Warum es in Shalzad keine Calamus-Pest gibt

  • Shalzad, eine Stadt in den Tiefen des Underdark. Eine Stadt voller Leben in der Dunkelheit der Tunnel. Dies ist die Stadt der Dunkelelfen, der Ilythiiri. Viele Katastrophen und Kämpfe hatte diese Stadt schon überstanden und so sorgte die erneute Ausbreitung des Calamus Pilzes bei den Bewohnern der Stadt für wenig Aufregung.


    Dies war bereits das zweite Mal in der Geschichte von dieser Ausbreitung des Pilzes, dass das Leben im Underdark in der Nähe Shalzads bedrohte und so reagierten die Ilythiiri auf die ihnen sehr eigene Art routiniert auf diese Bedrohung.


    Die Karawanen, welche durch die Tunnel nach Shalzad kamen, waren weniger geworden, denn jeder wusste wie gefährlich die Calamus Pest war. Es musste um jeden Preis verhindert werden, dass die Pest in der Stadt selbst ausbrach. Aus diesem Grund waren die großen Tore zu der Stadt geschlossen und die Wachen vor dem Tor verstärkt. Jede Wachschicht wurde mit Masken ausgestattet, die Mund und Nase bedeckten. Dazu gesellten sich zu den Kriegern immer zwei Magier.


    Die Karawane war eine der Ersten seit zwei Wochen, welche den Weg vor die Tore der Stadt fand. Sie stammte von der Oberfläche und hatte einen weiten Weg hinter sich. Sie hatten Waren aus dem Goldenen Reich und aus der Bucht von Heolysos geladen und hofften auf exotische Waren des Underdarks aus Shalzad mitnehmen zu können.
    Der Vorsteher dieser Karawane war ein stämmiger Händler mit dem Namen Firmo Goldwasser und hatte furchtbar schlechte Laune. Seit er im Norden des Kontinents angekommen waren gab es nur Probleme. In Ozam Har’ol hatten sie versucht einen Führer für den Underdark zu finden, was sich fast als unmöglich herausgestellt hatte. Keiner wollte diese Aufgabe übernehmen und faselten etwas von einem Pilz und einer Infektion. Er hatte Unsummen aufbringen müssen bis er einen Duergar fand, der sich dazu bereit erklärt hatte.

    Dann hatte dieser verdammte Dunkelzwerg sie auch noch bei dem ersten Anzeichen eines kleinen Problems im Stich gelassen. Firmo verstand nicht warum ihr Führer sich so aufgeregt hatte.


    Sie waren nur noch eine Stunde von Shalzad entfernt gewesen, als sie auf mehrere seltsame Tiere trafen. Die Viecher waren beim besten Willen keine Gefahr mehr gewesen, da sie sich allesamt kaum auf den Beinen halten konnten. Trotzdem hatte der Zwerg auf sie geschossen. Als von den toten Körpern dann dieser seltsame Staub in die Höhe stieg, hatte er in seiner seltsamen Sprache geflucht und war einfach abgehauen. Sie hatten Glück, dass sie den Weg trotzdem gefunden hatten.


    Und jetzt standen sie vor dem verschlossenen Tor und die verdammten schwarzhäutigen Spitzohren ließen sie nicht in die Stadt. Stattdessen wurden sie regelrecht verhört, die gesamten Waren auf’s genaueste untersucht. Firmo hatte zum Glück alle angewiesen nichts von dem Zusammenstoß mit den seltsamen Kreaturen zu erzählen. Die Leute waren so schon nervös genug und er wollte diese Shalzad-Waren haben.


    „Es reicht!“ , brüllte der stämmige Händler, „Ihr seht doch, dass alles seine Richtigkeit hat und ich bin eine wichtige Persönlichkeit und die Waren sind extrem wertvoll. Sagt dem Kerl in der Robe, er soll gefälligst die Finger von den Sachen lassen.“
    Der Dunkelelf, der ihm gegenüberstand, betrachtete ihn kalt: „Ihr werdet euch sofort beruhigen. Keiner kommt in die Stadt, wenn wir es nicht erlauben. Das heißt, ihr werdet diese Kontrollen akzeptieren oder jetzt umdrehen.”

    Firmo wollte gerade wieder ansetzen, als ein Mitglied seiner Karawane ein Röcheln von sich gab, dem ein trockener Husten folgte. Firmo fluchte leise. Er hatte dem Kerl doch befohlen, dass er sich zusammenreißen sollte.


    Das Verhalten der Dunkelelfen veränderte sich schlagartig, sie gingen auf Abstand und hoben ihre Armbrüste.
    Calamus S'ck!!!“
    Firmo hob beschwichtigend die Hände:
    „Meine Herren, kein Grund zur Beunruhigung. Der Mann ist schon seit mehreren Tagen krank.“

    Viel weiter kam er nicht. Der Mann, der gerade noch gehustet hatte, ging mit einem Bolzen im Hals zu Boden. Panik brach aus, als die Wagen der Karawane in Flammen aufgingen. „WAS MACHT IHR DA!!!!“ Schrie Firmo, doch traf auch ihn ein Bolzen.



    Das Massaker dauerte keine fünf Minuten. Von der Karawane und ihren Mitgliedern blieb nichts als Asche über.


    Es gab einen guten Grund, warum es in Shalzad keine Calamus-Pest gibt.