Warten In Erengard... unerwarteter Besuch.

  • Schmerz fuhr durch sie hindurch, als sie unsanft stürzte und sich mit der Hand versuchte abzufangen. Kurz schrie sie auf und wusste sofort, dass das Handgelenk gebrochen war. Zum Glück hinderte sie das nicht am Rennen, und so folgte sie Darin einfach so schnell sie konnte.

  • Weitere Teile der Felswand gaben nach und krachten auf die rechte Mauer der Festung, eine dichte Staubwolke legte sich über die Festung. Eine Gruppe Soldaten kreuzte den Weg von Johanna und Darin, sie wollten wohl durch das recht Tor fliehen.
    Die Staubwolke verschluckte sie, wieder war das Krachen zu hören und hinter ihnen hallten wieder Schreie über den Hof. Es wurde schwer zu Atmen in dem dichten Staub. Sie konnten vor sich nur noch schemenhaft die Mauer und den großen Turm des Bergfrieds sehen.
    Wieder bebte die Erde und es Krachte. Das Chaos war perfekt.

  • Darin blickte verdutzt den Soldaten nach und setzte an zu schreien " Ihr Idioten hier ent..." ein Husten unter brach seinen Gebrüll. Er hatte nichts womit er Seinen Mund vor dem Staub schützen konnte und versuchte nur durch die Nase zu Atmen... Wieder hustete er los und wurde da durch langsamer... so bald das Sichtfeld geringer wurde versuchte er dicht bei Johanna zu bleiben um sie nicht zu verlieren. Im Gegensatz zu Ihm kannte Sie sich hier nicht aus.


    Doch es half nichts, der Staub war zu dicht er hatte Sie bereits verloren...


    "Fogle meiner..." Rief er und es endete wieder in einem Hustenanfall... im weiteren laufen durch den dichten nebel knallte er heftig mit seinen Armschienen gegen seinen Torso in der Hoffnung, dass Sie die Geräusche hören würde. Schreien brachten ihm gerade garnichts.

  • Nachdem die Staubwolke über sie hereingebrochen war, konnte sie nur noch ahnen, wo Darin war.
    Sie stolperte nun mehr, als dass sie rannte, und bemühte sich, die Richtung beizubehalten, während sie Mund und Augen irgendwie mit den Ärmeln zu schützen versuchte. Von allen Seiten ertönte Lärm, Schreie, Metall, Geröll... Johanna konzentrierte sich, so gut sie es noch vermochte, und rief ein weiteres Mal den Wind, dass er die Sicht vor ihr wenigstens für einen Moment frei machen würde. Und tatsächlich, es klappte, sie sah kurz Darin, weiter rechts als sie geschätzt hatte, wie er hustete und mit seiner Rüstung lärmte.
    Als der Staub wieder fiel, schloss sie die Augen und konzentrierte sich nur auf das Schlagen von Metall. "Oh, Ihr Quin, jetzt nur nicht stolpern..." dachte sie, und hatte trotzdem kaum Hoffnung, lebend aus dieser Stadt zu entkommen. Und dann fielen ihr Leomirs Worte ein, zum Abschied vor dem Feldzug: "Du darfst nicht fallen. Nicht bevor dies alles zu Ende gedacht und gefühlt ist." Wer war sie, dem Mitray'Kor der Kühnheit zu widersprechen? Vorsichtig lief sie weiter, dem Schlagen von Metall vor sich nach.

  • Wie auch immer, sie schafften es zur Mauer und tasteten sich weiter an ihr entlang bis sie das Tor erreichten, der Staub lag jetzt wie ein dichter Teppich über der Festung. Hinter ihnen war es still geworden, viele Geräusche wurde auch durch den Staub geschluckt, aber es sah aus als währe das schlimmste vorbei.
    Dann eine letzte Erschütterung der Staub wurde für kurze Zeit durch den Aufprall der Felsen zur Seite gefegt und gab die Blick auf den großen Tum des Bergfrieds frei. Ein riesiger Felsen war in den Turm eingeschlagen und ragte jetzt aus ihm herraus, es war ein bizarres Bild welches dann wieder von dem Staub verdeckt wurde.

  • Als Darin das Tor erreichte blieb er endlich stehen, schwer atmend und hustend starrte er auf das Szenario, dass sich für kurze Zeit vor Ihnen auf tat. So etwas hatte er noch nie erlebt, nicht von so nahem.


    Es war alles zerstört, er hoffte innig, dass die anderen Offiziere und so viele der Männer wie nur ging von dem Unglück verschont geblieben waren.
    Sie durften nicht Ihre ewige ruhe genießen, so lange der Feind noch vor den Toren Stand.


