Für eine Handvoll Reis

  • Die Worte Owens ließen den Reisenden schmunzeln. „Nun ich bin nicht genau über die Bauweise der Häuser eingeweiht, so wie es etwa ein Handwerker währe. Ich weiß, dass sie nach Außen sehr stabil aber durchaus elastisch durch die Holzelemente sind. Das müssen sie auch sein da es oft zu einem Bodenbeben in diesem Land kommt. Ich vermute auch hier wird mit Holz, Lehm und Stroh gearbeitet, was das Heim behaglich isoliert. Der eigentliche Kniff liegt jedoch soweit ich weiß in der Art der Erwärmung der Häuser, welche über den Boden stetig und kontinuierlich erfolgt. Und milde sind die Winter bestimmt nicht. Ganz im Gegenteil. Dort dürfen wir uns immer über sehr viel Schnee und entsprechende Temperaturen freue.


    Als sie die Schwertmeister ansprach nickte Wu nachdenklich. „Ich glaube von einem Konzil dieser gelesen zu haben in einer Schenke an der Küste. Es soll in Gales Morgan im nächsten Mond stattfinden wo auch immer das sein mag. Vielleicht sollte ich mich einmal dorthin begeben…“ Er brummte noch etwas was klang wie „… zumindest kann sie mich dann nicht so leicht finden.“ hob dann den Kopf und fragte „Wollt ihr mich vielleicht begleiten?

  • "Papierwände..." murmelte Owen als Gjesken ihm zustimmte. Als der Neuankömmling das mit den Häusern erklärte blickte Owen weiterhin skeptisch. "Moment...ihr heizt eure Fußböden...das finde ich interessant." dies hingegen schien Owen wirklich ernst zu meinen.
    Als er von dem Konzil traf nickte der Schwertmeister "Ja da ist irgendwas...das liegt Östlich von hier, aber ein gutes Stück...und von der Hauptstadt Südöstlich...wer kann dich nicht so leicht finden." Owen entging das kleine Detail nicht "Rennst du etwa vor einer Eifersüchtigen Frau weg...aber nein, ich habe hier Pflichten und kann dich nicht begleiten.

  • Natürlich heizen wir die Fußböden … wie denn sonst?“ erklärte Wu mit einer Selbstverständlichkeit. „Letztlich wird warmes Wasser durch Bambusrohre geleitet und gelangt so unter die Zwischenböden der Häuser was wiederum eine Erwärmung des Zimmers mit sich bringt. Simpel und doch sehr angenehm, besonders für die Füße.


    Der Reisende nickte und fragte nach „Ihr habt nicht vielleicht eine Karte. Oder meint ihr ich sollte erst einmal in die Hauptstadt und von dort dann zum Konzil reisen? Was würde sich eher anbieten? Und was die Frau betrifft, nun das ist eine sehr seltsame Geschichte wie ich finde. Ich bin nicht verheiratet, wie sollte ich denn auch sonst in Ruhe meinen Studien nachgehen. Aber seitdem ich diese Frau vor einigen Jahren behandelt habe scheint sie der Meinung zu sein mir irgendetwas zu schulden. Damals war ich ihr entkommen, traf sie aber unglücklicherweise wieder. Seitdem hängt sie, wenn ich ihr nicht entkomme an mir und erzählt Tagein Tagaus etwas davon, dass ich ihren Tee trinken müsste. Frag mich nicht was in ihrem Kopf vorgeht."

  • Sie redet davon, dass du ihren Tee trinken sollst?, fragte Gjesken skeptisch. Das Thema des beheizten Fußbodens war für sie kurzzeitig vergessen.Sehr seltsam. Diesen Tee würde ich an eurer Stelle nicht anrühren., sprach sie und malte sich gedanklich aus, welche Substanzen sie wohl in ihr Gebräu mischen mochte, dass sie jemanden mit anscheinender Dringlichkeit davon überzeugen wollte, das Gebräu zu trinken.
    Auch ich kann euch nicht begleiten. Ich werde derzeit hier gebraucht. sagte sie und fügte in Gedanken hinzu Zumindest fühlt es sich gerade so an.
    Was eure Reiseroute anbelangt so kann ich euch nicht weiterhelfen. Ich denke am hilfreichsten wäre tatsächlich eine Karte oder ihr fragt jemanden der hier schon länger lebt als wir., antwortete sie ihm und machte bei dem Wort wir eine nickende Bewegung in Richtung Owen.

