• "Hrm, na siehst du? Hab'ich mir gedacht" brummte Rochus, anscheinend zufrieden, und nahm noch einen "Schluck".


    Nachdem der Alte erneut schwer geschluckt, sogar etwas gewürgt hat, meinte er plappernd weiter.


    "Also, genaugenommen kann Blut ja andere Farben haben. Aber darum geht es nicht.. äh, ich hoffe du weisst was ich meine? Es geht darum das Blut eben Blut ist. Hab' bisher kein lebendes Wesen getroffen das keins hatte. Du etwa?"


    Neugierig ruhte der Blick auf dem Sklaven.

  • Ein leichtes Ekelgefühl stieg in dem Sklaven auf, aber er konnte es unterdrücken.


    Ich habe hier nur normal blutende Lebewesen gesehen, mein Herr.


    Mittlerweile war dem Sklaven recht unwohl in seiner Haut. Er war sich nicht sicher, ob er zuviel sagte, oder ob seine Antworten irgendwie Schaden würden. Nicht unbedingt direkt ihm, aber vielleicht jemand anderem hier in der Feste.


    Rochus konnte leicht erkennen, dass der Skalve Gedanken wälzte.
    Seine Körpersprache konnte er nicht unterdrücken und es sah so aus, als ob er am liebsten aufgesprungen wäre, um das Weite zu suchen.

  • "Ha, das will ich meinen! Obwohl du hier bestimmt oft genug blutende Namensgeber siehst.. dich eingeschlossen, eh?"


    Rochus grinste flüchtig, setzte den aufgeschlitzen Hühnerhals nochmals an und begann lautstark zu schlürfen.
    Wäre dem Sklaven nach Humor, könnte er sich bildlich vorstellen wie das Huhn unter dem heftigen Saugen des Alten immer kleiner und kleiner wird.
    Ein Glück pustet er nicht rein!


    Mit dem Handrücken wischte sich Rochus grob ein paar Reste vom Bart und warf das leblose, ausgelutschte Tier, auf den nächstbesten Tisch.

    "Ich glaube das kann in die Küche"
    brummte der ergraute, blutverschmierte Krieger und deutet auf das tote Huhn "Wäre eine Schande sowas zu verschwenden, aye?"

  • Obwohl der Sklave den Kopf gesenkt hielt, guaubte Rochus zu erkennen, dass er blasser geworden war.


    Wie ihr wünscht, mein Herr. Er schluckte schwer.
    Soll ich es gleich dorthin bringen, damit es für euch zubereitet werden kann, mein Herr? Ein leichter Ton von Hoffnung war in der Stimme, endlich wegzukommen von diesem Ding, das Rochus beherbergte.
    Er hatte keine Lust ausgeblutet zu werden.

  • "Äh.. für mich?"


    Rochus blinzelte verdutzt und sah an sich herunter.


    "Ich hab gerade.. hrm.. gegessen nicht. Aber soviel von diesem Zeug hinuntergewürgt das ich wohlmöglich kotze wenn ich auch nur einen kleinen Bissen zu mir nehme. Hab's schwer genug alles in mir zu behalten"


    Rochus schluckte leicht und verzog angewiedert das Gesicht.


    "Und glaub mir, du bist einer der Letzten der das sehen will.. aber der Erste der es wegmachen wird, wenn es passiert. Also lass das Ding zubereiten und gib es wem anders. Alleine der Gedanke daran lässt mich würgen"

  • Verzeiht, mein Herr. Schon wieder in ein Fettnäpfchen getreten. Er duckte sich leicht, straffte sich dann jedoch und stand auf, um das Huhn zur Küche zu bringen.
    Wie ihr wünscht, birnge ich es in die Küche, mein Herr! Er war froh hier weg zu kommen. Er musste ja nicht sofort wieder zurück.


