Gespräch nach dem Lichterfest

  • Er sollte sich also zurück in den Westen begeben. Zack wusste, dass seine Schrift den Zorn seines Archons geweckt haben mochte. Er wusste aber auch, dass diese Worte nicht unausgesprochen bleiben durften. Bevor er sie veröffentlichte, hatte er sich seine Gedanken dazu gemacht. Welche Reaktionen darauf folgen konnten. Dass man ihn auch anfeinden und jagen würde. War es das wert?
    In seinem Inneren wusste er, dass es das wert war. Er konnte es nicht verantworten, wenn es zu einem Bürgerkrieg kam. Drei Siegel wurden nun schon eisern genannt, aber ob es auch für alle seine Siedler galt, war mehr als fraglich. Zack hielt die Briefe in den Händen, die er bekommen hatte, las immer wieder die Worte und erinnerte sich auch an das, was ihm gesagt worden war. War es wirklich schon so schlimm? Dass Siedler gegen Siedler die Waffen erheben würden? Diese Kluft hatte er nicht erschaffen, auch wenn es Stimmen gab, die ihm das anlasten wollten. Er hatte sie nur benannt.
    Es war ihm wieder bewusst geworden, dass in dem Schwur der Eisernen nicht das Problem lag. Auch Zack konnte man als eisern bezeichnen. Aber er würde niemals den Schwur ablegen, denn er wusste, dass die meisten die Tivar Khar'assil als die Führer dieser Gemeinschaft sahen. Und diesen würde er sich niemals unterordnen. Er hatte erlebt, dass sie selbst diese Rolle mit Freuden ausfüllten. Dass sie auch keinerlei Fragen duldeten.
    Es war ein Fehler gewesen, sie zurück zu holen. Zack verstand, dass die Siedler verzweifelt waren, als sie nach einer Hilfe riefen. Doch welchen Preis sollte es bedeuten, dass die Tivar Khar'assil erwacht waren... Sie hatten auf Mitraspera eine Schuld auf sich geladen, die niemals wieder vergessen werden kann und sollte. Die Anführer waren die gleichen wie heute...


    Er hielt die Augen nach Sylvana offen, denn mit er wollte ihr noch ein Gespräch führen...

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  • Unruhe herrschte überall. Unterschwellig meist, denn man sprach nicht groß darüber. Das Kind war in den Brunnen gefallen und daran gab es nichts zu rütteln. Welch Ironie wenn man bedachte, wer es eigentlich gewesen war der den Ausruf "Einigkeit, Stärke und Zusammenhalt" geprägt hatte...


    Die Neches Re hatte gewusst, dass sie nun allmählich mit dem Norden eine Position beziehen mussten zu der sie alle ehrlich und aufrichtig standen, die jedoch durchaus bedeuten konnte, dass Freunde und Bündnisse ins Wanken geraten würden. Dem Waffenmeister der Leere das gastrecht auszusprechen war auch ihr mehr als schwer gefallen und dennoch stand sie dazu. Sie war fest davon überzeugt, dass die Waffenmeister einen Sinn hatten... ALLE Waffenmeister. Ihr war klar, dass dies nicht alle begreifen wollten und auch deren Zweifel und Anfeindungen konnte sie durchaus nachvollziehen. Dennoch... es gab Wichtigeres und da war jedes zusätzliche Schwert wichtig.


    Einer hatte den Anfang machen müssen... die Zeit des Schweigens war vorüber... So weh es ihr tat damit den Naldar oder auch den Lona vor den Kopf zu stoßen.


    Deswegen hatte sie Zack auch das Angebot unterbreitet über das sie sich viel zu kurz unterhalten hatten. Die Ereignisse hatten sich überschlagen... massiv.
    Jetzt galt es damit zu arbeiten, ganz gleich wie hart, einsam oder anstrengend dies werden würde.


