Wiedergeburt (Lares und Mahrukkaa / 22. Tag im Brachmond )

  • Er blickte Mahrukkaa nachdenklich an.


    „Du meinst, was uns von den Untoten unterscheidet? Dass es ihnen an der Möglichkeit fehlt zu lieben? Nein, ich habe nicht wirklich darüber nachgedacht, nachdenken können.“ Beteuerte er schuldbewusst.

  • "Nicht nur von den Untoten, generell von den Verfemten. Es ist ein gravierender Unterschied und zeigt auf, warum die Alten Herrscher , welche von den Elementen abtrünnig wurden und nach zu viel mehr Macht gierten , letztlich versagten...oder besser...das Spiel um Ihre Macht verloren."


    Die Uruk hatte ihren rechten Arm auf der Stuhllehne abgestürzt und hatte 3 Klauen an die Stirn gelegt mit der sie sich leicht gegen anlehnte.
    Kurz schloß sie die Augen , atmete durch. Trotz allem strengte das Gespräch sie an.


    "Vai befürchtet, das die Untoten sogar so etwas wie Liebe aber völlig verdreht empfinden, denn sonst könnten sie nicht hingehen und afal dafür Vorwürfe machen, afal würden in ihr Land einfallen und ihre Familien töten...."


    Mahrukkaa machte eine Pause und sah Lares vorsichtig an:
    "Natürlich sind sie Feinde, aber afal sollten nicht vergessen, es gab schon einen Weltenbrandt und anfangs wurden sogar die Verfemten nach ihrer Erschaffung geduldet.
    Letztlich geht es darum, dass die Untoten akzeptieren müssen, dass ihre Körper endlich sind und ihre Seelen zurück gehören zur Urseele , dass sie ihren Frieden finden und nicht alten Gewohnheiten, ihrem alten Leben nachhängen und es mit allen Mitteln zu immitieren versuchen....Und selbst vai war schon versucht und das mehrfach einen anderen Weg einzuschlagen...na muß wissen, die Rahahk Duhn sind das alte Volk des Südens.
    Vom Schwarzen Eis versklavt, vom Untod verführt.
    Das ist der Anspruch der Uruks auf den Süden, eoks Vergangenheit und die Verbindung zu König Garwan."

    Zumindest war es das, was man versucht hatte den Uruks weiß zu machen....mittlerweile war sie sich in vielem nicht mehr so sicher, aber das waren Informationen auf denen man aufbauen konnte.


    Kaum hatte sie das ausgesprochen trafen sie die Erinnerungen an damals mit Wucht.


    Die Schlacht im Gebirge der Grauen Stadt, alter Weg gegen den neuen Weg...
    ihr Sturz in die eisigen Tiefen und dann das Erwachen, festzustellen das ein Untoter dort ebenfalls festsaß...
    Seine lockenden Worte , denn eisige Barrieren verhinderten das sie einander angreifen konnten, jedoch nicht das sie seine Worte hörte....


    die Augen Mahrukkkaa´s flackerten einen Augenblick, dann war sie wieder im
    hier und jetzt.

  • Lares-Edorian glaubte zu verstehen, bei Weiten nicht alles, aber ein wenig:


    „Die Untoten sind also zu arrogant sich nur als ein Teil des Weltengefüges zu sehen. Sie halten sich für wertvoller als andere Völker. Ihre Arroganz ist es, die ihnen ewigliches Leben schenkte...“ Gab er mit seinen eigenen Worten wieder.

  • Müde sagte sie:
    "Du kannst es Arroganz nennen, auch Überheblichkeit -beides unschöne Eigenschaften die vielen lebenden Völkern anhaften und dazu führen das ebend nicht jene Einigkeit und Stärker herrscht die afal bräuchten.....Wenn na sie als Feinde siehst, sehe sie mit Respekt. Sonst wird jene Überheblichkeit auch na zu Teil, vielleicht auf andere Art , aber es könnte dazu führen das na seinen Weg verliert.
    Die Welt ist nicht weiß oder schwarz, Lares."


    Mahrukkaa atmete durch und trank ihren erkalteten Tee mit einem Ruck aus.


