre Gedanken wanderten zurüc, nach Nargemien, zu einem unmarkierten Grab ... und zu den Ruinen eines Turms ...

    Ob Drow, Hobbit oder Hochelb - Knochen und Blut haben sie alle, irgendwann schreien sie alle, und irgendwann sind sie alle still. Und dann kann ich endlich anfangen, richtig zu arbeiten.

  • Der Elb blickte Lessa an.


    Wir müssen uns der dunklen Seite stellen, wissen das wir sie haben und doch nicht ihrem Drängen und Leichtigkeit ihrer Gaben erliegen.


    Der Weg des Slanish, auf den du dich begabst, Lessa, wird dich nur in die eine Richtung führen, nie in die Andere. Noch gibt es ein Weg zurück, ein Zurück auf DEINEN Weg, nicht den Weg eines solchen Gottes. Der DEINE Weg kann dunkle Seiten und helle Seiten beinhalten, das liegt in der Hand des Gehenden, auch wenn das Schicksal oft einen Schatten oder einen Lichtstrahl liefern mag.


    Am Ende des Weges des Chaos steht jedoch nur Dunkelheit.


    Wenn wir auf den Pfaden des Lebens gehen kann es sinnvoll sein, den Weg zu kennen auf dem wir liefen. Doch kann dieser Weg auch viel Schmerz bedeuten den die Erinnerung mit sich bringt.


    Der Elb erinnerte sich an Tawar-en-sith. Ein leichtes weißes magisches Leuchten umgab ihn, was dazu führte, dass die Pflanzen im Kräutergarten irgendwie aktiver wirken ließ, sie wirkten grüner als zuvor schienen kräftiger zu werden.

    Orchal-Ithronhir o Tawar-en-sith<br />Protektor Selfirans und Senator des nördlichen Siegels Mythodeas

  • Wie stets konnte man die Worte des Elben auf mehrere Arten deuten. Lessa hatte sich seit langem daran gewöhnt, dass Gwaew-Gedo gerne indirekt sprach.
    Plötzlich umgab den Protektor ein sanftes Leuchten, wie eine Aura. Die Ganze Atmosphäre im Garten wandelte sich. Eine leichte Brise umwehte die Anwesenden und für einen Moment glaubte Lessa, etwas vertrautes darin wahrzunehmen, einen Duft, der sie an eine kang zurückliegende, glücklichere Zeit erinnerte. Sie schloß kurz die Augen und atmete tief ein, und der Hauch fuhr durch sie hindurch und hinterließ ... Hoffnung.


    "Schmerz liegt hinter mir und Schmerz liegt vor mir, vor allem, wenn ich es nicht vermag, meinen Weg zu ändern. Ihr habt mich schon vor langer Zeit gewarnt, Gwaew-Gedo. Es hat lange gedauert, doch nun weiß ich, Ihr hattet recht. Auch Cupa hat Recht, mit vielem von dem was er sagte ... und nun habe ich das Gefühl, dass ich mich dem Schatten meiner Vergangenheit stellen muss, um meine Zukunft neu zu ordnen, auch wenn die Erinnerungen mir erneuten Schmerz bringen werden. Bitte, Herr... Euer Rat ist mir wichtig. Was würdet Ihr an meiner Stelle tun?"


    Lessa sah Gwaew-Gedo offen und ehrlich an. Sie vertraute dem Elben wie kaum einem anderen. Wenn er ihr davon abraten würde, sich der Vergangenheit zu stellen, würde sie seinen Rat befolgen, auch wenn sie nicht wusste, wie sie dann ihren Weg neu bestimmen sollte. Wie sie Cupa bereits gesagt hatte, sie konnte ihrer dunklen Seite nicht so einfach entsagen, genausowenig wie der Faun die seine völlig kontrollieren zu können schien.

    Ob Drow, Hobbit oder Hochelb - Knochen und Blut haben sie alle, irgendwann schreien sie alle, und irgendwann sind sie alle still. Und dann kann ich endlich anfangen, richtig zu arbeiten.

  • Cupa bemerkte Theyben schon bevor er in den Garten gekommen war und schirmte die letzten Spitzen des dunklen Glamours vor diesem ab. Seine Traumgestalt schimmerte nicht mehr durch. Die Anwesenheit seines Bruders schien dem Faun in diesem Moment sein Gleichgewicht wieder zu geben.


    oO( Hoffentlich wird sich das bald wieder einpendeln)Oo.


