[hr]
Wann: Ende Spielzug 5, IT-Zeitraum [17.01-24.01.]
Wer: Alle Charaktere vor den Ruinen Dreistätts (Raetien, Felsi Ildebekkoiee, Exilia)
Wo: Provisorisches Feldlager vor den Ruinen Dreistätts [157-AV]
[hr]
Tagelang waren sie geritten. Durch Regen und durch Sturm. Unermüdlich. Fast sieben dutzend schwergerüstete Larkreiter aus Exilia. Lediglich in den größeren Städten auf dem Weg hatten sie rasten müssen, um den Hilferuf Kop'Tars weiterzutragen. Doch egal ob in Merak, Urak oder Zurak, die Antwort war überall die Gleiche: Es gab nicht genügend Krieger. So zogen sie weiter die Küstenstraße entlang und Aeris schien ihnen wohlgesonnen, denn sie erreichten Dreistätt noch vor der sich nähernden Armee des Schwarzen Eises.
Doch die Lage schien von Beginn an aussichtslos zu sein: Dreistätt zählte nur noch fünf dutzend Protektoratswachen, die Einwohner waren größtenteils evakuiert worden, doch mit ihnen war auch jeder, der in der Lage gewesen wäre zumindest einen Bogen zu spannen, verloren gegangen. Ohne die, im letzten Moment eintreffenden, 400 Mann aus Felsi Ildebekkoiee hätten sie keinerlei Hoffnung gehabt dem Schwarzen Eis die Stirn zu bieten.
Die exilantischen Reiter auf ihren Larks übernahmen den Flügel. Sie versuchten, einzelne Schwärme, bei ihrem Angriff, von der Hauptarmee zu separieren und gezielt anzugreifen. Dabei nutzten sie die Schnelligkeit der Larks aus, um zu flankieren, während Frontalangriffe besonders auf Rahkgruppen mit Stangenwaffen vermieden wurden. Die furchteinflößenden Vögel mit ihren todbringenden, scharfen Krallen und Schnäbeln und den vollgepanzerten Körpern wurden in enger Formation (jeweils eine doppelte Flügelspannweite zwischen benachbarten Tieren, die nachfolgende Reihe versetzt, sodass das nachfolgende Tier die Lücke weitgehend füllte) auf das Schwarze Eis getrieben, ihnen im Weg stehende Rahks niedertrampelnd, während ihre ebenfalls schwer gepanzerten Reiter mit langen Lanzen jene töteten, die den Larkkrallen zunächst entkommen konnten. Welle um Welle brandete gegen die Masse von Schwarzem Eis. Die Tiere wüteten bestialisch unter den feindlichen Truppen. Doch für jeden gefallenen Rakh rückten drei nach und so gelang es, trotz aller Bemühungen, nicht den Feind zurückzuschlagen.
Es folgten verlustreiche Tage, nach denen man gemeinsam beschloß Dreistätt aufzugeben und sich zurückzuziehen. Die Übermacht des Schwarzen Eises walzte über die Stadt hinweg und hinterließ nichts als Schutt und Asche. Doch schon am nächsten Tag formierte sich der Feind neu und marschierte gen Osten, Richtung Engelswacht. Zurück blieben die Raetische Kavallerie, die verbleibenden Wachen Dreistätts, die Truppen aus Felsi Ildebekkoiee, die schwer-gepanzerte Larkkavallerie, sowie die neu eingetroffenen Fußsoldaten Exilias.
Von dem Rücken ihres Larks aus schaute sie auf die Ruinen von Dreistätt. Die Stadt die hier vorher einmal gewesen war lag in Trümmern. Vereinzelt stiegen Rauchwolken hinauf zum düsteren Himmel. Lucanica Avia Inproelio strich sich eine fettige, schwarze Strähne aus dem Gesicht. Der olivfarbene Hautton verriet ihre südländische Herkunft. Sie hatte ein kantiges Gesicht und ein breites Kreuz. Nach tagelangem Ritt in voller Plattenrüstung spürte sie das Gewicht kaum noch, bloß schmerzte ihre rechte Schulter vom Kampf mit der Lanze.
Ein leichter Druck ihrer Beine genügte um den Lark in Bewegung zu versetzen. Dank ihrer langen Beine war es den Larks möglich schneller zu laufen als jedes Pferd. Die todbringenden Krallen gruben sich in die von Tau bedeckte Erde. Die Fremdheit der monströsen Laufvögel, mit ihren kreischenden Schreien, hatte die Exilanten dazu veranlasst abseits des Haupttrosses zu lagern.
Zügig näherte sie sich dem Treffpunkt, im provisorisch errichteten Feldlager der Verbündeten, um das weitere Vorgehen zu besprechen.