    Auf der Suche nach Sylvana erfuhr Zack, vielleicht mehr zufälig als beabsichtigt, dass die Neches Re in der Nacht niedergekommen war und nun in ihren Räumlichkeiten verweilte...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Zack musste lächeln. Es war doch immer gut, ein Geschenk bei sich zu tragen, man wusste nie, ob man es brauchen könnte. Sylvana hatt also ihr Kind bekommen und ihr schien es auch gut zu gehen. Zack hoffte, dass nun etwas mehr Ruhe einkehren würde, nachdem die meisten Gäste sich schon verabschiedet hatten und auf dem Rückweg waren. Er selbst sollte sich noch im Westen einfinden, aber wusste auch, dass er die Reisegruppe allein schnell wieder einholen könnte. Sollte er das wollen.


    Auf dem Lichterfest hatte er mit dem einen oder anderen gesprochen. Auch mit Eisernen hatte er Gespräche geführt und ihnen auch erklären können, was er mit seinen Worten meinte. Warum er auch genau diese Worte gewählt hatte.


    Zack erkundigte sich, ob Sylvana zu sprechen war. Auch wenn gewisse Dinge so schnell wie möglich besprochen werden sollten, wollte er sie doch nicht unter allen Umständen mit seinem Besuch fordern.

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  • Man führte ihn zu den entsprechenden Räumlichkeiten. Bis auf den mürrischen Dunkelelfen war dort neben der Neches Re selbst und dem neuen Leben niemand anzutreffen. Sylvana hatte sich die Zeit genommen über viele Dinge nachzudenken und das musste sie weitestgehend allein tun. Zwar empfing sie jeden der mit ihr zu sprechen wünschte, jedoch suchte sie dennoch den Abstand und die Ruhe die sie sich sonst zuvor nie gegönnt hatte.


    Sie war bereits wieder auf den Beinen, wenn auch alles ein wenig angsamer von Statten ging.


    Als Zack sie nun erreichte war es bereits früher Abend, oder zumindest dämmerte es allmählich. Der Kamin war angeheizt, das Licht gedimmt und einladend. Melekh traf Vorkehrungen für eine baldige Abreise und andere Dinge. Die Arbeit wartete nicht... Die Nyame wartete nicht...


    Als man ihm sie Tür öffnete und ihn einließ stand die Neches Re an einem der Fenster und schaute hinaus, hatte ihm also den Rücken zugewandt.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • "Hallo Sylvana. Störe ich oder kannst du ein wenig deiner Zeit für mich aufwenden? Ich glaube, wir müssen noch ein Gespräch miteinander führen."


    Zack hatte sich die Worte, die er in den nächsten Minuten sagen wollte, schon in seinem Kopf bereit gelegt und immer wieder abgewogen, ob sie denn auch angemessen und vor allem nicht missverständlich waren. So lange kannte man sich noch nicht und man hatte auch nur selten die Gelegenheit gehabt, miteinander zu sprechen. Er wusste nicht, ob er ungewollt ein falsches Thema ansprechen würde. Aber an diesem Punkt gab es auch keinen Weg mehr zurück. Hätte er sich nach dem Lichterfest gleich zurück in den Westen begeben, hätte man alles vielleicht im Sande verlaufen lassen können. Auch wenn noch das eine oder andere Gespräch von Nöten gewesen wäre, um die Wogen zu glätten, die er aufgeworfen hatte.


    In seiner linken Hand hielt er einen etwa eine Elle langen verpackten Gegenstand.

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  • Sylvana drehte sich halb herum und ein schmales aber ehrliches Lächeln legte sich auf ihre Züge als sie den Besucher erkannte.


    Zack, dich habe ich gar nicht mehr hier erwartet...


    Langsam drehte sie sich um, ihre BEwegungen wirkten noch vorsichtig und beinahe etwas steif.

    Natürlich habe ich Zeit, die hatte ich dir bereits bei unserem Widersehen vor ein paar Tagen zugesagt. Wollen wir uns setzen?


    Sie machte eine einladende Geste hin+ber zu den beiden Sesseln vor dem Kamin.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Zack nahm das Geschenk auf beide Handflächen und hielt es Sylvana hin.


