"Gleich und Gleich gesellt sich gern"

  • Wo: Das Konvent der Elemente in Holzbrück.

    Wann: Letzter Abend des Konvents

    Wer: Yael, Landuin

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    Es war die letzte Nacht des Konvents in Holzbrück. Der Himmel war Sternenklar und es war recht frisch. Viele Dinge waren auf dem Konvent passiert und es begann spät zu werden, so das viele Feuer schon erloschen war. Im Lager des Nördlichen Reiches brannte aber noch eines, an dem in einem gelben Mantel gehüllt ein nicht mehr ganz so junger Ritter saß. Gebannt schaut der Herr Conchobair in die knisternden Flammen des Feuers. Die Füße an die Steine gelegt die das Feuer umrandeten und in den Händen einen Becher mit einem dampfenden Inhalt. Um ihn herum waren mehrere leere Flaschen zu finden die darüber Auskunft gaben, dass hier bis vor kurzem kräftig gefeiert wurde. Einen guten Grund dafür gab es, hatte sich die Nyame des Nordens doch als fähig gegenüber den Elementen erwiesen und war in Amt und Würde geblieben. Die Frage, ob die Flaschen nun alle von dem Albernier stammten und auch von diesem ausgetrunken wurden, blieb unbeantwortet. Er wirkte jedenfalls nicht so, das es gänzlich sein eigenes Werk gewesen sein muss, denn er saß dort noch recht nüchtern und gefasst. Jedoch wirkte er wie so oft sehr nachdenklich, als er die Arbeit des Feuers beobachtete. Leise kam ein Lied über seine Lippen: "Wenn die bunten Fahnen wehen, geht die Fahrt wohl übers Meer..."

    Alleine stark, gemeinsam unbesiegbar!


    Wir sind die Wölfe, hört unseren Ruf!


    Wo das Wort versagt, spricht das Schwert !


    Mors certa, hora incerta.


    Hast du das Glück Albernier zu sein, hast du tatsächlich Glück.

  • Yael war eben noch einmal nach ihren Töchtern sehen gewesen und hatte sie bei der Tafel der Tivar Khar´assil und im Lager des Ostens auch gesehen - beides keine Orte, nach denen es ihr gerade verlangte und vielleicht auch keine kluge Wahl nach ihren Worten vor den Herrschern der Siegelreiche, gerade jetzt, wo viele der Menschen losere Zungen und auch Messer hatten ob des Trinkens. Sie erinnerte sich, dass sie Landuin zugesagt hatte, noch einmal vorbei zu kommen und auch wenn sie der Weg in den Norden aus den gleichen Gründen scheute, wie den in die anderen Lager der Herrscher, so hoffte sie doch, dass sie den Eminenzen des Nordsiegels in dem weitläufigen Lager nicht begegenen würde- und wenn doch, hatte sie immer noch das bisher immer vorherrschende Desinteresse ihrer Person gegenüber gehabt, den sie innerlich als Schutzschild erhoffte. Sie erinnerte sich noch an einige Male, da die schöne dunkle Nyame an ihr vorbeigeschritten war und Yael vor ihr gekniet hatte und erst Takte später bemerkt hatte, dass die Seele des Nordsiegels längst weg war, ohne die Edalphi zu bemerken. Und warum sollte sich das auch ändern - gerade im Norden hatte man Sklavenaufstände bestimmt schon oft genug erlebt.
    Ein wenig verunsichert schritt Yael dann aber doch durch die teilweise von für Edalphi schwer fassbaren Wesen, welche die Zelte des Nordreiches bewohnten und wie so oft, wenn sie die überschäumenden Gefühle exzessiv feiernder Siedler wie eine Woge über sich zusammenbrechen fühlte, wich ihr zumindest zeitweise vorhandenes Selbstbewusstsein rapide und ließ ein eher schüchternes Mädchen zurück, auch wenn Yael mit ihren fast acht Jahren durchaus zu den vor dem Fluch alten Edalphi gehört hätte. Dann endlich erspähte sie das Lager des Ritters, mit dem sie die Leidenschaft für Aeris teilte und sie hatte Glück, er war sogar noch wach und wirkte nicht betrunken. Vorsichtig trat sie aus den ohnehin nicht besonders tiefen Schatten in den Lichtkreis des Feuers, sorgsam einige Meter Höflichkeitsabstand wahrend und sagte halblaut in die letzten Töne des Liedes hinein " E´said", wobei sie die Hände zum Kelch formte.

  • Er hatte die Edalphi nicht bemerkt, so in Gedanken versunken und gebannt vom Feuer war der Albernier. Als ihre Stimme dann durch seine Ohren schwangen riss es ihn dann doch aus seinen Gedanken. Der Gesang verstummt schlagartig und der Blick löst sich vom Feuer und richtete sich auf die schöne Frau die plötzlich in ein paar Meter Abstand vor ihm stand. Den immer noch dampfenden Becher klemmte er schnell zwischen seine Beine und er formte dann ebenfalls als Respektsbekundung den Kelch mit seinen Händen, der aber recht laienhaft wirkte.


    "E´said" entgegnete er der Edalphi und wirkte schlagartig unheimlich erleichtert und sogar sehr fröhlich. So wie ein Mensch, der einen anderen Menschen sehr vermisst hatte und froh war das dieser Mensch endlich zu ihm zurückgekehrt war. Ausgiebig schien er sie dann zu mustern. "Yael...es ist sehr schön dich zu sehen. Komm setz dich. Wie geht es dir?" Fragte der Ritter neugierig und deutet auf einen freien Platz direkt neben sich. Er nahm den Becher wieder in die Hand und trank einen Schluck daraus.

    Alleine stark, gemeinsam unbesiegbar!


    Wir sind die Wölfe, hört unseren Ruf!


    Wo das Wort versagt, spricht das Schwert !


    Mors certa, hora incerta.


    Hast du das Glück Albernier zu sein, hast du tatsächlich Glück.

    2 Mal editiert, zuletzt von Landuin_Conchobair ()

  • Erleichtert lächelte die Edalphi, die einiges von ihrer Vitalität in den letzten Tagen eingebüßt hatte, zeichnete sie die Austreibung doch sowohl mit den langsam weniger werdenden Schatten unter den Augen und den offenkundigen Ritualnarben - zumindest diejenigen, die nicht von ihrer Kleidung verdeckt waren, hatten eine unangenehme Färbung angenommen. Wenn man allerdings wohlwollend darauf blickte, konnte man hoffen, dass zumindest die dunkelroten Verschorfungen schon weniger geworden waren. Yael hatte wohl auch aus diesem Grund den Schleier tief in die Stirn gezogen, schlug ihn aber ab, als sie näher ans Feuer trat. Die kleinen Federn, welche die Edalphi als Verlängerung an die schwarzen Verzierungen ihres Mantels genäht hatten, klingelten bei jedem Schritt und auch, als sie sich in einer leichten Drehung neben den Albernier setzte. Sie starrte kurz in die Flammen und setzte sich kurzerhand ein Stückchen weiter davon weg, mit einem entschuldigenden Seitenblick zu Landuin. "Mir geht es stündlich besser, würde ich sagen." Dabei zeigte sie die Bannsiegel ihrer Arme, die tatsächlich so wie das auf der Stirn schon etwas weniger verkrustet waren. "Abgesehen davon bin ich unruhig - bis auf den Süden hat sich noch keiner der Herrschenden zu einer Antwort herabgelassen und auch, wenn ich sowieso nicht damit rechne, dass sich überhaupt etwas ändert, traue ich es doch dem ein oder anderen zu, mich einfach für eine solche Anmaßung abzustechen. Aber" und sie lächelte leicht, wie auf eine Herausforderung antwortend "das ist ihr gutes Recht. Und die letzten Siedler, die das versucht haben, sind daran gescheitert." Kurz stutzte sie, dann setzte sie nach, weil Landuin sie ja nicht so gut kannte, und das möglicherweise für ihren Verdienst halten könnte, setzte sie schnell nach: "Was nicht mein Verdienst, wohl aber mein Glück war. Ist das die Art von Glück, die man auch als Albernier hat?" Sie lachte offen, tatsächlich konnte sich ihre Gefühlslage wohl innerhalb von Herzschlägen wandeln.

  • Landuin reichte Yael seinen Becher. "Guter Honinger Honigwein aus meiner Heimat. Den solltest du probiert haben. Er schmeckt unglaublich gut. Vor allem wenn er heiß ist." Entgegnete er ihr mit einem Lächeln. "Es tut gut dich zu sehen und es ist noch besser das die Narben angefangen haben zu heilen und es dir damit besser geht." Sagte der Albernier und betrachtete ihre Arme und die Stirn. Er schob seinen Stuhl ebenfalls ein klein wenig nach hinten und hörte der Edalphi aufmerksam zu. "Ich mag deinen Unmut sehr gut verstehen. Auch unsere Exzellenz wird dir eine Antwort geben. Davon bin ich fest überzeugt. Sie bedarf wie die anderen Herrscher etwas Bedenkzeit. Den Dienerbefehl zu entfernen scheint mir kein einfacher Vorgang zu sein. Es war aber schon lange überfällig, dass die Elementarvölker deswegen endlich ihre Stimme erhoben haben. Allen voran du mit dem was du vor dem Herrscherrat gesagt hast. Jetzt werden sie es nicht wieder vergessen und es wird sich etwas ändern. Ich weiß es..." Entgegnete der Ritter ruhig und ein klein wenig Hoffnung schwang in seiner Stimme mit. "...Und ein jeder der versucht dir ein Leid zuzufügen, der muss sich vor mir erklären warum er das tat. Ich beschütze dich, so wie viele andere es auch tun. Denn auch dafür steht der Anhänger: Schutz derer, die einem lieb und teuer sind." fuhr er fort und deutet auf den Anhänger, denn er Yael geschenkt hatte. Für einen kurzen Moment verstummte der junge Conchobair. Dann brach er sein Schweige mit einem Lächeln, als die Edalphi auf das Sprichwort zu sprechen kam. "Ja das ist eine Art von Glück die man als Albernier hat...das "unverschämte" Glück." Er begann zufrieden zu lachen.

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    Hast du das Glück Albernier zu sein, hast du tatsächlich Glück.