    Ein leichter Hauch von herbstlichem Wald lag auf einmal in der Luft. Die Augen des Fauns wurden wieder heller, verloren ihre Schwärze und ihre Kälte. Die gelbe Korona um Cupas Iris schien noch einmal hell aufzuleuchten und wurde wie ein Blatt das im Herbstwind fleigt weggefegt.


    Als Gwaew-Gedo zu Ende gesprochen hatte, sah der Faun ihn an und nickte. Seine dunkle Seite hatte der Faun noch nicht zur Gänze kennen gelernt. Und auch wenn sein Ausbruch dunkel erschien so war es nicht das Dunkelste.


    Hallo Theyben. Hast du die Tage in Selfiran gut verbracht ?

    ~~Dies soll euch erinnern, warum ihr einst Angst vor der Dunkelheit hattet.~~

    ~~Ich? Ich hatte schon so viele Namen, alte Namen, die nur der Wind und die Wogen aussprechen können. Ich bin der Sturm und das Lied des Eises und des Schreckens Vorbote... Ich bin ... Die Wandel, der durch die Stürme treibt...~~

  • Lessa zuckte zusammen, als der Wolfswandler auftauchte. Sie war so sehr auf die Vergangenheit fixiert gewesen, dass die Gegenwart sie überraschte. Sie nickte Theyben mit leicht gerunzelter Stirn zu. Zwar war die Atmosphäre im Vergleich zu vorhin nun sehr viel entspannter, doch ein Rest von Gereiztheit und Anspannung lag noch immer in der Luft und Lessa verkrampfte sich merklich, als Theyben zu ihnen trat.


    'Ausgerechnet jetzt ...' fuhr es ihr durch den Kopf. Sie und Theyben hatten bereits den einen oder anderen Zusammenstoß gehabt, doch seit Gwaew-Gedos Intervention waren sie einander aus dem Weg gegangen. Es war nicht so, dass Lessa Theyben nicht mochte, sie konnte ihn nur nicht einschätzen und seine Feindseligkeit ihr gegenüber, nachdem er von ihrem Glauben erfahren hatte, machte das ganze nicht einfacher. Andererseits ... sie hatte es ihm auch nicht leicht gemacht und im Lichte dessen, worüber sie mit Cupa und Gwaew-Gedo gesprochen hatte... und der Wandel in Cupa, den Theybens Ankunft hervorbrachte, entging ihr auch nicht.


    Sie beschloß, erst einmal abzuwarten, wie sich das Gespräch weiter entwickeln würde, zumal sie auf jeden Fall Gwaew-Gedos Antwort hören wollte.

    Ob Drow, Hobbit oder Hochelb - Knochen und Blut haben sie alle, irgendwann schreien sie alle, und irgendwann sind sie alle still. Und dann kann ich endlich anfangen, richtig zu arbeiten.

  • Er schien ersichtlich erleichtert die Fae wieder zu sehen. Nahm aber durchaus noch den letzten Hauch der angespannten Stimmung und Cupas innerliche Wandlung war.


    Ja habe ich! Interessanter Weise begegnen mir auf diesem Kontinent und hier im Norden im Speziellen deutlich weniger Menschen mit Misstrauen nur aufgrund meiner Art... das ist irgendwie erfrischend.


    Er grinste breit.



    Und deine Reise?
    Ist alles in Ordnung?

  • "Ja, es ist doch schön, wenn man weder aufgrund seiner Art noch seines Glaubens diskrimiert wird, nicht wahr..." konnte Lessa sich an der Stelle nicht verkneifen zu sagen, doch sie schluckte resolut herunter, was ihr sonst diesbezüglich noch alles einfallen würde. Nicht hilfreich, sich jetzt in diese Art von Diskussion mit dem Wolfwandler zu begeben.

    Ob Drow, Hobbit oder Hochelb - Knochen und Blut haben sie alle, irgendwann schreien sie alle, und irgendwann sind sie alle still. Und dann kann ich endlich anfangen, richtig zu arbeiten.

  • Cupa funkelte Lessa böse an.


    Man sollte nie eine Hand beißen, die helfen könnte, Lessa!, sagte der Faun erschreckend emotionslos.


