• Wann? Der Tag nach dem Ende des Sommerfeldzugs, späte Morgenstunden
    Wo? Nordlager


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    Leonora ging den langen Weg vom Erdlager in Richtung der anderen Lager. Ein paar Schritte hinter ihr gingen zwei gut bewaffnete, aber ansonsten leicht gerüstete Männern. Seit sie diese und die anderen vor ein paar Tagen kennen gelernt hatte, schienen sie es sich selber zur Aufgabe gemacht zu haben, sie zu begleiten und im gewissen Maße zu beschützen.
    Verrückt....
    Sie wechselten sich gegenseitig dabei selbstständig ab, waren wachsam und neugierig. Also keine unangenehme Begleitungm wenn man so wollte. Diese Zwei sprachen aber leider einen so schwer verständlichen Akzent, das sie sich leichter mit ihnen durch einfache Handzeichen verständigen konnte. Als sie eben das Lager verlies und die beiden auftauchten, hatte sie ihnen schnell deutlich gemacht, dass sie etwas Abstand wollte. Sie mußte sich erst daran gewöhnen.
    Wie an so viele andere Dinge nun auch...
    Sie war diese Strecken die vergangenen Tage oft gegangen, gelaufen und zuletzt gehumpelt.
    Auch jetzt humpelte sie leicht. Der linke Fuß war angeschwollen und lies sich nicht mehr vernüftig bewegen. Wenn Myrea wach war und etwas gegessen hatte, würde sie sie bitten, sich den Fuß anzusehen. Myrea war wohl die beste Heilerin, die sie kannte. Sie würde ihr helfen können. Der Gedanke an sie und die anderen Gefährten schmerzte sie innerlich. Bald würden sie wieder aufbrechen, in die alte Heimat.
    Und wie die letzten Jahre bleibe ich hier...Nur die Gründe haben sich etwas ...verschoben.
    Sie ging weiter und erreichte das Lager des nördlichen Siegels.
    Ich habe den gesamten Feldzug über nicht einen Fuß in dieses Lager gesetzt.
    Sie schüttelte leicht den Kopf. Sie war nur unzählige Male hier vorbei gelaufen. Sie würde sich durchfragen müssen.
    Sie näherte sich dem Eingang und sprach die erste Person an, die sie als Wachposten identifizieren konnte.
    "Die Elemente zum Gruße, mein Name ist Leonora vom Roten Moor und ich würde gerne die Exzellenzen sprechen, sofern diese gerade anwesend sind."

  • Die Wache musterte Sie von Kopf bis Fuß. Vieles war in den letzten Tagen geschehen und die Probleme mit den Gilden aus der Stadt hatten das tägliche Leben nicht einfacher gemacht. Als der Blick der Wache jedoch auf den Wimpel Shang Men Fayns traf, hellte sich sein Blick etwas auf.
    Willkommen im Viribus Unitis. Ihre Exzellenz ist im Lager zugegen, doch kann ich Euch nicht sagen, wo genau sie ist und ob sie Zeit für Euch haben wird.
    Geht in den Linken Teil des Lagers, neben dem Lazarett des Rings der heiler findet Ihr den Thronsaal.

    [...]die Nyame ist eine sehr verständnisvolle Person... Mit einem Gespühr für Schwächen wie ein Bluthund. [...]

  • "Habt Dank. Die beiden gehören zu mir." Sie nickte der Wache kurz zu, deutete dann mit dem Daumen hinter sich.
    Dann wandte sie sich kurz zu ihnen um und deutete ihnen mit einer Geste ihr zu folgen. Sie betrat das Lager.
    Der Beschreibung folgend suchte sie die Zeichen des Rings der Heiler, um das Lazarett zu identifizieren. Als sie diese, und damit auch das Lazarett gefunden hatte, versuchte sie das auszumachen, was die Wache als Thronsaal bezeichnet hatte. Neugierig schaute sie sich um.

  • Im Lager des Viribus Unitis herrschte geschäftiges Treiben und anders als man es vermutlich von einem Lazarett erwarten würde, herrschte eine durchaus gelöste Stimmung. Während Leonora auf dem Weg zum Thronsaal war und das Banner vom Ring der Heiler passierte konnte sie dort fleißige Männer und Frauen ihr Werk verrichten sehen. Jeder von ihnen ein freundliches oder auch mal derberes, dafür amüsantes Wort auf den Lippen.


