Eine Aufgabe und viele Fragen

  • Wann: Montag nach dem Feldzug, am frühen Morgen.
    Wo: Außerhalb der Lager
    Wer: Ravi, Sylvana und wer sonst noch dazu kommt.



    Es war früh am Morgen, die Sonne war grade erst aufgegangen, doch Ravi war bereits hellwach. Sie hatte danke Hendrick doch noch Schlaf gefunden, war jedoch früh erwacht und war wieder aufgestanden. Der Feldzug war entgültig vorrüber, die meisten Siedler hatten ihre Zelte abgebaut und waren ihrer Wege gegangen. Auch Ravi drängte es, diesen Ort zu verlassen und sich ihrer Aufgabe zu widmen, doch sie hatte Thyrion seit ihrem Gespräch am Samstagabend nicht mehr gesehen und so musste sie warten, bis er wieder auftauchte. Sie genoß die sanften Strahlen der frühen Sonne auf ihrem Gesicht und den leichten Wind in ihrem Haar. Leichtfüßig lief sie über die Wiesen vor dem Lager, ziellos, wohin sie ihre Füße eben trugen.

  • Sylvana hatte sich an den Stufen des Tempels der Ignis nieder gelassen. Sie erinnerte sich daran, dies vor beinahe genau einem Jahr schon einmal getan zu haben und musste tatsächlich ein wenig darüber schmunzeln. Ihre Augen legten sich auf die große Sonne hoch über den Säulen... auf den alten eingravierten Text... und als sie sich mit dem Rücken gegen eine der Säulen lehnte fühlte sie sich endlich wie ein Teil seiner Geschichte.


    Die Neches Re hatte die frühen Morgenstunden und die Müdigkeit ihrer Begleiter genutzt um noch einmal ihre Gedanken für sich alleine sammeln und sortieren zu können. Und so saß sie nun dort... angelehnt an uralten Stein und genoss die seltenen Momente der Ruhe.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Ravi wanderte über die Felder und fand sich nach einiger Zeit in der Nähe des Ignistempels wieder. Sie blinzelte in die Sonne und sah an dem Tempel eine Gestalt sitzen, die ihr vertraut vorkam. Ein paar Schritte näher erkannte sie die Neches Re, die an den Steinen lehnte. Langsam trat Ravi näher, wer konnte schon wissen, wann sie sie das nächste Mal in einem Moment traf, in dem sie Zeit hatte mit ihr zu sprechen. Allerdings wollte das Mädchen die morgendliche Ruhe der Frau nicht stören, denn sie konnte sich vorstellen, dass Sylvana nur selten wirklich ruhige Momente hatte und so blieb sie zögernd vor ihr stehen, unsicher, ob sie sie ansprechen sollte oder nicht.

  • Ohne ihren Blick von den Gravuren zu nehmen trat ein Lächeln auf ihre Züge.

    Du kannst ruhig näher kommen, wenn dir danach ist...
    sagte sie sanft.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Du...


    Sie nahm ihren Blick von der Gravur und schaute zu Ravi.


    Du genügt... und ja, das ist wohl wahr, aber wenn ich nicht möchte, dass man mich anspricht, sollte ich einen weniger öffentlichen Ort suchen.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Ravi strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn. "Also... es ist so. Zerahl hat mir eine Aufgabe gegeben, die ich lösen soll, während er fort ist. Wenn es mir gelingt, nimmt er mich als Schülerin an. Und ein Teil dieser Aufgabe ist es, von dir zu lernen..." Sie räusperte sich. "Er hat nicht gesagt was genau ich von dir lernen soll, desshalb wollte ich dich fragen, ob du mir erlauben würdest, mich in deiner Nähe aufzuhalten, um so viel wie möglich zu lernen." Ein wenig scheu sah sie Sylvana an. Du bekommst Dinge am einfachsten, wenn du direkt danach fragst Tadelte ihre innere Stimme schnippisch. "Und vielleicht..." Ravi holte tief Luft. "Wenn du Zeit dafür findest... würdest du mir dann vielleicht ein paar Dinge beibringen?"

  • Sylvana antwortete nicht sofort. Seit Ignis wieder in ihr brannte waren gewisse Emotione rascher wieder wach als andere. Sie mochte die Gefühle nicht, aber sie konnte schlichtweg nicht anders... Langsam atmete sie durch und strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn.


    Möchtest du das denn? Lernen? Von mir lernen? Oder kommst du nur zu mir, weil man es dir gesagt hat? fragte sie sanft.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Ravi sah Sylvana überrascht an. Mit dieser Frage hatte sie nicht gerechnet, doch sie brauchte nicht lange um eine Antwort zu geben. "Ja! Ja, ich möchte es auf jeden Fall!!"Sie sprach energisch und voll ehrlicher Überzeugung. "Ich wäre auch zu dir gekommen, wenn Zerahl es mir nicht aufgetragen hätte. Grade dann! Denn dann hätte ich nicht gewusst, was ich tun soll... und..." Sie zögerte ein wenig. "Ich kenne nicht viele Wesen hier...ich habe noch keinen Platz unter ihnen... doch es gibt einige wenige, denen ich mich wirklich verbunden fühle. Ich weiß, wir hatten nicht sehr viel miteinander zutun, aber... du bist eine davon." Offen sah sie Sylvana an und ihre grünen Augen leuchteten voller Bewunderung und Zuneigung.

  • Dann sei es so... sie nickte.

    Komm im 11. Monat zum Fest der Lichter in der Nacht der Toten nach Yunalesc und suche mich auf. Dann werden wir den Pakt besiegeln.


    Sie setzte sich ein wenig anders hin und legte sich die Hand auf die leichte Wölbung ihres Bauches.


    Ich hoffe du kannst noch so viel Geduld erübrigen.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Ravi biss sich auf die Unterlippe. "Es ist so... Zerahl sprach davon, dass er bei seiner Rückkehr in einem Monat überprüfen will, ob ich seine Aufgabe gelöst habe." Sie sah Sylvana an. "Ich würde aber, wenn es mir nicht möglich sein sollte seine Aufgabe zu lösen, gerne nach Yunalesc kommen um den Pakt zu besiegeln." Neugierig sah sie auf Sylvanas Bauch, verkniff es sich aber eine Frage zu stellen.

  • Sylvana schmunzelte.


    Wenn das so ist... An was hattest du denn gedacht? Ich meine, was hast du dir zu lernen vorgestellt? Welche Fragen bewegen dich?

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Ravi runzelte ein wenig die Stirn. "Ich würde gern mehr über die Magie lernen. Woher sie kommt..." Sie zögerte. "In den letzten Tagen ging alles so schnell, dass ich noch keine Zeit fand mich wirklich zu fragen, was die Magie ist."Die dachte kurz nach. "Und ich möchte über Mythodea lernen. Ich kam hier her, ohne zu wissen, was mich erwartet und auch jetzt gibt es noch so vieles, das ich nicht verstehe oder noch nicht weiß."

  • Die Neches Re nickte nachdenklich.


    Verstehe...


    Ein leises Seufzen entfuhr ihren Lippen als sie die Arme locker vor dem Körper verschränkte.


    Vielleicht wollte er nicht, dass du dir Sorgen machst... wenn sie den genauen Wortlaut wüsste, könnte sie Ravi vermutlich sehr genau sagen was Zerahl gemeint hatte. Es war jedoch gleich. Sylvana wollte gar nicht daran zweifeln, dass er nicht zurückkehren würde.


    Du willst viele Dinge lernen wie mir scheint... das ist gut... wieviel weißt du denn bisher über dich selbst?

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.