  • Owen schien von der Selbstverständlichkeit von beheizten Fußböden etwas irritiert. "Ich hab zwar keine Ahnung was Bambusrohre sind, aber das System leuchtet mir ein...damit kann man reich werden..." stellte er relativ nüchtern fest.
    Als Wu nach einer Karte fragte schüttelte Owen den Kopf. Bei der Erzählung bezüglich der Frau sah Owen den Mann ungläubig an, nachdem Gjesken geendet hatte sagte der Schwertmeister "Da steckt doch mehr dahinter..."

  • Hm sehr schade. Dann werde ich wohl zu gegebener Zeit allein meine Reise fortsetzen.“ meinte Wu. „Gibt es so etwas wie ein Post und Kutschensystem, welches einen Reisenden schneller in die Hauptstadt befördern kann?


    Als die zwei auf die Aussage mit dem Tee so reagierten zuckte Wu nur mit den Schultern „Ich habe keine Ahnung was das Frauenzimmer sich denkt. Ich habe nur die Befürchtung, dass sie irgendwann, wenn ich nicht aufpasse, noch bei mir einzieht mit ihrem Tee um mich noch besser quälen zu können. Und alles wie sie sagt aus Dankbarkeit. Mein Meister sagte zwar immer, dass man sich vor dem Zorn der Liebhaberin hüten muss. Mir scheint dies trifft aber auch auf die Dankbarkeit dieser Patientin zu.“ leise brummte er noch vor sich hin "Und alles nur weil ich sie kostenlos behandelt habe."

  • Gjesken schüttelte mit dem Kopf als Wu nach einem Post- oder Kutschensystem fragte. Nicht das ich wüsste., sagte sie an Wu gewandt und fügte noch hinzu: Soweit es mir bekannt ist werden hier immer direkt Boten geschickt. Reisende werden selbst zusehen müssen wie sie sich von einem Ort zum anderen bewegen. Die Pforte wäre noch eine Möglichkeit um schneller zu reisen.
    Was habt ihr denn bei ihr behandelt?, fragte Gjesken interessiert, als Wu das Thema wieder auf seine Verfolgerin lenkte.

  • Hm ungewöhnlich, die einzelnen Provinzen hier scheinen nicht sehr miteinander zu arbeiten, wenn ein solches Transportsystem fehlt. Aber letzten Endes ja ein Problem der Herrschaft eines Landes, wer auch immer das ist. Was muss ich mir aber unter einer Pforte vorstellen?


    Gjesken fragte nach der Behandlung nach und so antwortete Wu auf ihre Frage „Sie hatte eine vorzeitige Öffnung ihres zehnblättrigen Lotuspunktes, welches demzufolge zu einer Blockade ihres Prana führte.“ Sprach er ohne lang darüber nachzudenken.

  • Owen konnte sich ein leichtes lachen nicht verkneifen als Wu von der Frau, ihrem Tee usw. erzählte.
    "Vielleicht besteht einfach kein Bedarf für derartige Transportmöglichkeiten...und was zum Henker hatte sie...Öffnung, Lotus, Prana...?" fragte der Schwertmeister "Nun die Pforte ist ein interessantes Phänomen, im Endeffekt ein Tunnel und in ein paar Stunden bist du an einem ganz anderen Ort...je nachdem wo die anderen Ausgänge liegen...und du bist hunderte von Meilen gereist...es ist also kein normaler Tunnel wenn du so willst"

  • "Also trete ich durch eure Pforte und bin innerhalb weniger Stunden in der Hautstadt?" fragte Wu nach. Als Owen nochmal seine Erläuterung wiederholte kratzte sich der Reisende am Kopf und setzte nochmals zur Erklärung an "Gut ich versuche es einmal anders zu erklären. Dein Körper transportiert neben Blut auch Energie. Das funktioniert eigentlich wie ein Wegenetz. Es gibt breite Straßen die gepflastert sind, aber auch kleine Trampelpfade. Manchmal kommt es zu Verstopfungen weil quasi zu viele Karren auf den Wegen unterwegs sind. Passiert soetwas an den Lotuspunkten dann ist man in Lebensgefahr. Kannst du es dir jetzt besser vorstellen?"

