Besuch aus dem Westen

  • Zeit: Nach Siegelstadt


    Ein einzelner Reiter mit 6 Begleitern erreicht die Tore von Paolos Trutz.


    Der Reiter ist in weite weiße Tücher mit roten Streifen gewandet.


    Einer der Begleiter hat eine blaue Tunika und einen Lederwams an, ein weiterer ist unbewaffnet und trug eine naturbelassene Tunika.


    Die restlichen 4 Begleiter tragen grüne Tuniken, Kettenhemden und Bögen.

  • [OT ich springe hier dann mal ein]


    Langsam kamen die Gesandten in der Schlange nach vorne. Es schien eine Ewigkeit zu dauern bis die Kontrollen durchgeführt waren. Nach 2 Stunden endlich hatten sie das Tor erreicht. Eine Wache in grün weißem Wappenrock mit dem Wappen der Stadt darauf sprach sie an gelangweilt an.


    Name und Begehr?


    Leierte er herunter. Er schien der Frage überdrüssig zu sein, hatte er sie an diesem Tage doch schon so oft gestellt. Doch meißt bekam er nur Bauern und Händler zu gesicht. Er merkte nicht einmal das die die vor ihm standen anders waren.

  • "Vor dir steht der Senator Congerius aus Terra Occidens in Tir na lui Greine mit seinem Gefolge!" meinte der Unbewaffnete etwas wirsch.


    Daraufhin legte der Senator ihm eine Hand auf die Schulter und meinte freundlich:


    "Ich bin Congerius aus dem westlichen Siegel, Senator des römischen Reiches," er merkte einen fragenden Blick


    "Nein, ich bin kein Senator aus einer der nördlichen Lehen! Ich wünsche die Juristrix Maxima aufzusuchen."

  • Ein Waibel trat vor und packte den Soldaten an der Schulter und zog ihn unwirsch weg: "Entschuldigt die Unhöflichkeit des Soldaten. Willkommen in Paolos Trutz, Glanz des Nordens, Hauptstadt des Reiches. Ich habe vernommen, Ihr wünscht von der Juristrix Maxima empfangen zu werden. Bitte folgt dazu der breiten Straße vor euch, auf den großen Platz. Ihr werdet das Amtsgebäude der Jurisdiktion nicht übersehen können. Eine Euch gebührende Unterkunft werdet ihr in den Straßen um den Platz herum finden. Ich wünsche Euch einen angenehmen Aufenthalt." Er drehte sich um: "Soldaten, schafft ein wenig Platz für den Reiter und seine Begleitung."


    Als die Römer durch das Äußere Tor zogen, spürten sie von oben und der Seite zahlreiche aufmerksame Augen von in grün-weiß gewandeten Wachen, die sie und alle anderen durch die Tore ziehenden beobachteten. Am Inneren Tor wurden sie jedoch einfach durchgewunken, während ein Handkarren eines Bauern durchsucht wurde.

  • Der Senator überlegte ob die harsche Art seines Begleiteres nicht doch einen Effekt gezeigt hatte.


    Die Gruppe folgte der genannten Strasse und erreichte auch bald das Amtsgebäude, der Senator stieg ab und ließ einige Begleiter beim Pferd zurück. Nur der blaugekleidete, der eine Augenklappe trug, der Unbewaffnete und ein weiterer Bewaffneter folgten ihm.
    Sie schritten auf das Tor der Jurisdiktion zu.

