Besuch des stellvertretenden Archons

  • Es war vielleicht eine Woche vergangen seit die Delegation aus Neu Steinbrück zurück war. Vorn hatte jetzt soviel Gerüchte und Nachrichten bekommen das ihm der Kopf schwirrte, aber es gab keine die es ihm leichter gemacht hätte das Siegel einem Heerführer mit Namen Thorus zu überlassen. Er sah nicht viele Möglichkeiten und das Siegel braucht jetzt jede Führunsgpersönlichkeit die es bekommen konnte. Also führte ihn sein weg zur Juristrix Maxima, es gab mehr als eine Sache die sie zu besprechen hatten.

  • Der Tag war dunkel und schwerer Regendunst hing über Paolos Trutz. Sichtlich gedrückt war die Stimmung, Gerüchte und Offenkundiges war mit der Delegation des Nordens zurückgekehrt, wo doch so offensichtlich, so schockierend, so niederschmetternd eine Person fehlte. Nun auch er. Was sollte noch kommen für das Nördliche Reich?


    Als Vorn das Amt der Jurisdiktion betrat, beugten sich alle Beamten wie sie es für Walays getan hätten, man räumte seinen Weg und ohne Umschweife führte man Ihn zur Juristrix Maxima, deren Räumlichkeiten sich weit oben in den dunklen, massiven Mauern des Amtes befanden.


    Die schwere Doppeltür fiel hinter ihm ins Schloss - sie wurde von einem alten, stummen Diener von außen geschlossen - und es war klar, dass sie ihn alleine empfing, formlos, ohne überspitzte Eitelkeiten - es war Zeit für Wesentliches.


    Ihr großer Schreibtisch war übervoll mit Akten und Schriften, sie selbst auffällig schlicht in der ihr gewöhnlichen Pracht gekleidet, die Haut schneeweiß, die Lippen schwarz wie ihr Blick, die Miene ernster noch als sonst.
    Die schwere Süße von altem Weihrauch lag in der Luft und durch lange Vorhänge schien trübes Licht fahl herein. Es lag Erschöpfung in allen Dingen.


    Sie stand auf als Vorn den Raum betrat und wartete bis er das Wort ergriff. Man hatte ihn angekündigt, doch sein Begehr war nicht verlautbart worden, auch wenn es doch offensichtlich war.


    Es war die Zeit der Prüfung angebrochen für das Reich

  • Vorn betrat den Raum und verbeugte sich kurz, er wannte sich an den Beamten: "Lasst uns allein und sogt dafür das wir nicht gestört werden." Sein Gesicht war ernst und seine Stimme hatte einen sehr viel Ton angenommen, der nichts mehr diplomatisches hatte. "Juristrix Maxima, verzeiht mein unangemeldetes eindringen. Aber es gibt Dinge die keinen Aufschub dulden." Er machte eine Pause

  • "Ich hatte Euch bereits erwartet, doch nicht so früh, es hieß Ihr wäret in den Tiefen Terras unauffindbar bei dem Volk der Erde. Es ist gut dass Ihr hier seid.", antwortete sie tonlos und langsam.
    "Setzt Euch", bot sie schlicht an und setzte sich auch selbst wieder. Die Arbeit, ihre Aufgaben im Norden zehrten sichtlich an ihr und sie war für ihre Verhältnisse sehr wortkarg.

  • Er setzte sich: "Es gibt Nachrichten die selbst unter der Erde schnell wandern und wie ihr wisst waren auch Boro´Madar auf dem Treffen zugegen. " Er holte tief Luft: "Ich weiß das ich vor etwas mehr als einem Jahren schon einmal hier war da hatten wir zwar keinen Archon mehr aber dafür noch eine Nyame. Zur Zeit stehen wir ohne die beiden da." Seine Faust ballte sich: "Wir sind angreifbar und das schlimmer als je zuvor. Dann steht der Feldzug vor der Tür von dem soviel abhängt....ist es war das Thorus dieses Feldzug mit der Einwilligung von Walays führen soll?" Er kannte die Antwort auf diese Frage aber er war in den letzten Tagen nicht müde geworden sie immer wieder zu stellen.

  • "Es war Walays Wille, sofern Thorus sich dem Banner der Einigkeit fügen würde, und solange klargestellt wäre, dass dies nicht eine Geste der Unterwerfung seitens der übrigen Archonten wäre, sondern eine taktische Entscheidung zum Wohle Terras.
    Alle Modalitäten waren geklärt, die Rangfolge - Thorus, Tuachal, Walays, Collin - die Art, wie der Heereszug zu führen sei. All das ist nun bedeutungslos."
    Ihr Atem ging schwer. "Höchstwahrscheinlich."