    "Hast na je darüber nachgedacht das einerseits die Gier nach mehr Macht die Alten Herrscher antrieb, aber auch die Angst vor eben jenen Dingen, aus denen die Verfemten losgelöst scheinen? Die Angst vor dem Tod, dem Ende...Angst vergessen zu werden , die Angst nicht gut genug zu sein, unperfekt...die Angst vor Krankheit, Krüppeltum..ausgetoßen zu werden, weil man als Weibchen keine Welpen hervorbringen kann... all diese scheinbaren Makel, die doch eigentlich keine sein sollten...."
    Sie mußte an das Denken, was ihr Ulrich von den Ereignissen in der Grauen Stadt berichtet hatte... wie schäbig sich die Siedler verhalten hatten


    Mühsam veränderte sie ihre Haltung im Stuhl,so das die Decke verrutschte und weitere dicke Verbände offenbarte , welche offenbar den ganzen Oberkörper bedeckten.

  • Für Lares-Edorian fühlten sich jene Wort wie eine Offenbarung an.


    Das war es also!


    „Die Verfemten verkörpern all das, was wir nicht sein wollen oder konnten...“ sinnierte er, endete und verharrte mit halb geöffneten Mund. Seine Augen verrieten, dass er nachdachte, sich versuchte an Szenerien und Ereignisse zu erinnern, Bilder, an denen er jene neuen Erkenntnisse würde verknüpfen können.


    „Und wenn wir akzeptieren, das wir uns nicht vor Krankheit oder Tod fürchten müssen, es nicht schlimm ist unvollkommen zu sein, fehlerhaft, dieser Konflikt gar nicht bestehen würde?“ Fragend blickte er Mahrukkaa an.

  • Die Uruk zuckte leicht mit den Schultern.


    "Na sollte nicht vergessen, dass Vai na Gedanken erzählt die VAI sich macht.
    Aufgrund der Erlebnisse im Süden, gerade mit dem Untot."


    Sie stockte...es fiel ihr schwer diese Wunden wieder aufzureißen und darüber zu sprechen, jedes Mal wenn sie gehofft hatte es wäre vorbei.


    "Aber dabru...wenn man sich überlegt, was im Brustkorb passiert, wenn afal in Kampfsituationen sind, wenn Kriegergefährten sterben....oder man als Anführer ihnen die letzte Gnade erweist...."


    Lares konnte mit einem mal regelrecht fühle wie zerbrechlich die Uruk war, wie eine Puppe aus Glas und doch so hart und fest wie Fels.
    In sich ruhend,durch Erfahrungen und ihr Alter.


    Heiser fuhr sie fort: " Der Geist muß die Seele schützen und anders herum....wenn es so viele sind wie vor Stunden auf dem Feld des Todes, muß eine gewisse Leere im Kopf und Brustkorb sein, um nicht Wahnsinnig zu werden.
    So ist es auch mit jenen Kriegern ,die Gefährten verlieren....eine Zeitlang schützt diese Leere, doch sie darf nicht zu lange anhalten, dann verliert man das Wesen...also gehört es eigentlich zu uns dazu...
    Doch die Alten Herrscher...scheinen viel weiter gegangen zu sein...sammle Wissen Lares, sprich mit Ulrich über den Fluch der Edalphi, geh zu Violante und hör ihrem Brustkorb zu oder der Nesches´Re, Schwester Assiah....Jeder kennt einen Bruchteil oder hat einen Teil Wissen...aber sei na klar, sie werden kritisch sein, die Wahrheit sprechen- ihre Wahrheit und sie kann...schmerzen."

    Langsam lehnte die Uruk sich an die Lehne an und holte Luft.


    In dem Moment kam die Heilerin zurück, zog mißbilligend die Augenbraue hoch , sagte jedoch erstmal nichts.
    Statt dessen drückte sie der Uruk und auch Lares eine Schüssel mit dickem Eintopf in die Hände und sorgte auch gleich dafür, dass die Becher wieder mit Tee gefüllt wurden.

  • Lares-Edorian hatte geduldig zugehört und nahm den Eintopf, der ihm von der Heilerin gereicht wurde, dankend an. Fast ungläubig schüttelte er den Kopf, aber das Lächeln, welches dabei seinen Mund umspielte, zeugte nicht von Unwissenheit oder Unverständnis, eher im Gegenteil: Er verstand sehr gut!


    „Du hast ein wundersames Wesen. Und Du gibst mir das Gefühl, dass ich einmal mehr nicht alleine bin, weder mit meinen Gedanken noch mit meinen Gefühlen oder meiner Sicht die Welt zu begreifen.“ Begann er und fuhr sogleich fort.


