Die Jugendlichen

  • Sie waren zu Fünft. Eine Gruppe von Jungen, die von Abenteuern träumten.
    Sie waren noch zu jung um in die Nordarmee einzutreten und so streiften sie durch die Wälder Selfirans auf der Suche nach Abenteuer. Auf einem dieser Streifzüge stießen sie auf eine Höhle, welche tief in die Erde reichte. Dieser Ort wurde von nun an ihr Stützpunkt und immer, wenn es ihre Freizeit zuließ, trafen sie sich dort.


    Mit der Zeit hatten sie ihr Versteck so eingerichtet, dass man dort sogar übernachten konnte. Es gab dort Wasser und man war vor Unwettern geschützt, man konnte sogar bequem ein Feuer entzünden. Keiner außer den Jungen wusste von diesem Versteck, es war auch dieser Umstand, der den Fünf und dem kleinem Dorf, aus dem sie kamen, zum Verhängnis wurde.

    An dem Tag hatten sich die Jungen vor einem Gewitter in die Höhle geflüchtet. Während einer der Jungen versuchte ein Feuer zu entfachen, bemerkten sie, dass sie nicht allein waren.

    Die Kreatur ging auf allen Vieren und reichte einem ausgewachsenen Menschen bis zur Hüfte. Das Wesen hatte scharfe Klauen und erinnerte entfernt an einen Bären. Die Jungen wichen der Kreatur in Richtung des Höhlenausgangs aus, aber das Tier schien sie nicht einmal zu bemerken. Es wankte und gab immer wieder einen trockenen röchelnden Laut von sich.

    Dann von einem Moment auf den anderen kippte die Kreatur einfach um.


    Die Jungen gingen neugierig auf das Tier zu, welches zwar noch immer schwer atmete, aber sich sonst nicht rührte. Einer der Jungen griff nach einem Stock und brachte sogar den Mut auf der Kreatur kräftig in die Seite zu stoßen. Das Wesen gab erneut ein Röcheln von sich und entließ eine seltsame Wolke aus seinem Mund. Der Staub verteilte sich schnell in der gesamte Höhle, dann ging eine Zucken durch den Körper der Kreatur und platzte regelrecht auf, entließ noch mehr von diesem Staub in die feuchte, kühle Luft.

    Das war für die Burschen dann doch zu viel. Sie verließen die Höhle trotz des Sturms.


    Die Jungen erreichten ihr Dorf völlig durchnässt, aber scheinbar wohlbehalten. Noch am selben Abend wurde jeder von ihnen krank. Zunächst hatten sie Probleme Luft zu holen und husteten immer wieder. Man half ihnen in ihre Betten und pflegte sie, denn diese Stürme bringen mal schnell eine Erkältung.

    Aber ihr Zustand wurde nicht besser. Und obwohl die Jungen nicht gesundeten, standen sie auf und gingen umher. Sie versuchten mit seltsamen Ausreden ihre Betten immer wieder zu verlassen sogar auch das Haus.


    Der Heiler wurde gerufen, konnte aber den Grund für das Verhalten nicht erkennen. Als es zwei der Burschen gelang in die Nacht zu flüchten, versperrte man die Türen der verbliebenen drei Jungen. Man versuchte die zwei Geflüchteten zu finden, jedoch verloren sich ihre Spuren im Wald.

    Die verbliebenen Kranken versuchten mit allen Mitteln von ihrem Krankenbett zu flüchten. Am Ende sah man keine andere Möglichkeit als sie am Bett zu fesseln.

    Zu diesem Zeitpunkt fielen dem Heiler seltsame schwarze Flecken erst um und später in den Augen der Jungen auf. Auch wenn der Zustand der Burschen sich zu bessern schien, versuchten die Patienten immer noch zu fliehen.

    Sie müssten in den Wald, dort wo ihre Freunde auch hingelaufen seien. Man gab ihrem Flehen nicht nach.


    Am nächsten Morgen, als der Heiler wieder den Raum betrat, waren die Jungen tot. Ihre Augen starrten an die Decke und ihre Münder waren weit geöffnet. Aber viel seltsamer war der Staub, welcher die Körper bedeckte und im Raum schwebte.

    Der Heiler war klug genug jedem den Zugang in dem Raum zu verwehren und er nahm einige Proben von dem Staub und begab sich in seine Hütte. Noch am selben Abend wurde er selbst krank. Ein stetes Husten war aus seiner Hütte im fahlen Kerzenschein hinter den Türen zu vernehmen. Als man am Morgen nach ihm schauen wollte, war er verschwunden.


    Es kam zu noch drei weiteren Fällen. Jene, die mit den Jungen direkten Kontakt gehabt hatten. Jedes mal wenn man die Personen gewähren ließ, waren sie bald darauf verschwunden.


    Ein Jäger wurde gerufen, der sich mit dem Lesen von Spuren auskannte. Als dieser aus dem Wald zurückkehrte, war er blass und berichtete:

    Er seine auf eine Höhle gestoßen und habe mehrere Leichen gefunden:

    Die zwei vermissten Jungen, jene, welche Kontakt mit ihnen hatten und der Heiler. In der Höhle war überall dieser Staub zu sehen und auf den Leichen wuchsen seltsame schwarze Pilze, die fast an schwarze Beeren anmuteten.

    Kurz darauf erkrankte auch der Jäger, aber ein Großteil der Dorfbewohner bekam davon nichts mehr mit, da sie aus dem Dorf geflohen waren.


    Später, als dem Jäger am Folgeabend die Flucht aus seinem Krankenbett gelang, flohen die letzten Bewohner dieses kleinen Dorfes. Niemand wurde nunmehr in diesem verwaisten Dorf krank...