Der Feind unter uns

  • Es war ein ganz normaler 1. Mahntag des Gilbhart 12 in Paolos Trutz, die Stadt war noch dabei sich von dem Kämpfen gegen das Schwarze Eis zu erholen. Überall herrschte geschäftiges Treiben, die Menschen gingen ihren Geschäften nach, man hatte wieder einmal das Schwarze Eis geschlagen und auch wenn die Kämpfe hart gewesen waren, so Hinterließ der Erfolg bei den Menschen ein Gefühl der Sicherheit. Gerade wo nun die Stadtmauern um den Hafen und die Vorstadt erweitert werden, sollte sich den Bewohnern von Paolos Trutz an diesem Tag offenbaren, wie trügerisch dieses Gefühl war.


    Es begann in einer kleinen Seitengasse, weit weg von dem Trubel der Straße. Die Gasse füllte sich ohne Vorwarnung mit dichtem Nebel, der es unmöglich machte auch nur die Hand vor Augen zu sehen. Der Nebel breitete sich aus und die Schwaden krochen langsam durch die Häuserzeilen. Verwirrt wichen die Menschen dem Nebel aus, bis auf einige tollkühne, die sich in die Schwaden hinein wagten.
    Ihre Schreie waren es, die den Bewohnern von Paolos Trutz signalisierten, dass Gefahr in Verzug war. Zunächst waren es nur graue Schemen, die sich aus dem Nebel auf die Hauptstraße zubewegten. Doch bald darauf konnte man Soldaten erkennen, die in geordneter Formation vorrückten. Nur wenige kannten die Rüstungen und Farben der Armee des Zweifels, dennoch brach auf der Straße eine wilde Panik aus, als die Menschen versuchten sich vor den rot-schwarzen Soldaten in Sicherheit zu bringen.


    In den ersten Momenten wurden die meisten Gefangenen gemacht und in den undurchdringlichen Nebel verschleppt.


    Über die Promenade rückten die Soldaten des Zweifels zielstrebig immer weiter auf die Zitadelle Magicas zu und allein den mutigen Frauen und Männern der Stadtwache war es zu verdanken, dass der Feind nicht weiter vorrücken konnte. Schnell hatten sich die Stadtwachen formiert und sich dem Feind entgegengestellt. Aber die Kan hatten den Vorteil der Überraschung auf ihrer Seite und kämpften mit brutaler Verbissenheit, so das die Stadtwachen bald zurückgedrängt wurden.


    Die Nachricht über die Kämpfe verbreitete sich währenddessen wie ein Lauffeuer durch die Stadt und erreichte bald die Kasernen und schließlich den Palast. Sowohl die Nesches´re als auch der Thul´heen sammelten Truppen die schnell in die Richtung der Kämpfe vorrücken konnten. Aber selbst diese Übermacht an Soldaten, die gegen die Krieger des Zweifels ins Feld geführt wurde, bekam den Sieg nicht geschenkt. Auf Seiten der Stadtwache gab es bereits Tote und Verwundete. Die Moral der Soldaten litt darunter, dass vor ihren Augen Bürger aber auch Kameraden verschleppt wurden.


    Die Kan-Soldaten erwiesen sich als geschickte und brutale Gegner, ihr Vorgehen von langer Hand geplant. Es wird berichtet, dass sich die Stellvertreter ihrer Exzellenzen an vorderster Front gegen den Feind stellten. Die Neches´re soll mit ihrem Streitkolben so manche Bresche in die Reihen des Feindes geschlagen haben, ihr Flammender Zorn zertrümmerte so manches Schild. Der Thul´heen wurde mehrmals dabei beobachtet, wie er mit einigen Soldaten in den Reihen des Feindes stand, nicht bereit auch nur einen Fußbreit Boden preiszugeben.


    Was am Ende dazu führte, dass sich die Soldaten des Zweifels zurückzogen, ist umstritten, aber ein Gerücht hält sich wacker. Es wird behauptet, als der Sharikan, der Anführer der Kan-Soldaten, die Neches're im Kampfgetümmel bemerkte soll er das Gesicht verzogen haben, ihr den Finger entgegengestreckt und wüste Beleidigungen über das Schlachtfeld geschrien haben. Dann, ohne jeden ersichtlichen Grund, bellte er einige Befehle in einer fremden Sprache, worauf sich die Soldaten des Zweifels langsam zurückzogen. Während all dessen soll sogar eine der Klingen des Thul'heen unter dem Angriff des Sharikan zerbrochen sein.


    Der Feind verschwand genauso schnell wie er gekommen war in den Nebelschwaden. Es blieben keine Gefangenen, noch Gefallene des Feindes zurück. Es wird von einem hellen Blitz berichtet und einem darauffolgenden Sog und die Feinde wie auch ihre Gefangenen waren verschwunden.


    Zurück blieben die Verteidiger von Paolos Trutz. Sie hatten zwar einen Sieg errungen und den Feind zurückgeworfen, aber das Leben in der Stadt würde niemals wieder das Selbe sein. Der Krieg in der Spiegelwelt, der bis jetzt in weiter Ferne gewesen war, hatte an diesem Tag das Nördliche Siegel erreicht und der Feind hatte bewiesen, dass niemand sicher war.

  • "In Ozam Har'ol und der Garnison Schild von Paolos Trutz soll es zu ähnlichen Angriffen gekommen sein. Der Angriff auf die Garnison wurde vollständig mit geringen Verlusten abgewehrt. Aus Ozam Har'ol waren noch keine genaueren Berichte zu erhalten. Die Stadtwachen halten sich noch bedeckt."


    "Boten und Händler berichten jedoch von einer dramatischen Entwicklung an dem Ort, der einstmals das kleine Dorf "Glutklingen" war: Das Dorf wurde gänzlich vernichtet, viele der Bewohner werden vermisst. Offenbar fiel der Hauptteil der Siedlung einem Großbrand zum Opfer, denn nur Kohle, Rauch und Asche künden davon, was hier einstmals war."

  • EILBOTE aus den Östlichen Protektoraten


    Es wird berichtet, dass es an dem 4. Erztag des Gilbhart 12 [11.02.2015] in den östlichen Protektoraten ebenfalls zu ähnlichen Überfallen gekommen sein soll. Diese wurden größtenteils abgewehrt, doch gibt es ebenfalls wie in der Mitte des Reiches Tote und Entführungen zu beklagen. Betroffen sollen folgende Protektorate und Städte sein:


    • Zurakk, Ulfednarsheim

    • Dreitstätt, Raetien

    • Engelswacht, Yunalesc

    • Garnison Ostfurth, Aldarias Wacht