Ein Wiedersehen (Lares und Mahrukkaa - 16. Tag/Brachmond )

  • Wann: ca 16. Tag im Brachmond ( 16. Juni)
    Wer: Lares und Mahrukkaa.
    Wo: Ein Lagerfeuer 40 Meilen vor dem eigentlichen Bestimmungsort der Armee
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    Das Land brannte ... überall brodelte es von Verfemten, seien es Untote, Pestilenz - vor allem aber das Schwarze Eis...alle 5 Tage kamen sie, rissen tiefe Wunden in das Land und die Armee der Verteidiger. Rissen dabei Hoffnungen entzwei, nahmen den Mut der Siedler und versuchten ihn in den zerstörten Boden zu treten und so jden Keim von Widerstand zu ersticken.


    Walays hatte klug gehandelt, vor Tagen war eine starke Armee des Nordreiches durch das Portal marschiert, an seiner Spitze auf Befehl des Archons - die Uruk und sein Herrführer Cyrath , ein Drow.
    Entlastung für die geschundenen Krieger vor Ort, im Schlepptau ein Tross welcher Nahrung, Wasser und vor allem Heiler mit sich führte.


    Und dann hatten sie festgestellt - sie waren nicht dort angekommen, wo sie hin wollten!
    Umgehend hatten die Heerführer feststellen lassen wo man stand - und das Heer zu einem Gewaltmarsch angetrieben, quer durch das Land - auf die Region von Shang Meng Feyn zu...doch hier wurden sie gestoppt - Schwarzes Eis!


    Es mußte noch vor der Ankunft von Lares gewesen sein. Doch viel Zeit war ihnen nicht geblieben.
    So schnell wie die Heerführung es erwartet hatte, stürzten sich die Verfemten auf das „Frischfleisch“ und die Doppelspitze des Heeres des Nordens reagierte. Offenbar gut eingewiesen von Walays , der noch besseren Arbeit der Späher suchten sie sich ihre Front und hielten stand.


    Schnell machte das Gerüchte die Runde.
    Es hieß, Cyrath und Mahrukkaa folgten eigenen Befehlen.


    Es war bekannt, dass der Osten ein gespaltenes Verhältniss zum Norden und seinen Bewohnern hatte – nichts desto trotz sorgte die Uruk dafür das die Heiler , welche Menschen waren, nicht nur den Kriegern des Nordens halfen.
    Sie ertrug Schmährufe und Beleidigungen mit stolz erhobenem Kopf.


    An diesem Abend betrat sie das erste Mal seit ihrer Ankunft das Lager , in dem sich Lares aufhielt und ihr Blick schweifte suchend umher.


    Es war Zeit nach bekannten Gesichtern Ausschau zu halten.

  • Lares-Edorian saß an einem Lagerfeuer abseits der Lager. Er hatte einige mehr oder minder bekannte Gesichter bereits gesehen, aber gegenwärtig saß er alleine am Feuer und starrte gedankenverloren in die Flammen.


    Nur wenige Tage waren erst vergangen, seit seiner Ankunft in As'shaan. Lares-Edorian wusste nichts über diesen Ort oder nur wenig.


    "As'shaan." Dachte er bitter und hielt sich seine rechte Seite. Lares-Edorian hatte auf einer Erkundung im Umland feindliche Späher des Schwarzen Eises aufgespürt. Ein kurzes Scharmützel mit wenigen Opfern. Nur ein Kamerad von Vieren war zurückgeblieben und er selbst hatte eine oberflächliche Wunde, mehr einen Kratzer, kein tiefer Schnitt. Niemand war entkommen, um dem Feind Bericht erstatten zu können...


    Lares-Edorian blickte auf, als er die Gestalt von jemanden schemenhaft wahrnahm, der soeben das Lager betreten hatte. Es war Mahrukkaa gewesen. Mit einer Mischung aus Freude, Sorge und Schmerz blickte er sie an. Die Stimmen hatten nicht gelogen...


    "Es ist also wahr, was man sich so erzählt. Das Heer des Nordens wird angeführt von einer stolzen Urukkriegerin." Lares-Edorian machte Anstalten sich von seinem Platz zu erheben. Seine Bewegungen wirkten dabei wie die eines alten Mannes, seine Mundwinkel zuckten vor Schmerz, die Beine gaben nach und er sank mit einem stummen Fluch auf den Lippen wieder zurück auf den Boden.