    Er stand auf und ging zu Theyben rüber. Der leichte Duft von Herbst folgte dem Faun. Für die eine ungeschulte Nase war dieser nicht wahrzunehmen und auch für die Nase des Wandlers war es nur ein ganz leichter leiser Hauch am Rande seiner Wahrnehmung.


    Die Reise war von Erfolg gekrönt, denke ich. Das was ich tun sollte und wollte, ist getan und noch mehr. Ein leichtes Grinsen umspielte die Züge des Fauns, als er sich an die Begebenheiten im Traum erinnerte. Mich beschleicht das Gefühl das nichts auf diesem Kontinent wirklich in Ordnung ist.

    ~~Dies soll euch erinnern, warum ihr einst Angst vor der Dunkelheit hattet.~~

    ~~Ich? Ich hatte schon so viele Namen, alte Namen, die nur der Wind und die Wogen aussprechen können. Ich bin der Sturm und das Lied des Eises und des Schreckens Vorbote... Ich bin ... Die Wandel, der durch die Stürme treibt...~~

  • Ein leicht gereizter Unterton schleicht sich in seine Stimme.

    Ich verurteile nichts und niemanden für das als was er geboren wird ... sehrwohl aber für das wofür sich ein Wesen aus freien Stücken entscheiden!


    Das ist doch schön! Mit eienm Zwinker fügt er hinzu.
    Und lass mich raten... du kannst mir nicht erzählen was das ist?

    Selbst ich habe das Gefühl...und ich bin erst kurz hier....

  • Lessas Augen verengten sich und sie verschränkte die Arme.
    "Ich wüsste nicht, wobei der mir helfen sollte und beißen ist ja wohl auch eher seine Art." Die Gereiztheit in ihrer Stimme überraschte sie selbst. Sie hatte eigentlich wirklich nicht vor, einen neuen Sreit vom Zaun zu brechen, weder mit Cupa noch mit Theyben, aber diese verurteilende Art des Wolfswandlers schaffte es jedes Mal, sie auf die Palme zu bringen. Tief drinnen ahnte sie, dass es daran lag, dass seine Worte ein Echo von etwas waren, was sie selbst fühlte. Doch sie war noch nicht bereit, das zuzugeben, schon gar nicht vor ihm.
    "Sicher trefft Ihr immer nur die richtigen Entscheidungen." knurrte sie.

    Ob Drow, Hobbit oder Hochelb - Knochen und Blut haben sie alle, irgendwann schreien sie alle, und irgendwann sind sie alle still. Und dann kann ich endlich anfangen, richtig zu arbeiten.

  • Ein wildes funkeln tritt in seine Augen und die Iris seiner Augen scheinen sich leicht zu verändern.

    Ohja! Beißen und vorallem zerreisen!
    entgegnete er grollend.


    Doch die gereiztheit und der Wandel in seinen Augen scheinen mit einem Herzschlag verschwunden zu sein.
    Er atmete tief durch und blickte dabei schräg zu Boden, als ob er sich an etwas unangenehmes erinnern würde.


    Plötzlich ruhig und mit einem Unterton von Traurigkeit entgegenet er weiter.
    Nein! Ich treffe ganz sicher nicht immer die richtige Entscheidung! Für meinen Geschmack habe ich erstaunlich häufig die falschen Entscheidungen getroffen.
    Aber ich versuche aus meinen Fehlern zu lernen.


    Er blickt kurz zu Gwaew-Gedo und Cupa, dann wieder zu Lessa.


    Seufzend.
    Und vorallem höre ich auf den Rat derjenigen die mir wichtig sind und denen ich vertraue!

  • Eine Sekunde lang standen sich die Heilerin und der Wolfswandler gegenüber und wirkten trotz ihrer kompletten Unterschiedlichkeit genau wie zwei Hunde mit gesträubtem Nackenfell, knurrend und bereit zum Sprung.
    Doch als die Agression und Anspannung aus Theybens Stimme schwanden, schien auch Lessa in sich zusammenzusacken, wie ein Ballon aus dem Theybens Worte plötzlich die Luft herausgelassen hatten.


    Plötzlich wurde ihr bewusst, wie sie sich gerade verhielt, und sie schämte sich dafür. Lessa drehte den Kopf zur Seite und senkte verlegen die Augen.


    "Dann... seid Ihr vielleicht wirklich klüger als ich." murmelte sie leise aber gut hörbar. Ihre Stimme klang müde. Sie war es so leid, die Anspannung, die Selbstzweifel, die Unsicherheit.
    Sie wünschte sich nichts mehr, als dass ihr jemand einfach einen gangbaren Weg aufzeigen würde, wusste aber auch, dass dies wohl nur sie selbst konnte.