  • Im Innern der Amtshalle war es angenehm kühl und ruhig für die Stunde des Tages. Nur wenig Volk tummelte sich bei den Empfangsschaltern und nach ein paar überraschend freundlichen Worten ließ man Congerius und seine Begleiter vor. Als sie die breite, prachtvolle Treppe zu den höheren Stockwerken erklommen hatten, und durch mehrere Aufgänge und Korridore weiter ins Innere des Amtes geleitet worden waren, fanden sie sich wieder vor einem prachtvoll durch Schnitzereien verzierten doppelflügligen Tür, welche durch zwei Wachen versperrt wurde.
    Kein Laut drang von unten herauf und die Luft roch schwer nach Wehrauch und Papier.
    Vor der Tür stand eine dritte, gebückte Gestalt, ein alter, spindeldürrer, bärtiger Mann in reichverzierten, formellen Amtsroben, der auf Congerius zuschritt und sich formell vor diesem verbeugte. Seltsamerweise schien es ihm zu gelingen, selbst in diesem Akt der Höfflichkeit, den Besucher aus dem Westen zu mustern.


    Seine stimme klang wie altes Pergament und troff aus seiner trockenen Kehle wie schwarze Tusche:


    "Sie wird Euch empfangen, Congerius aus dem westlichen Siegel, doch frage ich mich, oh werter Gast, ob es tatsächlich nötig ist, dass auch Eure Begleiter mit ein treten. Das Amt bittet Euch, alle Waffen abzulegen, wenn ihr mit ihrer Hochwürden zu sprechen wünscht. Die Höfflichkeit gebietet doch, dass Ihr ihr nicht entgegentretet mit Mannen, die Waffen mit sich führen, das versteht Ihr gewiss."

  • "Vielen Dank! Und sei unbesorgt, mein Leibwächter und dieser Auxiliar hier werden heraußen warten und auch meine Waffen behalten.


    Dass mein Schreiber hier" er deutete auf den Unbewaffneten,


    "miteintritt, denke ich ist vollkommen verständlich!" bei diesen Worten nahm der Senator das Schwert ab und zog einen Dolch unter der Toga hervor, den man so auf Anhieb nicht gesehen hatte und reichte beides dem Blaugekleideten.


    "Und nun verzeih bitte, gibt es irgendetwas dass ich bei dem Empfang ihrer Hochwürden beachten muss? Ich gestehe, dass ich noch kein vollständiges Gesetz des Nordens besitze. Wäre es auch möglich, dass ich ein solches bekommen könnte?"

  • Der Alte dachte einige Momente darüber nach, und fast schien es als wäge er Vor- und Nachteile ab, Congerius mit ein paar mehr Informationen zu versehen. Dann blickte er den Senator aus dem Westen mit seinen triefenden, dunklen Augen an: "Ihr werdet eine Abschrift erhalten, selbstverständlich. Und das schlimmste, was Eurem Schreiber geschehen könnte, wäre wohl dass sie ihn hinausschickt, oder ihn vielleicht abführen lässt, wenn er sich nicht zu benehmen weiß, nunja... Verhaltet Euch einfach der Ettikette entsprechend.", fügte er wie selbstverständlich hinzu, als wenn Congerius auch nur einen blassen Schimmer davon haben konnte, was der offiziellen "Ettikette des Nordens" entsprach.


    Der Beamte begann sofort hinfort zu schlurfen und einer der Wachmänner zog bereit die schwere Türe auf, sodass Congerius hineintreten konnte.

  • Thronend und aufrecht saß die Juristrix hinter einem gewaltigen Schreibtisch in der Mitte ihrer Arbeitsräumlichkeiten. Umringt von Regalen übervoll mit kostbaren Schriften und Folianten, der Boden bedeckt mit bunten Teppichen, die Wand- und Deckenpanele reich beschnitzt, waren dieses Räumlichkeiten wie die Frau, der sie gehörten, prachtvoll und zugleich etwas eigenartig.
    Das Feuer prasselte im Kamin und durch die hohen Bodengenster fiel nur wenig Licht hinein.


    "Ich grüße Euch, Congerius. Wie schön Euch wiederzusehen.", ob sie es tatsächlich als schön empfand konnte man schwer sagen, bei ihrer seltsamen Art sich auszudrücken. Ihre Stimme schien tonlos und übervoll akzentuiert zugleich, sie sagte alles und auch nichts. Doch sie schenkte ihm ein verhaltenes Lächeln.