  • Sie trank einen Schluck, verzog dann aber das Gesicht und gab ihm den Becher zurück, fast entschuldigend sagte sie dazu: "Zu stark und zu süß für meinen Geschmack. Ich bin noch keine besonders gute Trinkerin, nur das Bier schaffe ich inzwischen in mehr als einem Becher." Einige Zeit beobachtete sie den Ritter und hörte zu, was er über die Herrscher sagte, um dann zu antworten: "Ma, diese Hoffnung habe ich auch. Aber mehr als Hoffnung ist es nicht. Schon heute Abend habe ich von meinen... " Sie überlegte wohl, wie man die Informaten des Abends nennen konnte, weil nicht alle ihre Freunde waren und entschied sich für den ausweichenden Begriff "Nachrichtenüberbringern erfahren, wie sich die Siegel vermutlich positionieren werden und nach allem, was ich bisher weiß, wird wohl nur der Süden wirklich etwas an den Gesetzen ändern. Das Reich der Rosen hat ein solches Gesetz zwar, aber es wurde ja gerade von diesem Reich so brachial mit Füßen getreten, dass das wirklich nur ein sehr makaberer Witz sein kann. Von Westen und Osten ist mir bisher nur zugetragen worden, dass die Herrscher dieser Siegel finden, dass ihre Gesetze ihre Bürger bereits schützen und das so ausreiche. Einzig vom Norden hab ich nur sehr... " Wie sollte sie den jungen Mann beschreiben, der fast mit Traurigkeitkeit ihre Hände gedrückt hatte, als er für sie nicht richtig nachvollziehbares Zeug geredet hatte "vage Aussagen, die ich noch nicht recht zuordnen kann. Und nein, diese Leute sind keine Spione oder gar Vertraute der Herrscher, es sind einfach Leute, die mir erzählen, was ich wissen darf", schloss die blonde Frau dann schließlich.


    Sie runzelte die Stirn und setzte dann doch noch nach: "In meinem Buch", sie klopfte auf eine mit dem Wappen der Kinder der Freiheit bestickten Beutel an ihrem Gürtel, der wohl ein Buch beinhalten musste "stehen aber Bürger beispielsweise aus dem Osten oder dem Reich der Rosen, die unseren Völkern unaussprechliches antun. Und gegen diese geht niemand vor, zumindest nicht in unserem Namen oder für unsere Rechte, auch die Herrscher der Siegel, wenn sie denn nicht sogar selbst in diesem Buch stehen, nicht. Und deshalb bin ich sehr, sehr skeptisch, ob Worte und Zeitungsartikel und ein paar Flugblätter genügen werden. Ich meine ja nicht, dass jemand einen Erben aufknüpfen soll, weil er sich ein wenig Aufmerksamkeit erschlichen hat oder sich bedienen lässt, mir geht es um den Befehl zum Entbrennen, die Entmündigung, umTod und Folter oder" und hier wurde die Stimme der Edalphi wirklich leise "Ketzerei." Yael wirkte ein wenig niedergeschlagen, aber auch trotzig, entschlossen.


    Dann erzählte Landuin über das Glück der Arbenier und auch wenn die Edalphi vermutlich nicht verstehen konnte, was daran unverschämt war, stimmte sie in das Lachen ein. Und dieses wirkte nicht falsch oder aufgesetzt, es genügte wohl, dass er lachte, dass das Gefühl sich in echt spiegelte. Sie griff nach einigen Herzschlägen noch einmal auf, was er zuvor gesagt hatte: "Ich sehe schon, über den Anhänger weiß ich noch nicht alles", während sie die Federn, die an dem Schlüssel hingen, strich. Und dann besonn sie sich und sagte schnell entschuldigend: "Danke, ich vergesse oft, wie unhöflich das für euch ist, wenn wir das nicht sagen."

  • Er nahm den Becher wieder entgegen "Da habe ich dann wieder etwas für die Zukunft gelernt. Darf es dann ein Bier sein oder lieber etwas ohne Alkohol?" Fragte Landuin lächelnd die Edalphi und trank dann einen Schluck aus dem Becher.


    "Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und ich habe die Hoffnung das es besser werden kann und wird. Der Norden wird etwas tun. Als mein Protektor, der Herr von Winterfeld in der Diplomatensitzung fragte wie es um Gesetze für die Elementarvölker in den Siegeln bestellt ist, hat er veranlassen, dass auch im Norden solche Gesetze angestrebt werden sollen. Ich bin guter Dinge dabei und werde dafür sorgen, das er diesen Ansatz nicht vergisst." Sagte er hoffnungsvoll, stellte den Becher auf ein kleines Tischchen neben sich und erhob sich, so das der Mantel über den Stuhl fiel. "Ich habe nur auf so jemanden wie dich gewartet. Jemand der von den Elementarvölkern heraustritt, mit der Faust auf dem Tisch haut und endlich sagt: "Es reicht! Schluss mit der Knechtschaft! Gebt uns endlich die Freiheit!". Du tust genau das Richtige und tue es weiterhin, damit dieses Ziel nicht untergeht. Die Elementarvölker brauchen eine starke Hand die sie zu diesem Ziel führt." Fuhr er fast schon euphorisch fort. Der Ritter wirkte so zuversichtlich, das die Edalphi die da vor ihm saß, genau der Stein des Anstoß für den Anfang wäre. Er wendet sich seinem Zelt hin, das zwei, drei Schritte hinter seinem Stuhl stand, steckte den Kopf und Oberkörper hinein und griff nach kurzem rödeln zwei Krüge heraus. Weiterhin hörte er Yael in ihren Erzählungen zu "Rede ruhig weiter. Ich höre dir zu und hole dir etwas zu trinken." In einem erneuten Schwenk steuerte er das Bierfass auf dem Tisch unter dem Baldachin an und machte die beiden Krüge voll. "Das was du bzw. ihr bisher getan habt und ich weiß das du nicht alleine bist, ist erst der Anfang gewesen und war gut. Macht weiter damit, den ihr werdet mehr..." Kam es schon irgendwie anspornend und der junge Conchobair nahm wieder Platz, um der Edalphi einen der Bierkrüge zu reichen. "...und ich werde euch dabei helfen." Schloss er bestimmend und hilfsbereit ab. Landuin nahm einen Schluck aus dem Krug und stellte diesen dann ebenfalls auf das Tischchen. "Nenne mir die Namen und die Vergehen der Personen und ich werde für euch vor die jeweiligen Herrscher treten und eure Anklagen vorbringen. Lasst mich euer Ankläger sein, so fern die Elementarvölker gewillt sind, das Vertrauen in mich dafür aufzubringen. Die Zeit der Ketten und der Knechtschaft muss jetzt enden!" Seine Stimme wurde dabei ernst und es schwang ein Hauch von Zorn mit. Man konnte erkennen das diese ganze Sache ihn sehr beschäftigte und erwirkte dabei auch etwas aufgebracht.


    Der Ritter atmete einmal tief ein und aus, dann zeichnete sich langsam wieder ein Lächeln in seinem Gesicht ab. "Du musst dich dafür nicht bedanken. Ich verlange nicht, dass man es mir gegenüber tut, den ich weiß das eure Kultur es nicht so beinhaltet wie bei uns. Du bist daher in keiner Weise unhöflich mir gegenüber, soweit sehe ich es eher sogar in gewisser Weise als eine Ehre an, das sich eine Edalphi bei mir bedankt. Schenk mir einfach ein Lächeln, das ist mir Dank genug und bleibt mir gut in Erinnerung." Sprach er lächelnd, lehnte sich etwas zurück und betrachtete sie.

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  • Yael beobachtete den Albernier, wie er voller Tatendrang agierte, selber war sie allerdings bei seinen Worten immer kleiner geworden. Sie schien sichtlich zu überlegen, ob und wie sie das Thema weiter vertiefen sollte, schüttelte sich dann aber kurz, als würde sie das ständige Nachdenken zugunsten von Gefühlsentscheidungen abstreifen wollen und entgegnete dann: "Ich führe die Kinder der Freiheit nicht an. Das ist nicht meine Aufgabe. Ich...", wieder dieses Zögern, aber Yael war gut geworden darin, ihre Unsicherheit anzugehen "ich hab nur die Aufgabe, für die Siedler ein Gesicht zu sein, das sie ... dafür haben können. Durch meine Zeit bei den Ewigen Schwertern, meine ... Ausbildungen durch" ihre Züge wurden dunkel, ihre ganze Körperhaltung plötzlich angespannt, wie bei einer flucht- oder kampfbereiten Person "die alten Herrscher des Ordens und die Erben des Blutes auf diesem Kontinent, meinem Vater und meinem Mann" auch bei den beiden letztgenannten, die Yael ja offenkundig lieben musste, veränderte sich weder Gesichtsausdruck noch Körperhaltung "haben mich so gut es geht abgehärtet. Gegen den Befehl, gegen Leid, gegen Verachtung. Und ich habe viel gelernt, ich kann das für die Rebellion sein", schloss sie etwas wirr. Für sie selbst musste das alles Sinn machen, denn sie atmete einmal tief aus und dann wich die Anspannung und sie ging auf andere Aspekte ihres Gesprächs ein: "Den Herrn von Winterfeld kenne ich glaube ich, er war auch auf dem Turnier und hatte diese wunderschöne Siedlerfrau bei sich, oder? Ansonsten kenne ich ihn nicht. Ich hab ein wenig Angst, weißt du, dass es nicht schnell genug geht. Viele Siedler sehen sich zu unrecht von uns überrumpelt mit unserem plötzlichen Wunsch nach Freiheit...Aber den Wunsch haben viele von uns schon lang in ihren Herzen, es ist nur so unendlich schwer gewesen, es euch zu sagen, wir streben danach, euch nicht enttäuschen zu wollen und euch dann zu sagen, dass wir frei sein möchte, ist nicht leicht. Bei mir ist es erst so richtig möglich geworden, seid ich ihr Zeichen bekommen habe - sie macht mich unendlich stark und es ... hmm... tut mir körperlich weh, wenn ich daran denke, dass sie mich immer nur in Ketten sieht. Und für meine Kinder und meinen Enkelsohn, aber auch für mich und meine Freunde will ich das nicht mehr hinnehmen. Ich habe einige Ideen gesammelt, was man unternehmen kann, aber eine richtige Lösung weiß ich auch nicht. Die Kinder der Freiheit sind aber bereit, jedes persönliche Risiko, also solange es nicht dann das ganze Volk betrifft, einzugehen." Sie nahm den Krug entgegen und trank einen Schluck, offensichtlich von diesem Getränk deutlich mehr angetan und antwortete: "Ich bin unschlüssig, ob du wirklich beispielsweise den Archon der Dornen anklagen möchtest? Oder die Mitray´Kor der Weisheit? Die Liste ist lang und es sind nunmal die Mächtigen, die ihre Macht missbrauchen. Und dazu kommt noch, dass die meisten, die den Mut haben, sich den Kindern der Freiheit anzuschließen, den Siedlern nicht mehr vorbehaltlos trauen. Wir haben darüber gesprochen, dass wir die Hilfe der Siedler brauchen, und ich glaube auch fest daran, dass es noch Hoffnung gibt und deshalb werde ich auch alles versuchen, diejenigen Siedler, die uns, mir Hilfe anbieten, dankbar aufzunehmen, aber bevor wir unsere Angelegenheiten auch nur zum Teil aus den Händen geben, müssen sich zwei Kinder der Freiheit aus unterschiedlichen Völkern einig sein, den Siedler aufzunehmen und bisweilen gibt es den ein oder anderen unter uns, der sich wirklich sicher sein will." Sie wusste, dass das so nicht wirklich aufschlussreich war, aber sie wollte Landuin gerne als Hilfe und Schutz für diese Bewegung gewinnen, ihn aber gleichzeitig nicht mit seinem Blut vor den Kopf stoßen, denn es war zumindest der Edalphi klar, dass er vermutlich bei dem Kampf um die Freiheit Aeris Gunst gewinnen konnte und dann möglicherweise schnell zu denjenigen Siedlern werden konnte, die ihre Völker befehligten.