    Lares-Edorian Feynholdt, Geliebtes Kind Terras, Mitray'kor der Stärke


    "Stärke wächst nicht aus körperlicher Kraft – vielmehr aus unbeugsamen Willen."

    (Mahatma Gandhi)


    https://greywynd.wordpress.com/

    Einmal editiert, zuletzt von Josh ()

  • Die Uruk hielt inne, als sie die Bewegung im Augenwinkel bemerkte und sah ein bekanntes Gesicht.


    "Diesmal ist es also anders herum, er auf dem Boden zu Abwechslung"
    dachte sie bei sich und änderte ihre Bewegungsrichtung.
    Sie hatte auch bemerkt das jemand der Ewigen Schwerter sie fragend ansah und bemerkt hatte, doch sie winkte für den Augenblick dankend ab und wies kurz auf Lares.


    Augenscheinlich trug sie keine Verletzungen, doch das mochte auch an jenen 4 Leibwachen liegen, welche unablässig um sie herum waren - schwer gepanzerte Krieger, welche sie im Kampf deckten.
    Und offenbar ließ der drowische Heerführer auch nicht zu, dass sie zu weit ins Gefecht geriet.


    Die Wachen waren etwas vor dem Lager geblieben, so das sie nun alleine war und den Mantel enger um sich zog, während sie zu Lares trat und sich am Feuer niederließ.
    Stumm reichte sie ihm eine kleine Flasche und ihr Blick riet ihm zu trinken...es roch nach Kräutern und Alkohol.
    "Dabru...Walays schickte vai...er wußte warum!" beantwortete sie indirekt was er gesagt hatte und fügte an.
    "Ash´an wird nicht fallen, nicht heute, nicht morgen und auch in Zukunft nicht!"


    In den Augen der Uruk war ein sonderbarer Glanz, ein Feuer unbekannter und doch sehr starker Art, voller Entschlosenheit nicht zu versagen.

  • Lares-Edorian nahm einen Schluck. Er fürchtete, dass es keinen Sinn machen würde sich zu widersetzen.


    "Wahrscheinlich hast Du recht..." Sinnierte er. Es schien ihm unangenehm zu sein, dass Mahrukkaa ihm in diesem Zustand sah. In jenem Moment bemerkte er, dass Blut an seiner Seite herunterfloss. Er bemerkte dies und holte seufzend ein Stück Stoff hervor, um es auf den Schnitt, der nun doch viel tiefer aussah als zunächst erwartet, zu pressen.


    "Es freut mich sehr Dich hier zu sehen, Mahrukkaa."

  • Der eisengeruch des Blutes hatte ihn schon vorher verraten.
    Der Inhalt der Flasche brannte im Hals, kurz stark, dann wurde es warm.
    "Noch mehr!" forderte sie Lares auf noch etwas zu trinken.
    Und ihm wurde klar, dass sie ihm gerade einen Heiltrank unter die Nase gehalten hatte.


    Langsam entfaltete sich die Wirkung des Trankes, zog Kreise im Körper des Menschen.


    "Es freut Vai, na noch an einem Stück zu sehen!" grollte sie und..zwinkerte sie?
    Sie übersah wie unangehnem es ihm war, so gesehen zu werden...sie war blutende, sterbende Krieger gewöhnt, die Schwäche die der Kampfeswut folgte.
    Jedoch blickte sie in die Flammen und ersparte Lares somit eine genauere Musterung.

  • "An einem Stück. Ja. Zum Glück. Wenngleich jemand versucht hat, ein Stück aus mir herauszutrennen, wie Dir ja nicht entgangen ist..." Der Trank entfaltete seine volle Wirkung er spürte das heiße Brennen, welches er tapfer ertrug, in dem seine Backenzähne aufeinander rieben. Aber alsbald entspannten sich seine Gesichtszüge wieder.


    "Wie ist es Dir ergangen bisher?"

  • Ein schmales Lächeln quittierte die knirschenden Zähne , während sie die Flasche sorgsam wieder verschloss, um sie zu verstauen.