    „Ich habe diese Leere in mir sehr oft gefühlt. Immer wiederkehrend, in immer sehr ähnlichen Situationen. Ich habe deswegen an mir selbst gezweifelt, an meinem Glauben, meiner Stärke, an meinem Wesen. Ich habe die Leere nie als Teil von mir akzeptiert, eher im Gegenteil, ich habe sie bekämpft und das hat mich schwach gemacht...“

  • War Mahrukkaa im Moment zuvor noch müde an der Lehne gelehnt, so konnte Lares jetzt eine beachtliche Veränderung sehen.


    In dem Eintopf war viel Fleisch enthalten und die Uruk futterte drauf los, als hätte sie eine Ewigkeit nichts zu Essen bekommen, ja sie schlang das Essen regelrecht herunter.


    Die Schale war in erschreckender Geschwindikeit gelehrt und Lares wurde das Gefühl nicht los, würde sie nicht verletzt sein, könnte sie es durchaus auf sein Essen noch absehen....
    Das schien die Heilerin aber geahnt zu haben und reichte der Uruk Brot nach, griff sich den Teller und sagte im hinausgehen „Ich hole Nachschub!“


    Mit vollem Maul kauend , nachdem sie ein Fetzen Brot aus dem Laib gerissen hatte, antwortete die Uruk nun:


    „Unsere Schwächen können unsere größte Stärke sein und gleichzeitig das wahrhaftigste Mittel uns zu vernichten. Und wenn vai einen Ma´urat zitieren darf – Hautfarben und Rasse sind nicht wichtig, denn in unser aller Brustkörben schlagen Herzen, herrschen die gleichen Gefühle vor...doch
    diejenigen die sie vor sich her tragen und zulassen, dass andere hinter die Masken blicken können, sind jene welche am Ende am glücklichsten zu sein scheinen....!“


    Die Uruk verstand und ihr Blick zeigte Lares , dass sie verstand , ihn akzeptierte wie er war und auch neugierig war wie er mit dem neuen Wissen umgehen würde....

  • „Wohl wahr.“ Sagte Lares-Edorian und begann sich über den Eintopf herzumachen. Es tat wirklich gut mal eine warme Mahlzeit zu sich zu nehmen. Zu seinem Bedauern wusste er nicht mehr, wann er das letzte Mal sich die Zeit dafür genommen hatte.


    „Ich bin immer wieder erstaunt wie ähnlich wir uns eigentlich sind, wie sehr wir uns gleichen. Stellte man uns nebeneinander würde man nicht viel Ähnlichkeit ausmachen können, aber es ist in der Tat nicht die äußere Hülle, die uns mit allen anderen Menschen und Nicht-Menschen zu Brüdern und Schwestern macht...“ Lares-Edorian Stimme bekam einen traurigen Unterton. „Aber warum sehen wir das und andere nicht? Falscher Stolz?“


    Wieder tauchte Lares-Edorian den Holzlöffel in die Schale, um sie mit Eintopf zu füllen und zu verschlingen.


    „Ich sage immer, dass der Weg der bereits zurückliegt das Wesen bestimmt, welches wir in uns tragen. Als Sohn eines Bauers...“ Er stockte kurz, als er erkannte, in welche Richtung seine Erzählung führen würde, zurück an jenen Ort, den er tief in seinem Herzen immer noch schmerzlich vermisste, aber an den er niemals würde zurückkehren können. Vermutlich existierte jener Ort nicht einmal mehr. „Als Sohn eines Bauers,“ wiederholte er. Lares-Edorian schien sich konzentrieren zu müssen, um sich nicht wieder von seinen Gefühlen fort tragen zu lassen:„habe ich Äcker gepflügt, Felder bestellt, geerntet, Schafe gehütete. Ein einfaches, schlichtes Leben. Ich habe auf diese Weise dazu beigetragen meine Familie zu ernähren. Wir haben unsere Abgaben geleistet und mussten schauen, wie wir über den Winter kamen. Aus meiner Erinnerung heraus würde ich sagen, dass ich glücklich gewesen war zu jener Zeit.“ Er machte gedanklich einen Sprung. „Sich darauf zu besinnen wo ich herkomme, hilft mir, zu akzeptieren wer ich heute bin. Meine Ansprüche sind niedrig, ich wurde als Diener geboren und als Diener der Elemente werde ich eines Tages sterben. Ich sehe darin keinen Unterschied, keinen Fortschritt oder Rückschritt. Und ich sehe auch nichts ehrloses oder falsches darin. Aber was sagt dies über mich aus?“ Stellte er die Frage in den Raum.