    Aber was war, wenn Rochus allein durch die Feste streifte und einen Ort betreten würde, der nun wirklich nichts für ihn wäre.
    Ein leichter Seufzer drang aus sseiner Kehle. Also würde er sich doch nicht zu viel Zeit lassen dürfen.


    Leicht geknickt brachte er das Huhn in die Küche, nahm sich noch einen mundvoll Brot, trank etwas Wasser und kehrte zu dem, hoffentlich, noch nicht entschwundenem Gast zurück.

  • Rochus schien den Sklaven zu erwarten.
    Im dunklen Zimmer verharrte er, scheinbar regungslos, an die Wand gelehnt und starrte dem Sklaven schon entgegen.


    "Da bist du ja wieder" brummte er.


    Der Blick des alten Mannes fuhr an dem Sklaven auf und ab, als wenn er ihn abschätzt nach.. Größe.. Gewicht.. vielleicht Geschmack.

    "Wenn dir dann wohler ist, kann ich dich gerne ein wenig anbrüllen und durch den Raum prügeln"


    Fragend hob Rochus seine Brauen zur Stirn.

  • Ein leichter Schauer lief seinen Rücken hinunter, als er so betrachtet wurde. Pflichtbewußt kniete er.


    SOfern ihr es wünscht, steht euch dies bis zu einem gewissen Grad frei, mein Herr. Die Stimme des Sklaven hatte nicht mal viel geschwankt, als er dies sagte.


    Rochus war sich aber bewußt, dass er das Eigentum des Quellars nicht zu stark beschädigen durfte, es sei denn, dass er es bezahlte.

  • "Ich? Wünschen? Papperlapapp...."


    Der ergraute Krieger schüttelte das Haupt entschieden und schnaubte.

    "Hast du was an den Ohren, Bursche? Die sehen doch noch ganz gut aus.. besser als meine. Ich habe dich gefragt, ob du dich dann wohler.. heimischer.. fühlst?"


    Nach einem leisen Grollen und einem leicht abwesendem Blick schaute Rochus wieder auf den Sklaven.


    "Du bist ein Sklave, aye... aber wenn ich etwas verabscheue, dann Kriecher. Und du kriechst mehr als nötig. Du lebst lange genug bei den Üliethyrie um zu wissen, dass du eh nichts dagegen tun kannst wenn sich einer an dir auslassen will. Finde dich damit ab, aber der Geruch deiner Furcht beleidigt meine Nase. Ich habe in meinem Leben niemals einen Sklaven aus einer Laune heraus beschädigt, um mich abzureagieren oder sowas.... und werde bestimmt nicht mit dir anfangen"

  • "Was ist eigentlich mit dem Huhn, wird es zubereitet? Ich hoffe der Koch ist fähig"


    fragte Rochus mit bassiger Stimme.


    "Ich habe die Kochkünste der Illithirüie immer zu schätzen gewusst. War Gift drin, wusste man das sie einen schätzen"


    Rochus sah kurz ins Leere, seufte dann schwer und fügte ermattet wirkend hinzu

    "Jaja, du hast recht.. oder das sie nicht gelernt haben"

  • Das Huhn wird in der Küche zubereitet, wie ihr es gewünscht habt, mein Herr.
    Ein leichtes Grinsen huschte über das Gesicht des Sklaven, denn er konnte sich noch daran erinnern, wie der Koch schmerzhaft lernen musste, dass es Gewürze gab, um Essen noch schmackhafter zu machen.


    Soll ich euch davon etwas besorgen, damit ihr euch davon überzeugen könnt, mein Herr?
    Jedesmal, wenn Rochus den Namen Illithirie falsch aussprach, standen ihm die Nackenhaare zu Berge, aber er wagte es nicht etwas dagegen zu sagen.


    Die Sache mit dem Gift im Essen ignorierte er, da er sich noch an seinen Aufenthalt im Lazarett erinnern konnte. Leider hatte er zu Anfang aus der falschen Schale Nachschlag genommen.