    Zu ihrer Rechten gab es einen Ort der Schatten spendete und im Grunde einen Vorhof zu einem großen, dunkel gehaltenen, dafür aber mit edlen Stoffen geschmückten Zelt bildete. Vor dem Eingang dieses Zeltes war eine hochgewachsene Frau mit einem Dunkelelfen in eine Gespräch vertieft, welches sie über Handzeichen führten. Das lange rote Haar fiel ihr offen auf die Schultern und sie trug ein rotes Gewand, welches am Saum reich mit goldenen Flammen verziert war. Als Leonora sich nach dem Thronsaal umsah wurde eben jene Frau auf sie aufmerksam und löste sich aus ihrem Gespräch, um sich der Besucherin zu nähern.


    Seid gegrüßt... Kann ich euch vielleicht weiter helfen?

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

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  • Leonora lächelte ihr Gegenüber dankbar an. Schnell vollführte sie eine höfliche Geste der Begrüßung indem sie die Finger der rechten Hand kurz an die Stirn führte und dabei den Blick kurz senkte.
    "Ja, vielen Dank. Ich suche den Thronsaal...oder direkter gesagt, ich suche die Exzellenzen...auf ein Gespräch. Nicht lang. Sofern sie denn zugegen sind."
    Sie wirkte etwas unsicher. Ihre Augen huschten, während sie sprach, über Sylvanas Erscheinung, als ob sie sehr schnell möglichst viele Details erfassen wollte.

  • Sylvana neigte kurz den Kopf, um zurück zu grüßen.


    Da seid ihr richtig. Wo der Archon sich derzeit aufhält ist mir nicht bekannt, soweit ich weiß, hat er sich aber mit den Heerführern zurückgezogen. Ihre Exzellenz erholt sich noch von den Geschehnissen der letzten Tage...


    Ihr Blick glitt kurz in den Himmel.


    Aber es lohnt sich gewiss zu warten. Wenn die Sonne nicht mehr so hoch steht wird sie wieder zu sprechen sein. Ihr könnt euch gerne solange hier aufhalten, man heißt uns durchaus gastfreundlich.


    Die Frau schmunzelte leicht. Trotz der Sonne besaß sie helle Haut welche ob der roten Robe beinahe wie porzellan wirkte. Auf den ersten Blick erschien die Frau nicht ungewöhnlich, doch konnte Leonora das Zeichen Ignis auf dem linken handrücken der Frau erkennen und an dem schmalen Gürtel der ihre Hüfte zierte prangte auf der einen Seite das Wappen des Nördlichen Siegels und jenes des Viribus Unitis, auf der anderen Seite ein schneeweißer Wimpel mit schwarzen Elementstickereien. Edel umsäumt war dieser mit einem roten Band und am unteren Ende, quasi in der Spitze des Wimpels war ein goldener Schild mit der Ignissonne als Zier angebracht. Das einzige was die ordentliche Aufmachung der priesterlich anmutenden Gewandung störte, waren die Blutflecken auf dem schneeweißen Wimpel... viele davon als und verblichen, einige wenige frisch...


    Wen darf ich denn als unseren Gast und Anwärter auf eine Audienz begrüßen und mit welchem Ansinnen wünscht Ihr die Exzellenzen zu sprechen?

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

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  • Laufen und Warten, Laufen und Warten, ging es Leonora durch den Kopf und ihr Lächeln wurde etwas säuerlich.
    Leonora, die in ein schlichtes und schmuckloses Kleid aus weißem Leinen gekleidet war, welches mit einem breiten blauen Miedergürtel in ihrer Körpermitte zusammengerafft war, zupfte an dem kleinen blau-weißem Wimpel mit dem silberfarbenem Löwen an ihrer linken Seite. Das Stück Stoff rollte sich beim Gehen immer so zusammen, dass man meißt nur den roten Futterstoff der Rückseite sehen konnte. Der Wimpel war, ebenso wie der lange blauer Leinenstreifen, welcher im unteren Bereich eine weiße Stickerei von einem Kranz und zwei darunter gekreuzten Schwertern aufwies, als auch einer schmucklosen Schwertscheide an einem zusätzlichen Gürtel um ihre Hüften befestigt.