    Dann wandte sie den Kopf und blickte Lares aus funkelnden Augen an:
    "Wenn vai noch mal erlebt, dass na sich nicht versorgen läßt, wird ein Schatten in Zukunft dafür sorgen das es passiert! Afal können hier keine Helden gebrauchen, die mit sich, ihrem Körper und ihrer Kraft nicht haushalten können - es wird noch 9 Wochen dauern, bis die Siedlertrecks kommen und mit ihnen frische Krieger - Afal werden hier unsere persönliche Hölle erleben, tiefste Abgründe. Afal sind zu weit weg von allem - und nicht mal dort wo afal sein sollten!
    Und vai möchte nicht im alles entscheidenden Moment alles verlieren, weil jemand..schlampig war!"


    Ihre Worte klangen hart, schneident.
    Da sprach die Kriegsfurie, die rote Löwin der Horden, jene Maah´toch, welche in ihrer Heimat über Krieg und Frieden stand.
    Dann wurde ihre Stimme sanfter und kurz berührte ihre Klaue Lares am Unterarm:
    "Paß auf, dass niemand ein Stück von na abschneiden kann!"
    Fast ungewohnt war das...


    Abschließend fügte sie noch an:
    "Afal hatten wenig Zeit, der Druck auf die Frontlinien wächst kontinuierlich vai´s Gefühl nach....aber noch fehlen wirklich brauchbare Informationen der Späher" sagte sie ruhig.
    Das die Späher ihre Arbeit taten, das wußte sie - aber auch Späher konnten Informationen nicht aus einem Hut zaubern.
    Zumal sich jederzeit etwas so ändern konnte, dass alles vorherige nicht mehr passend war.


    Sie hatten ja bisher genug bösartige Überraschungen erlebt

  • Lares-Edorian nickte.


    "Keine Zeit für improvisiertes Heldengetue. Hab ich verstanden." Kommentierte er zynisch. Er atmete tief ein, dann wieder aus. Und er lächelte. Dieses Lächeln war in den letzten Tagen häufiger zu sehen. Mahrukkaa kannte ganz sicher jenes Lächeln. Es war jenes Lächeln welche jene im Gesicht trugen, die wussten, dass sie zur rechten Zeit am rechten Ort waren, jene Idealisten, die an Schicksal und der Erfüllung jenes glaubten. Das Herz eines Kriegers.


    Doch dieses kurze Aufflammen erlöschte für den Moment wieder, als Lares-Edorian seine Erkenntnisse mit Mahrukkaa bereitwillig teilte:


    "Ich habe den südwestlichen Korridor erkundet. Dort gibt es einfach gar nichts. Keine Truppenbewegungen, keine Vorposten. Einfach nichts! Meine Einheit ist auf einen anderen Spähtrupp gestoßen, Schwarzes Eis. Wir haben niemanden übrig gelassen. Ein Mann von uns ist gefallen. Brin ist sein Name... war. Wenn ich seinen Familiennamen wüsste, könnte ich seiner Familie..." Lares-Edorian hielt inne und biss die Zähne zusammen.


    "Es ist vermutlich egal. Es werden ihm noch viele andere tapfere Männer und Frauen folgen. Bald würde ich aus dem Schreiben nicht mehr heraustreten können, wenn ich jeder Familie mein Mitgefühl zum Ausdruck bringen wollen würde. Und im Grunde ist es auch egal. Worte können niemanden wieder lebendig machen..."

    Lares-Edorian Feynholdt, Geliebtes Kind Terras, Mitray'kor der Stärke


    "Stärke wächst nicht aus körperlicher Kraft – vielmehr aus unbeugsamen Willen."

    (Mahatma Gandhi)


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  • Stumm musterte die Uruk den Mann neben sich.


    Griff wieder unter den Mantel und holte eine andere Flasche hervor – auch aus dieser roch es nach Alkohol und Kräutern und hielt sie ihm hin.


    „Trink auf ihn, damit seine Seele Frieden findet..vor allem aber ..bitte die Elemente. Tust du es nicht, ist seine Seele in Gefahr ins Nechaton gezogen zu werden.“ raunte sie leise über das prasseln des Feuers.


    Ihre Ohren lauschten dem Klang der Schmiede im Lager des Nordens, welche kalt den Stahl bearbeiteten und Rüstungen reparierten. Es waren einige dabei, deren Besitzer sie selber heute morgen von ihrem Leiden erlöst hatte.
    Sie sah noch immer die ungläubigen Augen der menschlichen Heiler vor sich, als sie mit gezogenem Dolch das Leben derjenigen nahm, die sonst nur elend verreckt wären und in ihrem Siechtum Heiler und Material banden.