    Vertrauen. So ein kleines und doch so ein großes Wort. Wie sehr sie sich wünschte, einfach darauf vertrauen zu können, dass andere ihr beistehen würden.

    Ob Drow, Hobbit oder Hochelb - Knochen und Blut haben sie alle, irgendwann schreien sie alle, und irgendwann sind sie alle still. Und dann kann ich endlich anfangen, richtig zu arbeiten.

  • Cupa schaute die beiden an und schüttelte den Kopf.
    Als Theyben´s Augen begannen zu wandeln, spannte sich Cupa leicht an und beobachtete den Wandler. Er würde nicht eingreifen, denn noch war es sicherer bereit zu sein.


    oO(Warum tue ich mir so etwas immer wieder an?)Oo, die Kopfschmerzen die durch den Nasenbruch verursacht worden waren, kamen mit einem Stechen schlagartig zurück und der Faun griff sich an den Nasenwurzel.


    Später, wenn wir nach Nargemien reisen, erzähle ich es dir.

    ~~Dies soll euch erinnern, warum ihr einst Angst vor der Dunkelheit hattet.~~

    ~~Ich? Ich hatte schon so viele Namen, alte Namen, die nur der Wind und die Wogen aussprechen können. Ich bin der Sturm und das Lied des Eises und des Schreckens Vorbote... Ich bin ... Die Wandel, der durch die Stürme treibt...~~

  • Der Elb wurde durch aggressive Stimmung aus seiner Erinnerung gerissen. Er ignorierte das beginnende Wandeln des Wandlers und wandte sich Lessa zu.


    Niemand denn du selbst kann dir den richtigen und den falschen Weg weisen. Denn du bist es der deine Schritte lenkt. Er atmete einmal tief durch.


    Doch ich weiß, das nützt dir nichts in diesem Falle. Du willst meinen Rat. Die Vergangenheit kann dir erklären, was dich zu deinem Schritt geführt hat, den Weg der Dunkelheit zu betreten. Ich kenne deine Vergangenheit nicht. Kehre in die Mittellande zurück. Finde deine Spuren und finde die Kreuzung an dem du den Weg verlassen hast. Denn den Weg der Dunkelheit hast du schon vor Mythodea verlassen. Du bist auf diesem Weg nur den Schatten begegnet die dich umgarnten.


    Zu Theyben gewandt ihm in die wandelnden Augen blickend.


    Selbst sagtest du, Theyben, dass du nicht immer den richtigen Weg gegangen bist. An wievielen Kreuzungen deines Weges stand jedoch ein Wegweiser der dir half deine Schritte zu setzen. Zu verurteilen ist leicht. Nicht jedem sind diese Wegweiser vergönnt. Lessa versucht dem Weg der Schatten zu entsagen. Warum versuchst nicht du ein solcher Wegweiser zu sein?

    Orchal-Ithronhir o Tawar-en-sith<br />Protektor Selfirans und Senator des nördlichen Siegels Mythodeas

    Einmal editiert, zuletzt von Gwaew-gedo ()

  • Lessa hatte fast das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren, so groß war ihre Erleichterung ob der Worte Gwaew-Gedos. Nicht nur, dass sein Rat in die Richtung ging, die sie selbst bereits angedacht hatte, nein. Es bedeutet ihr noch viel mehr, dass der Elb überhaupt bereit war, ihr mit einem klaren Rat weiterzuhelfen, anstatt sich in vagen philosophischen Andeutungen zu verlieren, wie es sonst oft seine Art war. Dahinter steckte oft sehr viel Tiefe, die man mit viel Nachdenken auch herausfiltern konnte. Aber sie war so verwirrt von dem ganzen, was geschehen war, von den Selbstzweifeln, den stummen und den lauten Anklagen, von allem eben, dass es ihr viel bedeutete, dass er ihr auf eine für seine Verhältnisse sehr klare Art einfach Antwort gab. Es bestätigte sie und machte, dass sie sich endlich ein wenig besser und sicherer fühlte.