    "Gerne, in den letzten Tagen hatte ich gar nicht vorgehabt, so viel umherzulaufen, wie es dann am Ende geworden ist. Komm auf das Lichterfest, haben sie gesagt. In Yunalesc ist es ruhig, haben sie gesagt. Wir wollen zusammen feiern, haben sie gesagt. Natürlich liegt es mir fern, dir einen Vorwurf für das Passierte zu machen. Ich sehe zufrieden auf die letzten Tage zurück. Nicht nur, dass ich ein paar der Anwesenden erklären konnte, was ich meinte mit meinem Aushang, sondern ich konnte meinen Weg mit den Elementen weiter gehen."


    Ein Grinsen umspielte seine Lippen, als er an die Geschehnisse an der Stele zurückdachte.


    "Bitte nimm dies als Geschenk zur Geburt deines Kindes. Und übergib es ihm zu einem Zeitpunkt, den du für richtig erachtest. Es ist ein zwar nicht besonders wertvoll verzierter Dolch, doch in meiner Heimat gibt es eine Tradition:
    Bekommt ein Mitstreiter ein Kind, so wird für die erste Waffe dieses Kindes gesammelt. Es geht darum, dass das Kind in die Gemeinschaft aufgenommen wird und ausgebildet wird, sobald es diese erste Waffe führen kann. Jeder, der einen Teil hinzugegeben hat, verpflichtet sich auch, auf das Kind zu achten und es auf seinem Weg zu begleiten, wenn es nötig ist. Es ist eine Ehre und eine Pflicht, wenn das Geschenk von den Eltern angenommen wird. Ich dachte mir, dass ich diese Tradition auf diesen Kontinent bringe."

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  • Sylvana blickte von Zack zu seinen Händen. Rührung legte sich auf ihre Züge als sie langsam die Hände hob und umsichtig nach dem Geschenk griff.


    Zack... das... sie lächelte gerührt. Das Kind war kaum einen tag alt und schon wusste Sylvana, dass es Seelen gab die ein Auge auf ihre Tochter haben würden.


    Es ist auch mir eine Ehre... ich danke dir von Herzen, mit allem was Ignis mich einst lehrte...


    Als sie das Geschenk entgegen nahm berührte sie auch seine Hände und er konnte die ungewöhnliche Wärme die von ihren Händen ausging spüren. Für einen Augenblick stand sie da und fühlte das Gewicht der schmalen Waffe... spürte die Intentionen mit denen dieses Geschenk zu ihr gekommen war und schloss einen Herzschlag lang die Augen.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Zack genoß das Gefühl der Wärme. Dann er ging zu den Sesseln, legte seine Hand auf eine der Lehnen und blickte in den Kamin.


    "In einer der Bibliotheken der Achenar habe ich mir einmal die Zeit genommen, die Schriften über Ignis zu lesen. Es ging dort viel um den Krieg der Elemente gegen die Verfemten und wie dieser Krieg den Kontinent und die Seelen der Bewohner langsam verwüstete. Welches Leid diese endlosen Schlachten brachten. Ein Satz wird sich für immer in meinen Kopf einbrennen. Kennst du die Geschichte um den Speer Ignis'? Am Ende heißt es Und nie mehr konnte er zur Waffe werden, ohne neben dem Zorn auch die Liebe und die Wärme von Ignis in sich zu tragen. Ich bin froh, dass ich meinen Weg gefunden habe."


    Zack blickte zu Sylvana und wartete darauf, dass sie sich setzen würde.

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  • Umsichtig legte sie das Geschenk auf den Tisch während er sprach.

    Ich kenen die Geschichte nur in viel zu groben Zügen und wollte sie eigentlich schon sehr lange Zeit einmal lesen. Wie so viele Geschichten dieses Landes... aber meist komme ich nur dazu sie mir erzählen zu lassen... wenn sich jemand die Zeit nimmt.


    Dann lächelte sie und gesellte sich zu ihm, setzte sich behutsam und betrachtete für einen Augenblick die Sonne auf ihrem Handrücken.


    Aber ich verstehe diesen Satz sehr gut... es ist auch mein Weg neben all dem Zorn und dem Krieg die andere Seite zu den Menschen zu bringen.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Zack setze sich in den anderen Sessel.


    "Wenn ich die Gelegenheit habe, werde ich eine Abschrift dieses Textes anfertigen und mitbringen, ich habe ihn mir leider nicht so gut gemerkt, dass ich dir diese Geschichte erzählen könnte."