  • Lares-Edorian zog die Stirn kraus. "Alnock Ginster?" Wiederholte er irritiert.


    Er kannten jenen alten Haudegen nicht sehr gut und wenngleich sich ihre Wege nur einige wenige Male gekreuzt hatten, war jede Begegnung für Lares-Edorian besonders erschienen. Schicksalhaft.


    "Ich bin wie er, meinst Du?" Er blickte fast schon amüsiert an sich herunter und schüttelte den Kopf.

  • "Nar...aber ähnliche Gedanken hat der Alte Mann auch schon ausgesprochen...eok er kennt seine Wurzeln, hat ein Fundament auf dem er aufbaut. Und dennoch bestimmen afal selbst den Pfad den afal gehen, stehen für die Entscheidungen welche afal fällen gerade .... wenn nicht belügen afal uns selbst....."


    Die Heilerin kam mit einer weiteren Schale Eintopf zurück , unterbrach die Uruk und blicket auch Lares fragend an, ob er mehr wollen würde.


    Geschickt legte sie ihre Hände an die Stirn der Uruk, betrachtete prüfend die Verbände und verpackte die leise protestierende Uruk wieder richtig in die Decken.


    Fast klang es als würde eine Katze fauchen, die man waschen wollte.


    Das was die Uruk eigentlich hatte sagen wollen, ging in einer weiteren regelrechten Freßorgie unter......

  • Lares-Edorian nickte der Heilerin zu und reichte ihr seine leere Schale. Er atmete erleichtert auf und er lächelte offen.


    „Es tut gut hier zu sein. Jetzt, in diesem Moment, mit Dir. Ich kann zwar den Grund nicht vergessen warum wir hier sind, dies sollte ich gewiss auch nicht, aber die Last trägt sich leichter...“


    Die Zeltplane wurde beiseite geschoben und einer der Leibwachen Mahrukkaas trat ein, in seinen Klauen ein gefaltetes Stück Papier. Er blickte Mahrukkaa an, sagte irgendetwas was er nicht verstand, dann blickte er Lares-Edorian grimmig an, reichte ihm das Stück Papier, fluchte scheinbar etwas in der Sprache Uruks und verschwand.


    Last. Tragen. Vergessen.


    Seine Mine verfinsterte sich schlagartig.


    Er blickte auf das sorgfältig gefaltete Stück Papier in seiner linken Hand.


    Die federleichte Gelassenheit wich der unterkühlten Ernsthaftigkeit.


    Es kostete ihn sichtlich Überwindung dieses Schriftstück zu öffnen: Er entfaltete das Stück Papier, las die wenigen Zeilen, während seine Mine sich weiter verfinsterte, dann faltete er das Stück Papier wieder.


    Eine ganze Weile starrte er auf dieses gefaltete Stück Papier in seiner linken Hand, ehe er erneut seine Sprache wieder fand.


    „Marschbefehle.“ Er lachte sardonisch, sein Blick wanderte suchend durch das Zelt, auf der Suche nach einem Ausweg, ehe er wieder grimmig auf das gefaltete Stück Papier starrte. „Morgen früh werde ich ein Halbbanner tief ins Feindesland führen. Mein Neches're wünscht dies. Ein Kundschafter hat sich zurückgemeldet, er hat was gefunden, wir sollen uns das mal ansehen...“


    Er blickte Mahrukkaa an. Auf der einen Seite erhoffte er sich eine Reaktion von ihr, auf der anderen Seite...


    „Es heißt wohl Abschiednehmen. Für den Moment.“

    Lares-Edorian Feynholdt, Geliebtes Kind Terras, Mitray'kor der Stärke


    "Stärke wächst nicht aus körperlicher Kraft – vielmehr aus unbeugsamen Willen."

    (Mahatma Gandhi)


    https://greywynd.wordpress.com/

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  • Mahrukkaa ließ die leere Schale einfach neben sich auf einen Tisch fallen und wollte grade Antworten, als sie unterbrochen wurden.
    Kurz kräuselte sich ihre Stirn , zuckte eine Augenbraue fragend hoch doch Bashaak war schon wieder verschwunden.
    Sie wußte, er hasste Botendienste....


    Die Temperatur im Zelt sank merklich, die Laune Lares´ ebenfalls.


    Sie wartete ab, was er sagen würde.
    Musterte ihn, seine Haltung , das was er ausstrahlte.


    Dann quälte sie sich mühsam auf die Beine, zitternd , ungelenk, die Decke um den Körper haltend und machte ein, zwei Schritte auf ihn zu.


