Alte Zuflucht, neue Wege

  • "Regelmäßiger Schlaf ist aber gesund. Wenn du etwas brauchst um leichter
    einschlafen zu können, sag mir Bescheid.
    ", sagte sie.


    "Lächeln kann man doch erwarten, jedenfalls ab und an.", meinte die Halbelfe
    und zuckte mit den Schultern.


    "Aber ich hoffe es werden keine zu großen Lasten auf deine Schultern gelegt.
    Und alles kann man von dir nicht erwarten. Du bist zwar ein großartiger Menschen,
    aber eben nur ein Mensch. Das ist nicht abwertend gemeint. Ich will lediglich
    damit sagen, dass auch deine Kräfte irgendwann einmal zu ende gehen.
    Gönn dir auch einmal einwenig Ruhe, sonst muss ich am Ende ja noch nachhelfen.
    "


    Bei ihren letzten Worten zwinkerte die Heilerin.

    Wir brauchen nicht noch mehr Bestrafung, sondern Hoffnung und Vergebung.<br /><br />&quot;Is there anything you would not do for your family?&quot;

  • Sylvana blieb bei der Logik.


    Du weißt, dass ich nur Substanzen aus Loriks Reserve zu mir nehme, wenn überhaupt. Es wissen nicht viele welche Tränke in ihrer Zusammenstellung für mich geeignet sind.


    Dann legte sie die Hände in den Schoß, hob eine Augenbraue... Es war nicht klar ersichtlich, aber Kahina hatte wohl einen wunden Punkt berührt. Ihre Stimme blieb ruhig.


    Ich gönne mir Ruhe... und wenn ich ehrlich bin, dann ist es mir zuviel. Ich bin lieber unterwegs und habe zu tun... dann muss ich nicht darüber nachdenken was ich sage, fühle oder tue, sondern kann einfach handeln ohne dass man mich ständig bewertet.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • "Ich möchte auch nciht unserem lieben Apothekarius begegnen,
    wenn ich dir einfach irgendeine Substanz geben würde.
    Ich bin doch nciht lebensmüde.
    "


    Sie lächelte, doch dieses verschwand als sie in Sylvanas
    Gesicht blickte. Etwas in ihr mahnte sie vorsichtiger zu sein.
    Die Halbelfe hatte nicht vor die Freundin zu verletzten
    oder eine Grenze zu überschreiten, aber sie wollte ihr unbedingt helfen.


    "Ich verstehe nicht, dass Menschen vergessen, dass sie Fehler machen und
    das andere Fehler machen. Und warum wollen sie ständig bewerten?
    Warum versuchen sie nicht zu verstehen?"

    Wir brauchen nicht noch mehr Bestrafung, sondern Hoffnung und Vergebung.<br /><br />&quot;Is there anything you would not do for your family?&quot;

  • Weil man sich in einer Position wie meiner keine Fehler erlauben darf. Nicht einmal unter vermeintlichen Freunden, oder der... "Familie"...


    Die Neches Re beobachtete ihr Gegenüber einige Zeit genauer, erinnerte sich an jene Zeit in der die Halelfe so verloren am Feuer im Lager der Ignis gesessen hatte, zurückgelassen und von ihren Leuten an einen fiktiven Rand buchsiert. Allein gelassen mit ihren Zweifeln und ihrer Hoffnung auf ein zu Hause unter Leuten die sie akzeptierten und bei sich haben wollten.

    Ich musste das erst sehr schmerzhaft lernen, aber ich weiß es nun und werde mich dementsprechend anpassen. Ich bin mir nur auch sehr sicher, dass dieses Anpassen wiederum vielen nicht gefallen wird...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • "Ware Freunde sollten einem doch die Fehler verzeihen, ganz gleich wie groß sie sind.
    Das ist doch auch ein wichtiger Teil unseres Glaubens.
    "


    Die Halbelfe blickte Sylvana immernoch an. Sie erinnerte sich kurz daran, wie sie
    S'ley auf dem Sommerfeldzug von der Vergebung der Brüder erzählt hatte
    und offenbar waren die Worte auf fruchtbaren Boden gefallen.