    Als er sich dann an Theyben wandte, überraschte er Lessa ein weiteres Mal. Nachdenklich bertrachtete sie den Wolfswandler, der von den Worten des Protektors scheinbar ebenso überrascht war wie sie selbst, wenn auch aus gänzlich anderen Gründen. Cupa hatte vorhin auch so etwas in die Richtung gesagt, am Beginn ihres Gespräches und bevor alles aus dem Ruder gelaufen war. Etwas darüber, dass Theyben ihr vielleicht helfen konnte. Sie hatte es abgetan, wie auch seinen späteren Satz über die fütternde Hand, die man nicht beißen sollte. Sie war zu aufgebracht gewesen, um es wirklich anzunehmen.


    Jetzt verschränkte sie peinlich berührt die Arme vor der Brust, eine ungewollt schutzsuchende Geste, was ihr selbst gar nicht auffiel. Der ehrliche Unglaube in Theybens Stimme war ihr unangenehm, zumal er ja nicht Unrecht hatte, so wie sie sich teilweise ihm gegenüber benommen hatte.


    "Es ... es ist schwer, seinen Weg zu ändern. Es ist auch schwer, den eigenen Fehlern ehrlich ins Gesicht zu sehen." sagte sie leise, den Kopf zur Seite gewandt.


    "Ich habe Fehler gemacht ... auch Dir gegenüber, Theyben. Furcht und Zweifel lassen manchmal Menschen viel aggressiver und fanatischer erscheinen, als sie eigentlich sind. Es ist nie schön, gesagt zu bekommen, dass man etwas falsches tut, etwas... etwas falsches ist, auch wenn es zutreffen mag. Gerade Du solltest das doch verstehen können ... Du sagtest etwas davon, Leute nicht dafür zu verurteilen was sie sind, nur für die Entscheidungen, die sie treffen . Aber manchmal ist eine Wahl weniger frei, als man denken würde." Sie war kurz still, dachte über die eigenen Worte nach.


    "Aber das darf keine Entschuldigung dafür sein, die falsche Wahl zu treffen, schätze ich." Ihre Stimme wurde zunehmend kräftiger, und ein wenig der alten Selbstsicherheit kehrte in sie zurück.
    "Aber ich kann nicht ändern, was geschehen ist, sondern nur eine neue Wahl für die Zukunft treffen. Und Gwaew-Gedo hat völlig recht, dafür muss ich zunächste verstehen, wo mein Weg in die Irre zu laufen begann." Ihr fiel plötzlich ein, was Cupa gerade gesagt hatte.
    "Ihr reist nach Nargemien? Ich.. wenn es euch recht wäre, würde ich mich dieser Reise gerne anschließen. Dort gibt es... einige Orte, die ich gerne besuchen würde. Auf eine gewisse Art hat dort vieles begonnen ..."

    Ob Drow, Hobbit oder Hochelb - Knochen und Blut haben sie alle, irgendwann schreien sie alle, und irgendwann sind sie alle still. Und dann kann ich endlich anfangen, richtig zu arbeiten.

  • Nicht immer ist das was von den Lippen eines Menschen kommt auch das was der Mensch im Herzen wirklich sagen will. Blicke in die Herzen der Menschen, Theyben.


    Wenn ihr nach Nargemien wollt, steht euch die Aduial zur Verfügung die an den Ufern des Verve Niar bereit liegt. Sie wird euch auf den Schwingen des Windes in die Mittellande bringen.

    Orchal-Ithronhir o Tawar-en-sith<br />Protektor Selfirans und Senator des nördlichen Siegels Mythodeas

  • Sein Blick wechselt zwischen Gwaew-Gedo und Lessa mehrfach nachdenklich hin und her, bis dieser auf Lessa ruhen blieb.


    Seinen Blick dann nachdenklich auf den Boden gerichtet und leicht nickend antwortete er.


    Nun gut ... ich bin der letzte der jemandem den Weg zu Besserung versperrt ... Er sieht auf und schaut Lessa ins Gesicht ... und wenn ich dir helfen kann, werde ich es tun ...
    Er ließ einen Moment Zeit, biss er weiter redete.
    Aber du musst dich selbst wirklich vom Chaos abwenden wollen ... und darfst es nicht nur tuen weil du glaubst es tun zu müssen ...
    Ich denke nicht, dass es so funktionieren würde ...
    Sei dir sicher in deiner Entscheidung ...



    Dann wandte er den Blick zu Gwaew-Gedo.

    Das Angebot nehmen wir gerne an! Ich danke dir!