  • "Ich grüße Dich auch, Hochwürden!" meinte Congerius und nickte ihr zu, aus seiner Stimme konnte man Freundlichkeit und Respekt hören.


    "Ich freue mich, dass du gut aus Siegelstatt heimgekommen bist." auch in diesem Satz zeigte der Senator offen, dass ihm tatsächlich an ihrem Wohlergehen liegt.


    "Ich dachte es wäre sinnvoll mit einmal andere Siegel anzusehen und so freue ich mich, diese Reise gleichzeitig nutzen zu können um dich zu besuchen!"

  • Einen Moment lang schien die Hochjuristin irritiert, da Congerius sie zwar höflich mit 'Hochwürden' betitelte, jedoch im gleichen Satze das 'Du' verwendet hatte. Sie schien sich zu entsinnen, was er ihr auf dem Feldzug im Sommer über seine alte Heimat erzählt hatte, und entschied sich ihm in fließendem Latein zu antworten, einen Versuch war es wert. Es klang gekonnt und wohl studiert, obwohl sie natürlich nicht den Klang eines Muttersprachlers immitieren konnte.


    "Es ist nicht üblich, im Nördlichen Reiche sein Gegenüber mit 'du' anzusprechen, wenn er eine hohe Stellung einnimmt, darum kann ich nicht dulden, dass du es verwendest.
    Jedoch sehe ich, dass es die Art ist zu sprechen bei deinem Volke, wie es vielleicht auch die Keltischen Völker tun und ich will es dir nachsehen, denn auch mich erfreut es, dich wieder zu sehen.
    Erlaube mir, dass ich dieses Problem der Höflichkeit umgehe und auf diese Weise mit dir spreche."

  • Der Senator war überrascht, dass sie ihm auf Latein antwortet, aber er freute sich seine Muttersprache nutzen zu können.
    Dass die Menschen in dieser Welt eine Sprache nutzen in der es eine "höflichere" Anrede wie "Du" gibt musste er sich erst noch gewöhnen.


    "Mea Culpa!" der Senator deutet eine Verbeugung durch das Nicken seines Kopfes an, dann fährt er in der allgemein üblichen Sprache fort.


    "Ich begrüße Sie, Hochwürden!" verbesserte er seine vorherige Anrede.


    "Ich freue mich, dass Ihr gut angekommen seid! Ich wollte nicht unhöflich sein! Der Grund meines Besuches, neben meinem Wunsch euch wiederzusehen, ist auch diplomatischer Natur. So möchte ich di..äh sie einerseits einladen doch auch im Westlichen Siegel mein Gast zu sein und dir römische Gastfreundschaft kennenzulernen, als auch ein Exemplar der Gesetzestexte des Nordens zu erlangen!"

  • Sichtlich amüsiert und kein bisschen feindseelig lächelte die Juristrix und mit einer Geste ihrer Linken lud sie den Senator ein sich ihr gegenüber zu setzen.


    "Eine solche Abschrift sollt Ihr erhalten, und auch Eure Einlaung nehme ich freudig an. Ich werde sehen, wann mein Amte es mit erlaubt einer solchen nachzukommen, doch wird es tatsächlich einmal Zeit, den Westen kennen zu lernen. Wie gefällt Euch unser Reich bisher?"

  • "Ganz ehrlich, ich habe noch nicht viel hier im Norden gesehen! Eine Rundreise wird mir meine Zeit wahrscheinlich nicht erlauben...


    Von der Hauptstadt bin ich sehr erstaunt! Ihr baut noch gewaltiger und größer als ich das aus meiner Heimat kenne! Und jetzt sind wir Römer im westlichen Siegel doch durchaus auch für unsere Bauten bekannt. Wobei die Val Shianna durchaus auch sehr eindrucksvoll bauen.