    "Aber zerbricht man nicht irgendwann daran, wenn man immer versucht
    sich zu verbiegen um in ein Schema zu passen
    ."


    Sie selbst kannte es zu gut in ihrem Leben. Die Halbelfe hatte mehrmals
    versucht sich der einen oder anderen Seite ihrer Seele in ihrem Leben anzupassen,
    doch sie wäre früher oder später daran zerbrochen, hätte sie versucht diese Verbiegung
    ihr ganzes Leben lang zu erhalten.


    "Es zereißt die Seele, wenn sie ständig in einen Rahmen gezwungen wird."

    Wir brauchen nicht noch mehr Bestrafung, sondern Hoffnung und Vergebung.<br /><br />&quot;Is there anything you would not do for your family?&quot;

  • Ich muss mich nur für einen Rahmen entscheiden, da ich mit allen zurecht komme, aber stets nur einer davon erwartet wird ist der Weg im Grunde relativ klar.


    Kurz fuhr Sylvana sich mit ihren Fingerspitzen über die Schläfe und strich sich eine Haarsträhne zurück hinter ihr Ohr. Ihr Blick wirkte nachdenklich... als sie die Worte der Halbelfe hörte.


    Ja, soetwas sollten Freunde tun... sofern es sich um Fehler handelt. Aber man muss sich dabei viel eher fragen wann für die jeweilige Person ein Fehler auch ein Fehler ist. Wenn ich einen Fehler in deinen Augen mache, muss dies nicht bedeuten, dass ich es ebenso sehe oder umgekehrt. Würde ich dich jetzt darum bitten mir das genauer zu definieren, würdest du früher oder später nicht weiter wissen.
    Mit der Wahrheit ist es auch nicht viel anders... sie ist stets subjektiv...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • "Hm, ein Fehler ist wirklich immer Ansichtssache. Doch ich bin zu der Ansicht
    gekommen, dass man wirklich alle Seiten anhören sollte.
    Ich stimme dir zu, dass die Wahrheit stets von jedem anders wahrgenommen
    wird, aber sollte man nicht zumindest versuchen zu verstehen.
    "


    Sie drehte die rote Haarsträhne um den Finger, strich diese
    nach kurzem Spiel hinter ihr Ohr.


    "Natürlich kann ich nicht behaupten mir immer alle Seiten angehört
    zu haben, aber inzwischen möchte ich es zumindest versuchen.
    Auch wenn ich manche Dinge weder verstehen noch
    akzeptieren will und kann.
    "

    Wir brauchen nicht noch mehr Bestrafung, sondern Hoffnung und Vergebung.<br /><br />&quot;Is there anything you would not do for your family?&quot;

  • Zorn, Frust... Hass... Neid... alles Gefühle die dich davon abbringen unvoreingenommen auf alle Seiten zuzugehen. Ebenso deine Bindung oder grundlegend die Beziehung zu der jeweiligen Person... der Kontext, der deine eigene Wahrnehmung beeinflusst und die eigene Haltung zum Thema. All das sind Dinge die allein schon dich betreffen und wenn du dann beginnst dies auf alle anderen Personen auszuweiten, dann kannst du dich glücklich schätzen wenn es nur zwei Seelen betrifft und nicht mehr.


    Kurz erinnerte sie sich an die Lehrstunden im Palast. Wahrheitsfindung...


    Verhärtete Fronten oder Missverständnisse sind meist die Folge all dieser Einflüsse... es ist ein guter Ansatz dennoch versuchen zu wollen sich in die Parteien hinein zu versetzen, aber auch ein sehr mühsamer Weg.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Die Halbelfe lauschte Sylvanas Worten aufmerksam.