  • Man konnte sehen wie die Augen des Drow einen roten schimmer bekamen ein Zeichen für aufkommenden Zorn: "Ich befürchte ähnliches ....aber genaues werden wir erst wissen nach dem Treffen in Yunalesk. Habt ihre für mich eine Erklärung warum Walays und nichts Thorus mit Anai gekämpft hat....etwas was besser ist als die Gerüchte die mir zu Ohren kommen. Denn unter diesen Umständen kann ich den Norden nicht an der Seite des Ostens kämpfen lassen. Wo war Thorus?"

  • "Ich war nicht zugegen als Aysas Verräter auftauchte. Was ich Euch sagen kann, ist das, was mir berichtet wurde: Dass Annai Walays forderte und nicht Thorus, und Walays ihm Statt gab und so nach dem verlorenen Duell in Annais Fänge geriet.


    Hätte Walays ablehnen können? Gut möglich, wenn er ein Feigling wäre und sein Gesicht hätte vor allen verlieren können.


    Hätte Thorus eingreifen können um Walays vor der Gefangenschaft zu bewahren? Vermutlich, aber so wie Walays kein Feigling ist, so ist Thorus nicht bekannt für sein blitzschnelles Handeln.


    Ganz gleich welche Motive hinter all dem, was geschehen ist, stehen - seien es Thorus', Annais oder Walays' - so ist klar, dass diese Katastrophe schon geschehen ist."


    In ihrer Stimme lag so viel Wut obschon der Hilflosigkeit in der ganzen Misere, dass es in ihr brodelte. Ihr Blick war hart und dunkel, es fiel ihr merklich schwerer als sonst ihre Miene zu wahren.


    "Alles, was geschehen ist auf diesem Konvent..." begann sie erschöpft, stockte, doch sprach die Worte dann doch aus, "Wer weiß, ob Walays noch lebt."

  • "Wenn die Untoten für etwas bekannt sind dann das sie nicht dumm sind das gleiche gilt für Anai. Walays ist mehr wert wenn er lebt, schaut euch an was die Ungewissheit über seine Schicksal bereits jetzt im Norden anrichtet." Er schien sich mit Mühe wieder zu beruhigen. "In der jetzige Situation müssen die verbliebenen Führungspersönlichkeiten stärke beweisen und ihr gehört dazu. Es gibt Dinge die jetzt besprochen werden müssen und geplant auf dem Feldzug muss die Sicherheit unserer Truppen gewährleistet sein. Wer sagt uns das Krieger aus dem Osten die Führung ihres Archons nicht als Freibrief sehen gegen Siedler des Nordens vorzugehen. Schon jetzt haben die Redcaps die zu Mac gehören um unseren Schutz ersucht weil sie Übergriffe befürchten." Er machte eine Pause: "Wir können nicht jedem Schutz gewähren wenn wir selsbt auf der Abschussliste stehen. Es muss eine bessere Möglichkeit geben."

  • "Ihr braucht mir nicht zu sagen, was die Abwesenheit von Führungspersonen aus dem Norden macht.", sagte sie düster. Dann: "Und ja, es gilt Stärke zu beweisen, und unsere Truppen zu schützen - und Ihr wisst so gut wie ich, dass keine Person außer Thorus selbst die Macht dazu besitzt, die Streiter des Ostens zur Vernunft zu rufen und ob sie jenem folgen würden steht noch auf einem ganz anderen Blatt.
    Was die Rotkappen der Sgìthanach angeht, so sind jene wohl kaum Bewohner des Nordens. Sie sollten sich zu aller erst doch an ihren Archon wenden, wenn sie nach Schutz suchen. Wir sind fürwahr nicht in der Lage einjenem Schutz zu gewähren, ganz und garnicht, was nicht heißt dass wir es nicht gerne wären. Habt Ihr Vorschläge hierzu?"

