Weit abseits des Lagers der Gäste, inmitten des lichten Waldes auf einem umgestürztem Baum saß jener Mann, der sich selbst als Zerahl bezeichnete. Er starrte in die Dunkelheit. Langsam kroch die Kälte über den Boden seinen Körper hinauf, doch kein Frösteln entrang sich ihm. Stumm ertrug er die Unbillen des Seins und grübelte vor sich hin.
Der Zorn der Mutter glühend, lodern hatte sich über ihn ergossen, den eigenen Zorn erweckend, sein eigenes Sein einfach überlagert. Eingesperrt in den hintersten Winkeln seines Selbst, kaum in der Lage ihrer schreienden Stimme zuzuflüstern war er nahezu zur Untätigkeit verdammt gewesen. Und auch wenn der Alte den Freien Willen als eines der höchsten Güter schätzte so war er ihr nicht böse.
Was ihn zum Nachdenken veranlasste war, dass sowohl Sylvana als auch Vorn mit dem Leben davon gekommen waren. Wohl nur er selbst konnte nachvollziehen, wie stark der Drang der Mutter in ihm getobt hatte diese Zwei der Schöpfung zu entreißen, hinabzustoßen in das Dunkel und an ihnen ein für alle mal ein Exempel als Warnung für alle anderen Siedler zu manifestieren. Und dann, als sie beide ihnen ausgeliefert waren zog sie sich langsam zurück und sprach zu ihm
„Bring es zu Ende!“
Ja er war unsagbar enttäuscht, wütend über die Siedler, wütend über die Dummheit der Archonten, ja selbst über die jener Frauen, welche er als seiner Schwestern ansah. Kaum etwas mochte sich dieser, seiner eigenen Wut entgegen zu stellen. Doch ihr Leben zu nehmen, das Sein und damit das Strahlende in sich selbst zu töten ... dazu war er nicht bereit gewesen.
Zerahl schloss die Augen und spürte wie die Tränen ihm, bei dieser Erinnerung über die Wangen zu rinnen begannen. Er hatte sich dem Wunsch der Mutter wiedersetzt, dem Wunsch seines eigenen Zornes entgegengestellt. War er nun vom Glauben an sie abgefallen? Hatte er ihre Liebe auf immer verloren?