    Zack blickte zu Sylvana und seine Miene wurde ernst.


    "Es gibt einen wichtigen Grund, warum ich hier bin. Ich habe gesehen, dass ihr meine Schrift weiter verbreitet habt und so gehe ich davon aus, dass ihr sie befürwortet. Auch ohne dass ich erklären muss, was ich vielleicht noch ausdrücken wollte. Und was auch falsch verstanden wurde. Oder falsch verstanden werden wollte, denn ich weiß, dass es einige unter den Siedlern gibt, die sich dem gefährlichen Weg des Fanatismus verschrieben haben. Ich glaube und hoffe, dass ich sie ein wenig aufgeschreckt habe und ihnen auch klar wird, dass es genug gibt und geben wird, die ihnen nicht blind folgen werden.


    Was mich erschrocken hat, waren die Reationen derer, die dem Weg der Eisernen nicht oder nicht so wie er sich momentan darstellt folgen wollen. Es ist zu einem Bruch gekommen, der spätestens zum nächsten Sommerfeldzug offen zu Tage treten wird. Und ich denke nicht, dass viele wirklich die Dimensionen dessen erkennen."

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  • Sylvana hatte ihm vorerst nur zugehört und ihn nachdenklich angesehen.


    Bevor ich darauf antworte... würdest du mir deine Sicht der Dinge und dieser "Dimensionen" einmal näher bringen?

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Zack sah Sylvana in die Augen und begann zu reden.