  • "Wenn ich die Gerüchte richtig deute war es aber der Clanchef dieser Redcaps der versucht zusammen mit dem Archon des Südens, Walays zu retten. Man mag über dieses Unternehmen denken was man will, aber allein das ist ein Grund ihnen unseren Schutz zu gewähren." Er machte eine Pause: "Im Grunde gibt es zur Zeit den Senat, euch, die Mutter Konfessor und mich. Der Rest der Personen die hier sein sollten in dieser Zeit, ist gefangen, in Klausur oder unterzieht sich Prüfungen in einer Festung des Klingeordens." Vorn macht deutlich was er davon hielt. "Aber zu meinem Vorschlag, Thorus hat das Banner der Einigkeit unterschrieben und damit die Führung des Feldzuges übernommen. Ich kann den Platz von Walays nur unter Zugeständnissen des Osten mit gutem Gewissen einnehmen. " Er machte eine Pause: "Ich will das es rechtlich festgelegt wird das auf diesem Feldzug keine Streiter der Elemente die Hand gegen den anderen erhebt. Sollte das passieren hat dieser Streiter sein Leben verwirkt. Denn durch diesen Angriff hat er den Feldzug, die Einigkeit und das Ziel Terra zu befreihen gefährdet. Ich will im Grunde das das Kriegsrecht auf dem Feldzug ausgerufen wird und mir ist es egal ob ein Drow einen Ritter oder umgekehrt angreift, dieses Vorgehen wird nicht geduldet." Sein Blick fiel auf die Juristrix : "Ich möchte das ihr einen Text verfasst der dafür sorgt das wir dieses Ziel durchsetzen können. Auf dem Treffen in Yunalesk werde die Stellvertreter ein Archont und die Nyame des Osten zugegen sein, ich werde diesen Vorschlag dort vorlegen und ihn zur Bedingung für ein gemeinsames Vorgehen machen."

  • "Die Nyame des Ostens.", wiederholte sie nachdenkllich mehr für sich selbst.


    "Ich teile Euren Denkansantz. Ein leichtverständliches, rechtlich bindendens Dekret für alle Streiter der Elemente, in seiner Klarheit eindeutig und ohne Ausflüchte.
    Ich kann Euch ein solches Papier erstellen, so Ihr es in Eurem Namen öffentlich vertreten werdet. Meine Stimme zählt wenig in manchen Teilen dieser Welt, doch Euch - trotz Eurer rassischen Abstammung - wird man vertrauen."
    Sie könnte sich ein kurzes, seufzendes Schmunzeln obschon dieser Abstrusität nicht verkneifen, auch wenn es nicht aussah, als wäre sie besonders betrübt obschon dieses Faktums. Vielleicht war sie auch einfach zu müde und es war ihr egal, wie seltsam ein Lächeln an ihr wirkte, vielleicht hatte sie auch einfach wenig Grund in letzter Zeit zu lächeln und nutzte die Chance unbewusst. Sie seufzte und warf den Kopf in den Nacken, starrte einen Moment lang nachdenklich ins Dunkel der hohen Decke über ihnen. Kalkulierend, Paragraphen und Akten in ihrem Kopf wälzend und anderes. Sie schien stumm ein Wort zu flüstern, das Vorn trotz seiner feinen Sinne nicht verstehen konnte, doch klang es wie ein Name. Vieles schien die Juristrix beschäftigt zu halten.


    Sie sah den Drow wieder an und griff seine Worte erneut auf:
    "Macht dieses Papier nicht zu einer Bedingung, der Osten handelt nicht gern und nur zum eig'nen Vorteil. Man könnte Euer rechtschaffenes Beharren darauf auch als dem Ziel schadend einschätzen. Ihr wisst selbst, wie leicht sich jede gute Absicht in eine Schlinge zwirbeln lässt.
    Überzeugt sie, denn schließlich wär' dies' Kriegsdekret auch eine Versicherung für die Streiter des Ostens gegenüber uns. Es gilt um einen guten Ton bemüht zu sein. Nehmt vielleicht Kellindar mit. Es soll schließlich seine Aufgabe sein, zu unser aller Wohl sein diplomatisches Geschick einzusetzten als Verax Primar."


    "Bleibt zu klären, wer richten soll bei einem Verstoß." Das Wort richten hatte seit dem Erscheinen der Alamahandra einen ganz eigenen Geschmack angenommen.

  • "Das ist der Grund warum ich über diesen Vorschlag mit euch sprechen wollte. Allein fällt man unter Umständen Entscheidungen die nicht dem Wohl des Nordens dienen. Ich halte euren Vorschlag für gut, auch wenn die Wirklichkeit eine andere ist, kein Siedler des Norden würde einfach gegen einen Siedler des Osten vorgehen...was den Osten noch nie davon abgehalten hat." Er lehnte sich mit einem Seufzen zurück: "Die Gerichtsbarkeit liegt auf einem Feldzug bei den Heerführern und damit bei den Archonten und Stellvertretern. Ich währe ja dafür das auch immer die geschädigte Partei den Verstoß am Ende ahndet."