  • Erneut hörte Landuin aufmerksam zu und nahm wieder einen Schluck aus dem Krug neben sich. "Du bist schon weit aus mehr als nur ein Gesicht. Warum zögerst du so?" Fragte er dann vorsichtig, da er merkte, dass die Edalphi durch irgend etwas zögerlich war.


    Ihre Anspannungen waren für den Ritter unverkennbar, war er doch selbst so, wenn er ein Schlachtfeld betrat. "Ich merke das die Ewigen Schwerter dich sowohl gut als auch schlecht geprägt haben..." Wieder ein Schluck aus dem Krug. "...verachtest du sie dafür?" Fragte der Neffe des Schwertkönigs dann und stellte den Krug auf das Tischchen.


    Als Yael auf den Herrn von Winterfeld antwortete, nickte er nur kurz: "Aye...das ist. Oft in Begleitung des Fräulein Lili´Kar. Es lohnt sich einmal mit ihm ins Gespräch zu kommen." Ergänzte der Ritter die Bestätigung.


    "Ich kann deine Angst verstehen. Wenn es nach mir gehen würde, solltet ihr auf der Stelle frei sein, aber auch ich muss akzeptieren das gewisse Dinge etwas Zeit benötigen damit sie wirklich gut und richtig werden können. Wir Albernier haben einst in unserer Vergangenheit den Fehler gemacht diesen Wunsch zum falschen Zeitpunkt anzustreben und wurden von Efferd, dem Gott der Meere hart dafür bestraft. Immer standen wir Albernier als Erster Speer bei Fuß, wenn das Kaiserreich in den Krieg zog, um zu beweisen das wir ein stolzes Volk sind, das den Kampf nicht scheut und nicht feige zu Hause, blieb so wie andere es taten..." Sprach der Albernier mitfühlend aber auch irgend wie etwas belehrend. In seiner Stimme schwankte Stolz aber auch Erkenntnis mit, als er über sein Volk erzählte. "...nach all der Zeit der Aufopferung hofften wir das man uns dafür endlich entlohnen würde, doch man gab uns nicht die ersehnte "Freiheit". Als dann das Kaiserreich in eine Krise stürzte, sahen wir unseren Zeitpunkt gekommen und erhoben uns und sagten uns von ihm los. Diese törichte Handlung kostete gut 20.000 von 30.000 Einwohnern unserer Hauptstadt Havenas das Leben. Der Gott Efferd hatte als Strafe eine gewaltige Flutwelle über die Stadt schickt. Es dauerte noch eine ganze Weile bis wir Albernier unseren gerechten Lohn für unsere Dienste erhielten, dann aber erhielten wir ihn, weil wir richtig gehandelt hatten." Landuin wurde zum Schluss hin etwas leiser und ernst. Wieder konnte man ansehen, das er sich viele Gedanken machte über das was er erzählte. Zum Schluss lächelte er aber dann, so wie jemand, der endlich ein Ziel erreicht hatte.


    "Ich will dir mit meiner Geschichte keine Angst machen, nur zeigen das was ihr tut richtig ist und das es auch Rückschläge dabei geben wird, aber der rechte Zeitpunkt für euch wird kommen und den werden wir gemeinsam erreichen!" Wieder sprach er überzeugt und hoffnungsvoll von diesem Ziel, von dem er selber noch nicht wusste, wann sie es erreichen würden. In seinen Augen strahlte aber eine gewisse Zuversicht hervor. "Ihr enttäuscht uns nicht, jedenfalls diejenigen von uns die euren Wunsch nach Freiheit teilen und unterstützen. Ihr enttäuscht mich nicht, Cupa nicht, Sylvana nicht und so viele andere auch nicht." Fuhr er immer noch in einem zuversichtlichen Gefühl fort. "Viele Siedler füllen sich deswegen vor dem Kopf gestoßen, weil sie sich nicht ein einziges Mal tiefgründiger mit der Geschichte dieses Kontinents beschäftigen. Sie wissen einfach nicht seit wie vielen Generationen ihr schon unter dem Dienerbefehl leidet, vor allem jetzt um so mehr, seit Wir vor 15 Jahren diesen Kontinent betreten haben." Als er von den vielen Siedlern sprach hatte sich Zorn in seinen Augen angesammelt. Sein Blick wandelte sich dadurch und seine Stimme trug die Wut aus seinem Inneren hinaus. Oft hatte er sich mit dieser Begebenheit auseinandergesetzt und er verstand immer noch nicht zu Gänze warum so viele Siedler so wissensresistent waren. Es würde vieles auf diesem Kontinent einfacher gestalten, wenn sie Wissen verinnerlicht hätten. Der Ritter atmete einmal erneut tief ein und dann aus. Für einen kurzen Moment herrschte Stille, dann war der Ärger verflogen. Jedenfalls für die nächsten Momente.


    "Große Macht bringt große Verantwortung mit sich. Er sie nicht wohlbedacht und gerecht einsetzt, ja sie sogar missbraucht, der hat nicht verstanden was es heißt ein guter Herrscher zu sein. Ich scheue mich nicht davor den Mächtigen gegenüber zu treten und ihnen eure Klagen vorzubringen. Vergiss nicht, ich folge der Herrin Aeris und je größer die Herausforderung, um so größer der Lohn..." Ein kurzes Grinsen durchfuhr beim letzten Satz sein Gesicht. "...Ich habe oft genug gesehen wie zögerlich Karl Weber gehandelt hat. Er ist wankelmütig und kein guter Herrscher. Ich hoffe durch die neue Nyame wird sich das ändern. Er hat für mich bisher selten gezeigt, dass er das Amt eines Archons würdig ausfüllt. Und die Herzogin von Kerewesch?..."Der junge Conchobair verdrehte etwas die Augen als er den Namen aussprach. "...diese Dame hat für mich bewiesen das sie eher der Intrige und nicht der Weisheit folgt." Er verlor an beiden Personen kein gutes Haar und wirkte wieder etwas missgestimmt und verärgert. Wieder ein tiefes ein- und ausatmen um sich etwas zu beruhigen. "Ob sie mich anhören und sich euer Klagen annehmen ist eine andere Sache. Aber werden diese Begebenheit von anderen bemerkt und es wird darüber gesprochen, werden sie handeln müssen, denn nichts ist für Herrscher schlimmer, als wenn andere sich über sie das Maul zerreden und ihr Amt und ihre Würde in Frage stellen." Erklärte der Albernier dann sachlich. "Ihr entscheide ob ihr meine Hilfe annehmen wollt euer nicht. Eure Bedenken sind nachvollziehbar und schlüssig. Ich werde euch nach meinen besten Kräften und Möglichkeiten unterstützen, wenn ihr das auch wollte." Dann schwieg er wieder für einen Moment und begann dann Yael zu mustern. Ein fragender Blick zeichnete sich in seinem Gesicht ab. Irgend etwas schien für ihn nicht zu stimmen. Zögerte sie etwa?

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    Hast du das Glück Albernier zu sein, hast du tatsächlich Glück.

  • "Warum ich zögere?" Sie kaute kurz auf ihrer Unterlippe, bis ihr auffiel, dass sie schon wieder ihren geistigen Vater nachmachte. "Ich komme aus einem Volk, dass seine Aufgaben als sehr essentiell ansieht. Aber eben auch die Grenzen dieser Aufgaben, die normalerweise das Leben eines Edalphis weitestgehend bestimmen. Ich gehöre ursprünglich in die Bia´Car, die Dienerkaste, was mich früher sehr stolz gemacht hat. Ich habe dort die Aufgabe einer Kindererzieherin wahrgenommen und ich habe das auch gut gemacht", sagte Yael und zum ersten Mal schien sie sich wirklich sicher zu sein, dass sie auf etwas stolz sein durfte und es auch sichtlich war. "Das hab ich dann auch als Tochter der Tugend für die ewigen Schwerter getan; die Kinder auf der Ordensburg aufgezogen. Meine Heimat gab es eh nicht mehr und der Hohe Rat wollte den damals noch nicht sicheren Verbündeten ... eine Edalphi... zur Verfügung stellen?" Das klang seltsam, sie sollte doch dort hingehen, damit das Bündnis sich festigen konnte. Sie stockte kurz, nahm dann aber wieder den Gesprächsfaden auf: "Die Aufgaben als Kindererzieherin hab ich auch unter diesen... Giganten... gut gemacht, auch, wenn das bei Siedlerkindern etwas gänzlich anderes ist und sich ständig jemand in meine Aufgaben eingemischt hat. Als Tochter der Tugend ist man aber mit weit mehr Aufgaben betraut, die ich irgendwann nicht mehr machen konnte und wollte. Also hat man mich verflucht, die Gaben der Töchter niemals wieder nutzen zu können und ich hatte keine Aufgabe mehr. Ich versuchte mich als Anwärter auf den Orden der Tivar Khar´assil, aber ich habe... nun einen anderen Weg einschlagen können", wich sie offensichtlich aus. Es stand ihr förmlich ins Gesicht geschrieben, dass sie bereute, sich so sehr in ihrer Mitteilungsbedürftigkeit verloren zu haben, dass sie jetzt, bei den wirklich unangenehmen Stellen, nicht mehr elegant herauskam. "Ähm. Und ja, jetzt habe ich die Aufgabe, den Kindern der Freiheit so gut als ... Gesicht... zu dienen, weil ich viel aushalte", schloss sie dann überraschend unverblümt und abrupt.