    Sie nickte, dann lächelte sie wieder entspannter. Zumindest war Warten mit ihrem Fuß derzeit die bessere Alternative.


    "Danke. Dann werde ich warten. Und mein Name ist Leonora vom Roten Moor. Ich möchte, unter anderem im Namen meines Archons, Karl Weber, den Exzellenzen meine Aufwartung machen."

  • Es legte sich ein erfreuter Ausdruck auf das Gesicht der Neches Re.

    Leonora vom Roten Moor, ihr seid die neue Thul Heen. Ich bin erfreut euch kennenzulernen. Sylvana Katharina von Lichtensteyn, Neches Re des Nördlichen Siegels. Ich denke wir werden in Zukunft häufiger aufeinander treffen. Vielleicht kann ich euch mit einem Gespräch das Warten erleichtern.

    Sie schmunzelte und machte eine einladende Bewegung.


    Wollt ihr euch setzen?


    Dann blickte sie für einen Moment über die Schultern und gab dem Dunkelelfen einige zackige Handzeichen, woraufhin dieser nickte und sich dem Tisch in seinem Rücken zuwandte auf dem Getränke und Knabbereien standen.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

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  • Als Sylvana sich vorstellte, hob Leonora die Augenbrauen und schaute ebenfalls erfreut. Sie nickte ihr respektvoll zu.


    "Oh, es freut mich sehr, Euch kennen zu lernen."


    Sie bedeutete den beiden Männer, die den von ihre gewünschten Abstand gehalten hatten, sich abseits ein schattiges Plätzchen zu suchen. Sie sollten sich entfernen. Sie waren entlassen für den Augenblick. Allerdings würden sie dieser Aufforderung bestimmt wieder nicht nachkommen und sie weiter versuchen nicht aus den Augen zu lassen. Daran würde sie sich nicht gewöhnen.


    "Danke, ja gerne", sagte sie, wieder zu Sylvana gewandt.
    Sie selber folgte der Einladung und setzte sich.
    "Irgendwie scheint mein Name und mein ... neuer Titel schneller zu sein, als ich selber. "
    Dann machte sie eine auffordernde Geste. "Worüber möchtet ihr sprechen?"

  • Kurz war sie mit dem Blick von Leonora gefolgt.

    Eure Begleiter sind natürlich ebenso eingeladen. Und es ist vielmehr die Tatsache, dass Vorn und ich uns gut ergänzen und wir viel miteinander sprechen. Ein Zustand den ich mir auch in anderen Siegeln wünsche...


    Der Dunkelelf brachte frisches Wasser und scheuchte eine weitere junge Dame auch Lenoras Begleiter mit Wasser zu versorgen. Er erntete dafür ein Augenrollen, was aber wohl eher seinem Umgang mit ihr galt, als denn der Aufgabe, die sie sofort zu erledigen suchte.


    Ich habe kein bestimmtes Ziel für dieses Gespräch.


    Die Neches Re nahm die beiden Becher mit Wasser entgegen, reichte Lenora einen davon und blickte dann noch einmal zu dem Dunkelelf.


    Gib ihrer Exzellenz Bescheid, dass Leonora vom Roten Moor, die Thul Heen der Dornen um eine Audienz bittet...


    Der Dunkelelf antwortete mit einem knappen "Xas." und verschwand. Als das junge Mädchen den Begleitern Wasser anbot, ließ die Neches Re den Blick eine Weile auf ihnen ruhen.


    Man muss sich erst daran gewöhnen, hm? Ständige Schatten zu haben...

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  • Leonora nahm den Becher dankbar an und nahm gleich einen Schluck.
    Dann blickte sie zu ihren Bewachern rüber und schmunzelte, als sie wieder Sylvana ansah.

    "Tja, daran werde ich mich wirklich gewöhnen müssen. So wie an all die anderen Dinge auch...Allerdings wird das eine länger dauern als so manch anderes...Ich bin immer ein Mensch gewesen, der wenig aufgefallen ist und dadurch hingehen konnte, wo ich wollte. Ohne viel Aufsehen zu erregen. Und jetzt plötzlich..."


    Sie schnippte dumpf mit den Fingern. Dann zog sie die Nase kraus und rutschte kurz im Sitzen hin und her.