    "Ich glaube, dass es falsch ist, den Tivar Kharassil zu folgen oder Macht zu geben. Auf Grund der Geschehnisse auf Mitraspera. Es war eine gute Entscheidung von Magica, sie damals schlafen zu legen. Es war ein Fehler der Siedler, so lange nach einer Hilfe zu rufen, bis die Tivar Kharassil wieder erwacht sind. Die Gleichen, die damals das Abschlachten unter denen begonnen haben, die sie für nicht eisern genug gehalten haben, führen heute wieder den Orden und sie sehen sich als die letzten Nachfahren und Führer der Eisernen. Es mag sein, dass nicht jeder einzelne Eiserne den Worten der Tivar Kharassil gehorsam folgt. Aber die meisten, mit denen ich es bis jetzt gesprochen habe, halten den Weg der Tivar Kharassil und vor allem ihre Methoden für den einzigen möglichen Pfad, dem man folgen kann, um gegen die Verfemten zu bestehen. Kaum einer von ihnen weiß, was die Tivar Kharassil damals verbrochen haben. Das ist der erste Punkt, den man den Leuten klar machen muss. Dass sie einer Gruppe von Massenmördern folgen. Und ich für meinen Teil sehe keinen Grund, warum sie damit nicht wieder anfangen würden, wenn die Zeiten schwieriger werden, wenn die Ratio freigelassen ist.
    Ich habe mir die Geschichten angehört, wie die Ratio in die Köpfe der Alten Herrscher eingedrungen ist und sie in ihre Reihen geholt hat. Aber ich will niemandem das Recht geben zu entscheiden, ob jemand anfällig für die Ratio ist. Denn auch die Konsequenz, die gezogen wurde, ist für mich nur das letzte Mittel. Ich stehe offen dafür, dass man Paktierer hinrichten sollte. Aber nur, wenn sie der Paktiererei in dem Sinne überführt wurden, dass sie aus freien Stücken und um für sich oder andere einen Vorteil zu gewinnen oder um die Verfemten einfach zu unterstützen mit ihnen zusammengearbeitet haben. Das können wir uns in diesen Zeiten nicht leisten. Aber jemanden auf Verdacht verurteilen und bestrafen, womöglich noch mit dem Tode? Nicht mit mir.
    Und genau so sehen es auch jene, die mir bis jetzt zu meinem Aushang zugestimmt haben. Ich wollte niemals alle Eisernen angreifen oder ihnen vorwerfen, dass sie blind den Tivar Kharassil folgen. Aber ich wollte sie vor den Kopf stoßen, damit sie über das nachdenken, wem sie da eigentlich folgen. Und ob man den Schwur der Eisernen so auslegen muss, wie es die Tivar Kharassil tun. Denn der Schwur ist nicht das Problem, ich kenne den Text gut genug und glaube auch zu wissen, was er bedeutet. Ich könnte selbst mit gutem Gewissen den Schwur ablegen, denn ich folge treu den Elemente und bekämpfe die Verfemten, wo es mir möglich ist. Trotzdem werde ich ihn nicht ablegen, so lange die Tivar Kharassil sich als die Führer der Eisernen sehen. Aber das ist meine eigene und persönliche Entscheidung.
    Das ist auch einer der Punkte, auf den ich aufmerksam machen will und werde. Es reicht nicht, einfach diesen Schwur abzulegen, denn so sind es einfach nur Worte. Erst in der Auslebung wird es zu dem, was er wohl damals sein sollte: Eine Waffe gegen die Verfemten und vor allem die Ratio. Ein Schild, der sich um die eigene Seele legt und vor den Versuchungen und Beeinflussungen der Verfemten beschützen soll. Denn machen wir uns nichts vor, sie können einem das Paradies auf Erden versprechen. Unabhängig davon, wie viel sie davon am Ende auch wirklich halten würden, kann man diesen Versprechungen erst einmal Glauben schenken und sich damit ihnen annähern. Und jeden von uns kann man irgendwo kriegen. Nicht einmal ich behaupte für mich, dass ich vollkommen immun bin. Aber das muss man auch akzeptieren, denn nur so kann man sich immer wieder sicher sein, dass man nicht ihrem Einfluss erliegt. Ich folge dem Weg Ignis', hülle mich in hre Flammen und wärme meine Seele an ihnen. Denn ich will niemals für die Verfemten arbeiten.
    Wenn ich höre, dass der Archon des südlichen Siegels den Schwur der Eisernen für sein gesamtes Siegel ablegen will, dann ist das nnicht nur töricht, sondern vor allem gefährlich, weil man dann auf die Idee kommen könnte, dass ein gesamtes Siegel dem Weg der Eisernen folgt. Aber genau dem ist nicht so. Denn nur der Glaube an den Schwur und das, für was er steht, stärkt ihn auch. Und keine einfache Zahl von Menschen, die ihn abgelegt haben. Man muss den Siedlern den Schwur wenn schon nahe bringen, die Bedeutung und den Zweck erklären. Und es muss freiwillig geschehen. Sollte sich jemand weigern, den Schwur abzulegen, so hat das seine eigene Entscheidung zu sein und keine Konsequenzen nach sich zu ziehen. Er wird seine Gründe haben, aber es bedeutet nicht automatisch, dass er ein Paktierer wäre. Vielleicht stören ihn wie mich auch nur die Tivar Kharassil.


    Zu dem Punkt derer, die sich gegen die Eisernen und die Tivar Kharassil organisiert haben. Ich hoffe, dass du es verstehst, wenn ich dir keine Namen und keine genauen Zahlen sage, aber es ist insgesamt eine Armee unter Waffen. Es sind Siedler und Abenteurer, die dem radikalen Weg, wie ihn die Tivar Kharassil predigen und verfolgen, nichts abgewinnen können. Es sind keine Paktierer und die meisten von ihnen wollen mit den Verfemten nichts zu tun haben. Doch sie sträuben sich dagegen, dieser Gruppe zu folgen und vor allem, den Schwur der Eisernen abzulegen. Aus persönlicher Überzeugung oder weil sie bereits einem anderen Schwur folgen. Doch wenn man betrachtet, welchen Weg die Tivar Kharassil eingeschlagen haben, nämlich "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns!" und meiner Ansicht nach werden sie in den nächsten Monaten noch deutlicher mit ihren Worten werden, kann ich diese Siedler gut verstehen. Nur wenn es so weitergeht, werden wir auf dem nächsten Sommerfeldzug nicht Siedler gegen Verfemte, sondern erst einmal Siedler gegen Siedler stehen und das darf auf keinen Fall passieren. Wir müssen geeint stehen und kämpfen.
    Es wurde an mich herangertragen, dass ich mit den führenden Köpfen dieser Bewegung in Kontakt treten soll und ich werde das auch so bald wie möglich tun. Ich will und werde alles tun, dass ich mit ihnen sprechen kann und ihnen vor allem auch erklären kann, dass eben nicht alle Eisernen den Tivar Kharassil folgen. Und ich werde mit vielen der Eisernen reden müssen, um ihnen auch die Sichtweise der Anderen verständlich machen zu können. Ich werde soweit möglich mich mit jedem, vom Herrscher bis zum Bauern auseinandersetzen, um einen Bürgerkrieg zu verhindern. Denn sollte dieser ausbrechen, haben wir schon verloren, bevor wir gegen die Ratio angetreten sind."


