Der gute Drow

  • Die Lethi lachte rauh auf. Am liebsten hätte sie sich ihm wieder genähert und gerufen "Da! Sieh es dir selbst an!"
    Sie bemerkte, wie sehr der Drang zugenommen hatte, sich zu offenbaren. Einfach zu geben und zu zeigen!
    Aber Mahrukkaa hatte Geduld geboten und gewarnt. Schon allein der Aufstand, den dieser Thyrion gemacht hatte, sprach ja Bände.


    "Tja, während ich bei dem Ritualkreis war, um dich herauszuholen, meinte er doch, er müsse von meinem Blut trinken! Und dann rannte er wohl schreiend herum, und hinterher hat er ganz große besorgte Augen gemacht und gefragt, woher das denn käme, was in mir ist. ER denkt, das sei Zorn. Hat er wahrscheinlich auch überall herumposaunt! Aber es war nur Magie, die er nicht kannte. Magie, die dem Ritualkreis standgehalten hat. Aber wenn man einfach davon nimmt, kann es über einem zusammenschwappen. Für solche Thyrions ist das nichts!"


    Die Lethi spürte die Empörung wieder aufbranden, während sie sich die Szene vergegenwärtigte. Das alles war NICHT HILFREICH gewesen! Ganz und gar nicht. Auch nicht dieser dumme Heil-Elf, der sich eingemischt hatte.
    Die Empörung drängte, sich aufzubäumen und loszustürmen. Sie war so neugierig, was in Tarabas schlummerte! Sie wollte hinabgehen, rennen, stürzen...


    Ihre Haut begann sich zu erwärmen und der dunkle, süße Geruch stieg ihr selbst in die Nase. Was war denn nur geschehen seit diesem Sommer?!

  • "Irgenwann wird ihn das umbringen...."


    Sein tonfall machte deutlich, dass ihm das nicht ungelegen käme. Er mochte Feen einfach nicht.

    Orga Quellar Xarann

    Charaktere:

    Tarabas Nightshadow, Waffenmeister Aquas

    Usst'Sargtlin Tal'Shar Xarann (Hausadel)

    Theodorik zu Wolfenau


    "Die Kleinigkeiten erzeugen Perfektion, aber Perfektion ist keine Kleinigkeit."

  • Die Lethi nickte abwesend. Sie schien leise zu schnüffeln. Genervt schüttelte sie den Kopf und blickte zu Boden.


    "Er sollte uns besser aus dem Weg gehen...", murmelte sie herablassend. Sie hatte noch nicht ganz erfasst, was Thyrion eigentlich getan hatte und wie sie darauf reagieren sollte.
    Aus ihrer Sicht gehörte er irgendwie zu denen, die ihre Hände im Spiel gehabt hatten bei ihrer unfreiwilligen kleinen Reise...


    Sie seufzte. Es galt noch soviel herauszufinden über die Drow, und Tarabas schien nicht die beste Referenz dafür! All seine Antworten klangen gar nicht danach, was sie hören wollte.
    Aber er war faszinierend.
    Etwas in ihr warnte, dass diese Faszination falsch sei, aber dennoch... Dennoch war da dieser Drang, und dieser Geruch...
    Bestimmt eine Nachwirkung von Creos verdammter Schwäche! Pah!


    Die Lethi sah Tabaras wieder an und wurde mit einem Mal rot. Sie bemerkte es selbst nicht, da ihr ohnehin schon warm war.
    "Ich sollte mich aufmachen.", murmelte sie wieder. Sie sehnte sich danach, sich zu verbergen - davonzurennen und die Hitze abzustreifen.
    Denn SO würde sie bestimmt nicht in Drada d´Issan willkommen sein.

  • "Aluve Naira. Wir sehen uns dann auf dem Konvent?"
    ...auch wenn ich noch nicht weiss, ob mich das freuen wird...
    beendete er den Satz in Gedanken.

    Orga Quellar Xarann

    Charaktere:

    Tarabas Nightshadow, Waffenmeister Aquas

    Usst'Sargtlin Tal'Shar Xarann (Hausadel)

    Theodorik zu Wolfenau


    "Die Kleinigkeiten erzeugen Perfektion, aber Perfektion ist keine Kleinigkeit."

  • "Alu-w´e", wiederholte die Elbe verwundert. Was für ein seltsamer Gruß! "Alu-", das bedeutete in der Sprache der Lethi "in der Verbannung leben"!
    "Alu´k´eti", murmelte sie leise. Denn nein! Das sollte er nicht und das sollte sie nicht...


    "Ich werde dort sein!", sagte sie wieder laut und wandte sich zum Gehen.


    Doch ein paar Schritte weit kam sie nur, dann machte sie plötzlich kehrt und stürzte zu ihm zurück.
    Ihre rechte Hand vorsichtig an seine linke Schulter legend, raunte sie ihm hastig zu:
    "Ich hätte dich geheilt, als du beim Kreis lagst, aber ich durfte dein Blut nicht berühren. Ich hätte dich geheilt, wenn du es gebraucht hättest!"
    Und schon rannte sie wieder.


    "Davon werde ich nie, nie jemandem erzählen!", schärfte sie sich selbst ein, während sie ihren Schritt beschleunigte. "Nicht bevor sie einen Weg gefunden haben, es zu kontrollieren. Oder vielleicht sogar dann nicht. Wer weiß, was DAS noch wird! Besser sie erfahren nie davon, besser das bleibt meine Entscheidung und nur meine! Ach herrjeh, was hab ich da nur getan..."
    Sie hätte sich gewünscht, dass das Dunkle zu ihr gesprochen hätte, um sie zu bestärken, und die Woge sich aufgetürmt hätte, um sie voranzutreiben.
    Aber alles, was sich in ihr spiegelte, war die bleiche Helligkeit des Schnees.