    Völlig ausser kraft hörte er auf auf seinen Torso zu schlagen, raufte sich die Haare und ließ sich mit dem Rücken zum Gemäuer... langsam gen Boden rutschen.


    "So eine Scheiße !" Brüllte er zum Tor hinaus ehe er wieder wild zu husten anfing und musterte dabei seine Begleitung, die mit Ihm durch diese Felsenhölle gerannt war.


    Er selbst war von oben bis unten mit Staub bedeckt, abgesehen von dem roten rinnsal. Es lief seinen Schädel herunter mitten durch sein Gesicht, doch anscheinend hatte er nicht einmal bemerkt das er blutete. Er war froh am leben zu sein.

  • Johanna starrte abwechselnd ihn und die Verwüstung an, ihre gesunde Hand auf ein Knie gestützt und schwer atmend.
    Was würde sie jetzt für einen Wasserschlauch geben. Oder auch nur den billigen Hafenwein aus Kalderah.
    Dann richtete sie sich wieder auf, ging zu ihm hinüber und neben ihm auf ein Knie. Sie streckte die Finger nach der Kopfverletzung aus, um sie rasch zu heilen.

  • Der dunkle Jäger blickte Sie verwirrt an, als sie zu Ihm kam und Ihre Hand richtung seiner Strin bewegte.


    "Was machst du da...?"


    Fragte er umgehend, bis Ihm auffiel, das seine Nasen spitze rot leuchtete... Er fasste sich an die Stirn und betrachtete die roten Fingerspitzen.

    Ruckartig bewegte er sich zu Seite, weg von Ihrer Hand.

    "Wenn du mir nicht das Blut von der Stirn lecken willst, nimm die Hand da weg."


    Sprach er im noch recht ruhigen ton um anschließend wieder los zu husten.

  • "Dann blute eben weiter, wenn du keine Hilfe willst", meinte sie ruhig und betont gleichgültig. "Oder du stellst dich mal nicht so an und lässt mich das kurz säubern und schließen."
    Ihre linke Hand hielt sie in Schutzhaltung vor dem Bauch, und er sah, dass die Hose aufgeschlagen und die Knie blutig waren.

  • Darin verzog seine Miene. Als er Sah, dass Sie wesentlich schwerer verletzt sein musste.


    "Bist du eigentlich noch ganz bei Trost ? kümmere dich erstmal um dich selbst... verdammte scheiße.


    Setz dich hin und versorg dich,... wir werden hier eh noch ein weilchen ausharren müssen und wenn du meinst meine Verletzung wäre gefährlich kannst du dich danach gerne immer noch darum kümmern, ich verblute bestimmt nicht so schnell"

    lenkte er wütend ein und das er wütend war hörte mann, obwohl er Sie nicht anschrie. Ob er sauer auf sich war oder auf die gesamtsituation lies sich momentan nicht sagen.


    Auf jedenfall verabscheute er Magie, wenn Sie nicht zwingend notwendig war. Er mochte dinge einfach nicht, die er nicht verstand und gegen die er sich nicht wehren konnte. Cordovan hatte er letztes mal die Nase gebrochen.

  • Johanna schüttelte den Kopf. "Würde ich gerne. Aber das ist nicht so einfach bei mir selber, vor allem nicht, wenn ich Schmerzen habe. Lass mich dir einfach helfen. Bitte." Aus ihrer Stimme hörte man die Erschöpfung und auch die Schmerzen, die ihr die Hand wohl gerade bereitete. Geduld mit Patienten - Geduld generell - hatte sie nicht wirklich.

  • Darin holte tief luft und konnte selber kaum fassen was er nun sagte, auch wenn Seine Stimme keinen deut besser gelaunt klang., während er wieder zu Ihr rückte. Ihm war mehr als unwohl dabei und das sah mann.

    "In Ordnung... aber danach setzt du dich."


    Sie hatte eine lange reise hinter sich und dann auch noch diesen Schrecken, vielleicht half es Ihr ja, wenn Sie jetzt wengstens erstmal beschäftigt war. Auch wenn er Ihr am liebsten gerade noch eine Standpauke gehalten hätte, weil Sie verdammt noch mal zu Ihrem Pferd zurück gerannt war.