    Zack schloss kurz die Augen und versuchte, seine Gedanken wieder zu beruhigen. Danach lächelte er Sylvana an.


    "Ich glaube, der große Teil sind nur Missverständnisse und Vorurteile, die sich aufklären lassen. Was man mit den Tivar Kharassil machen sollte, weiß ich nicht. Schlafen legen wäre eine gute Idee.

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  • Sylvana hatte nach den Strapazen der letzten Tage ein wenig Mühe seinem Wortfluss zu folgen, lauschte diesen jedoch möglichst aufmerksam und mit Bedacht. An einigen Stellen nickte sie schweigsam, wieder bei anderen beobachtete sie ihn genau und legte sich mit der Zeit die Hand ans Kinn.

    Ich glaube auch, dass es besser gewesen wäre sie schlafen zu lassen. Ich habe durchaus Freunde unter ihnen und nicht alle sind so radikal wie sie wirken, dennoch sehe ich es in so ziemlich allen Punkten ganz ähnlich wie auch du. Gerade auch der Norden, der mit seiner Einstellung gefühlt recht alleine da steht, ist in der Gefahr, dass er irgendwann zwischen die großzahnigen Mühlräder gerät. Ich weiß, dass es in allen Siegeln Seelen gibt die sehrwohl eisern sind, aber den Eid nicht leisten wollen... Vor allem aber denke ich... dass die Ewigen Schwerter nicht der einzige Weg sind...


    Die Neches Re seufzte nachdenklich und lehnte sich zurück. Ihr Blick glitt ins Feuer des Kamins.


    Wärst du bereit diese Kontakte auch an mich weiter zu tragen?

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  • "Natürlich gibt es auch gemäßigte unter ihnen. Aber leider haben die nichts zu entscheiden.
    Ich kann diese Kontakte an dich tragen, denn ich glaube, dass wir uns für die gleiche Sache einsetzen. Aber erst einmal möchte ich sie kennen lernen, mit ihnen reden und Vertrauen aufbauen.
    Ich hoffe auch, dass ich bald die Zeit finde, mit anderen aus dem Norden zu sprechen, um so mehr Mitstreiter zu finden. Um vielleicht auch jenen einen Weg zu zeigen, die dabei sind, sich von den Elementen abzuwenden."


    Zack blickte sehnsüchtig in das Feuer.


    "Weißt du, ich hoffe immer, dass ich einem Weg folge, der den Elemten gefällig ist. Sie haben mir so viel gegeben, auch wenn ich nur wenige Sommer auf diesem Kontinent bin. Hier habe ich eine Heimat gefunden. Und ich möchte in dieser Heimat leben können."

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  • Den Elementen zu gefallen ist ein schwieriges Unterfangen. Ihre Aufmerksamkeit zu erringen stellt schon die meisten vor eine beinahe unüberbrückbare Problematik. Ich habe es mir zum Ziel gemacht das Land zu bewahren, mit allem was ich bin. Das gefällt den Elementen mal, mal gefällt es ihnen nicht, weil ich nicht immer das tue was sie in dem Moment für richtig halten. Die Elemente sind nicht unfehlbar, sie sind keine Götter... sie sind Urgewalten und ihre Gedanken, sofern man von gedanken sprechen kann gehen soweit wie es für sie in jenem Augenblick sinnvoll ist. Man kann sie ebenso rasch verärgern wie erfreuen.