    Aber es ist bemerkenswert was und wie hier im Norden gebaut wird!"

  • Sie schien ganz offenbar entzückt durch die Komplimente Congerius' und lächelte verhalten jedoch freudig.


    "Nun, wir glauben, dass eine Hauptstadt von der Elemente' Gnaden auch wie eine solche wirken muss. Der Norden ist in weiten Teilen sicher und befriedet, zumindest im Kernland. Das Volk gut versorgt, der Boden Reich an Kostbarkeiten, die es nur zu schürfen gilt. Und wie kann man besser die Elemente ehren, als ihnen Tempel zu errichten, die ihnen wahrlich würdig sind? Bescheidenheit an einem Gotteshaus wäre doch nur versteckter Geiz, doch das ist meine Meinung."
    Ihr Blick glitt kurz zum großen Fenster zu ihrer Linken. Das Kolloseum war in dieser Richtung nicht zu sehen. Im grauen Licht des Tages, der wie so viele in der kalten Jahreszeit mit Wolken verhangen war, sah man nur einen Teil der Großen Zitadelle Magicas, die sich mit ihren Türmen gen Himmel schraubte. Wieder lächelte sie stolz.


    "Ihr solltet dennoch eines Tages, wenn es Eure Zeit erlaubt die anderen Wunder des Nordens besuchen. Wenn Ihr nicht ganz so weit reisen wollt, dann vielleicht die lebenden Felder von Kláh Obscore oder die Steilklippen an der Mündung des Zhennu, wo Terras Kraft die Küste hunderte Meter steil emporragen lässt. Oder Vérlok Barethék. Eine solche Feste habt Ihr gewiss in Eurem Leben noch nicht erblickt.
    Nunja, Ihr seht, unser Reich strebt an allen Ecken und Enden die Elemente mit Pracht und Wohlstand zu preisen. Doch bin ich sehr gespannt, auch Eure neue Heimat einmal kennen zu lernen. Ich gestehe, viel ist mir darüber nicht bekannt."

  • "Diese Steilklippen hören sich sehr interessant an und was sind lebende Felder?


    Nun der Westen ist deutlich noch im Aufbau begriffen. Doch auch wir haben einige sehr interessante Orte, doch ich selbst kenne noch nicht alle davon. Doch gern begleite ich dich zu , ähh sie zum Lacus Asphalites Minor, einem Salzsee bei uns in Terra Occidens oder einem idyllischen See am großen Gebirge des Westens."

  • Sie lächelte verschmitzt und war sichtlich angetan von Congerius.


    "Gerne werde ich auf Eure Einladung zurückkommen, im Frühjahr, vielleicht, wenn der Schnee geschmolzen ist. Eine Freude wär' es mir, fürwahr.
    Oh, und die Felder. Nun, man sagt, dass in Kláh Obscore wo Meister Urquart Protektor ist, der Weizen so gut gedeiht und die Ernte jedes Jahr so überaus reich ist, da man es dort versteht, die Mächte Magicas ins Korn zu lenken und es daher so schnell emporwächst, weil es einen eigenen Willen hat.", sie lächelte, "Doch das ist natürlich nur Gewäsch. Kláh Obscore ist die Kornkammer des Nordens, die Felder im Sommer so weit das Auge reicht, wie goldene Wogen. Geradezu idyllisch. Ich gebe zu, je mehr wir über's Reisen sprechen, desto mehr reizt es mich, einmal Euer Terra Occidens zu besuchen."

  • "Es würde mich freuen Sie begrüßen zu dürfen, Hochwürden! Sie wären bei mir als Gast herzlich Willkommen! Doch ich will sie bei ihrer Arbeit nicht länger stören und abhalten, ich weiß nur zu gut wieviel Arbeit es in der Verwaltung gibt! Wo darf mein Schreiber die Kopie des Gesetzestextes abholen?"