  • Sie dachte einen Moment darüber nach und sagte dann: "Das klingt meiner Meinung nach nach etwas das viel Zeit in Anspruch nehmen könnte. Ich denke wir sollten erfragen, wie es der Osten in solchen Angelegenheiten zu regeln wünscht. Persönlich würde ich auch den sofortigen Justizvollzug vorziehen, allein schon weil das Gefühl von Gerechtigkeit und Genugtuung sich gerade um so mehr einzustellen scheinen, wenn denn das Opfer selbst der Vollstrecker ist, jedoch... Mag sein dass ich mich irre, doch ich wage zu bezweifeln, dass unser aller größtes Problem auf diesem Heerzug sein wird, ob die persönliche Ehre von irgendwem wiederhergestellt wird. Doch diese persönliche Auffassung ist gewiss streitbar." Sie holte Luft nach soviel Pragmatismus.
    "Ich werde mir ein Prozedere dafür einfallen lassen. Gebt mir ein wenig Zeit dafür, davon scheinen wir wenigstens noch genug zu haben bis zur Zusammenkunft, wenn uns sonst auch nicht viel bleibt." Sie sah weg von Vorn und sagte dann leise doch mit nicht weniger Ernst: "Das Volk ist unruhig. Es nagt an ihnen. Nicht wie an uns, aber es sind Gerüchte, falsche Ideen die an den Geistern der Schwachen nagen, ein Unwohlsein, das auch die schönsten Feinheiten dieser Stadt nicht übertünchen können.
    Sie sind unsicher, Stellvertreter, über die Stärke des Reichs in dem sie leben, Verschüchtert, weil ihnen nun die letzte starke Säule genommen wurde. Erst ihre Entführung, jetzt Walays in Feindeshand. Ihr und Valas spärlich nur abkömmlich, er nun garnicht mehr fürs erste, und was bleibt? Ungewissheit."
    , sie schüttelte den Kopf in Resignation.


    "Das Volk mag unwissend sein, aber nicht dumm. Es gibt Gerüchte. Wir brauchen Klarheit, und... wir brauchen das Geschick aus dieser Situation - all dem was geschehen ist! - gestärkt hervorzugehen. Es darf keinen Rückschritt geben, keine Schwäche jetzt."


    Doch ihr stechendernster Blick forderte: Wir brauchen sie, jetzt!, und in ihrer Kühle lag eine unterdrückte Wut obschon der Ohnmacht von ihnen allen in dieser Angelegenheit...

  • Er nickte und lächelte: "Das ist der Grund warum ich mit diesem Auftrag an euch herrangetreten bin. Aber mir geht es nicht um die Persönliche Ehre mir geht es um Anschreckung und Gerechtigkeit in diesem Fall. Ich würde noch ganz andere Dinge veranlassen wenn sie machbar währen." Er erhob sich plötzlich und fing auf und abzugehen als ob er die Wut in sich nur so zügeln konnte: "Glaubt ihr nicht das ich das weiß...jetzt schon werde Gerüchte gesponnen...um den Dorn des Zweifels nur noch weiter in unser Fleisch zu treiben. Aber davon werde ich euch später berichten." Er holte tief Luft: "Ich wurde weggeschickt, ich wurde auf dieses Feldzug in den Westen abgeschoben. Denn sonst hätte Ka`shalee wohl nie so verschwinden können." Die Luft schien regelrecht zu knistern. "Man hat Euch, Mich und auch die Mutter Konfessor in dieser Angelegeheit im dunklen gelassen und jetzt sind wir diejenigen die plötzlich im Norden alles richten müssen. Denn von denen die diese..." Er stockte vor Wut: "..."Entführung" inziniert haben ist jetzt keiner mehr da. Diese Katastophe ist nicht unser Werk aber wir sind diejenigen die es ausbaden dürfen. Ihr seit plötzlich mit den Aufgaben des Neches´re betraut..ich denen des Archons...und die Mutter Konfessor muss den Orden der Seraphim zusammenhalte. Ich würde einges für ein wenig Klarheit geben Juristrix." Er schnaupte :" Wir brauen jetzt wieder eine Nyame, Ka´Shalee muss zurückkehren...." Und auch wenn er öffentlich etwas Anderes behauptete so hatte nur Walays gewußt wo Ka´Shalee wirklich war. Viel schlimmer war das Zerahl entschied wann und wo sie zurückkehren würde. "Ich werde nicht mehr gehen."