    Kaum jemand fragt sich, warum die Elemente so lange zeit Angst vor der Ratio hatten und uns eingetrichtert haben, dass sie nicht frei kommen dürfe... und jetzt, wo der Fanatismus größer wird und die Elemente durchaus Gefallen an der pathetischen Aufmerksamkeit finden, sollen wir die Ratio plötzlich doch holen und in unserer Arroganz davon überzeugt sein, dass wir siegen werden.


    Wenn du mich fragts, dann sind die Elemente durch die Kraft die der Fanatismus hervorruft gepärgt... und das auf ungesunde Weise. Ich liebe Ignis. Sie hat mich befreit... aber ich tue ihr nicht alles zu Willen... bisher bin ich damit gut gefahren, wenn der Weg auch durchweg härter ist so manches Mal. Ich will dieses Land bewahren, dass für so viele Seelen eine Chance bietet die sie woanders nicht haben...
    Das hier... Meine Tochter und ich... wäre ohne Mythodea nie geschehen...

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  • "Ich glaube nicht, dass wir im Moment gegen die Ratio bestehen könnten. Denn dafür sind wir zu sehr entzweit und wir driften sogar noch weiter auseinander.
    Es gibt zu viele Strömungen, die sogar noch gegeneinander arbeiten. Die sich auf den anderen auch nicht einlassen wollen. Bei manchen kann ich es sogar verstehen. Ich verstehe jene, die sich gegen den Fanatismus stellen, den die Tivar Kharassil unter den Eisernen verbreiten. Ich verstehe auch die Waffenmeister. Den Pakt der 9. Selbst den Weg der Tivar Kharassil kann ich verstehen. Dass ich sowohl den Pakt der 9 als auch die Waffenmeister ablehne, sollte sich von selbst verstehen. Beides hat man schon auf Mitraspera versucht und es hat zum Weltenbrand geführt. Wieso diese Wege nun wieder eingeschlagen werden, kann ich nur nachvollziehen, wenn es Taten aus Verzweiflung sind.


    Ich werde in nächster Zeit viele Gespräche führen müssen, ich warte auch noch auf Reaktionen aus dem Süden und dem Osten."

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  • Der Pakt der Neun mag am Ende gescheitert sein, aber es war auch die einzige Zeitspanne in der es Frieden gegeben hat an den niemand glaubte... Es ist nicht richtig dem Pakt die Schuld am Weltenbrand zuzuschreiben, da ist mehr hinein geflossen als diese durchaus zu fördernde Idee von Frieden und Übereinkunft.


    Sylvana wirkte einen Augenblick seltsam nachdenklich. Der Ausdruck auf ihren Zügen wollte nicht so gänzlich zu der Entschlossenheit in ihren Augen passen welche, grün und rot, ein seltsames Farbenspiel im Schein der Flammen boten.

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  • "Für mich gibt es keinen Weg mit den Verfemten. Und damit ist auch die Idee des Pakt der 9 für mich gestorben.
    Ich werde auf meinem eigenen Weg versuchen, zwischen den Siedlern Frieden zu schaffen. Ich weiß nicht, ob es funktioniert."


    Die Dinge wurde zwar ins Rollen gebracht, aber es standen noch so viele Reaktionen aus...


    "Ich hoffe, dass ich dir meine Sicht der Dinge nahe bringen konnte. Ich werde mich verabschieden, wenn du es erlaubst.
    Mir liegt dieser Kontinent sehr am Herzen und so werde ich weiter ziehen müssen."

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  • Du bist frei zu gehen und zu kommen wie es dir beliebt. Lass mich wissen wo ich dich finde, oder meine Vögel dich finden... ich denke, wir sollten in Kontakt bleiben. Es... würde mich freuen wenn wir uns hin und wieder über unsere Ziele für dieses Land austauschen würden.


    Ihre Augen suchten die seinen und sie war sich sicher, dass er verstand.

    Der Norden wird seinen Weg gehen und man wird sich gewiss nicht das letzte Mal gesehen haben...


    Kurz darauf warf sie einen Seitenblick hin zu dem Geschenk, das er mitgebracht hatte.


    Gib Acht auf dich... sie lächelte leicht... du hast heute ein Versprechen hier gelassen...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.