    Nach dieser offenkundig eher unangenehmen Passage für die Edalphi wandte sich diese dem nächsten Thema zu, welches sie eben so schnell würde zu beantworten suchen: "Ich verehre die ewigen Schwerter und das, was sie in dieser Welt sind und früher auch schon waren. Ich liebe ihre Opferbereitschaft und kann ihnen jeden nur möglichen Respekt zollen für ihre Hingabe für die Elemente. Aber ich mag viele von ihnen nicht und ich verachte einige der Persönlichkeiten," das letzte Wort spukte sie fast aus wie ein bitteres Gift "die dieser Orden in der neuen Zeit beheimatet. Ich kann zwar verstehen, dass sie nur in grausam, brutal und ... bösartig funktionieren können, um wirklich all ihr Sein gegen die Verfemten zu werfen und die Waffen zu bleiben, die sie sein müssen. Aber sie schleifen sich an allem, auch an jenen, die daran zerbrechen und das ist ihnen, so wie so vieles andere, was diese Welt lebenswert macht, einfach im Hinblick auf ihren großen Kampf gleichgültig. Von meiner persönlichen Vergangenheit mit dem Orden der ewigen Schwerter ganz zu schweigen." Das schien Yael ein gerechter Ausgleich gewesen zu sein. Sie war nicht unnötig persönlich oder anklagend geworden, fand sie, weshalb sie bestätigend nochmal nickte.


    Dann lauschte Yael eine Weile den Worten des Ritters, blickte ein, zwei Mal etwas verschreckt, blieb aber bis zum Ende der Erzählung stumm. "Der Zeitpunkt unseres Verlangens ist auch falsch. Nur glaube ich nicht mehr an den einen richtigen Zeitpunkt. Und viele der Brüder und Schwestern, die wir eigentlich bereits überzeugt hatten, haben sich verschrecken lassen, als Arnulf damals versucht hat, mich zu töten, damit sich das im Keim erstickt. Fast hätte es ja auch geklappt, wenn ich bedenke, wie viele das umgestimmt haben muss, von daher: Lieber jetzt als nie. Und keiner der Quihen´Assil zeigt mir, uns, dass unser Weg jetzt falsch wäre und den Quin der Herren der Tiefe, von dem du hier sprichst, den kenne ich nicht. Aber ich kenne sowieso nicht viele Quin beim Namen" fügte sie entschuldigend hinzu, dass es andere Götter geben könnte, hatte die Edalphi wohl sehr schlicht in ihr bestehendes Weltbild integriert.


    Dann sprach er über Karl und auch über Miriel und der Albernier konnte ein durchaus leicht zu entschlüsselndes Spiel der Gefühle auf Yaels Gesicht ablesen, die eh nicht gut darin war, soetwas zu verschleiern. Leise sagte sie: "Ich liebe sie und würde lieber sterben, als zuzulassen, dass ihnen etwas geschieht. Und das sogar dann noch, wenn ich alles Recht der Welt hätte, sie zu hassen. Und genau das ist es, warum wir so lange nichts gesagt haben. Wir können nicht." Fast schon wirkte sie ein wenig debil, bevor ihr Gesicht hart wurde und Landuin sehen konnte, wie viel Anstrenung es sie kosten musste, aber schließlich war ihre Stimme wieder fest, ihr Blick kurz von ihrer eigenen Unterwürfigkeit angewidert: "Wir konnten nicht. Weil wir es zu lange zugelassen haben, dass unsere Hoffnung uns den richtigen Blick versperrt. Spätestens jetzt, wo sich die Geschichte wiederholt, dass ganze Völker für die ...Abartigkeiten... der Herrscher in den Tod geschickt werden, darf keiner von uns mehr den Blick abwenden." Ihre Körperhaltung war jetzt fast unheimlich ruhig, ihr Blick dunkel und von plötzlichem Selbstbewusstsein strotzend. Vermutlich hatte der Ritter diesen Wechsel auch schon früher bei Yael gesehen. Und gerade jetzt war der rechte Zeitpunkt, um die eine unangenehme Frage zu stellen, die im Raum stand: "Bist du dir sicher, dass du, wenn Aeris dir ihre Gunst schenkt, dass du dann freiwillig von der Größe Abstand nehmen könntest, die SIE dir schenkt? Die Ordnung der Welt gebietet es, dass diejenigen in der Gunst der Quihen´Assil die Geschicke lenken und unsere sterblichen Moralvorstellungen gelten nicht, das sieht man an Esthaer oder Merthyar, die die höchste Gunst bis zum Schluss behielten. Könntest du derjenige sein, der sich dem entzieht? Aeris und ihre Gaben zurückweist, um ein Mann zu sein, der hier, auf Mitraspera, nicht zur elementgefälligen Größe gelangen kann, nur, um in deinem aus der alten Welt stammenden Begriff der Ehre und Freiheit treu zu bleiben?" Und so schnell es gekommen war, so schnell verschwand es auch wieder, als das Selbstbewusste aus Yael wich und sie auf dem Stuhl ein wenig zusammensackte, einen Schluck Bier trank und den Albernier fragend anssah.

  • Der Ritter lehnt sich etwas vor und versuchte aufmerksam zuzuhören. Mehrmals nickte er zustimmend. "Es ist also nicht der Order der Ewigen Schwert der dir Unbehagen bereitet, sondern es sind die Personen die ihm angehören? Es klingt für mich so, als ob viele von ihnen den Blick für das Wesentliche verloren und ihre Aufgabe vergessen hätten?" Es war mehr eine rhetorische Frage, den er hatte schon soweit verstanden um was es ging und erteilte ihre Auffassung.


    "Der Herr Efferd ist kein Quin. Er nimmt in meiner Heimat die Position ein, die hier Aeris und Aqua haben. Der Gott des Meeres und des Windes..." Erklärte Landuin in einem einfachen Verständnis auf Grund der Uhrzeit. "Wenn du möchtest erzähle ich dir bei Zeiten etwas mehr von meiner Kultur und Heimat." Bot er an und lehnte sich wieder zurück.


    Als Landuin der Edalphi weiter zuhörte begann er sich irgendwann die Augen etwas zu reiben. Es wurde langsam etwas anstrengend ihr zuzuhören, aber nicht bei dem was sie sagte, sondern bei der Menge der Informationen. Der Albernier war es gewohnt auch viele Informationen wie ein Schwamm aufsaugen zu können, doch gerade schien er etwas an seine Grenzen zu stoßen. Er griff nach dem Becher mit dem Met und trank ihn aus. "Je mehr wir darüber reden, um so öfter stell ich mir die Frage, wie ich euch wirklich dabei effektiv helfen kann." Entgegnete er Yael und stellte den Becher umgedreht auf das Tischchen zurück. Die Frage nach der Gunst Aeris ließ ihn verstummen. Er verstummte aber nicht wie so oft, wenn er dann über etwas nachdachte, sondern dieses Mal verstummte er gänzlich. Der junge Ritter schaute die schöne Edalphi lange an. Er wirkte immer mehr abwesend. Sein Gesicht zeigte das er intensiv nachdachte. Er hatte das Gefühl einen Kloß im Hals zu haben. Diese Frage hatte tief gesessen. Ihm schossen die Worte Leomirs durch den Kopf, aIs er Landuin erklärte, warum ihn so viele Leute hassen würden. In all der Zeit wo der junge Conchobair schon darauf bestrebt war die Freundschaft Aeris zu erlangen, hatte er auch oft genug darüber nachgedacht, was am Ende mit ihm passieren würde. Er hatte gesehen was aus denjenigen wurde, die die Gunst eines Elements erlangt hatten. Sie veränderten sich. Die Freundschaftsträger nur zum Teil, die Mitray´Kor aber gänzlich. Er dachte an Cupa und Lares, denen viele Begebenheiten als Mitray´Kor einfach gänzlich egal geworden waren. Sie handelten gänzlich für ihr Element. "Wir sind unserem Element so nah, wir können einfach nicht anders handeln. Unsere klaren Momente sind rar." hatte Leomir einst zu ihm gesagt und Landuin verstand. Er war auf Grund seines persönlichen Lebenswegs sehr abgestumpft, aber es war immer noch viel Menschliches in ihm. Wie wäre es aber darum bestellt, wenn er erst die Gunst der Herrin erlangt hatte? Wie würde es ihn verändern und gäbe es genug Personen um ihn herum, die ihn auf dem Boden der Tatsachen halten könnten oder würden ihn am Ende alle wie z.B. auch Leomir und Ain hassen? Hatte er überhaupt einen Einfluss darauf wie er sich verändern würde und war er überhaupt dazu in der Lage seine Persönlichkeit in Gänze beizubehalten und nicht alles ausführen zu müssen was im Sinne Aeris war? Aber das wäre doch gegen den Wandel oder? Warum sollte man die Gunst der Herrin ablehnen bzw. sich ihr entziehen? Würde sich der Neffe des Schwertkönigs überhaupt damit zufrieden geben ein Freundschaftsträger Aeris zu bleiben oder würde er der Herausforderung erliegen und nach mehr streben? Wäre er überhaupt noch frei? Diese ganzen Gedanken bereiteten ihm Kopfschmerzen und er rieb sich die Stirn. Seine Finger fuhren über die Narbe, wo nach vor gut 2 Tagen der Kristall zu finden war, der ihn so viele Probleme bereitet hatte. Er wirkte jetzt sehr angespannt und war darauf bestrebt ruhig zu atmen, aber es fiel ihm schwer. Wieder schaut er Yael lange an. Dann als gefühlt Stunden aber nur einige Minuten vergangen war, sprach der Ritter endlich wieder: "Ich...ich...weiß es nicht..." stockt er leise und er schien so angespannt und aufgewühlt zu sein, das ihm scheinbar eine Träne die Wange hinunter lief. Die Gedanken schmerzten ihn sehr und er ries sich zusammen, um nicht noch mehr Schwäche zu zeigen. "Lass den Schmerz nie stärker sein als du selbst." Erinnerte er sich an die Worte seiner Großtante und sammelte sich dann wieder langsam. Er schüttelte leicht den Kopf, so als ob er die Gedanken damit vertreiben wollte. Dann sagte er gefasst und mit langsam aufkommender, neuer Zuversicht "...ich weiß nur eines...es wäre die größte Herausforderung meines Lebens."