    „Es ist Krieg Lares....Heldenlieder singt man hinterher und meist sind diejenigen Tod von denen man singt...Vai hat vor zu leben und den Verfemten stand zu halten. Vai spürt das sie sich sammeln...sie planen etwas … ein Artefakt wurde nach Ash´an geschickt...Absicht , Zufall, ein Mißgeschick? Tatasche ist, sie werden es genauso suchen wie den Kopf des Xerikhans.
    Und sie werden aus dem Weg räumen was ihnen Hinderniss ist.“


    Sie machte kurz eine kleine Pause:
    "Sie halten uns auf, damit afal nicht in As´shan direkt helfen können - dieses Heer hier würde massiv Dinge....verändern. Deswegne diese Spiele hier"


    Mahrukkaa krallte ihre Klaue in den trockenen , leblosen Boden.
    Jeder der hier war ,hatte Angst und es waberte über das Feld, greifbar für ihre empfindlichen Nüstern.
    Jeder Tote hier war ein neuer Feind , jede Seele potentiel auf der Seite der Feinde zu finden.


    Mahrukkaa´s Blick schweifte umher in der Dunkelheit, schien am Himmel etwas zu suchen.
    ein Licht in der Finsterniss, jenes von dem sie gehofft hatte es würde ein Leuchtfeuer werden.

  • Zaghaft erhob er seine Stimme über die drückende Stille:


    "Ja, es ist Krieg. Und wir stehen auf der richtigen Seite. Gemeinsam. Einigkeit. Stärke. Zusammenhalt. Möge es noch lange so sein oder für immer so bleiben. Und mögen die Opfer nicht umsonst gewesen sein und ihre Seelen den Weg in ihre heiligen Hallen finden. Ich bete zu den Elementen, bitte, begleitet jene Frauen und Männer an den Ort ihrer Bestimmung. Fort von hier, raus aus dem Elend und bewahre sie vor der Knechtschaft der Knochenkönigin..."


    Lares-Edorian nahm einen kräftigen Schluck aus der Flasche, musste aber sogleich Husten, so stark brannte es im Hals. Er hörte heiseres Lachen hinter sich, aber er achtete nicht weiter darauf. Für den Moment kreisten seine Gedanken um Brin und alle anderen, die unter seinem Kommando in den Tod folgen würden.


    Er blickte Mahrukkaa an.


    "Unser Tag ist noch nicht gekommen und mögen wir noch viele Nächte gemeinsam hier sitzen. Bis meine Schuld beglichen ist..."


    Es fühlte sich besser an, ein wenig jedenfalls. Lares-Edorian spürte die Wärme in seinen Körper zurückkehren, wenngleich es nur der Alkohol sein mochte. Dies war für den Moment nicht von Bedeutung und mehr als ausreichend.


    "Ja, ich rechne auch jeden Moment damit, dass uns der Hammerschlag trifft. Was ich mich nur frage ist, warum wir bisher keine eindeutige Marschrichtung ausmachen können? Gezielte Ablenkung des Feindes oder irren sie wirklich nur blind umher?"

  • Da war es wieder dieses schmale Lächeln um die Hauer herum, als Lares ohne zu prüfen einen großen Schluck des Urukschnapses trank.
    Ein kleiner Schluck wäre nicht so schlimm gewesen und hätte ihm Zeit gegeben, sich an die Kräuter und den starken Alkohol zu gewöhnen.
    „Es gibt wirklich noch Dinge die na lernen muß“ und schnappte sich die Flasche, setzte an und nahm mehr als einen großen Schluck daraus.


    Dann musterte sie ihn wieder :“Afal wissen nicht wann der Tag für jeden von uns kommt, wenn die Hüterinnen den Lebensfaden durchschneiden werden....aber afal werden es wohl merken. Und solange wird vai leben, als wenn jeder Tag der letzte wäre.“
    Sie ließ etwas von dem Gebräu ins Feuer tropfen, es zischte leicht und Lares konnte aus ihrem gemurmel sowas wie „Aysa“ und „Thalenas“ heraushören.
    „Auf das Leben!“
    Wieder trank sie einen großzügigen Schluck und reichte Lares die Flasche rüber.


    Sie hatte eine Vermutung warum es nicht konkret vorwärts ging, schwieg aber dazu..ein Blinder würde sehen, woran dass mitunter lag,doch sie schwieg - vorerst.


