Ein Wiedersehen (Lares und Mahrukkaa - 16. Tag/Brachmond )

  • Wieder blickte die Uruk Lares länger an, dann schüttelte sie leicht den Kopf.


    "Ohne Wissen, ohne Fragen zu stellen bleibt man Blind. Oder kann höchstesn einen Bruchteil sehen, von dem was als Ganzes steht.
    Tatsache ist, dass die Gewinner oder Überlebenden die Geschichte schreiben...vieles von dem was gesagt oder verbreitet wird könnte eingefärbt sein durch die Sicht des Wesens, welches sein Wissen teilt.
    Noch immer geht na nicht tief genug, denn es bedeutet nicht nur den Feind zu kennen und zu erkennen...."


    Etwas lenkte die Aufmerksamkeit der Uruk kurz ab, sie hob den Kopf: Eine der Leibwachen , ein Krieger naamens Bashaak ,war jetzt deutlicher zu erkennen und aus dem Lager des Nordens klang veränderter Lärm herüber- zorniger Lärm ,welcher sich zu entladen drohte.


    Die Uruk stand auf, brachte ihren Kopf nahe an Lares Ohr.


    "Wenn na jemals geliebt hat und das nicht nur auf die Art eines Bruders oder Sohnes, wird na herausfinden was afal von den Verfemten unterscheidet...auch in unserem Lager gibt es Feuer!"


    Damit richtete sie sich langsam auf, beließ die Flasche mit dem Alkohol in seinen Händen.
    So als wüßte sie , dass diese Flasche den Weg zurück finden würde, mit jemandem anbei der sie zurückbrächte.


    Nickte Lares zum Abschied zu und ging schnellen Schrittes zu den Leibwachen vor dem Lager ,die nun alle sichtbar waren.
    Eine der Wachen sprach bereits und reichte den schweren Streitkolben an, den die Uruk grimmig zu greifen schien, um sich dann zügig auf den Weg ins eigene Lager zu machen....

  • Lares-Edorian seine Hände schlossen sich fest um die Flasche, welche noch immer in seinen Händen ruhte. Er starrte nachdenklich in die Dunkelheit.


    Liebe. Mitgefühl. Das alleine war der Unterschied?


    Seine Gedanken reisten fort an jenen Ort seiner Geburt, an das Leben, welches er vor nun mehr als zehn Jahren aufgegeben hatte, als er seine Familie verließ, damals noch nicht mit dem Wissen, niemals mehr zu ihnen zurückzukehren. Lares-Edorian hatte Liebe erfahren, aber er hatte sich davon abgewendet, seiner Familie den Rücken gekehrt, aus Angst, aus egoistischen Gründen, sie könnten ihn abweisen, für das, was aus ihm geworden war. Krieg veränderte alles. Der Krieg hatte auch ihn damals schon verändert.


    „Ich bin was ich bin.“ Sagte er traurig.


    Er dachte über die Worte Mahrukkaas nach. Bitter verzog er das Gesicht zu einer grotesken schmerzerfüllten Grimasse, nur kurz, ehe seine Mine sich wieder versteinerte. Kein Wunder, dass er nichts verstand, hatte er es nicht mehr zugelassen so etwas wie Liebe zu empfinden...