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  • Yael hatte irgendwann zur Seite gesehen, ob das dem Albernier etwas Privatsphäre schaffen sollte oder ob sie von seinem langen Schweigen konsterniert war, war nicht offensichtlich. Die Antwort jedoch nahm sie einigermaßen gefasst auf, dennoch, ein leichter Hauch von Bitterkeit schwang doch mit, als sie entgegenete: "Wenigstens siehst du es schon vorher, das ist viel wert." Sie malte es sich aus, verglich ihn mit den anderen Freundschaftsträgern und erinnerte sich an Taten, die die Sterblichen ausführten, als scharfe, tödliche Werkzeuge der Quihen Assil in einer Welt voller leicht zu fällender Gegner, da diese diese Gunst nicht hatten. Dass es noch nicht viel mehr eskalierte, lag vermutlich an dem gesunden Wettstreit der äußeren Elemente, den Yael entgegen vieler anderer nicht als Hindernis im Kampf ansah, sondern als einzige Chance für viele, viele Siedler, allen voran den Sommersiedlern, nicht irgendwann einfach von diesen Werkzeugen getötet zu werden. Und wenn sie in sich hinein hörte, dann waren ihr die machthungrigen Elementtreuen immer noch so viel lieber als die Unwissenden, die nur aufgrund ihres Blutes über ihre Heimat entscheiden durften. Kritisch nahm sie die entstehende Stille als Moment, auch über ihre Taten zu reflektieren, seit sie von Aeris bemerkt worden war. Auch wenn sie in ihrer eigenen Einschätzung immer noch unendlich weit von dem Verhalten anderer entfernt war, sagten ihr doch oft andere Edalphi, dass sie sich nicht mehr benahm, wie es sich für einen ihres Volkes geziemte. Sie hatte ja auch nicht mal mehr eine anerkannte Aufgabe. Vermutlich war der Wandel nur weniger drastisch an ihr zu sehen, weil sie einem Elementarvolk angehörte. Und doch, für Aeris hatte sie Mut gehabt, hatte sich viel zu mächtigen Feinden gestellt und wo sie manchmal durchaus ein riesiger Feigling war, so war sie es niemals, wenn Aeris etwas wichtig war. Wie würde das für Landuin wohl werden, der zumindest vor Yael noch keine Feigheit gezeigt hatte. "Welcher Aspekt der Kristallfürsten steht dir denn besonders nahe?", diese Frage könnte vielleicht schon aufzeigen, wie er sich verändern würde, sollte er eine Tat begehen, die Aeris als groß genug empfinden würde, ihn zu zeichnen.


    Und dann, als er über Herausforderungen sprach, lächelte sie: "Na, es wäre ja nicht gefällig, sich Herausforderungen zu entziehen!", offenkundig war es ihr ernst, sogar bei einem solchen Thema.

  • Landuins Blick blieb am Feuer hängen und er war einen Holzscheid nach, um das Feuer weiter am Brennen zu halten. "Die Gunst der Elemente ist ein zweischneidiges Schwert, das habe ich gelernt und habe oft darüber nachgedacht. Ich habe gesehen was es aus den Freundschaftsträger und den Geliebten Kindern gemacht hat. Was aus einem Cupa und einem Lares wurde und was aus Darin jetzt werden wird." Er sprach ruhig und gefestigt. So oft hatte er das Thema schon mit anderen durchgekaut und es hatte ihn irgend wie auch angefangen abzustumpfen aber es setzte ihm trotzdem immer noch zu. "Ich habe oft darüber nachgedacht was aus mir werden würde, sollte ich die Gunst der Herrin irgend wann erlangt haben. Würde ich so bleiben wie ich bin, mich nur in Teilen verändern oder vielleicht sogar gänzlich? Könnte ich das überhaupt beeinflussen und wenn ja, wieso sollte ich das dann tun? Vor allem hat es doch schon angefangen seit ich mir dieses Ziel gesetzt habe. Früher war ich sehr ruhig, besonnen und geduldig. Jetzt aber passiert es immer wieder, dass ich genau das Gegenteil bin. Es ist so, als wäre ich wieder so alt bevor ich vor gut einem Jahrzehnt zum Ritter geschlagen wurde. Ungestüm und ein Heißsporn. Darauf aus mich mit jedem messen zu wollen, um zu beweisen wie gut ich bin. Erst die Schlacht der 1000 Oger hat mich verändert . Wäre es nicht gegen Aeris, wenn ich mich ihr vollständig entziehen würde? Gäbe es überhaupt genug Personen die mich auf dem Boden der Tatsachen halten würden oder würde ich sie alle vor dem Kopf stoßen, für das was ich tue und sie mich dafür hassen, so wie man Leomir oder Ain hasst für das was sie tun? Oft genug kommen mir die Worte deines Vaters wieder in Erinnerung, als er sagte, dass er nicht anders handeln kann, weil er Aeris so nah ist und seine klaren Moment sehr überschaubar sind. Und Schluss endlich...woher weiß ich, das ich am Ende nicht doch nach mehr strebe, als nur der Herrin Freundschaft? Und wäre ich letztendlich überhaupt noch frei, so wie ich es jetzt bin?" Fuhr er weiter in der selben ruhigen Haltung und Tonlage fort. Die letzte Frage schien er zögerlich auszusprechen. In seiner Stimme schwang Angst und Ungewissheit mit. Er schwieg danach wieder für einen Moment und schien nachzudenken. "Diese ganzen Gedanken bereiten mir immer wieder Kopfzerbrechen. Vor allem das daran alle meine Freundschaften zerbrechen könnten. Aber dann wiederum denke ich daran wie stark meine freundschaftlichen Bande sind und wie viele meine Freunde bereit sind für mich zu tun und schon taten. Einige bremsten mich in meinem Vorhaben, nicht weil sie neidisch waren oder es mir nicht gönnen würden, sondern weil sie Angst haben, Angst um mich, dass ich zu schnell in meinen Vorhaben bin. Das ich mich zu sehr verändere und mich von ihnen abwenden würde..." erneut strich er sich über den Narbe an seiner Stirn. "...denn ich bedeute ihnen so viel und sie mir zusammen mit meiner Familie alles." Seine Stimme klang leicht melancholisch, als er an seine Familie und Freunde dachte. Der Blick wanderte hinüber zu Yael und wirkte irgend wie etwas nach einem Rat suchend. "Wie ist es bei dir? Wie hat es dich verändert und wie gehst du damit um?" Fragte der junge Conchobair dann? "


    Er erwiderte ihr Lächeln als sie ihn mit der Herausforderungen bekräftigte und nach seinem stärksten Aspekt fragte. "Ich bin darauf bestrebt alle Aspekte der Herrin genügen Zuwendung zukommen zu lassen, aber am meisten treibt mich die Herausforderung, die Eroberung und die Kühnheit an. Je stärker der Feind, um so größer die Herausforderung und damit die Ehre und der Ruhm bei einem Sieg. Eine Eroberung ist dabei genau so eine Herausforderung. Je schwieriger, um so größer der Reiz. Egal ob es sich dabei um eine Festung oder eine schöne Frau handelt. Wobei eine schöne Frau eine größere Herausforderung ist." Antwortete er zum Ende hin mit einem Schmunzeln und lachte dabei.


    "Die Kühnheit nährt die Herausforderung..." und hier dachte er einen Moment wieder nach. "...die mich dadurch verleitet leider des Öfteren so zu sein wie dein Vater...etwas das ich nicht anstreben, da ich nicht so sein will wie er und er auch zu mir sagte, das ich nicht so werden soll wie er, ich mich aber immer wieder dabei erwische wie es doch passiert und dann merke das wir uns doch ähneln...dieser Auffassung sind auch andere." Sprach er in einem leicht melancholischen Ton und griff nach dem Krug um einen großen Schluck Bier zu nehmen. Er setzte ihn danach aber nicht direkt wieder ab, sondern schaute kurz hinein. "Je mehr ich mich mit deinem Vater auseinandersetze und mit ihm rede, um so mehr verstehe ich ihn warum er immer wieder trinkt." Sagte der Albernier dann und wendete seinen Blick wieder der Edalphi zu. "Ich habe eine weitere Frage an dich: Hast du Angst und Bedenken, das auch ich mit der Gunst der Herrin zu jemanden werde, der nicht gänzlich gut für das Land und die Elementarvölker ist?" Fragte er ruhig und neugierig, den es interessierte ihn wirklich sehr. Gebannt was sie ihm zu dem Allen antworten würde schaut er sie an.

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  • "Ma, Leomir wird von vielen Sterblichen gehasst. Aber das kann ihm ruhigen Gewissens gleichgültig sein, da er von IHR geliebt wird. Viel dramatischer sind eigentlich jene Sterblichen, die ihn lieben, weil stets unklar bleiben muss, wen genau sie damit meinen. Und das ... Harem... an Mitrasperas schönsten und mächtigesten Frauen ist sich wohl nur insofern einig, dass jede von ihnen natürlich niemals Leomirs Beute war oder ist.", schickte Yael den letzten Satz halb schmunzelnd der erstgemeinten Äußerung hinterher. "Bei der Regentin des Feuersiegels ist es für mich schwieriger," Yael lächelte halb gequält, "weil das Schlimmste, was diese Welt mir angetan hat, mal von den Verfemten abgesehen, stets von Igniskindern kam. Und Ain von Calor ist nunmal diejenige, die man sich ... am prominentesten... vorstellt, wenn man an Ignis denkt. Und ich möchte so sehr ich Ignis in dieser Welt wertschätzen muss, mit ihren Anhängern gerne so wenig wie möglich zu tun haben. Ich bin es nämlich leid, Zunder zu sein," redete Yael sichtlich am eigentlichen Thema vorbei. Offenkundig wurde ihr das auch bewusst, sie änderte nämlich ruckartig die Gesprächsrichtung.


    "Wie es bei mir ist, mit ihrer Gunst? Ach..." Yael versuchte noch einen Moment, nicht so unhöfich zu sein, dann aber platzte es förmlich aus ihr heraus: "Es wird jeden Tag einfach immer nur noch besser! Alles ist möglich, greifbar, erreichbar! Ich" ihre Gesten wurden größer, ihr Blick glücklich, strahlend "finde Mut für die verrücktesten Pläne, habe plötzlich eine Stimme, sehe die Freiheit. Ich fühle die Freiheit, ... fast." Sie stürzte aus dem Hochgefühl, ihr Arme fielen träge an ihr herunter und wie sooft, wenn sie kurz das Gefühl gehabt hatte, dass sie würde fliegen können, tat der Boden unter ihr fast körperlich weh. "Ich verliere meine Bindungen, meine Heimat, mein Volk, viele meiner Freunde, meine Familie. Wer nicht durch Fluch oder Blut an mir hängt, ist zumeist ein anderes Kind der Herrin, das ebenso flüchtig die Wege kreuzen lässt, wie es nicht bindet. Ohne zu wissen, wieso, habe ich vielen Wesen, denen ich Respekt schuldig bin, keinen mehr entgegen gebracht, ich habe Handlungen durchgeführt, nur, weil ich... nicht verlieren wollte, oder weil mich plötzlich etwas gereizt hat, was ich zuvor sicher mit der Langmut der goldenen Herrin ertragen hätte. Das wichtigste aber ist, ich beuge mich nicht mehr und es ist mir in manchen dunklen Momenten egal, welche Opfer ich bringen muss, um endlich frei zu sein, meine Kinder frei zu sehen, meine Brüder- und Schwestervölker frei zu sehen. Niemand ist frei, der nicht Herr über sich selbst ist. Verstehst du," sie wandte sich Landuin zur Gänze zu, einen fiebrigen Gesichtsausdruck auf ihrem von der Bannnarbe verunstalteten Gesicht, irgendwie hilfesuchend trafen sich ihre Blicke "ich... werde nicht aufhören. Alle Wege, die Aeris aufzeigt, werde ich gehen." Kurz hielt der Moment noch, sie hatte sich zu ihm herüber gebeugt, eine Hand nach seinem Arm ausgestreckt, ohne ihn zu erreichen, das Gesicht leicht glänzend, die dunklen Augen auf ihn, seine Augen gerichtet mit einem leichten Zittern am Körper. Dann brach sie ab, hatte schon zu viel gesagt. Der Moment verflog und Yael ließ sich wieder auf dem Stuhl ein Stück weit zurückfallen. Schnell ein Seitenblick, wie er reagieren würde. Hoffentlich verstand er nicht.