  • "Ich glaube, danach würde mich auch kaum noch etwas auf den Beinen halten", murmelte sie und schloss die Augen. Das Handgelenk und auch ihre Knie pulsierten ablenkend, aber wenn sie sich auf Darin konzentrierte, geriet der eigene Schmerz in den Hintergrund. Ihre Finger berührten seinen Kopf um die Wunde herum, die tatsächlich gar nicht so schwer war, aber trotzdem stark blutete. Nun, der Alkohol hatte sicher seinen Teil dazu beigetragen.
    Darin spürte die Wärme, die plötzlich von ihren Fingerspitzen ausging, und eine weitere Wärmequelle in seinem Inneren...
    Nach der Heilung ließ sie sich neben ihn fallen und seufzte.
    "Und nichtmal etwas zu trinken haben wir..." humorlos vorgetragen. Wenn sie versuchen wollte, ihn aufzumuntern, musste sie sich wahrscheinlich deutlich mehr bemühen.

  • Darin verkrampfte zu erst als sie an fing mit der behandlung, er erwartete das was er immer erhalten hatte, Schmerzen. Diese blieben jedoch aus, im Gegenteil es fühlte sich sogar gut an. Auch wenn er immer noch nicht ganz unverkrampft da saß lies er es ohne größere eskapaden über sich ergehen. Gedanklich war er in anderen sphären unterwegs und als Sie ferig war zierte ein zufriedenes lächeln sein gesicht, dieses erstarb aber sofort wieder als er die Augen öffnete und er bemerkte, dass er immer noch in Erengard saß.


    Er blickte noch einmal zu Ihr, als Sie sich neben Ihm fallen ließ und ob Ihres nicht sehr humorvoll vorgetragenen spruches musste er doch herzhaft lachen, was sofort wieder in einam Husten endete und mit den Worten.


    "Doch haben wir... dein Fusel gallopiert hier irgendwo durch die Gegend...."

  • Als sie sich anlehnte und die letzten worte aussprache strahlte er quasi ein wenig Stolz bei den Worten:


    "Wilkommen im Norden Johanna..."


    Er kramte in seinen Taschen herum und holte eine Metallbox heraus, aus der er sich ein gewickeltes Rauchwerk heraus zog und sich in den Mund steckte.
    Der Feuerstein war allerdings bei der Landung im Innenhof unter seinem Gewicht mehr als zermalmt worden und er begnügte sich damit den Stängel im Mund zu behalten.


    "Wie lange gedenkst du eigentlich hier zu bleiben ? ... Zerstörung hast du hier schon gefunden und Schmerzen auch, vielleicht bietet sich die ja die Chance mit uns aus zu ziehen und Schwarzes Eis zu zermalmen.... "


    Da vielen Ihm auch prompt die 3 Verräter ein, die noch in Verlokh baretek festgehalten wurden die er und Vorn noch ausquetschen wollten.
    Er konnte aber noch nicht einschätzen in wie weit Sie Dinge gut hieß, die vielleicht keiner mit bekommen sollte.
    Die oberste und nicht verschriftlichte Regel im Norden war immer noch "Mach was du willst, lass dich aber nicht erwischen.".


    An die Bestandsaufnahme des Schadens der entstanden war an Mensch, Tier und Gebäuden dachte er erst einmal garnicht. Falls ein weiterer Erdrutsch nachkommen sollte waren sie hier erstmal sicher. Die letzte Stadthalterin hatte es wahrscheinlich eh erwischt, denn dort wo der riesige Felsen aus dem Turm ragte... war Ihr Arbeitszimmer.

  • "Ich gebe zu, darüber habe ich mir bisher keine wirklichen Gedanken gemacht", antwortete sie und setzte nebenbei mit einer kurzen Handbewegung das Ende seines Rauchkrauts in Flammen. "Eigentlich gibt es Arbeit für mich zu tun. Ich wollte schon längst zu Karl ins Reich der Rosen, um mit ihm endlich die neue Siedlung zu gründen - ein gemeinsames Viertel für Siedler und Völker, unter gut ausgearbeiteten Voraussetzungen. Und die politische Situation macht es auch nötig, dass ich schnell zurück in den Osten käme. Aber... jetzt bin ich erstmal hier. Ohne Pläne und ohne Verpflichtungen. Nicht als Lo'Shar, sondern als Johanna."


    Sie rieb sich mit dem Ärmel über das Gesicht, was den Staub aber eher umverteilte, da der Ärmel selber auch komplett verdreckt war. "Meine Kleidung und meine Decken sind wahrscheinlich begraben worden", stellte sie fest. "Jetzt werde ich noch mehr benötigen die nächsten Tage, als nur ein Bett hier." Kaum hatte sie das gesagt, biss sie sich auf die Zunge. Hier waren vielleicht Freunde von Darin ums Leben gekommen, zumindest aber Kameraden. Und sie sprach von so etwas banalem wie Kleidung. "Ich... es tut mir leid. Mein... Taktgefühl ist nicht das beste."