    "Ich verstehe. Nun wie gesagt, ich möchte es versuchen. Ob ich
    darin Erfolg habe, weiß ich nicht. Aber du hast natürlich Recht.
    So vieles beeinflusst uns. Aber irgendwo muss man doch mal beginnen,
    mehr Verständnis und Vergebung zu bringen, oder bin ich da zu idealistisch?
    Das es mühsam wird kann ich mir vorstellen.
    "


    Sie lächelte Sylvana ein wenig verlegen zu.

    Wir brauchen nicht noch mehr Bestrafung, sondern Hoffnung und Vergebung.<br /><br />&quot;Is there anything you would not do for your family?&quot;

  • Kurz gestattete sie sich ein ehrliches Lächeln.

    Nein... es ist richtig was du sagst... aber achte darauf, dass du daran ... nicht zerbrichst...


    Sylvana schluckte einen Moment und das Lächeln schwand, dann erhob sie sich wortlos und drehte der Halbelfe im Aufstehen den Rücken zu. Es wirkte nicht als wollte sie die elfe von sich weisen, vielmehr schien es, als wäre Sylvana etwas unangenehm und sie wollte es verbergen.


    Mit einer fahrigen Handbewegung fuhr sie sich durchs Haar und schritt dem Fenster entgegen.


    Etwas schnürte ihr die Kehle zu und sie versuchte ihre Gedanken auf etwas anderes zu lenken.


    Recht rasch hatte sie ihre Stimme wieder gefunden, doch schwang etwas in ihr mit das schwer klang.


    Die Fragen die du stellst... klingen wie die einer Novizin die den Weg der Wahrheit gehen will...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • "Ich bin Heilerin Sylvana. Außerdem...
    ich dachte schon ich müsste im letzten Feldzug beinah
    zerbrechen. Ohne dich, Assiah, Walays und Avatar Ignis
    weiß ich nicht, wie ich so schnell wieder hätte aufstehen und weitermachen können.
    Ihr habt mir die Kraft gegeben und mich stärker werden lassen.
    "


    SIe hatte bisher mit niemandem darüber gesprochen. Es war das was sie
    aus dem letzten Feldzug mitgenommen hatte. Die Halbelfe blickte zu Sylvana,
    beobachetete sie genau, legte fragend den Kopf schief.


    "Wäre das denn etwas schlimmes? Also dieser Weg?
    Was bedeutet er?
    "

    Wir brauchen nicht noch mehr Bestrafung, sondern Hoffnung und Vergebung.<br /><br />&quot;Is there anything you would not do for your family?&quot;

  • Entbehrung und... Zweifel anderer an dir selbst... stets und ständig.


    Sylvana atmete sehr kontrolliert durch und fuhr sich kurz durch das Gesicht, bevor sie sich halb wieder zu Kahina herum drehte.


    Es ist ein Weg der ständig kritisiert wird, ein Weg der nicht duldet das du Fehler machst... ein Weg auf dem du oft sehr einsam bist, weil die Wahrheit meistens unbequem und ungewollt ist. Und dir selbst gefällt das was du weißt oder ahnst meist selbst nicht... Du musst immer bedenken, dass der Wahrheit dienen stets bedeutet, ihr auch ebenso unterworfen zu sein ganz gleich was du dabei fühlst... vieles was den Weg ausmacht kann ich dir nicht beschreiben, das kommt mit der Zeit, der Lehre...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • "Entbehrungen und Einsamkeit, Begriffe, welche mir durchaus vertraut sind."


    Sie gesagt es offen,mit einem bitteren Lächeln. Ohne die Liebe der Seraphim und ihre Geborgenheit
    wäre die Halbelfe noch immer auf dem Weg von Einsamkeit und Heimatlos.
    Doch seid beinah drei Jahren hatten sie eine Familie kennen und lieben gelernt.
    Durchaus mit all ihren Fehlern.


    "Kritik kann auch etwas gutes sein. Sie kann jemanden darauf hinweisen, wenn
    man dabei ist einen falschen Weg zu gehen.
    "


    Die Heilerin überlegte für einen Moment.


