Wo: Akademie zu Selfiran, Kräutergarten
Wann: einige Wochen nach dem Feldzug
Wer: Cupa, Lessa (auch Gwaew-Gedo, Bar'akan, Theyben, Sünje wenn sie wollen, andere bitte nur auf Anfrage)
Lessa saß zwischen den Wurzeln der großen Eiche, die am Rande des Kräutergartens ihre mächtigen Zweige über den niedrigeren Pflanzenwuchs breitete. Von hier aus konnte man einen großen Teil der Akademie überblicken. Es war einer von Lessas Lieblingsplätzen. Sie hatte die Arme um die Knie geschlungen, und blickte nachdenklich auf das entspannte Treiben in und um die Akademie.
Nun, da sie vom Feldzug zurückgekehrt waren, war endlich Zeit, um ein paar Dinge zu reflektieren, die auf der Insel der Ratio, aber auch schon davor geschehen waren. Der nagende Zweifel in Lessas Herzen ließ ihr seither keine Ruhe mehr und die Heilerin hatte dunkle Ringe unter den Augen. Sie wischte sich müde mit einer Hand über die Stirn und war froh, dass ihre heutige Schicht im Lazarett bereit beendet war. Auch der Protektor hatte angedeutet, für den Rest des Tages die Dienste seiner Adjutantin nicht mehr zu benötigen, und so hatte sie zum ersten Mal seit Wochen Zeit, sich Gedanken zu machen.
Die Blicke der andren Heiler, als sie nach dieser Sache mit dem Gefangenen ins Lazarett zurückgekehrt war, gingen ihr nicht aus dem Kopf. Wie in einem fernen Echo spannte sich die große Narbe auf ihrem Rücken und erinnerte sie an Dinge, die vor zwei Jahren geschehen waren. Dinge, die damals so viel Sinn gemacht hatten und nun... nun hatte sie Zweifel. Nun wusste sie nicht mehr, ob sie ihren eigenen Empfindungen noch trauen durfte.