  • Darin saß dort und Starrte an die gegenüberliegende wand, mit Ihrem Kopf an seine Schulter gelehnt.
    als das Kraut kurz auf blitze zuckte er kurz zusammen. An Magier würde er sich nie gewöhnen, aber nun war es wirklich von Vorteil. er nahm einen Tiefen zug während Sie weiter erzählte und atmete mit einem genussvollen seuftzer aus.


    Das Reich der Rosen war ihm so gut wie Fremd. Karl kannte er natürlich und er wusste das Nina Neuenstein dort lebte so wie einige andere, aber das war es auch schon. Doch die information war interessant genau so wie da Wort oder die Bezeichnung die Sie benutzte "Lo´Shar", dazu würde er Sie aber später befragen.


    Als sie sich aber über den verlust der kleidung beklagte verzog sich sein gesicht wieder... er wollte schon zu einer richtig Miesen Antwort ansetzen als Sie sich plötzlich entschuldigte. Er nahm das Rauchkraut aus seinem Mund winkel drehte seinen Blutige dickschädel und schaute zu hier herunter.


    Falten bildeten Sich auf seiner Stirn und der Krieger hob verständnisslos die rechte Augenbraue in die Luft, für einen kleinen moment lang blieb sogar sein Mund offen stehen.


    "Was... warum... beim Sohn einer.... Taktgefühl? Was redest du da ?"

    stammelte er verständnisslos.


    Anscheinend hatte er überhaupt keinen blassen schimmer wofür Sie sich gerade entschuldigt hatte, geschweige dann was sie mit Taktgefühl meinte.
    Darin hatte vermutet, dass Sie sich dafür entschuldigte, dass Sie nicht auf Ihn gerhört hatte und sich und Ihn dadurch fast ums leben gebracht hätte. Aber diese Aussage schien nicht dazu zu passen.

  • Auch sie hob den Kopf an und blickte nun hoch zu ihm. "Ich meine nur. Es sind wahrscheinlich gerade Kameraden von dir gestorben, und ich rede davon, dass meine Kleidung weg ist. Das ist... nun, es ist sehr unwichtig im Vergleich. Und ich wollte nicht, dass du denkst, dass mir ihr Tod egal..." - weiter sein verständnisloses Gesicht, und sie verstand. Und schüttelte grinsend den Kopf. "Doch, tatsächlich ist es mir egal, ich kannte ja keinen davon. Wahrscheinlich waren darunter auch solche wie der Chaot auf dem Feldzug, der mir sagte, ich stinke nach Elementen, und dass er mir am liebsten die Kehle herausreißen würde. Sein Tod wäre mir nicht egal. Er wäre mir recht."


    Die ehrlichen, harten Worte taten gut. Ob Darin ihr jetzt lachend zustimmen würde oder sie wütend zusammenschlagen? Nun, die Worte waren aus dem Mund, also würde sie es auch gleich erfahren.

  • Er blickte wirklich verständniss los drein, bis Sie Ihre erhliche Antwort offenbarte...
    während Sie die letzten Zeilen sprach wurden seine Lippen schmaler und sein linkes Augenlied fing an zu zucken, als würde er wieder einen Wutanfall bekommen...
    er atmete hörbar tief ein und plötzlich wurden seine Mundwinkel nach oben gezogen, er konnte die Scharade einfach nicht mehr aufrecht erhalten....er lachte schallend los... das Ende Ihrer Erklärungen hatte Ihm den Rest gegeben. Sie hatte keine Ahnung wie sehr er sie gerade leiden mochte.


    Als er sich wieder eingekriegt hatte Antwortete er immer noch schmunzelnd.

    "Mir gefällt wie du denkst."


    Er nahm einen tiefen zug von seinem Rauchkraut, immer noch sehr amüsiert drein blickend.


    "Weißt du, bei jedem anderen wären deine vorherigen Ausführungen vielleicht die richtigen gewesen nur dort wo ich her komme trauert mann nicht über die Toten.
    Entweder hält mann Ihre Taten hoch, wenn sie es denn Wert waren oder Ihren glorreichen Tod oder mann lässt es. Das ist der Grund warum ich in diesen Landen noch nie an einer Trauerfeier teilgenommen habe.
    Das einzige was ich bedauern würde, wäre die Art wie sie gestorben sind wenn Sie gute Krieger waren. Wer hier allerdings nicht die Beine in die Hand genommen hat war sein elendiges Leben nicht wert. Krieger kommen und gehen im ewigen Wandel..."

    Was mann eventuell noch mit den toten Leibern anstellte behielt er erst einmal für sich, das wäre doch zu viel für den Anfang. er dachte daran das Leichenschmaus in manchen fleckchen der alten Landen wörtlich genommen wurde, aber das war noch das harmloseste.