    Und wieder, abrupt, plötzlich, diesmal aber deutlich fahriger und irgendwie erzwungen ein Themenwechsel, etwas Persönliches, das gut zur Ablenkung dienen könnte: "Für das Land wärst du sicher gut, von Aeris Gunst gekrönt. Mein Vater ist gut für das Land, sogar das beste in Aeris Augen. Und dennoch. Leomir unterstützt meine Pläne zur Freiheit nicht und ich bin fest davon überzeugt, dass es für die Elementarvölker wichtig sein wird, nicht für immer in Sklaverei zu leben. Ich glaube also, das sind zwei verschiedene Dinge. Andererseits, und auch, wenn ich diese Art der Herausforderung nicht herbeisehne, würde die Freiheit geschenkt vor Aeris auch nicht den gleichen Stellenwert erreichen, also wer weiß?" Mit einer gewissen Unruhe, die sich auch in einer nervösen Bewegung ihrer Finger äußerte, beobachtete Yael den Ritter.

  • "Dein Vater hat Angst, das wenn ihr alle vom Dienerbefehl befreit seid, dass er nur noch ein kleines Licht unter vielen ist. Seiner Macht und Ansehen beraubt, da wie er es doch so schön sagte: "Sie sind uns weit überlegen, wenn es keinen Dienerbefehl mehr gibt." Verstehe mich nicht falsch. Ich verachte deinen Vater nicht, aber ich bin von ihm enttäuscht. Als der Mitray´Kor der Zeit im letzten Jahr verkündete das die Welt untergehen würde, hat er nur dort gestanden, gejammert, gewimmert und seinen Mut verloren. Er hätte Vorbild für uns alle sein müssen, doch er tat es nicht, sondern versucht sich in den Alkohol zu flüchten. Je mehr ich mich aber mit ihm auseinandersetze, um so mehr verstehe ich sogar warum er trinkt...er hat so viel gelitten und dann fallen mir seine Worte zu mir wieder ein die er auch zu mir auf dem Turnier gesagt hatte: "Die alten Kämpfer sind verbraucht, wir brauchen junge mit frischen Mut." Und er sagte es so zu mir, als hätte man meinen können, das ich sein Nachfolger sein sollte. Was glaubst du wie ich mich da gefühlt habe?" Die Worte des Alberniers klangen kühl. Enttäuschung und Erkenntnis liefen in seiner Stimme mit und rundeten den ernsten Blick in seinem Gesicht ab. "In manchen Dingen gehe ich aber sogar mit ihm konform. Er hat mich auch zu manchen Begebenheiten und Taten angespornt, aber ich sehe mich in einer anderen Art von Kühnheit. Große Männer und Frauen hatte ich mir in meiner Jugendzeit, sogar noch in den Zeit als ich noch nicht lange Ritter war, als Vorbild auserkoren. Meinen Onkel Raidri, den Schwertkönig, der auch mein Rittervater war, verehrte ich schon als kleiner Junge. Zu ihm blicke ich auch heute noch auf, aber irgend wann kam ich an dem Punkt, wo ich aus seinem Schatten heraustreten wollte, da mich jeder mit ihm verglich, wenn ich meinen Familiennamen nannte. Das ist einer der Gründe warum ich diesen Kontinent betreten habe, um zu zeigen, dass auch ich dem Haus Conchobair große Ehre bereiten kann. " Erzählte er weiter in der selben kühlen Haltung weiter, dann ging der Blick wieder auf die Edalphi. "Die Heilige Thalionmel von Neetha, die Schutzheilige gegen den übermächtigen Feind steht der Kühnheit in nichts nach. Sie stellte sich alleine 10.000 Novadis entgegen, damit die letzte Brücke die nach Neetha führte, eingerissen werden konnte und so die Stadt gerettet wurde. Sie ist die Schutzheilige meiner Familie und mir als Vorbild gereicht, aus dem ich Kraft schöpfe. Ich teile deine Meinung und will dich, wie gesagt, in deinen Plänen unterstützen. Gemeinsam können wir diese Herausforderung meistern." Weiterhin kühl, aber da schwang Hoffnung und Zuversicht in der Stimme des Aerisstreiters mit. Dann atmete er einmal tief ein und aus, nahm noch einen Schluck aus dem Krug und seufzte einmal knapp. Es verging ein Augenblick bevor Landuin dann weitersprach: "Tja und Ain?...Ain ist halt Ain und dazu fehlen mir langsam die Worte." und es klang so, als ob er sich sein ganzes Leben schon mit dieser Frau herumgeärgert hätte. Wie ein Junge der froh war, das seine kleine, nervige Schwester einmal nicht in seiner Gegenwart wäre. Die er zu gleich abgrundtief hasste, aber auch irgend wie liebte.


    Der Ritter hörte sehr aufmerksam zu als Yael immer euphorischer von der Gunst sprach. Er wirkte sehr interessiert und nickte ab und ab bestätigend. Etwas betroffen schaut er sie an, als sie von der Schattenseite der Gunst Aeris sprach und er sah das Hochgefühl wie es kam und ging. Das würde sicherlich auch auf ihn warten, sollte dafür die Zeit irgend wann einmal gekommen sein. Alleine der Gedanke daran bereitet ihm wieder Kopfschmerzen und auch Kummer. Das letzte was sie sagte stärkte jedoch seinen Mut etwas und er begann etwas zu lächeln. Es fiel ihm etwas schwer und es wirkte mehr aufgelegt als echt, aber es war ein Lächeln. "Ja ich verstehe." Klang es zuversichtlich, aber verstand er wirklich?


    Als die Edalphi langsam die Hand nach seinem Arm ausstreckte und ihn mit ihren Augen nahe zu in ihren Bann zog, überlegte der Albernier für einen Moment ihre Hand zu ergreifen und machte auch schon Anzeichen es zu tun. "Aeris kennt nur einen Weg für uns und das ist der nach vorne." Antwortete er ihr fast schon flüsternd aber irgend wie fühlte er sich von ihrer Euphorie angesteckt. Der junge Conchobair wirkte für einen Moment ganz verloren, abwesend und so vollkommen anders. Wie in Trance "Yael...du bist so schön." sprach er gebannt und wollte ihr tief in die Augen schauen. Als Yael anfing zu zittern und sich wieder auf den Stuhl fallen ließ, kam er wieder zur Besinnung. Er zog die Hand zurück und schüttelte einmal kaum merklich den Kopf. War das gerade wirklich passiert? Er wirkte etwas verlegen auf Grund der Situation.

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  • "Hmm... ich glaube, Leomir wird sich diese Gedanken niemals machen müssen. Ich denke zwar auch, dass die Mächte unserer Völker durch diese Ketten beschränkt sind, doch um Macht geht es den Quihen Assil nicht, oder? Es gibt unzählige, die mächtiger sind als ich und ihre Gunst nicht bekommen. So gut wie jeder, den ich kenne, ist älter, mächtiger, wissender als ich und könnte mich problemfrei im Kampf bezwingen... Einzig die Frage, ob Aeris die Großen der Naldar oder die Aeris zugewandten anderen Diener mehr lieben könnte, wenn sie es schaffen würden, ihre Fesseln abzustreifen, wäre von Bedeutung. Und ich glaube, dass der Kristallfürst, so er denn nur einer ist oder männlich" sie zuckte fragend die Schultern "der für die Freiheit steht, noch nie in der Geschichte einen Sterblichen lieben konnte. Was mich eigentlich auch nicht wundert, ich denke, er liebt nur den Wind, der wahrlich frei ist." Sie lächelte, ein verklärter Blick, der nur durch die Traurigkeit getrübt wurde, dass genau diese Quihen Assil das einzige Mal, als sie auf sie geblickt haben mussten, als sie ihre Gunst erlangt hatte, sie nur als knieende Dienerin gesehen hatten. "Und die Kristallfürsten der Kühnheit, Jagd und des Wandels haben ja bereits ein Herz gesehen, in dem sie sich spiegeln. Für sie wird die Freiheit keinen Unterschied machen, vermute ich, folglich muss sich Vater auch nicht ängstigen. Ich glaube, Leomir kann gar keine Furcht empfinden." Den letzten Satz hatte sie nicht in Bewunderung gesprochen und es war ihrem Gesicht abzulesen, dass sie nichts von dieser sicher von vielen bewunderten Eigenschaft der Furchtlosigkeit hielt.


    Dann erzählte er von Schlachten, Heiligen und anderen Mächten, seinen Verwandten, die ihn offensichtlich sehr geprägt hatten. Yael hatte mit der Informationsfülle keine Schwierigkeiten, nickte gelegentlich und fragte dann, ganz am Schluss seiner Erzählung, vorsichtig nach: "Diese... Erlebnisse deiner Vergangenheit. Hast du dich ...." sie kaute auf der Unterlippe. War das unverschämt, sowas zu sagen? Und dann schnell, damit sie es nicht zerdachte: "Die Vergangenheit für Terra, deine Zukunft für Aeris." So einfach. Und doch so unendlich schwer. Gerade für jemanden, der offensichtlich in der alten Welt bereits einen Namen besaß und ein Held war. "Diese Erfahrungen sind dir nützlich, weil sie dich zu demjenigen gemacht haben, der du jetzt bist. Aber du könntest dir überlegen, ob sie nicht auch wie...Wurzeln sind. Wurzeln sind ja nicht schlecht, aber mit Wurzeln fliegst du nicht." Ach, sie war so schlecht in der Bildersprache. Das, wovor er sich fürchtete, war das, was er würde tun müssen, wenn er Aeris nah kommen wollte, zumindest für den ersten Sprung. "Wenn man fliegt, kann man dahin zurück fliegen, wo es einem gefällt. Aber dafür muss man sich erst losreißen, um den Start zu schaffen." Sie konnte es nicht besser erklären. Bei ihr war es einfach, wenn auch unendlich schmerzhaft, gewesen, letztlich hatten die Ewigen Schwerter ihr Stück für Stück genommen, was sie geliebt hatte an ihrer Heimat und ihrer Vergangenheit und als alles weg war und sie kein Rückkehr mehr hatte hoffen können, war sie bereit gewesen.