    "Hör auf damit!"
    grollte sie ihn an, ihre Klaue grub sich erstaunlich kraftvoll in seine Schultermuskeln, untermalt von einem Schwächezittern.


    "Dabru, na darfst Schwach sein, Angst haben, Sorgen und darüber nachdenken , welche von eoks Kriegern nicht wieder mit zurück kehren. Aber...na hat diese Aufgabe gewählt! Na hatte IMMER die Wahl, jederzeit - so wie Aeris ihre Freiheit lebt und liebt, zeigt sie uns die Wahl die afal haben! Na muß das töten nicht lieben, aber respektieren. Vor allem aber, respektiere na selbst, na´s Entscheidungen.
    Na hat sich entschieden eine Waffe in die Hand zu nehmen und mehr zu sein als jemand der nur Befehle annimmt. Na sollte Vorbild sein, denn dann stärkt na seine Krieger, ihr Vertrauen in na , der Wille mehr zu geben, als es eigentlich zu geben gibt. Na hat heute festegestellt , das na viel gefunden hat....na sollte es nicht dem Zweifel opfern. Afal sind dafür gemacht worden, Dinge zu tun, die andere nicht tun können - Schicksal, Fluch und Segen in einem. Lebe und liebe die guten Augenblicke und trage sie in der Dunkelsten Stunde wie ein Licht vor na´s Brustkorb!"


    Die Luft ging der Uruk aus und sie wankte bedrohlich.

  • Lares-Edorian sprang geistesgegenwärtig auf und hielt die Urukfrau.


    "Du hast recht. Ich darf vor meinen Männern und Frauen nicht zweifeln, und das werde ich auch nicht." Sagte er deutlich entschlossener, als erwartet. "Das ist der Grund, warum jene die führen auch Zeit für sich brauchen. Es gibt Momente und Augenblicke, in denen sie alleine sein sollten oder unter Freunden, die diese Wahrheit vertragen können..."


    Lares-Edorian blickte Mahrukkaa in die Augen. Seine Züge wurden sanfter:


    "Das ist mein Gesicht, was Du siehst. Mit all der Sorge, den Zweifeln, des Schmerzes, des Zwiespalts und der Schwäche. Dieses Gesicht ist wenigen vorbehalten. Ich weiß, Du wirst es in Ehren halten."


    Er atmete schwer und auch wenn sich ihre Krallen schmerzhaft in seine Schultern krallten, ließ er es sich nicht anmerken.


    Ruhig fuhr er fort.


    "Ich werde jetzt die Kunde meinen Männern und Frauen überbringen, so, wie ich es schon früher immer getan habe. Wie Du schon sagst, sie brauchen Führung, einen Fels, auf den sie sich stützen können. Ich muss dieser Fels sein oder werden..."

  • "Jetzt ist es aber genug!"


    Die Heilerin ging resolut dazwischen, griff geschickt zu und hielt Mahrukkaa ebenfalls fest. Kalter Schweiß stand auf deren Stirn, sie war wieder ein mal über eine Grenze gegangen.


    "Eure wertvollen Gedanken und Reden könnt ihr weiter schwingen, wenn die Dom-Ota wieder selbst auf zwei Beinen stehen kann, aber jetzt - junger Mann ist hier Schluß für heute!"


    Die Stimme rief Bashaak auf den Plan, der lauernd herein kam um zu sehen was los war.
    Es war deutlich, dass die beiden Lares jetzt vor die Zelttür zu setzten gedachten.


    Mahrukkaa nickte Lares mit einem halben Lächelnd zu zum Abschied, ließ sich dann widerstandslos von der Heilerin fortziehen.


    Da blieb ein peicksendes Gefühl in Lares Hinterkopf - waren das hier nur die Folgen der Verletzungen oder waren auf dem Schlachtfeld andere Dinge passiert, von denen er nicht wußte?
    Man konnte meinen , die Uruk wäre eine Art Staatsschatz, so wie ihre engsten Vertrauten mit ihr umgingen.....

  • "Auf Wiedersehen, Mahrukkaa." Verabschiedete er sich, ehe er aus dem Zelt komplementiert wurde.


    Er verließ das Lager des nördlichen Siegels, nicht hastig, aber zielstrebig, und kehrte zu seinem Neches're Kjeldor zurück, der schon auf ihn gewartet hatte. "Ich bin bereit, bring mich zu meinen Männern und Frauen..."