  • Owen schüttelte den Kopf "Nein, diese Pforte oder besser gesagt der Tunnel führt nur zu einer weiteren Pforte Terra´s...und davon gibt es nicht so viele und soweit mir bekannt ist, diese Pforte hier in Êrengard, die einzige welche der Norden hat." Owen folgte der Erklärung und nickte "Ahhh...wenn du mir nun noch sagst was zum Beispiel so ein Lotuspunkt ist?"

  • Macht es nicht mehr Sinn so etwas bei der Hauptstadt zu haben? Nun ihr werdet wissen warum ihr was wo baut.“ dann fragten beide nach den Lotuspunkten nach und Wu erklärte weiter „Nun wie gesagt es sind die Kreuzungspunkte in diesem Fall der breitesten Straße, sieben Stück an der Zahl entlang der Körperachse.“ er deutete ohne Owen zu berühren auf den Punkt zwischen den Augen und des Nasenansatzes sowie auf dessen Kehlkopf. „Die meisten Krieger üben ihr Handwerk aus ohne genau darüber nachzudenken warum sie etwas tun. Letzten Endes versuchen sie bei ihren Handlungen den Fluss des Blutes zu unterbrechen indem sie Dinge in den Körper stecken um die Kreuzungspunkte, welche andere Punkte sind als die des Prana, zu stören. So sticht kein Meuchler in den Unterarm, sondern eben in das Herz und trifft damit den Hauptkreuzungspunkt. Ein ausgebildeter Prana Attentäter wäre beispielsweise in der Lage dasselbe mit den Energiepunkten zu tun. Glücklicherweise sind sie jedoch so selten, dass ihr euch diesbezüglich keine Sorgen machen solltet.

  • Sinn würde es bestimmt machen. Doch so wie ich das bisher mitbekommen habe, werden diese Pforten nicht gebaut, sie scheinen sich wie selbst aus dem Boden zu erheben.


    Als Wu den beiden die Sache mit den Kreuzungspunkten versuchte zu erklären, hörte Gjesken aufmerksam zu. Es war seltsam für ihre Ohren und hörte sich so fern an. Sie konnte es sich zwar vorstellen, es jedoch noch nicht für real empfinden, da sie selbst von so einer Beeinflussung des Körpers noch nie etwas bemerkt hatte.


    Sie lehnte sich erst einmal entspannt zurück und lies das erzählte auf sich wirken.

  • Owen nickte bestätigend als Gjesken meinte das diese Pforten wohl nicht gebaut werden könnten.
    "Gut wenn mir einer ein Messer in das Herz steckt sieht es schlecht aus...oder zwischen die Augen...aber du sagtest sieben Kreuzungspunkte...was passiert dann mit mir wenn das Prana, was auch immer das ist, getroffen wird die Attacke an sich mich nicht umbringt..." fragte Owen nach.
    "welche Person?"

  • "Gerade bei Lähmungen klingt es für mich nach Punkten an den Nerven zusammen treffen...klingt auf jedenfall unangenehm." dann überlegte Owen "Da würde ich tatsächlich einfach im Rathaus nachfragen an deiner Stelle..."

  • "Ich danke dir und werde dies wohl in Angriff nehmen." Wu erkundigte sich noch nach dem Weg zum Rathaus und wartete bis Owen aufgegessen hatte und nahm den Proviant für 2 Tage in Empfang. Danach winkte er dem Wirt und zahlte die Zeche mit silbernen Stücken, die er von einem länglichen Block mit einem Messer abschnitt. Hernach verabschiedete er sich und wandte sich in Richtung Rathaus.