• Ravi schluckte und drehte erneut unruhig den Becher in ihren Händen. Seit in ihr der Verdacht gekeimt war, dass es sich bei der zweiten Schülerin um Ka'Shalee handeln könnte, hatte sie gegrübelt, wie sie die Nyame bitten konnte ihr zuhelfen, hatte jedoch keine Antwort gefunden. Sie war heilfroh, dass Sylvana angeboten hatte mit ihr zu kommen.
    "Wie kann ich mich mit so einer großen Bitte an sie wenden?"
    Ratlos und ein wneig unglücklich starrte sie auf den Becher in ihren Händen.

  • Sylvana tippte sich nachdenklich gegen das Kinn.


    Ich denke... du gehst hin, bittest um einen Augenblick ihrer Zeit... wirst an sie heran treten, niederknien, den Blick senken und ganz höflich erwähnen, dass Zerahl dir eine Aufgabe gegeben hat die du gedenkst zu erfüllen... und dann... sagst du einfach Bitte.


    Sie schmunzelte.


    Und wirst dann hoffen müssen, dass es dir gelungen ist es ihr so zu verkaufen, dass sie bereit ist Zeit dafür zu erübrigen.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Ravi lächelte leicht.
    "Seit ich hier bin, scheint es mir, dass es nicht immer das Beste ist nur auf seinen Kopf zu hören. Öfter als jemals zuvor habe ich seit dem Feldzug auch auf mein Gefühl als nur auf meinen Verstand gehört und bis jetzt war es das Richtige."
    Sie sah Sylvana an.
    "Es hat mich an jenem Morgen zu dir geführt."

  • Mit "benutz deinen Kopf" meine ich ja auch nicht, stell deinen Verstand über dein Herz. Du musst einen Weg zwischen Herz und Kopf finden... verstehst du was ich sagen möchte?

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • "Ich danke dir."
    Ravi lächelte Sylvana an.
    "In meiner Heimat.... sind die Menschen nur auf ihren eigenen Vorteil aus... es gibt kaum jene die anderen aus freien Stücken und ohne den reinen Gedanken auf Profit helfen."
    Sie schüttelte leicht den Kopf.
    "Es ist für mich schwer zu verstehen, dass es hier so anders ist. Dass es hier viele gibt, die sind wie Elva war. Und helfen um des Helfens willen... für das Wesen dem sie eben zur Seite stehen... ohne einen Dienst dafür zu verlangen."

  • Im Großen und Ganzen ist es aber auch hier nicht immer so. Viele von uns und da nehme ich weder zerahl noch mich aus, erwarten für das was wir geben irgendwann eine Gegenleistung, wir fordern sie aber selten ein. Wenn ich ein Leben rette, erwarte ich von dieser Seele, dass sie Gutes damit anzufangen weiß, dass der Tod sie noch nicht ereilt hat. Oder man spielt eine Wahrheit für eine Wahrheit... oder eine Gabe für eine Gabe. Es ist oftmals sehr stark davon abhängig wer dich um Hilfe bittet... außer es handelt sich um eine Situation in der es um Leben und Tod geht, auf dem Feld zum Beispiel...


    Es ist stets ein Abwägen ob man die Hilfe geben kann und will, ob es klug ist oder dumm... oder es einem höheren Wohl dient...


    Sie lächelte nachdenklich.


    Zerahl hat mich damals nur deshalb zur Schülerin genommen, weil Ka'Shalee und Walays ihm dafür etwas angeboten haben... und ich habe damals wirklich Hilfe gebraucht. Er erkannte erst im Nachhinein, dass wir noch auf eine sehr alte andere Weise verbunden sind und ein ähnliches Schicksal teilten.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Ernst hörte Ravi zu.
    "Natürlich erwartet man etwas, wenn man jemanden Hilft. Und sei es eben, dass der jenige etwas Gutes aus seinem erretteten Leben hervorbringt. Die Menschen in meiner Heimat dagegen erwarten eine Bezahlung."Wandte sie ein.
    "Das ist etwas anderes...oder nicht?"
    Fragend sah das Mädchen Sylvana an.

  • Ja, natürlich. Gerade auch als Heiler finde ich jene die auf dem Felde vor einem Sterbenden stehen und fragen ob er denn genug Münzen in der Tasche habe mehr als fürchterlich... auch diese Sorte wirst du auf diesem Kontinent durchaus häufig finden.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • In den meisten Fällen würde ich jetzt nicken und dir durchaus zustimmen, aber... Ich habe in meiner Zeit hier und auch vor diesem Kontinent vieles erlebt und gesehen, erfahren und erkennen müssen. Manchmal tun wir grausame, seltsame, fremdartige oder unverständliche Dinge und beinahe niemand fragt nach dem Warum. Es kanna uch sein, dass der Mensch der Geld für seine Hilfe verlangt dieses Geld braucht um andere Leben zu retten. Die seiner Familie zum Beispiel... Es ist immer wichtig die Situationen in denen wir uns befinden zu hinterfragen auch wenn oftmals das Gefühl entscheiden muss, ob wir jemanden vor uns haben der einfach nicht anders kann, oder nicht anders will.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Sylvana betrachtete Ravie eine Zeit lang still. Die Worte kamen ihr so einfach über die Lippen. Nachdenklich strichen ihre Fingerspitzen über den Armreif an ihrem Handgelenk.

    Es ist ganz natürlich, dass sich Wesen nach dem richten was sie erfahren oder erlernen mussten. VIele Dinge sind ja auch nicht unbegründet und wenn wir ehrlich sind, dann ist es oftmals schwer das Risiko einzugehen einen Versuch zu wagen, wenn die Wahrscheinlichkeit, dass es einem selbst und anderen schadet eine gewisse Größe besitzt.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.