    "Aeris kennt nur einen Weg und der ist nach vorne" sagte der Albernier und Yael nickte. Da hatte er es ja. Dann trafen sich ihre Blicke, tiefer als sonst nahm die Edalphi Stimmung und Wesen ihres Gegenübers auf und der Moment war kostbar, besonders. So kurz solche Augenblicke auch ware, so viel nahm man doch war. Von den Sprenkeln in den Augen des Gegenübers, bis zu den flackernden Schatten, die das Feuer auf die Gesichter warf zu der Verbundenheit, die "der Weg geht nur nach vorne" für ein jedes Aeriskind bedeutete. Doch wie alles war auch dieser Moment für Aeris flüchtig, lediglich die Röte auf den Wangen der Edalphi zeigten an, dass sie ihn gehört hatte und den Augenblick als einen besonderen behalten würde.


    Yael lächelte und mitnichten war die Stimmung jetzt ihrerseits angespannt oder schlecht, sie trank einen Schluck, hustete dann fast, als sie den Becher schnell wieder senkte, um ihm lachend die Chance zu geben, mit ihr anzustoßen, wobei sie ihm ein jetzt ein offenes Lächeln entgegenwarf.

  • "Wer ist schon wahrlich furchtlos?" Fragte der Ritter fast schon rhetorisch. "Auch in mir lebt die Angst. Sie zeigt mir, dass ich noch bei klaren Verstand bin...jedenfalls noch." Kommentierte er kühl und trocken. So als ob er diese Begebenheit schon lange akzeptiert hatte. Für einen kurzen Moment schwieg er wieder einmal. "Weißt du wie mich manche meiner Freunde nennen? "Landuin, der den Hals nicht vollbekommt." Leider haben sie langsam damit wohl recht." Schmunzelte er leicht, aber es war mehr ironisch als ehrlich, den ihm gefiel es nicht so von den anderen genannt zu werden. "Meine Klappe habe ich vor ein paar Stunden auch wieder zu weit aufgerissen, indem ich Minamey und den anderen Naldar schwor Merth´yar endgültig zu töten und dafür zu bestrafen, was er den Naldarn, dir und so vielen anderen angetan hat. Ich schwor auch an der höchsten Stelle der Weltenschmiede eine Aerisfahne wehen zu lassen." Ein fast schon verächtliches Lächeln begleitet von einem kurzen Seufzer nach diesem Satz, zeigte wie er dabei über sich selber dachte. Den Namen des Verräters spukte er zornig aus. "Ich bin gespannt ob ich diesen Begebenheiten gerecht werden kann. Ich stehe zu meinem Wort und will dieses Ziele erreichen." Schloss er gespannt und erwartungsvoll ab.


    Als Landuin merkte das die Edalphi ihn etwas zögerlich auf seine Vergangenheit ansprach, schaut er sie fragend an. War ihr irgend etwas dabei unangenehm? "Yael zögere nicht mich etwas über mich zu fragen. Du darfst mich alles fragen." Entgegnete er ihr mit einem leichten Lächeln und versuchte sie zu motivieren. Bei der Zuordnung von Vergangenheit und Zukunft nickt der Albernier ihr sehr bestimmt zu. Sie hatte recht mit dem was sie sagte. Für den jungen Conchobair gab es viele Wurzel. Gute und Schlechte, Kleine und Große, Starke und Schwache. "Aye...du hast recht. Mit allem was du gesagt hast. Meine Wurzeln halten mich. Viele davon sind gut, aber viele auch schlecht. Gerne erzähle ich dir mehr über mich, das soll ja helfen, erzählt man sich. Ich weiß das ich los lassen muss, aber für mich ist das eine sehr schwere Prüfung." Sprach er jetzt etwas leiser und Melancholie begann ihn wieder zu umwehen. Dann war es wie schon mehrmals kurz ruhig, ehe er weitersprach "Ich will diese Prüfung bestehen...nicht nur für mich." Kam es dann bestimmend. Das Ziel war gesetzt. Erneut wieder diese kurze Stille. "Yael magst du mir etwas versprechend...?" Fragte er vorsichtig die Edalphi und musste kurz seine nächsten Worte überdenken, damit er nicht etwas Falsches sagte "... versprich du mir, das wenn ich irgend wann die Gunst der Herrin erlangen sollte und der Dienerbefehl bis dahin immer noch existieren sollte, das du mir immer mit ganzer Kraft widersprichst, wenn ich etwas von dir verlange was in deinen Augen eine Fehlentscheidung ist? Auch wenn ich einer anderen Auffassung bin, weil ich nicht anders kann? Versuche mir nicht zu gefallen. Nicht so lange, bis ihr alle vollkommen frei seid. Trage dazu bei, dass ich so viel von mir selber behalte, wie ich jetzt bin und das ich so oft bei klaren Verstand bleibe, wie es geht. Lasse nicht zu, das ich dir, meinen Freunden und meiner Familie in irgend einer Weise weh tue. Aber ganz wichtig ist es mir, das du dies alles nur tust, wenn DU es auch wirklich willst. " Erwartungsvoll schaute er sie an. Gespannt was sie jetzt dazu sagen würde. Er wirkte etwas unruhig und spielte nervös mit seinen Fingern dabei.


    Der tiefsinnige Moment den sich beide geschenkt hatten und in dem sich Landuin so euphorisch und elektrisiert fühlte, hatten ihn nach dem "Erwachen" etwas verlegen gemacht. "Wow...was war das den?" Kam es leise von ihm und verwundert betrachtete er seine Arme und Hände, auf denen sich eine Gänsehaut abgezeichnet hatte. So ein Gefühl hatte er schon mehrmals erlebt. Jedes Mal wenn ihn Aeriskraft durchströmte. Mit einem kurzen Kopfschütteln versuchte er wieder klarer Sinne zu werden. Was bei den Zwölfen war das gerade wirklich? Hatte er sich zu viel erlaubt, hatte er sich überhaupt irgend etwas gegenüber Yael erlaubt? Die Verlegenheit wich aus seinem Gesicht als er sie ansah und erkannte das ihre Wangen gerötet waren. Sie schien zufrieden, lächelte sogar und hielt ihren Krug zum Anstoßen hin. Der Ritter lächelte ihr jetzt herzlich entgegen, nahm den Krug um mit ihr anzustoßen und trank einen Schluck. "Nicht so hastig, sonst verschluckst du dich noch." Sagte er dann neckend und lehnte sich etwas zurück.

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  • Sie musste ein wenig schmunzeln. Landuin, der den Hals nicht vollbekommt. Das konnte man vermutlich über die allermeisten Aeriskinder sagen und das gehörte vermutlich zu den Eigenschaften der Siedler, das Erreichte dann eben nicht hinter sich zu lassen, um etwas Platz im Hals zu schaffen, wenn man in diesem Sinnbild bleiben wollte. Dann griff sie ein, da sie auf eine ihrer Handlungen nicht den Bonus der Rache sehen wollte: "Merthyar hat mir im Vergleich zu den Naldar gar nichts angetan. Vielmehr war ich durchaus selbst dafür verantwortlich, Aminaah aufzunehmen und das tat ich, um ihm und ihr zu schaden. Sie hat mich betrogen, ich habe das aber auch mit ihr getan. Und auch wenn ich unglücklich darüber bin, dass er die Möglichkeit hatte, an den Untot zu fallen, so bin ich mir dennoch überzeugt, dass der Preis, den ich gezahlt habe den Lohn wert war. " In diesem Fall war sie kein Opfer gewesen. "Auch wenn es mir gefällt, dass du ihn vernichten wirst", fügte sie an. Wenn er das zu seinem Ziel gemacht hatte, dann sollte daran kein Zweifel sein.


    Dann wollte der Ritter ein Versprechen bekommen. Zunächst sagte sie leise, aber bestimmend: "Wenn es eine harte Prüfung ist, dann musst du alles, was du mir erzählst, dann auch hinter dir lassen, bis du so frei warst, dass du dazu zurückkehrst oder auch nicht. Dafür musst du es aber zunächst verlassen. Und zwar ganz." Sie ließ ihm einen Moment, wusste, dass es viel verlangt war, aber sie war sich sicher, dass er, solange er den Wandel nicht annahm, nicht weiterkommen würde. "Das kann so lange dauern, wie du möchtest. Entweder Stück für Stück mit den unwichtigen Dingen beginnend, die du als Erinnerung in deinem Geist bewahrst, verschlossen und behütet oder mit einem... Sprung, der dich deiner Vergangenheit entkleidet. Ich frage mich aber ernstlich, für wen, wenn nicht für dich, du diesen Weg gehen willst? Und ich ... will dich... vorwarnen, Aeris legt keinen Wert auf Gemeinschaft oder ähnliche Tugenden." Sie zögerte nach diesen doch unangenehmen Aspekten, die sie ihm präsentieren musste. Dann das Versprechen - es fiel ihr sichtlich schwer, doch nach einigen Takten sprach sie dann doch: "Das kann ich dir nicht versprechen- zumindest nicht alles. Das meiste nicht. Ach... ich kann dir zusagen, dass ich das versuche, dann nicht gefallen zu wollen, nicht nach deinem Sinn zu reden und zu handeln. Das klappt bei mir, nun, nach fast acht Jahren der Übung und sehr ... durchsetzungsfähigen ... Lehrern schon meistens sehr gut. Die schleichende Art ist es eher, die mir Sorgen bereitet...
    Aber dir im Weg zu stehen, wenn Aeris dich beflügelt, das will ich dir nicht zusagen, selbst wenn es zunächst Schmerz und Leid in die Reihen deiner Lieben trägt. Entweder dein Herz gehört ihr und dann nimmt sie es und keine Macht der Welt sollte sich erdreisten, diese heilige Verbindung zu trennen oder sie nimmt es nicht, dann wird sie aber auch nichts von dir verlangen, was deine Liebsten in Gefahr bringt. Du aber, Landuin, musst das gleiche für sie zu geben bereit sein. Nicht weniger als alles ist, was Aeris von dir fordern wird. Sie ist wie die anderen Quihen Assil besitzergreifend. Sie ist das, was an erster Stelle steht, ihr Wille führt den deinen, ihr Sturm trägt dich durch die Schlacht, das Leben, jede Widrigkeit. Sie wird ihren Blick auf dich lenken und du wirst schön sein, weil sie dich sieht. Sie wird dein Herz nehmen, und es mit Kühnheit und Stolz erfüllen. Sie wird ihren Klang in deine Stimme legen, so dass ihr Wort die Stille zerbricht. Voller Liebe zu dir fährt sie ein in deine Glieder, macht sie schnell und erfüllt sie mit Tatendrang und in deine Seele schreibt sie die Freiheit der Welt. Dein Geist ist erleuchtet von ihrer Inspiration, so dass sich nicht jede Jagd nur auf den Feind richten muss. Jeder Wettkampf ist der deine, weil jede Eroberung die ihre ist. Und ständig wird sich all dies wandeln, während nur SIE in ihrer kalten Schönheit bleiben wird. Alles andere kommt danach, doch wird es nicht mehr so sein wie zuvor, vielmehr gewandelt. Doch das weißt du längst, nehme ich an. Und dennoch: Sie liebt nicht nur sich selbst in einem, das mag vielleicht bei den Mitray´Kor so sein. Bei uns ... Trägern ihrer Freundschaft... liebt sie auch, wer und was wir sind in ihrem Glanz," schloss Yael ihre Liebeserklärung an ihr Element.