    Die Uruk war hier und sie war nicht hier um jemanden zu demütigen, sie war hier um für sich, ihren Archon und ihr Volk zu kämpfen.

  • Lares-Edorian ließ den Moment vergehen. Er nahm die Flasche entgegen und hielt sie eine Weile in den Händen, ließ den Blick über das Lager schweifen. Er runzelte die Stirn. Schreie. Schreie und Rufe vermischten sich mit den Geräuschen von Metall auf Metall, dem Knistern des brennenden Holzes vor ihm und den Stimmen im Hintergrund. Er richtete sich auf und blickte sich um.


    Eine Gruppe Soldaten, ein Halbbanner vielleicht, übel zugerichtet, schleppte sich vorbei, scheinbar auf dem Weg zum Ring der Heiler, also nicht sehr weit entfernt. Sie stützten sich, einige wurden auf improvisierten Liegen getragen. Andere kamen, um ihnen zu helfen. Nahmen Waffen ab, Schilde, Verwundete. Einer der Soldaten, vermeintlich der Anführer, ein Hauptmann, dessen Wappenrock blutverschmiert war und dessen Farben Lares-Edorian im Dunkeln nicht mehr erkennen konnte, trug seinen rechten Arm durch die Gegend, schrie seine Kameraden an durchzuhalten. Er war schon ganz bleich im Gesicht, so viel konnte er erkennen im Schein der Feuerkörbe. Dann brach er zusammen. Blieb einfach liegen. Andere kamen um den Leichnam aus dem Weg zu räumen.


    Lares-Edorian nahm wieder einen Schluck, diesmal zaghafter und spülte die Bilder runter, tropfte anschließend ein wenig des guten Gebräus ins Feuer, um an den unbekannten Soldaten zu denken, der seiner Pflicht nachgekommen war, seine Männer und Frauen schwerverwundet noch bis ins Lager zu geleiten, wo seine Aufgabe dann endete.


    „Ich frage mich, warum wir noch keine Marschbefehle erhalten haben. Ich meine eindeutige Befehle. Es bringt nichts hier zu verharren. Derzeit heißt es, ausharren, Stellung halten, Gegend auskundschaften, warten. Ich würde das im Trüben fischen nennen, wenn Du mich fragst. Es ist eine Einladung an den Feind. Wie ist denn derzeit das Verhältnis der Truppenstärke? 1:3? Oder bin ich da zu optimistisch? Wenn der Feind es wollte, würde er uns einfach mit einem gewaltigen Aufgebot an Truppen überrennen. Ein gezielter Schlag, ein gewaltiger Stoß ins Herz, aber stattdessen trifft uns Welle um Welle und...“ Lares-Edorian brachte seine Gedanken nicht zu Ende, aber der Alkohol schien seine Zunge zu lösen, jedoch seine Gedanken zu fokussieren.

    Lares-Edorian Feynholdt, Geliebtes Kind Terras, Mitray'kor der Stärke


    "Stärke wächst nicht aus körperlicher Kraft – vielmehr aus unbeugsamen Willen."

    (Mahatma Gandhi)


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  • Auch die Uruk hatte den zurückkehrenden , geschlagenen Haufen gesehen. Ihr Gesicht, auf dem sich die Flammen spiegelten war eine Maske aus Granit. Lediglich die Augen glommen unheilverkündent auf.


    "Wieder Väter und Brüder, Ehemänner ,Schwestern die aus ihren Familien gerissen wurden..."
    Ihre Klauen ballten sich erneut und sie schien den Blick in sich hinein zu lenken, atmete tief durch.
    "..dabei haben afal etwas, für das es sich zu kämpfen wirklich lohnt...."
    wisperte ihre Stimme.


    Die Uruk spürte wie der Mensch neben sich noch immer den Krieg viel zu nah an sich heran ließ, einerseits war es gut - abgestumpfte Krieger taugten nichts.Anderseits mußte er den notwendigen Mittelweg finden für sich, der ihn und seine Seele überleben ließ.