    "Die Wahrheit tut leider bisweilen weh, habe ich fest gestellt.
    Und manchen, denen man die Wahrheit sagt, wollen sie nicht hören.
    Das ist doch immer so oder? Aber die Wahrheit kann etwas sehr gutes sein
    oder etwas sehr verletzendes, wie ich auf dem letzten Sommerfeldzug erfahren durfte.
    "


    Kurz erinnerte sie sich an ihre Worte gegenüber Davion und wie
    sie ihn bewusst mit dieser Wahrheit verletzt hatte.

    Wir brauchen nicht noch mehr Bestrafung, sondern Hoffnung und Vergebung.<br /><br />&quot;Is there anything you would not do for your family?&quot;

  • Die Halbelfe überlegte für einen Moment.


    "Ich würde versuchen mir beide Seiten anzuhören. Wenn ich das getan
    habe, würde ihc versuchen beiden Seiten die jeweils andere näher zu bringen.
    Vielleicht finden sich ja Überschneidungspunkte in ihren Ansichten.
    "

    Wir brauchen nicht noch mehr Bestrafung, sondern Hoffnung und Vergebung.<br /><br />&quot;Is there anything you would not do for your family?&quot;

  • Sachte nickte sie.


    Ein guter Weg aber nicht immer von erfolg gekrönt... aber das muss jede Seele für sich selbst lernen. Besonders schwierig wird es, wenn du selbst zu einer der beiden Parteien gehörst...

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Sie nickte auf Sylvanas Worte hin.


    "Das stimmt. Aber vielleicht würde ich gerade im Interesse
    meiner Seite versuchen die andere zu verstehen, um
    einen Zwist zu unterbinden.
    "


    Die Halbelfe strich sich erneut mit den Fingern durch die rote Haarsträhne.


    "Doch ich glaube noch nicht daran, dass es mir gelingen würde,
    wenn die Ansicht einer Seite entschieden gegen meinen Glauben gehen würde.
    "

    Wir brauchen nicht noch mehr Bestrafung, sondern Hoffnung und Vergebung.<br /><br />&quot;Is there anything you would not do for your family?&quot;

  • Die Problematiken sind meist viel simpler.


    Langsam drehte sie sich um und lehnte sich mit dem Rücken an den Fenstersims.


    Jeder von uns hat tagtäglich mit Konflikten zu tun, oft nichtmal mit anderen sondern das Ganze beginnt schon in einem selbst. dann sind es kleinere Konflikte mit Freunden, der Familie oder anderen Personen... Missverständnisse die zu Disputen werden... Dispute die sich zu Fronten verhärten... und irgendwann ist es gleich was du sagst oder tust... es ist stets falsch. Und das merkwürdige und wahre an der Sache ist... jede Seite hat natürlich recht, weil es eine Frage der jeweiligen Wahrnehmung ist und selbst wenn du damit beginnst die Situation zu klären, aufzuklären... dem anderen näher zu bringen sofern man daran überhaupt noch Interesse hat mag man hinterher vielleicht die richtige Wahrheit für sich selbst gefunden haben, aber die Akzeptanz der Parteien... bleibt meistens aus.


    Sylvana verlor sich während sie sprach in Erinnerungen die noch nicht lange zurück lagen.

    Nur indem wir unser eigenes Licht ohne Angst scheinen lassen geben wir anderen Menschen die Erlaubnis und den Mut, das Gleiche zu tun.

  • Kahina lauschte Sylvana aufmerksam und versuchte ihre
    Gedankengänge nachzuvollziehen.


    "Aber, vielleicht ist das idealistisch gedacht, ist nicht der
    Versuch alleine schon einmal ein Schritt?
    Gewiss jeden Disput werde ich niemals klären können und
    gewiss sind viele in ihrer Meinung einmal verhärtet, aber ich gebe
    trotz dem die Hoffnung nicht auf, von zehn Disputen wenigstens einen
    zu klären und die Seiten einander wieder näher zu bringen.
    "

    Wir brauchen nicht noch mehr Bestrafung, sondern Hoffnung und Vergebung.<br /><br />&quot;Is there anything you would not do for your family?&quot;