  • "Und das war eine sehr große Tat die du damit vollbracht hast." Kommentiere der Ritter erneut lobend, so wie er es schon zur Mittagszeit getan hatte. "Ich hätte ihn schon längst getötet, wenn sich in der Hohld nicht so viele andere Leute gegen Vergils Speer eingemischt hätten...ein Baum...tzz...wir waren so nahm am Ziel und sie machen einen Baum daraus." Kam es sehr verärgert, den er war der Gunst Aeris so nah mit dem Speer gewesen. "Jetzt muss sein Blut die Lösung sein. Ich hoffe das sich dort niemand einmischt...und noch viel mehr hoffe ich, das unsere Alchemistin es nicht verloren hat..." Er klang hoffungsvoll. Welche Wahl hatte der junge Conchobair momentan auch dabei?


    Der nächste Schluck aus dem Krug und das nachfolgende schwenken des selben, verkündete das sich das Bier in ihm langsam dem Ende neigte. "Ich habe nie darum gebeten das es eine leichte Prüfung werden sollte. Wo liegt den darin die Herausforderung, wenn ich einfach so dafür "hindurch marschieren" könnte? Das ist etwas das den Nordmärker zusagt, aber nicht mir. Ich brauche eine Herausforderung an der ich mich messen und meine Fähigkeiten unter Beweis stellen kann. In der ich beweisen kann, das ich einen Wert für diese Welt habe." Sprach der Albernier entschlossen, aber war es nicht der Alkohol der jetzt vielleicht seine Wirkung entfaltete und ihm Mut gab? "Der Wandel hat in mir begonnen mich zu verändern. Vielleicht nicht so schnell wie bei manch anderem, den ich will diese Entscheidung wohl bedacht angehen, aber es schreitet voran. Stück für Stück damit es gut und richtig ist und ich voll und ganz dahinter stehen kann. Damit ich dir, den anderen Aeriskindern, die Naldar und vor allem Aeris selber gerecht werden kann. Ich will ihr Ehre bereiten, damit sie stolz auf mich blickt." Er hatte gut über diese Worte nachgedacht bevor er sie sprach. Sie hatten etwas philosophisches an sich. Nachdem er gesprochen hatte, trank er den letzten Schluck des Kruges aus, drehte ihn um und stellte ihn neben den Becher auf das Tischchen. Aufmerksam lauschte Landuin dann den Worten der Edalphi, als sie ihm erzählte, was er zu tun hat und was ihn erwarten würde, wenn er weiter die Gunst Aeris anstrebte. Er nickte mehrmals, auch noch als sie ihn wegen des Versprechen antwortete. Die "Liebeserklärung" an Aeris hatte ihn wieder in ihren Bann gezogen. Nicht so stark wie vorher, aber doch bemerkbar. Der Ritter erhob sich zum Ende hin, griff erneut nach einem Holzscheit und warf ihn ins Feuer. Dann macht er einen Schritt hinüber zu der Edalphi, ging etwas vor ihr in die Hocke und legte ihr vorsichtig und sanft die Hände auf den Knie. "Verspreche mir das, was du mir versprechen kannst und willst. Was du für richtig hältst, nichts anderes...Du entscheidest, nicht Ich." Sprach er ruhig im Schein des Lagerfeuers. "Ich habe unzählige Male im Sinne Aeris gestritten und will es weiterhin tun. Nach außen bin ich in Stahl gepanzert, im Inneren aber bin ich gepanzert mit meinem Glauben an sie. Unbezwingbar und unaufhaltsam." Kam es entschlossen, energisch und mutig von ihm. Für einen Moment schwieg er dann wieder und schaute Yael jetzt in die Augen. Er lächelte sie zufrieden an "Du aber bist wahrlich groß, den du warst bereit dein eignes Leben für uns zu opfern, damit Aminaah und somit auch Merth´yar Einhalt geboten werden konnte. Du tatest es aus dem Glauben an Aeris heraus. Sowie Siofra, die bereitwillig ihr Leben aus ihrem Glauben an Aeris heraus gab, damit wir anderen weiterhin in Freiheit leben konnten. Auch ich würde so handeln, mein Leben für Aeris, für das Land geben, den das ist die Aufgabe eines Ritters: "Kämpfe und Sterbe im Namen des Glaubens, denn aus dem Glauben heraus bist du stark". Mein Handeln würde nicht immer auf Zustimmung treffen, das ist mir mehr als bewusst, aber meine Freunde würden mir dafür vergeben, denn sie wissen, dass ich nicht anders handeln kann und will." Stolz sprach der Neffe des Schwertkönigs über die beiden Frauen und seine eigne Profession, dann wirkte er etwas erleichtert, so als ob eine Last von ihm abgefallen war. Gespannt schaut er Yael an.

    Alleine stark, gemeinsam unbesiegbar!


    Wir sind die Wölfe, hört unseren Ruf!


    Wo das Wort versagt, spricht das Schwert !


    Mors certa, hora incerta.


    Hast du das Glück Albernier zu sein, hast du tatsächlich Glück.

  • "Wer hat denn entschlossen, dass der Speer nicht genutzt wird? Ich erinnere mich...sogar Aminaah war zornig über diesen Ausgang, auch wenn sie mitnichten gewollt hätte, dass Merth´yar etwas geschieht. Aber Waffen sind Waffen - zumindest bis zu dem Geschenk, welches die Kinder des goldenen Traums wohl auf dem Konvent gemacht haben. Das hätte wahrlich ein stolzer Moment für Aeris werden können, damit ...hmmm... einen Laird aufzuspießen. Oder Jagd auf Viinshar zu machen..." Sie zuckte mit den Schultern und ging ohne lange darüber nachzudenken dem nächsten Gedanken nach: "Ich würde schätzen, die Entscheidungen, die ich aus ... spontaner Inspiration ... getroffen habe, haben mich einerseits oft in Schwierigkeiten gebracht und andererseits Aeris sehr gefallen. Nicht, dass es ihr gefallen würde, mich in Schwierigkeiten zu sehen" Yael hielt kurz inne, blickte fragend und ergänzte dann "genaugenommen stimmt die letzte Aussage nicht- ich weiß nicht, ob das überhaupt Bedeutung hat. Aber Schnelligkeit muss nicht immer nur bedeuten, dass man flinken Fußes ist. Wäre es so, würde ich wohl niemals ans Ziel kommen", sagte sie wehmütig. Und da der Ritter das nicht wissen konnte, erklärte sie kurz: "Ich bin unsicher, ob dich das interessiert, aber, wenn wir uns näher kennenlernen, gehört das wohl auch dazu." Sie seufzte, atmete einmal geräuschvoll ein und brachte es dann hinter sich: "Die Leere, genauer eine Eliinshar, hat meine... Fähigkeiten ... gefressen. Mein Körper kann keine Geschenke der goldenen Herrin mehr tragen und ich bin verkrüppelt, kann als Edalphi keine Magie mehr wirken. Dementsprechend schwer fällt mir auch jegliche Regeneration, die über normale Verletzungen hinausgeht- vermutlich werde ich deswegen weder die Bannnarben los noch die alten Wunden der Kell´Goron. Vor einem Jahr wurde ich hier auf dem Konvent von einem, wie ich dachte, befreundeten Ouai entführt, weil er eigentlich ein Kell´Goron war. Sie haben Dinge aus meinem Kopf gestohlen und wie bei den Kell´Goron üblich, tritt der Zauber über die Fußsohlen aus dem Körper, weshalb ich nicht mehr die schnellste bin," schloss sie unsauber. Sie wollte nicht darüber sprechen, was sie gestohlen hatten und auch nicht unbedingt länger über die Vorfälle mit der Leere. Es war ihrem Gesicht anzusehen, wie unglücklich sie war. "Die Leere beobachtet jeden, der Aeris folgt. Ich habe ein Buch mit Zeichnungen und Beschreibungen meiner Liebsten und den wichtigsten Ereignissen, damit ich mich wiederfinden kann, falls mir noch mehr entrissen wird. Nur meinen... Astralleib... werde ich wohl nicht zurückerlesen können." Sie wirkte nur kurz niedergeschlagen, wie ein Soldat, der sich damit abgefunden hatte, nur noch einen Arm zu haben, dann, wenn die Verzweiflung und der Zorn Resignation gewichen war und wechselte erneut das Thema.


    "Siofra hat geholfen, viele Edalphi vor der Leere zu bewahren, da hatte sie die Klinge der Zeit bereits. Sie wusste so wenig über Mitraspera, hat aber auch nicht lang gezögert, sondern einfach getan, was sich richtig angefühlt hat. Bei ihrem Opfer war ich nicht dabei, ich hätte ihr gerne Lebewohl gesagt. Aber ich bin mir sicher, niemand wird sie vergessen." Yael lächelte. Zumindest das konnten die ewigen Schwerter herausragend gut- den Helden den Platz zuzugestehen, den sie verdienten. Und auch Siofra hatte diesen Platz und so war sich die Edalphi sicher, dass man ihre Geschichte noch sehr lang erzählen würde. Bei seinem Lob ihr gegenüber wurde Yael, wie er es schon kannte, eher kleiner als größer. Es schien, als würde sie diese Form der Aufmerksamkeit und der Bekräftigung verunsichern, verlegen machen, was vielleicht erklärte, warum sie auf die Bracari eingegangen war. "Was willst du also jetzt tun?", fragte die Edalphi schließlich. Viele Vorsätze waren gefasst, doch was konkret es werden würde, stand für sie noch offen.