    "5 Tage. Die Armee des Schwarzen Eises braucht 5 Tage, wenn sie zerschlagen wurde um in einer entfernten Festung wiederhergestellt zu werden, dass erklärte Alnock vai.Dann kommen sie zurück nach As´shan. Und sie sind eok weit mehr überlegen an Masse. Vai hoffte hier einige Antworten zu kriegen, doch afal sind zu weit weg von ihnen Sie binden uns hier und halten uns fest.... ! Unsere Späher und andere sind Augen und Ohren, sie arbeiten, damit afal vorbereitet sind,
    Sie zuckte unaufgeregt mit den Schultern - was andere Nordsiedler noch in Rage brachte, quittierte sie mittlerweile nur noch mit einem heben der Augenbraue, ähnlich Creo.
    Dummheit und Ignoranz waren nicht einfach auszurotten.

  • Ja, der Kampf war sehr unausgeglichen. Aber Krieg war selten gerecht. So viel hatte Lares-Edorian bereits gesehen und erlebt in der Vergangenheit. Der Tod war nicht gerecht. Er traf auch auf jene, die mit alle dem nichts zu tun hatten, mit diesem Konflikt, mit diesem Krieg.


    "Und die eigentlichen Opfer sind jene, die alleine zurückbleiben..."


    Er war von Mahrukkaas Abgeklärtheit nicht erschrocken, vielleicht ein wenig, weil er selbst dazu nicht fähig war. Vor den seelischen Grausamkeiten des Krieges schützte nur eine dicke undurchdringliche Schale, wie Lares-Edorian wusste, aber wissen und danach handeln waren zwei verschiedene Dinge.


    Die Stunden am Lagerfeuer waren stets heilsam, aber zunächst mit Schmerz verbunden. Erzählungen belebten Bilder wieder zum Leben, Hilferufe, Schreie, die in der Erinnerung niemals vergehen würden. Die Gesichter verblassen irgendwann, aber die Schreie hallten ewiglich nach...

  • "Opfer? Wer sich zum Opfer machen läßt, wird auch ein Opfer, wieder und wieder!" knurrte die Uruk.


    Wie oft schon hatte sie gefordert , man möge selbst den Bauern beibringen sich entweder zu verteidigen oder ihnen erklären WANN man sich in Sicherheit zu bringen hatte.
    Vor allem aber -das jeder eine Waffe zu tragen hatte, selbst Welpen, wie es bei den Uruks üblich war.
    .... und vermutlich auch in anderen scheinbar grausameren Rassen oder den Chaosanhängern.


    Dann schien sie wieder ruhig zu werden.


    "Afal sind nur alleine, wenn wir vergessen wer von uns geganegn ist, wenn afal verlernen und vergessen was sie uns lehren......"


    Dannach schwieg sie eine ganze Weile, bevor sie sagte:" Was tun die Verfemten? Außer gegen uns zu kämpfen...gerade wenn du dein Augenmerkt auf den Untod legst, Lares?"
    forschte sie nach, sie hatte seine Frage nicht vergessen...doch sie schien wissen zu wollen, was er wußte..oder ahnte.

  • Die Frage kam unerwartet und Lares-Edorian legte seine Stirn kraus. Er hatte keine Antwort auf die Frage, also dachte er laut darüber nach, welchen Grund es vielleicht geben könnte:


    „Eine berechtigte Frage, auf die ich noch keine Antwort habe. Oder vielleicht doch? Das Eis, die Leere und die Pestilenz zu fürchten, ist eine Sache, die Gefahr des Untoten Fleisches ist, und das trifft es glaube ich ganz gut, dass ihre feudale Gesellschaft der unseren nicht gänzlich unähnlich ist. Sie sind uns ähnlicher als und lieb ist, jedenfalls versuchen sie es uns glauben zu machen! Darin steckt die große Gefahr. Die Intrige. Die List. Die Verdammnis, die uns erwartet, folgen wir dem Ruf der Knochenkönigin...“

  • "Ein Teil davon stimmt, aber na denkt vielleicht nicht weit genug...gerade sprach na von jenen die zurück bleiben...und von dem was das Untote Fleisch tut, immitiert...."
    grollte die Stimme der Uruk leise, fast sonor und schubste Lares an tiefer zu gehen mit seinen Gedanken.


    Gleichzeitig konnte er spüren wie ihre Gedanken abdrifteten..in die Vergangeheit, zu Begegnungen mit den Untoten...Gesprächen die daraus resultierten , neue Fragen..ein Kreislauf.

  • Leise seuftze die Uruk, schüttelte den Kopf etwas, so das ihre offenen Haare in ihr Gesicht fielen.