    "Es ist gut zu hören, dass im Norden Neches're und Thul'Heen gut zusammen arbeiten. Ich bin mehr als gespannt, wie es bei uns funktionieren wird. Ich hoffe jedenfalls, das es nicht übermäßig problematisch wird."


    Ihr Lächeln wurde leicht schief, als sie an die vergangenen Tage dachte. Und an die Gespräche...

  • Ich habe mit meinem Bruder im Amt am Hof der Rosen leider nicht viel sprechen können... Daher kann ich ihn noch nicht gut einschätzen. Aber ich lege große Hoffnungen in das Reich der Rosen... und ich Karl Weber und euch...


    Ihr Blick wurde nachdenklich als sie selbst einen Schluck Wasser aus dem Becher nahm.


    Es war ihr leicht gefallen Esthaer zu begegnen. Im Grunde erinnerten sie die ersten Momente mit der Nyame der Rosen an ihre ersten Augenblicke mit Ka'Shalee.

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  • Leonora guckte nicht sehr glücklich. Zuviele Erwartungen...
    "Ich hatte schon einige sehr interessante Gespräche mit Perendur. Wobei mir das letzte eindeutig am Besten gefallen hat..."
    Definitiv waren die anderen nicht sehr erbaulich gewesen.
    Sie machte eine wegwischende Handbewegung.
    Dann nahm sie noch einen Schluck und drehte dann das Gefäß zwischen den Händen.
    "Darf ich Euch eine persönliche Frage stellen?" fragte sie unvermittelt.

  • Oh... das... nun, man singt Lieder darüber, habe ich mir sagen lassen.


    Die Neches Re verlagerte ihr Gewicht und schaute kurz ins Leere. Für einen Augenblick wirkte es, als könnte sie sich eines Schmunzelns nicht erwehren, oder täuschte dies? Irgendwas in der Stimme der Neches Re wirkte, falsch, oder... amüsiert?


    Das geschah damals kurz nachdem Valas, mein Vorgänger, jetzt einer der führenden Klingen bei den Ewigen Schwertern vor Ka'Shalee trat und ihr gestand, dass er sich nicht mehr in der Lage sähe ihr Neches Re zu sein. Er ihr nicht mehr in dem Maße dienen könne, wie es nötig sei und damit den Wimpel, das Zeichen des Neches Re Bundes wieder in ihre Hände legte.


    Ihr Blick verlor sich einen Moment, dann schloss sie die Augen, als wollte sie sich den Augenblick noch einmal vor Augen rufen.

    Er legte Ka'Shalee nahe, dass sein Nachfolger jemand sein sollte, dem sie vertraute und nicht in dem Maße aus einer Abhängigkeit und einem... Dienstverhältnis käme, wie es für Dunkelelfen untereinander üblich sei.


    Sylvana öffnete die Augen wieder und strich mit der Hand über den weißen Stoff.

    Ich war damals die Stimme der Nyame. Der Morgen nach seinem Rücktritt muss es gewesen sein... ich war gerade dabei die ersten Audienzen für Ka'Shalee zu organisieren, als sie mich in ihr Zelt rief. Als ich darauf wartete warum sie mich gerufen haben mochte, schwieg sie und drückte mir nur den Wimpel in die Hände.


    Ich fragte sie wem ich ihn überreichen sollte und sie schalt mich, ich solle nicht dumm sein und ihn anlegen...


    Während ich völlig benommen auf den Wimpel starrte fügte sie hinzu:


    Valas sagte, ich solle jemanden nehmen, dem ich vertraue... nicht dass ich es vorziehe auf ihn zu hören, aber... da gibt es derzeit nur dich.


    Die Neches Re musste lächeln.


    Fürchterlich unspektakulär und vor allem unerwartet, aber für mich von tiefer Bedeutung.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Sylvana musterte die Frau aufmerksam. Eine Weile sagte keiner von ihnen etwas...


    Warum fragt ihr danach? fragte sie dann mit ruhiger Stimme.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Ich glaube... zu niemandem von uns kam eines unserer Ämter auf eine annähernd ähnliche Weise... Ich mag mich täuschen, aber ihr wirkt nachdenklich. Was macht euch Sorgen? Wenn ich denn fragen darf...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.