Lang dauerte die Reise, viel zu lang. Allein wie ein gehetztes Tier war er aus Doerchgard aufgebrochen, tagsüber immer auf der Lauer und verborgen in den Schatten, bedacht, nicht den Feinden in die Hände zu fallen, nachts im donnernden Galopp durch die Weiten des Landes.
Dann war er frei, unter dem Sternenhimmel. Wie konnte es soweit kommen ? Ein Geschöpf der Nacht, dass würde er alsbald werden ...
Wenigstens Aeris hatte ihn nicht verlassen, er spürte ihre Anwesenheit, als er Paolos Trutz entgegenflog, auch sein schwarzer Hengst schien lebendig zu sein wie lange nicht mehr zuvor.
Wie lange noch würde er dieses Leben genießen können ?
Nur wenige Freunde waren geblieben und eine von Ihnen musste er dringend finden ...
Vor dem Stadttor musterte er die Wachen. Er konnte die Furcht quasi riechen, die sie ihm entgegenbrachten.
Allein sein Hengst, ein Rappe mit fast 2 Meter Schulterhöhe, ängstigte die Anwesenden. Er tat sein Übriges dazu, ganz in schwarz gehüllt mit einem Zauberstab auf dem Rücken und einer Menge matt glänzender Dolche am Körper.
Er musste wie der Leibhaftige wirken ...
Erst als die Wachen den zerfetzen Seraphim-Wappenrock entdeckten entspannten Sie sich ein wenig.
Seid gegrüßt, Wachen von Paolos' Trutz. Ich muss dringend die Neches'Re des Nordens treffen, überbringt Ihr das von mir, sie wird mich erwarten.
Die Wache nahm das entgegen, was ihr der Reiter entgegenstreckte. Ein Stück Fell, augenscheinlich Wolf. Nur kurz betrachtete der junge Gardist das Gesicht des Reiters, doch konnte er seinen Blick kaum von dem Symbol lösen, was unter der Kopfbedeckung hervorschaute:
Ein Schild in einem Dreieck.
Irgendwie kam ihm dieses Symbol bekannt vor.