    "Ihr wißt so erschreckend wenig über das was im Süden passiert und passierte...aber stürmt blindlings vorwärts, wie junge Fohlen.
    Der Süden wird fallen, wenn niemand anfängt die richtigen Dinge zu tun oder die richtigen Fragen zu stellen und Schlüsse aus den Antworten zu ziehen....."

    ihre Stimme klang nach Bedauern und voller sehnsüchtigem Schmerz. Und doch erinnerte sie sich auch an die hochmütige Nyame des Südens, ihre Arroganz und überheblichkeit...Unwissenheit schützte nicht davor ungestraft Fehler zu machen, aber noch schlimmer war es sie so offen in Kauf zu nehmen und zu denken dass man alles mit einem schnippen der Klauen richten könnte.... "oh Faryanne.."


    Sie hob ihre rechte Klaue, drehte sie mit der Innenfläche nach oben - Brandnarben waren darin zu sehen,hoben sich deutlich von der dunkleren Haut drumherum ab.Das Mal eines Zusammenstoßes mit den Untoten?


    "Die Untoten...sie versuchen nicht nur scheinbar lebendiges Leben nachzuahmen, die alten Seelen
    haben tatsächlich Gehöfte in den hintergelagerten Gebieten, sie haben "Welpen" dort....Welpenkörper in denen uralte Seelen stecken. Sie versuchen selbst Kinder zu zeugen und schrecken nicht davor selbst Frischlinge wie Säugewelpen mit sich zu tragen.
    Beim letzten Feldzug schien es zu Träumen gekommen zu sein, in denen Siedlerinnen davon träumten untote welpen zu tragen....die man ihnen aus dem Leib schnitt......und jetzt frage vai na, welche große Gefahr erwächst dort wohl und was ist es , was afal einen Vorteil gibt - den Funken den afal brauchen, um durchzuhalten -egal ob Weibchen oder Männchen...!"


    Fast emotionslos hatte sie das Wissen über die Untoten ausgesprochen, Wissen das schon manchem gestandem Krieger sein Essen hochkommen ließ.
    Die Flasche fand ihren Weg zum Maul und sie trank einen tiefen Zug.
    Die Uruk wußte sicher noch mehr , doch Lares sollte erstmal das verdauen.


    Und es ließ sie längst nicht so kalt wie es schien.

  • Lares-Edorian schien die Worte zu hören und wenngleich er nie von derartigen Verhaltensweisen der Untoten zuvor gehört hatte, wurden Szenen und Bilder in seinen Gedanken lebendig, welche grotesker und bizarrer nicht sein konnten.


    Er schüttelte die Eindrücke und Bilder für den Moment ab.


    „Kenne deinen Feind...“ Kommentierte er. „und kenne die eigenen Stärken und Schwächen.“


    Nachdenklich fuhr er fort.


    „In der letzten Herbstoffensive kamen die Untoten in unser Lager. Wir ließen uns auf keine Verhandlungen ein, bekriegten uns. Die Anzahl an Verlusten wurde auf beiden Seiten größer und dann kamen die Kämpfe zum erliegen. Die Untoten wollten verhandeln. Ein diplomatischer Weg. Mir ist fast übel dabei geworden, ich konnte dem auch nicht lange beiwohnen. Sie haben UNS dafür verurteilt, was wir mit ihren Frauen und Kindern machen, was uns einfällt ihr Land zu verheeren, die Dreistigkeit zu besitzen Krieg gegen sie zu führen. Sie bezeichnen uns als Kriegstreiber und Eroberer, als Besatzer. Die Untoten haben die Geschichte, wie wir sie kennen, umgedreht...“ Lares-Edorian machte eine kurze Pause, leise, mit einem verzerrten Lächeln, schwer zu deuten, fast schon beängstigend, fuhr er fort:


    „Einen kurzen Moment hatte ich ihnen geglaubt.“


    Er blickte Mahrukkaa lange und intensiv an und schüttelte den Kopf.


    „Ich habe in jenem Moment erkannt, wie listenreich der Feind wirklich ist. Und ich wurde gewarnt. Ich habe an jenem Tag beschlossen, dass das Untote Fleisch ein Feind ist, mit dem man nicht verhandelt. Er muss bekämpft werden! Und es wird keinen Pakt der Neun geben für mich. Das ist die Konsequenz...“